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Die Erfindung betrifft eine Schuheinlage, mit einem sohlenförmigen Träger aus einem Trägermaterial und einer mit dem Träger verbundenen, flächigen Versteifung aus einem Versteifungsmaterial, wobei die Versteifung eine geringere Fläche als der Träger aufweist und wobei die Versteifung zumindest einen Mittelfußbereich und einen Rückfußbereich aufweist.
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Die Schuheinlage ist insbesondere für den Einsatz in Sportschuhen bestimmt. Sie ist jedoch alternativ auch als Schuheinlage für Schuhe anderer Art einsetzbar. In der Regel wird eine solche Schuheinlage aus einem Rohling hergestellt, der den sohlenförmigen Träger aus einem Trägermaterial und die z. B. unterseitig daran befestigte flächige Versteifung bzw. Stabilisierung aufweist, wobei die flächige Versteifung, die z. B. aus Carbon oder einem Carbonverbund oder auch aus einem faserverstärkten Kunststoff bestehen kann, z. B. über eine thermoplastische Kunststoffschicht unterseitig an dem sohlenförmigen Träger befestigt ist. Auf der Oberseite ist in der Regel ein Bezug aus einem textilen Material angeordnet. Der Vorformling wird z. B. durch Druck und/oder Wärme an die Form des jeweiligen Fußes individuell angepasst, so dass eine dreidimensional geformte Schuheinlage realisiert ist.
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Zweck einer solchen Schuheinlage ist insbesondere im Sportbereich eine effektive Leistungsübertragung, z. B. bei einer Schuheinlage für einen Radschuh für das Radfahren. So gelingt z. B. durch Stabilisierung des Knies eine Leistungssteigerung und zugleich eine Entlastung des Kniegelenkes und des Fußes, so dass die Einlage auch der Verletzungsvorbeugung dient.
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Eine Schuheinlage, die insbesondere für Radschuhe eingesetzt wird, ist aus der Praxis bekannt. Sie wird unter der Produktbezeichnung „Winsole“ vermarktet.
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Diese bekannte Schuheinlage ist mit einer Versteifung aus Carbon ausgerüstet, die im Vorfußbereich mit einer Spange aus Carbon zur Stabilisierung ausgebildet ist und die außerdem im Rückfußbereich eine stabilisierende Carbonspange mit einem medialen Spangenschenkel und einem lateralen Spangenschenkel aufweist, zwischen denen eine Fersenaussparung angeordnet ist. Diese Schuheinlage hat sich insbesondere im Radsport hervorragend bewährt. Sie wird individuell angepasst.
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Außerdem kennt man aus der
DE 10 2010 028 939 A1 eine Schuheinlage, die einen zusammenhängenden Versteifungsbereich aufweist, der sich bei aufliegendem Fuß im Wesentlichen vom Längsgewölbe zum Vorfuß erstreckt, wobei der Versteifungsbereich bei aufliegendem Fuß im Bereich des Längsgewölbes gegen die Fußsohle gewölbt ist. Im unbelasteten Zustand befinden sich die Bereiche der Schuheinlage, die sich bei aufliegendem Fuß im Bereich des Rückfußes und des Vorderfußes befinden, im Wesentlichen in der Null-Ebene. Der Versteifungsbereich ist weiter so ausgebildet, dass bei aufgelegtem Fuß zumindest der Bereich des Großzehengrundgelenkes außerhalb des Versteifungsbereiches angeordnet ist. Ferner kann der Versteifungsbereich im Bereich des Rückfußes am medialen und lateralen Rand in zwei Stabilisatoren auslaufen, zwischen denen eine Aussparung angeordnet ist. Der Versteifungsbereich kann als eine Matrix aus Polyester- oder Epoxidharz ausgebildet sein und durch Carbonfasern und/oder Glasfasern verstärkt sein.
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Ferner wird in der
EP 2 442 683 B1 eine Schuheinlage beschrieben, die einen im Wesentlichen starren Versteifungsbereich aufweist, der bei aufliegendem Fuß im Wesentlichen diagonal vom Talus und Os naviculare zum Mittelfußköpfchen IV und/oder V verläuft, wobei der Versteifungsbereich bei aufliegendem Fuß im Bereich des Talus und Os naviculare gegen die Fußsohle gewölbt ist und die Schuheinlage einen erhabenen Bereich aufweist. Bei aufliegendem Fuß ist zumindest der Bereich vom Mittelfußkopf III zum Mittelfußkopf V gegenüber der Auflagefläche des Großzehengrundgelenkes erhöht ausgebildet.
