DE9312979U1 - Schuh, insbesondere Therapieschuh für neuro-angiopathisch geschädigte Füße - Google Patents

Schuh, insbesondere Therapieschuh für neuro-angiopathisch geschädigte Füße

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  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

6830/+II/bu
Stefan Hermes, Walder Str. 8, D-40724 Hilden
Ralf Hermes, Löher Höhenweg 30, D-51429 Bergisch Gladbach
Schuh, insbesondere Therapieschuh für neuro-angiopathisch geschädigte Füße
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh, bestehend aus einem Unterschuh und einem Oberschuh mit einer Hinterkappe für den Rückfuß und einem Vorderteil für den Vorfuß, wobei der Vorderteil des Oberschuhs aus einem Blatt und insbesondere einer Vorderkappe besteht.
Viele Menschen haben große Probleme, herkömmliche Schuhe der genannten Art zu tragen. Vor allem Personen mit "Problemfüßen", die bestimmte, beispielsweise polyarthritische Deformationen aufweisen, oder Personen mit Fußverletzungen, durch die die Füße einerseits stark druckempfindlich sind, andererseits es aber oft auch erforderlich ist, Fußverbände zu tragen, können häufig herkömmliche Schuhe nicht tragen. Beispielsweise können Diabetiker bei auftretenden Ulcera bzw. mit "neuro-angiopathisch geschädigten Füßen" normale Schuhe in der Regel nicht mehr tragen. Diese Personen sind daher während eines Heilungsprozesses in aller Regel nicht arbeitsfähig und häufig unangemessen lang an das Haus oder sogar an ein Krankenhaus "gefesselt", und zwar insbesondere bei feuchter und/oder kalter Witterung, gegen die ein nicht mit einem Schuh bekleideter Fuß ja ungeschützt wäre. Ähnliche Probleme haben Personen, die im Fußbereich operativ behandelt worden sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh zu schaffen, der auch für "Problemfüße" und bei Fußverletzungen besonders geeignet ist und dabei ein praktisch beschwerdefreies Laufen bei gutem Tragekomfort und guten orthopädischen Stütz- und Entlastungseigenschaften gestattet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Blatt des Schuh-Vorderteils aus einem weichen, flexiblen, in allen beliebigen Richtungen in der Materialebene elastisch hoch dehnfähigen Material besteht.
Durch diese vorteilhafte Maßnahme paßt sich der erfindungsgemäße Schuh im Vorfußbereich optimal und dabei vorteilhafterweise auch nahezu "drucklos" an jeden Fuß an, d.h. auch an Problemfüße und Füße mit Verbänden, denn das erfindungsgemäße Material des Blattes ist sehr leicht, d.h. mit geringen Kräften, dehnbar. Dabei besitzt das Material vorteilhafterweise aber auch eine gute elastische Rückstellung, so daß der Schuh auch eine lange Haltbarkeit besitzt.
Ein besonderer Vorteil ist hierbei auch, wenn das erfindungsgemäße Material des Blattes zumindest wasserabweisend, vorzugsweise aber sogar wasserdicht ist, denn hierdurch ist der erfindungsgemäße Schuh "vollwertig" und universell zu tragen, d.h. sowohl im Innen- als auch im Außenbereich und dort auch bei schlechter Witterung, denn er ist ebenso "wetterfest" wie herkömmliche Schuhe.
Bei herkömmlichen Schuhen wurde bislang stets davon ausgegangen, daß der Schuh den Fuß im gesamten Bereich stützen und führen, d.h. der Schuh am ganzen Fuß bis auf die Zehen möglichst fest sitzen muß. Insofern stellt die vorliegende Erfindung eine Abkehr von herkömmlichen Schuhen dar, denn
das Blatt des erfindungsgemäßen Schuhs übt praktisch keine Führungskräfte mehr auf den Fuß aus. Die Erfindung beruht hierbei auf der Erkenntnis, daß es für eine gute orthopädische Stützung ausreicht, den Fuß im Rück- und Mittelfußbereich zu stützen bzw. zu führen. Der erfindungsgemäße Schuh besteht hierzu in diesem Bereich des Rück- und Mittelfußes aus einem relativ festen, praktisch unelastischen Material, insbesondere aus Leder oder einem lederähnlichen Material, und besitzt einen üblichen Verschluß, vorzugsweise eine Schnürung oder Klettverschlußbänder, wobei aber der Verschluß vorteilhafterweise einen großen Verstellbereich besitzt, um auch in diesem Bereich eine Anpassung an unterschiedliche Fußformen vornehmen zu können. Sitzt der Fuß einmal richtig im Rück- und Mittelschuhbereich und ist der Verschluß korrekt geschlossen, so ist der Fuß derart sicher und fest im Schuh fixiert, daß Verschiebungen im Vorfußbereich (die ja grundsätzlich durch das erfindungsgemäße Material des Blattes möglich wären) sicher vermieden werden.