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Die aus der Praxis bekannten Schuheinlagen, die insbesondere für den Radsport eingesetzt werden und in der Regel individuell angepasst werden, haben sich in der Praxis hervorragend bewährt, sie sind jedoch weiter entwicklungsfähig. Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schuheinlage, insbesondere für Sportschuhe der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich bei wirtschaftlicher Herstellung durch eine verbesserte Funktionalität und/oder verbessertem Komfort auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Schuheinlage der eingangs beschriebenen Art, dass die Versteifung am lateralen Rand (das heißt am äußeren Rand bezogen auf den Körpermittelpunkt) des Mittelfußbereiches eine seitliche Mittelfußaussparung zur Entlastung des äußeren Mittelfußes aufweist. Diese Angabe bezieht sich auf eine Draufsicht auf die Einlage bzw. auf eine Ansicht von unten auf die Schuheinlage. Besonders bevorzugt ist die Außenkontur dieser Mittelfußaussparung (in einer Draufsicht, von der Außenseite betrachtet) konkav gewölbt ausgebildet. Es handelt sich folglich um eine nach innen gerichtete, bogenförmige bzw. gekrümmte Aussparung oder Einformung in der Versteifung.
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Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich insbesondere der Tragekomfort einer leistungssteigernden Schuheinlage durch eine solche Aussparung in überraschend einfacher und zugleich effektiver Weise erhöhen lässt. Denn durch diese Aussparung im Bereich des Mittelfußknochens Basis V wird dieser Knochen Basis V entlastet, so dass Beschwerden in diesem besonders kritischen Bereich vorgebeugt wird, und zwar ohne dass die Funktion der Versteifung beeinträchtigt wird. Es gelingt trotz dieser entlastenden und komfortsteigernden Aussparung eine hervorragende Stabilisierung von Knie- und Sprunggelenk und eine optimale Kraftübertragung. Dieses gilt für verschiedene Sportarten, z. B. für den Radsport. Besonders interessant ist die Tatsache, dass durch eine solche standardmäßig vorgesehene Aussparung im Bereich Basis V Beschwerden vorgebeugt wird, so dass eine individuelle Anpassung entfallen kann oder reduziert werden kann. Damit lässt sich die erfindungsgemäße Schuheinlage nicht nur als Einzelanfertigung („custom made“), sondern auch als Serienprodukt universell einsetzen.
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Besonders bevorzugt weist die (äußere) Mittelfußaussparung eine Länge (entlang der Sohlenlängsrichtung) von zumindest 1 cm, vorzugsweise zumindest 2 cm, z. B. 1 cm bis 6 cm, besonders bevorzugt 2 cm bis 4 cm auf. Außerdem weist die Aussparung vorzugsweise eine Tiefe (quer zur Sohlenlängsrichtung) von zumindest 0,5 cm, z. B. 0,5 cm bis 1,5 cm auf. Durch Analysen und Versuche wurde festgestellt, dass diese Dimensionierung der Mittelfußaussparung zu besonders guten Ergebnissen führt, das heißt es wird ein hervorragender Kompromiss zwischen Funktionalität (Stabilisierung und verbesserter Kraftübertragung) einerseits und Komfort andererseits erreicht.
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Die Versteifung der Schuheinlage, die zumindest einen Mittelfußbereich und einen Rückfußbereich aufweist, kann in grundsätzlich bekannter Weise im Rückfußbereich spangenförmig mit einem medialen Spangenschenkel und einem lateralen Spangenschenkel ausgebildet sein, zwischen denen eine Fersenaussparung angeordnet ist. Eine solche Spange mit medialem und lateralem Spangenschenkel dient der Stabilisierung der Ferse, indem sie die Ferse umschließt und eine stabilisierende Schalenform in den Fersenbereich bringt. Eine solche Ausgestaltung ist aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, und sie kann in bevorzugter Weiterbildung bei der erfindungsgemäßen Schuheinlage mit der seitlichen Mittelfußaussparung realisiert werden.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit selbstständiger Bedeutung wird bei einer gattungsgemäßen Schuheinlage der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass der mediale Spangenschenkel und der laterale Spangenschenkel entlang der Sohlenlängsrichtung eine unterschiedliche Länge aufweisen. Dieser Aspekt der Erfindung optimiert die Ausgestaltung der Versteifungsspange im Rückfußbereich, indem eine asymmetrische Rückfußspange realisiert wird, bei der besonders bevorzugt der mediale Spangenschenkel eine größere Länge aufweist als der laterale Spangenschenkel. Bezogen auf eine grundsätzlich bekannte Schuheinlage mit medialem und lateralem Spangenschenkel wird der laterale Spangenschenkel folglich gegenüber dem medialen Spangenschenkel verkürzt. Dadurch entsteht mehr Flexibilität im Fersenbereich, und zwar insbesondere in der Aufsetzphase einer Bewegung. Diese Ausgestaltung ist besonders bei Schuheinlagen für Sportarten mit hohem Laufanteil vorteilhaft, z. B. Laufen, Fußball, Hallensportarten, Tennis oder dergleichen. Denn bei solchen Laufbewegungen sind Aufsetzphase und Ganglinie im Bereich des lateralen Spangenschenkels angeordnet, so dass das Verkürzen dieses lateralen Spangenschenkels in diesem Bereich für eine erhöhte Flexibilität der Einlage und damit für höheren Komfort sorgt. Dennoch wird nicht vollständig auf die Spange im Rückfußbereich verzichtet, sondern der mediale Spangenschenkel bleibt in bekannter oder angepasster Form vorhanden, um die Stabilität im Bereich der Ferse zu erhöhen. Auch durch diese Maßnahmen wird folglich ein guter Kompromiss zwischen Funktionalität (Kraftübertragung/Leistungssteigerung etc.) und Komfort erreicht.
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Analysen und Versuche haben gezeigt, dass eine Ausführungsform besonders vorteilhaft ist, bei der der innere Spangenschenkel zumindest die zweifache Länge, bevorzugt zumindest die dreifache Länge des äußeren bzw. lateralen Spangenschenkels aufweist. So kann der mediale/innere Spangenschenkel eine Länge von mehr als 1 cm, z. B. 1 cm bis 6 cm, vorzugsweise zumindest 1 cm bis 4 cm aufweisen. Der laterale/äußere Spangenschenkel kann eine Länge von bis zu 1 cm oder weniger als 1 cm, z. B. 0 cm bis 1 cm, vorzugsweise 0,1 cm bis 0,5 cm aufweisen. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, auf den lateralen Spangenschenkel nicht vollständig zu verzichten, sondern diesen in einer sehr kurzen Form vorzusehen. Die Erfindung umfasst aber auch Ausführungsformen, bei denen der laterale Spangenschenkel eine Länge von 0 cm aufweist und folglich vollständig gegenüber dem medialen Spangenschenkel entfernt ist.
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Die Ausgestaltung mit der asymmetrischen Rückfußspange lässt sich bevorzugt in Kombination mit der beschriebenen, seitlichen Mittelfußaussparung realisieren. Alternativ lässt sich die Ausgestaltung der asymmetrischen Rückfußspange aber auch bei Ausführungsformen realisieren, die in bekannter Weise ohne seitliche Mittelfußaussparung ausgerüstet sind, das heißt die wesentlichen Aspekte der Erfindung, nämlich Aussparung im Mittelfußbereich einerseits und asymmetrische Rückfußspange andererseits werden auch unabhängig voneinander unter Schutz gestellt, jedoch besonders bevorzugt in Kombination.