Der erfindungsgemäße Schuh eignet sich grundsätzlich für alle Menschen, da er einen außerordentlich guten Tragekomfort bietet. Besonders geeignet ist er als orthopädischer Therapieschuh insbesondere für Personen mit neuropathisch und/oder angiopathisch geschädigten Füßen, wie sie vor allem die Folge von Diabetes sind, darüber hinaus aber auch als semiorthopädischer Aufbauschuh. Durch die erstmalig in dieser Konstellation angewandten schuhtechnischen Maßnahmen ist es möglich, Patienten mit Fußverletzungen, wie beispielsweise während der Genesungs- und Mobilisierungsphase nach operativen Eingriffen oder nach dem Auftreten von z.B. diabetisbedingten Ulcerationen, schnell, risikoarm und wirkungsvoll zu beschuhen. Für die genannten Anwendungen als (semi)orthopädischer Aufbau- und/oder Therapieschuh
sind zudem bestimmte Ausgestaltungsmerkmale von besonderem Vorteil, die in Unteransprüchen enthalten sind und in der folgenden Figurenbeschreibung noch genauer erläutert werden sollen.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schuh in Seitenansicht
und
Fig. 2 einen vereinfachten, vertikalen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Schuh.
Gemäß Fig. 1 besteht ein erfindungsgemäßer Schuh 1 aus einem Oberschuh 2 und einem Unterschuh 4. Der Unterschuh 4 weist einen Schuhboden 5 mit einer Laufsohle 6 auf, wobei der Schuhboden 5 aber zweckmäßigerweise auch nicht dargestellte Brand- und Zwischensohlen aus bestimmten Aufbaumaterialien besitzt. Der Oberschuh 2 besteht aus einer Hinterkappe 8, dem sogenannten Quartier, für den Rückfuß und zumindest einen Teil des Mittelfußes sowie aus einem Vorderteil 10 für den Vorfuß, wobei das Vorderteil 10 aus einem Blatt 12 und vorzugsweise einer Vorderkappe 14 (Zehenkappe als Zehen-Stoßschutz) besteht.
Erfindungsgemäß besteht nun das Blatt 12 des Oberschuhs 2 bzw. des Vorderteils 10 aus einem weichen, flexiblen, in allen beliebigen Richtungen in der Materialebene hoch dehnfähigen und vorzugsweise zumindest wasserabweisenden Material. Besonders geeignet ist ein Material, welches zumindest teilweise aus Polyurethan (PUR) besteht, da PUR je nach Wahl und
stöchiometrischem Verhältnis der Ausgangsstoffe - sehr gute elastische Dehnungseigenschaften hat.
Besonders gut für das Blatt 12 geeignet ist ein zumindest zweilagiges Material mit folgendem Aufbau:
Oberstoff (außen) : Polyamid / Lycra (eingetragenes
Warenzeichen) Futter (innen) : Polyester / Lycra
Vorzugsweise ist zwischen Oberstoff und Futter noch eine
Mittelschicht aus einer Klima-Membrane (Polyurethan) angeordnet.
Bei dem jeweils anteilig für den Oberstoff und das Futter verwendeten, unter dem Warenzeichen "Lycra" bekannten Material handelt es sich um eine PUR-Elastofaser aus segmentiertem Polyurethan.
Insbesondere kann erfindungsgemäß ein dreilagiges Material verwendet werden, wobei zwischen dem vorstehend genannten Oberstoff und dem Futter eine Mittelschicht aus einer Klimamembrane angeordnet ist. Diese Klimamembrane ist längs- und querelastisch und besteht im wesentlichen aus Polyurethan. Durch die in ihr vorhandenen zahlreichen feinsten Hohlräume, die zwischen den hochelastischen Polyurethan-Molekülketten liegen, wird erreicht, daß diese Klimamembrane wasserdicht und winddicht ist, die feinen Wasserdampfmoleküle z.B. des KörperSchweißes jedoch von innen nach außen gelangen können.