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Optional kann die Versteifung der erfindungsgemäßen Schuheinlage zusätzlich zu dem bereits beschriebenen Mittelfußbereich und Rückfußbereich einen zungenförmigen Vorfußbereich und folglich eine Vorfußspange oder Vorfußzunge aufweisen, die eine gegenüber dem Mittelfußbereich reduzierte Breite aufweist und sich in grundsätzlich bekannter Weise vor allem in den lateralen und folglich äußeren Bereich des Vorfußes erstreckt. Das bedeutet, dass besonders bevorzugt der mediale bzw. innere Vorfußbereich der Schuheinlage ohne Verstärkung ausgebildet ist bzw. von der Verstärkung ausgespart ist. Durch eine solche Vorfußzunge der Versteifung wird eine Stabilisierung des Knie- und Sprunggelenkes und eine Stabilisierung des Fußes erreicht. Außerdem wirkt sie leistungssteigernd in verschiedenen Sportarten, die den Vorderfuß belasten. Darüber hinaus kann der Höhenunterschied zwischen Großzehen- und Kleinzehengrundgelenk neutralisiert werden. Besonders bevorzugt ist diese Vorfußzunge 1 cm bis 7 cm lang und 1 cm bis 3 cm breit. Die Vorfußzunge bzw. Vorfußspange ist außerdem durch die Form, den Aufbau und durch die flexende Wirkung leistungssteigernd für die oben genannten Sportarten. Bei den Abstoßbewegungen nach vorne oder oben wird der Flex des Materials und der Form in Kraft im Vortrieb umgewandelt. Bei der Ausgestaltung der Vorfußversteifung kann auf die grundsätzlich bekannten Erkenntnisse der „Winsole-Schuheinlage“ zurückgegriffen werden. Besonders bevorzugt wird diese Ausgestaltung mit den erfindungswesentlichen Modifikationen, nämlich der Mittelfußaussparung einerseits und/oder der asymmetrischen Rückfußspange andererseits kombiniert.
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Bei dem Materialaufbau der Schuheinlage kann auf die aus dem Stand der Technik bekannten Materialien zurückgegriffen werden. Basis der Schuheinlage ist der sohlenförmige Träger, der in seiner Außenkontur an die Innenform eines Schuhs angepasst ist. Dieser sohlenförmige Träger besteht aus einem Trägermaterial, das der Schuheinlage eine gute Flexibilität bzw. Elastizität verleiht. Als Trägermaterial kommt z. B. ein Kunststoff oder ein Kunststoffverbund zum Einsatz.
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Von besonderer Bedeutung für die Funktion der Schuheinlage ist die Versteifung, die eine geringere Fläche als der Träger aufweist und deren Außenkontur in der Regel über den gesamten Umfang von dem Außenumfang des Trägers beabstandet ist. Die Versteifung/Stabilisierung besteht aus einem Versteifungsmaterial mit hoher Festigkeit, z. B. aus Carbon oder aus einem Carbonverbundmaterial. Alternativ kann auch ein Kunststoffverbundmaterial, z. B. ein faserverstärkter Kunststoff zum Einsatz kommen. Stets wird eine Versteifung gegenüber dem weicheren Trägermaterial erreicht. Bevorzugt wird die Versteifung als flächiges Vorprodukt mit Hilfe eines Klebstoffes an dem Träger befestigt, z. B. mit Hilfe einer thermoplastischen Klebstoffschicht. Besonders bevorzugt kann bei der Herstellung der Schuheinlage ein Rohling als Vorprodukt zum Einsatz kommen, der bereits den (vollständigen) Schichtaufbau aus Träger, Klebstoffschicht und Versteifung (z. B. aus Carbon) enthält. Aus diesem Rohling wird die Schuheinlage durch entsprechende Formgebung, z. B. durch Druck und/oder Wärme hergestellt. Dabei kann eine fest vorgegebene Form für eine universell einsetzbare Schuheinlage verwendet werden. Alternativ kann eine individuelle Anpassung durch jeweilige Formgebung an den einzelnen Fuß erfolgen. Vor oder nach der Formgebung kann die Schuheinlage mit einem Bezug, z. B. aus einem textilen Material versehen werden. Bevorzugt ist die Versteifung auf der Unterseite des Trägers und folglich auf der dem Fuß abgewandten Seite des Trägers angeordnet, während der Bezug auf der Oberseite und folglich der dem Fuß zugewandten Seite angeordnet ist. Der Bezug kann antibaktieriell ausgerüstet sein und eine dämpfende Funktion haben. Die fertige Einlage ist schalenförmig (dreidimensional) ausgebildet, so dass sie eine stützende Funktion und insbesondere Stabilität im Fersenbereich aufweist.
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Die Schuheinlage lässt sich aus einem Rohling herstellen, bei dem der Träger eine über die gesamte Fläche homogene Dicke aufweist. Bevorzugt beträgt die Dicke des Trägers (vor und/oder nach der Formgebung) weniger als 2 mm, vorzugsweise weniger als 1 mm. Alternativ oder ergänzend weist auch die Versteifung (vor und/oder nach der Formgebung) eine über die gesamte Fläche homogene Dicke auf. Bevorzugt weist die Versteifung (vor und/oder nach der Formgebung) eine Dicke von weniger als 2 mm, vorzugsweise weniger als 1 mm auf.