Das verwendete Membranmaterial hat folgende Eigenschaften:
ISOFILM
Spraytest-Note nach 100
Wassersäule in cm 150 - 180
ca. SNV 198571
Wasserdampfdurch- 2500/2800
lässigkeit g/m2/24h
Luftdurchlässigkeit in 0
l/m2/sec. 20 cm2 &phgr; 10 mm
Elastizität:
längs und quer 2 Kp 500 %
Die einzelnen Lagen werden in einem kontinuierlichen Laminiervorgang zur Bildung eines Laminates miteinander verbunden, indem ein Klebstoff jeweils gleichmäßig aufgetragen, insbesondere mittels Spritzpistolen aufgesprüht wird und die Schichten dann aufeinandergefügt werden. Für das bevorzugte Dreilagen-Laminat (Dreilagen-Verbundstoff) sind zwei Klebedurchgänge notwendig. Hierbei ist es zudem vorteilhaft, den Oberstoff außenseitig zu imprägnieren, und zwar wird - zweckmäßigerweise vor dem Verkleben - eine Imprägnierung insbesondere aus Fluorcarbon (erhältlich von 3M unter der Bezeichnung "Scotchgard") aufgebracht. Damit wird ein wasser- und schmutzabweisender Effekt (Abperl-Effekt) erreicht.
Bei einem weiteren, ebenfalls ganz gut geeigneten Material ist Polyurethan als Beschichtung auf einem Trägermaterial vorgesehen, wobei als Träger vorzugsweise ein textiles Gewirk verwendet wird, da hierdurch die genannte Dehnfähigkeit in allen Richtungen der Materialebene gewährleistet
ist. Besonders gute Dehneigenschaften gewährleistet ein textiles Gewirk in Interlock-Qualität. Das Gewirk besteht vorzugsweise aus einer Kombination eines PE-Gewirkes (Polyethylen) und eines Elastangewirkes ("Mischgewirk"). Gegebenenfalls kann aber auch als Trägermaterial aufgrund seiner besonderen "Hautfreundlichkeit" ein Baumwollgewirk verwendet werden. Ein solches für das Blatt 12 geeignetes Material ist unter der Bezeichnung "STISS MAT" von der Firma Alkor GmbH erhältlich. Dieses Material des Blattes 12 weist eine Stärke bzw. ein spezifisches Gesamtgewicht von etwa 250 g/m2 auf, wobei der Polyurethan-Anteil mit ca. 62 g/m2 etwa 25% des Gesamtgewichtes beträgt.Dies bedeutet, daß der Anteil des Trägers mit ca. 188 g/m2 etwa 75% des Gesamtgewichtes beträgt, wobei sich dieser Anteil aufteilt in ca. 150 g/m2 PE-Gewirk und ca. 38 g/m2 Elastangewirk.
Schließlich kann das Blatt 12 alternativ auch aus einem dehnfähigen Leder bestehen. Besonders geeignet ist Lamm-Leder mit einem Futter aus einem "Stretch-Material", welches vorzugsweise dem Futter des oben als bevorzugt beschriebenen zwei- oder dreilagigen Materials entspricht, d.h. ebenfalls aus Polyester/Lycra besteht.
Der übrige Oberschuh 2, d.h. der Bereich der Hinterkappe 8 und der vorzugsweise vorhandenen Vorderkappe 14, besteht vorzugsweise aus Leder oder einem ähnlichen Material, z.B. Kunstleder.
Die Hinterkappe 8 geht in einen Verschluß 16, im dargestellten Beispiel eine Schnürung, über. Im Bereich dieses Verschlusses 16 ist eine Zunge 18 angeordnet, die vorzugsweise aus dem Material des Blattes 12 gebildet und einstükkig mit dem Blatt 12 verbunden ist. Dabei ist die Zunge 18
innenseitig weich gepolstert.
Das erfindungsgemäße Material des Blattes 12 gewährleistet eine optimale Anpassung an die jeweilige Form des Fußes, indem sich das Blatt 12 mehr oder weniger weit dehnt, wie es in Fig. 1 anhand von gestrichelten Linien sowie anhand von eingezeichneten Doppelpfeilen 20 veranschaulicht ist.
Für die eingangs angesprochene, bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen Schuhs 1 als orthopädischer Therapieschuh bzw. semiorthopädischer Aufbauschuh sind die folgenden Ausgestaltungsmerkmale von besonderem Vorteil.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, besitzt der erfindungsgemäße Schuh 1 einen Negativ-Absatz derart, daß ein Fuß gegenüber einer Standebene 22 in Richtung der Zehen um einen Winkel &agr; von etwa 10° ansteigt. Dies bedeutet, daß eine längs durch den Fuß verlaufende "Fußachse" 24 mit der Standebene 22 einen Winkel &agr; von etwa 10° einschließt, während die Fußachse 24 mit einer senkrecht zur Standebene 22 angeordneten und längs durch ein Bein verlaufenden "Beinachse" 26 einen Winkel &bgr; von etwa 80° (gegenüber ansonsten - bei einem "Nullabsatz" - etwa 90°) einschließt. Diese vorteilhafte Ausgestaltung bewirkt eine wesentliche Entlastung des Vorfußbereichs, indem dieser die Tendenz hat zu "schweben". Dies begünstigt daher den Heilungsprozeß von insbesondere im Fußsohlenbereich vorhandenen Verletzungen. Dabei wird der Negativ-Absatz mit Vorteil durch die Gestaltung des Innenschuhes realisiert, und zwar insbesondere durch eine Fußbett-Einlage 28, welche individuell hergestellt oder in einer Standardausführung spezifisch für den Einzelfall verändert oder übernommen werden kann. Die Standardausführung besitzt in ihrer Materialstärke im Fersenbereich eine Dicke
von ca. 1,0 cm, welche sich in Richtung zu den Zehengrundgelenken hin auf etwa 2,5 cm erhöht und zu den Zehenendgliedern wieder eine Stärke von ca. 1,0 cm erreicht.
Der oben erwähnte "Vorfußschwebeeffekt" kann - je nach Indikation - durch eine besondere Formung des Schuhbodens 5 in Verbindung mit der Fußbett-Einlage 28 nochmals verbessert werden, indem im Aufbaumaterial des Schuhbodens 5, der sich "normalerweise" zur Schuhspitze hin auslaufend in seiner Dicke stetig verjüngt (siehe die gestrichelte Linie 5a in Fig. 2), im Vorfußbereich durch innenseitiges Aussparen von Schuhbodenmaterial unterhalb der Zehengrundgelenke quasi ein Hohlraum 29 entsteht, der dann entweder mit einem spezifischen Polstermaterial, z.B. einem Teil der Einlage 28, ausgefüllt oder einfach zur Druckentlastung des Vorfußes als solcher, d.h. als Hohlraum, belassen werden kann. Es wird hierzu auf Fig. 2 verwiesen, wonach der Hohlraum 29 beispielhaft von einem Teil der Einlage 28 ausgefüllt ist.
Besonders vorteilhaft wirkt sich auch hier wieder die erfindungsgemäße Oberschuhkonstruktion aus, deren Merkmal die optimale, nahezu drucklose Anpassung des Oberschuhs an den Fuß ist. Werden beispielsweise für einen besonders schwierigen Fuß zusätzliche Polsterauftragungen an der Fußbettung notwendig, die normalerweise jetzt das Raumvolumen eines Schuhs verkleinern würden, so haben Veränderungen beim genannten Schuh keinerlei Einfluß auf seine Paßform, da im Rückfußbereich Raumreserven von vornherein berücksichtigt wurden und der Vorfuß sich durch das elastische Blatt 12 drucklos anpaßt.
Es ist weiterhin besonders vorteilhaft, wenn der Schuhboden 5 des Unterschuhs 4 eine als sog. "Tintenlöscher-Rolle" zu
bezeichnende Abrollsohle bildet. Dies soll bedeuten, daß der Schuhboden 5 so gestaltet ist, daß der Schuh 1 beim Gehen etwa so abrollt, wie ein aus dem Schreibwarenbereich bekannter Tintenlöscher, auch Roilöscher oder Wiegelöscher genannt. Der Schuhboden 5 bildet hierzu auf seiner Unterseite, d.h. im Bereich der Unterseite der Laufsohle 6, eine im wesentlichen - von einer Sohlen-Profilierung einmal abgesehen - ebene, die Standebene 22 definierende und sich über den Rückfußbereich und zu einem bestimmten Teil des Mittelfußbereichs erstreckende Standfläche 30 sowie eine ausgehend von dieser Standfläche 30 in den Vorfußbereich hinein frei von der Standebene 22 weg nach oben gekrümmt verlaufende Abrollfläche 32. Die Lage des Überganges von der Standfläche 30 in die Abrollfläche 32 ist so festgelegt, daß eine gedachte Linie, ab welcher der Schuh zu den Zehen hin abzurollen beginnt, von der Ferse aus betrachtet ca. 1,0 - 1,5 cm vor den Zehengrundgelenken, d.h. proximal (körpernah) liegt.