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Besonders bevorzugt ist der gesamte Rohling der Schuheinlage thermoplastisch verformbar, so dass die Einlage an die jeweilige Fußform angepasst werden kann. Eine weitere Anpassung nach der Formgebung ist dann in der Regel nicht mehr erforderlich.
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Die Schuheinlage wird bevorzugt als Einlage für Sportschuhe eingesetzt. Besonders bevorzugt kann die Schuheinlage im Radsport eingesetzt werden. Alternativ ist jedoch auch der Einsatz bei anderen Sportarten vorteilhaft, z. B. Laufen, Fußball, Hallensportarten, Tennis. Optional ist auch der Einsatz bei Schuhen für Reiten, Ski oder Skilanglauf vorteilhaft.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert, die lediglich Ausführungsbeispiele darstellen. Es zeigen
- 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage in einer Ansicht von unten,
- 2 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schuheinlage in einer Ansicht von unten und
- 3 eine vereinfachte, perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schuheinlage von oben.
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In den 1 und 2 ist jeweils in unterschiedlicher Ausführungsform eine Schuheinlage 1, insbesondere für Sportschuhe, dargestellt, die einen sohlenförmigen Träger 2 und eine daran befestigte, flächige Versteifung 3 aufweist. Der sohlenförmige Träger 2 besteht aus einem verhältnismäßig weichen Trägermaterial, z. B. aus Kunststoff oder aus einem Kunststoffverbund, während die flächige Versteifung aus einem demgegenüber steiferen Material als Stabilisierung ausgebildet ist, z. B. aus Carbon, einem Carbonverbundwerkstoff oder aus einem faserverstärkten Kunststoff. Die Versteifung 3 weist eine geringere Fläche auf als der Träger 2 und es ist erkennbar, dass die Außenkontur der Versteifung 3 über den gesamten Umfang von dem Außenumfang des Trägers 2 beabstandet ist. Dabei zeigen die 1 und 2 jeweils eine Ansicht von unten auf die Schuheinlage und folglich eine Ansicht auf die Versteifung 3, denn die Versteifung 3 ist an der Unterseite des Trägers 2 befestigt, das heißt auf der dem Fuß abgewandten Seite des Trägers 2. Dabei ist die Versteifung 3 mit Hilfe einer Klebstoffschicht 4 an dem Träger 2 befestigt, wobei diese Klebstoffschicht in den 1 und 2 angedeutet ist, denn sie ist nicht nur zwischen Träger und Versteifung 3 angeordnet, sondern ragt in der Regel über den gesamten Umfang der Versteifung etwas über die Versteifung hinaus.
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Die Schuheinlage 1 wird z. B. aus einem mehrschichtigen Rohling unter Anwendung von Druck und/oder Wärme hergestellt, so dass aus dem Rohling eine dreidimensional verformte Schuheinlage gebildet wird, die in 3 in der dreidimensionalen Darstellung erkennbar ist. Auf der dem Fuß zugewandten Oberseite des Trägers 2 ist außerdem ein textiler Bezug 5 angeordnet, der in 3 lediglich angedeutet ist.