Im Zusammenhang hiermit ist es dann vorteilhaft, wenn der Schuhboden 5 derart steif ausgebildet ist, daß er beim Gehen im wesentlichen verbiegungsfrei von der Standfläche 30 über die Abrollfläche 32 abrollt. Das Aufbaumaterial des Schuhbodens 5 besteht trotz der eingebrachten Versteifung durchgehend aus sog. Puffermaterial, dessen Kennzeichnung eine stark stoßabsorbierende (dämpfende) Wirkung bei gleichzeitig sehr hoher Rückstellkraft ist. Funktionell kann der Fuß mit dem Schuh trotz der Versteifung in der Aufprallphase also sehr weich und im Schuhboden 5 verbiegungsfrei auftreten, wodurch Aufprallstöße und Schwerkräfte, die beim Auftreten des Schuhes auf die Fuß- und Beingelenke wirken, weitestgehend absorbiert werden. Während der Stand- und Abrollphase des Fußes kompensiert dann das puf-
fernde Aufbaumaterial des Schuhbodens 5 eventuelle Unebenheiten des Untergrundes und beruhigt so das Gangbild, währenddessen die eingebrachte Versteifung für einen funktionellen und zeitlich verkürzten Abrollvorgang sorgt. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung bewirkt eine derartige Ruhestellung des Fußes, daß ausschließlich der Schuh 1 über die Laufsohle 6 des Schuhbodens 5 abrollt, ohne daß es zu einem Abrollen, d.h. einer Gelenkbewegung in Verbindung mit Weichteildehnungen des Fußes selbst kommen könnte. Gleichfalls findet während der Fußabwicklung über den Rück-, Mittel- und Vorfuß eine zeitliche Verkürzung dieses Vorganges statt, so daß - falls in irgendeiner Weise doch Druckspitzen des Fußes auf die Einlage wirken sollten - diese Kräfte in ihrem zeitlichen Einfluß vorteilhaft reduziert werden. Auch diese Maßnahme unterstützt den Heilungsprozeß von verletzten Füßen. Denn beispielsweise bei Diabetes-Patienten könnte es bei abrollbedingten Fußbewegungen immer wieder zu neuen Verletzungen (Aufbrechen von Ulcera) kommen. Dies wird durch den erfindungsgemäßen Schuh wirksam verhindert.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal für die Anwendung als Therapieschuh und semiorthopädischer Schuh ist, daß der Oberschuh 2 im Vorfußbereich mit einer größeren Schuhgröße ausgebildet ist als im Rückfußbereich. Dies wird über eine entsprechende Formung des Schuhs über den hierfür verwendeten Leisten erreicht. Besitzt der Schuh 1 beispielsweise im Rückfußbereich die Schuhgröße "38", so wird der Vorfußbereich mit der Größe "40" geformt. Hierdurch wird im Rückfußbereich eine gute orthopädische Unterstützung erreicht, und im Vorfußbereich hat der Vorfuß genügend Platz für einen komfortablen Sitz, so daß dieses Merkmal noch die erfindungsgemäße Dehnfähigkeit des Blattes 12 zusätzlich
unterstützt.
Innerhalb des erfindungsgemäßen Schuhs 1 ist zweckmäßigerweise ein weiches, gepolstertes Fußbett angeordnet, welches mit Vorteil von der bereits genannten Einlage 28 gebildet sein kann. Zudem weist der Oberschuh 2 zumindest im Rückfußbereich und einem Teil des Mittelfußbereiches innenseitig eine weiche Auspolsterung auf (nicht bezeichnet). Der Schuh gewährleistet hierdurch einen anschmiegsamen, aber dennoch festen Halt der Fußwurzel.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen, wie beispielsweise Schuhe mit gleichwirkender Oberschuhkonstruktion aber unterschiedlicher Konstruktion des Schuhbodens, z.B. eine andere Absatzgestaltung und/oder eine veränderte oder gar nicht ausgeführte Rollfunktion.

Claims (20)

6830/+II/bu Stefan Hermes, Walder Str. 8, D-40724 Hilden Ralf Hermes, Löher Höhenweg 30, D-51429 Bergisch Gladbach Ansprüche
1. Schuh, insbesondere Therapieschuh für neuro-angiopathisch geschädigte Füße, bestehend aus einem Unterschuh und einem Oberschuh mit einer Hinterkappe für den Rückfuß und einem Vorderteil für den Vorfuß, wobei der Vorderteil des Oberschuhs aus einem Blatt und insbesondere einer Vorderkappe besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) aus einem weichen, flexiblen, in allen beliebigen Richtungen in der Materialebene elastisch hoch dehnfähigen Material besteht.
2. Schuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Oberschuh (2) im Rück- und Mittelfußbereich derart ausgebildet ist, daß er eine orthopädische Stützung und Führung des Fußes bewirkt.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) insgesamt, über seine gesamte Flächengröße hinweg, derart wasserdicht oder zumindest wasserabweisend ist, daß ein den Schuh tragender Fuß wasser- bzw. witterungsgeschützt ist.
4. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) zumindest zu einem Teil aus Polyurethan (PUR) besteht.
5. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) aus einem zumindest zweilagigen Material besteht, und zwar aus einem außenseitigen Oberstoff insbesondere aus einer Polyamid/Polyurethan-Mischung und einem innenseitigen Futter insbesondere aus einer Polyester/Polyurethan-Mischung.
6. Schuh nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Oberstoff und dem Futter eine Mittelschicht insbesondere aus einer dehnbaren Klima-Membran angeordnet ist.
7. Schuh nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lagen des Blattes (12) zur Bildung eines Laminates stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
8. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) aus einem dehnbaren Leder, insbesondere Lamm-Leder, besteht, welches vorzugsweise innenseitig mit einem Futter insbesondere aus einer Polyester/
Polyurethan-Mischung verbunden ist.
9. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) aus einem mit Polyurethan (PU) beschichteten Träger besteht, wobei der Träger insbesondere ein textiles Gewirk ist.
10. Schuh nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Blattes (12) ein spezifisches Gesamtgewicht von etwa 250 g/m2 besitzt, wobei der Polyurethan-Anteil mit ca. 62 g/m2 etwa 25 Gew.-% beträgt.
11. Schuh nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einer Kombination eines Polyethylen-Gewirkes mit einem Anteil von vorzugsweise etwa 150 g/m2 und eines Elastan-Gewirkes mit einem Anteil von vorzugsweise etwa 38 g/m2 besteht.
12. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) auf seiner äußeren Oberfläche mit einer Imprägnierung insbesondere zumindest anteilig aus Fluorcarbon versehen ist.
13. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (12) in eine im Bereich eines Verschlusses (16) angeordnete, insbesondere innenseitig weich gepolsterte Zunge (18) übergeht.
14. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch einen Negativ-Absatz derart, daß ein Fuß gegenüber einer Standebene (22) in Richtung der Zehen um einen Winkel (&agr;) von etwa 10° ansteigt.
15. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterschuh (4) einen als Abrollsohle ausgebildeten Schuhboden ( 5) mit einer im wesentlichen ebenen Standfläche (30) im Rück- und Mittelfußbereich und einer ausgehend von der Standfläche (30) in Richtung des Vorfußbereichs frei von der durch die Standfläche (30) definierten Standebene (22) weg nach oben gekrümmt verlaufenden Abrollfläche (32) aufweist.
16. Schuh nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhboden (5) derart steif ausgebildet ist, daß er beim Gehen im wesentlichen verbiegungsfrei von der Standfläche (30) über die Abrollfläche (32) abrollt.
17. Schuh nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schuhboden ( 5) zumindest teilweise aus einem Puffermaterial mit stoßabsorbierender Wirkung bei hoher elastischer Rückstellung besteht.
18. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberschuh (2) im Vorfußbereich einer ersten, größeren Schuhgröße und im Rückfußbereich einer zweiten, kleineren Schuhgröße entspricht.
19. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, gekennzeichnet durch ein weiches, gepolstertes Fußbett, welches insbesondere von einer herausnehmbaren Einlage (28) gebildet ist.
20. Schuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberschuh (2) innenseitig eine weiche Auspolsterung im Rückfußbereich und vorzugsweise auch in zumindest einem Teil des Mittelfußbereichs aufweist.
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