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Von besonderer Bedeutung ist erfindungsgemäß die Versteifung bzw. Stabilisierung der Schuheinlage, die z. B. als flächige Carbonschicht oder Kunststoffschicht ausgebildet sein kann. Die Versteifung 3 weist zumindest einen Mittelfußbereich 3a und einen Rückfußbereich 3b sowie optional einen Vorderfußbereich 3c (vergleiche 1) auf.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung weist die Versteifung 3 am lateralen Rand des Mittelfußbereichs 3a eine seitliche Mittelfußaussparung 6 auf. Diese Mittelfußaussparung entlastet den äußeren Mittelfuß, insbesondere den Bereich des Mittelfußknochens Basis V. Diese Aussparung 6 ist sowohl bei der Ausführungsform nach 1 als auch bei der Ausführungsform nach 2 realisiert. Die Außenkontur der Mittelfußaussparung 6 ist - von der Außenseite betrachtet - konkav gewölbt ausgebildet, so dass eine Einformung von der Außenseite realisiert ist. Die Mittelfußaussparung 6 weist eine Länge L entlang der Sohlenlängsrichtung von z. B. 2 cm bis 4 cm auf. Die Tiefe T der Aussparung 6 quer zur Sohlenlängsrichtung beträgt z. B. 0,5 cm bis 1,5 cm.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung ist der Rückfußbereich 3b der Versteifung 3 spangenförmig mit einem medialen Spangenschenkel 7 und einem lateralen Spangenschenkel 8 ausgebildet, zwischen denen eine Fersenaussparung 9 gebildet ist. Erfindungsgemäß ist diese Versteifungsspange im Rückfußbereich asymmetrisch ausgebildet, und zwar bevorzugt derart, dass der mediale Spangenschenkel 7 eine größere Länge aufweist als der laterale Spangenschenkel 8, und zwar vorzugsweise zumindest die zweifache Länge, besonders bevorzugt zumindest die dreifache Länge. Die Spange mit den beiden Spangenschenkeln 7, 8 stabilisiert die Ferse. Erfindungsgemäß wird erreicht, dass durch den nach wie vor langen medialen Spangenschenkel 7 die Ferse im Bereich des Längsgewölbes stabilisiert wird. Lateral ist die Spange jedoch kürzer gehalten. Dadurch entsteht in diesem Bereich mehr Flexibilität im Fersenbereich in der Aufsetzphase. Dies ist insbesondere bei Sportarten wie Laufen, Fußball, Hallensportarten, Tennis usw. vorteilhaft, da dort die Aufsetzphase und Ganglinie abläuft. Die Ganglinie A ist in den 1 und 2 angedeutet und es ist erkennbar, dass durch die asymmetrische Spange 7, 8 im Rückfußbereich insbesondere im Bereich der Ganglinie die Versteifung kurz gehalten ist, das heißt im Fersenbereich wird auf die Versteifung im Bereich der Ganglinie weitestgehend verzichtet.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann der mediale Spangenschenkel 7 eine Länge L1 von zumindest 1 cm bis 4 cm aufweisen. Der laterale Spangenschenkel 8 kann eine Länge L2 von weniger als 1 cm aufweisen.
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Auch wenn die 1 und 2 jeweils eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einlage zeigen, bei der sowohl die Mittelfußaussparung 6 als auch die asymmetrische Spange 7, 8 realisiert sind, so lassen sich diese beiden erfindungswesentlichen Aspekte auch unabhängig voneinander realisieren. Eine solche Ausführungsform, bei der lediglich die Mittelfußaussparung 6 oder lediglich die asymmetrische Spange 7, 8 realisiert ist, ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
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Im Übrigen liegt es optional im Rahmen der Erfindung, die Versteifung auch bis in den Vorfußbereich 3c zu erstrecken. So zeigt 1 beispielhaft eine Ausführungsform, bei der die Versteifung im Vorfußbereich 3c eine Vorfußzunge 9 bzw. Vorfußspange aufweist. Diese weist eine geringere Breite auf als der Mittelfußbereich 3a der Versteifung 3. Das bedeutet, dass sich die Versteifung im Vorfußbereich 3c lediglich auf den Bereich der Außenseite bzw. den lateralen Bereich erstreckt, während im medialen Vorfußbereich auf die Versteifung verzichtet wird bzw. die Versteifung ausgespart ist. Auch dieses ist vorteilhaft, da die Versteifung auf diese Weise im Bereich der Ganglinie A auch im Vorfußbereich reduziert ist.
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Insgesamt ist in den Figuren erkennbar, dass die Versteifung im Bereich der Ganglinie A auf den Mittelfußbereich konzentriert ist, das heißt sowohl im Rückfußbereich für die Aufsetzphase als auch im Vorfußbereich bei einer Abstoßphase ist die Versteifung ausgespart.
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Während 1 eine Ausführungsform mit der beschriebenen Vorfußzunge 9 zeigt, ist in 2 eine alternative Ausführungsform dargestellt, bei der auf eine solche Vorfußzunge 9 bzw. auf eine Versteifung 3 im Vorfußbereich verzichtet wird, das heißt die Vorfußverstärkung 3c ist bei der Ausführungsform nach 2 nicht realisiert oder lediglich sehr kurz ausgestaltet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010028939 A1 [0006]
- EP 2442683 B1 [0007]