DE9306999U1

DE9306999U1 - Polsterauflage für einen Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE9306999U1
Application number: DE9306999U
Authority: DE
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: Adam Opel GmbH
Priority date: 1993-05-08
Filing date: 1993-05-08
Publication date: 1993-07-22
Anticipated expiration: 2003-05-09
Also published as: US5543213A

Description

ADAM OPEL AG 6. Mai 1993

6090 Rüsselsheim 93P08857 - Kr

Polsterauflage für einen Kraftfahrzeugsitz Beschreibung

Die Neuerung betrifft eine Polsterauflage, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer unteren, federnden Schicht, beispielsweise aus Vollschaum und/oder Gummihaar, und einer darüberliegenden dampfdurchlässigen Pufferschicht, die vom Sitzbezugsstoff überdeckt ist.

Polsterauflagen der vorstehenden Art sind in heutigen Kraftfahrzeugen als Sitzkissen oder Rückenlehnenpolster vorgesehen und allgemein bekannt. Während die federnde Schicht für eine gute Dämpfung erforderlich ist, dient die dampfdurchlässige Pufferschicht dazu, Körperschweiß aufzunehmen und abzuführen. Die Pufferschicht kann aus Watte, Vließ oder einem ähnlichen elastischen Material bestehen.

Um die Montage der Sitze zu beschleunigen, werden oft zwischen der Pufferschicht und der federnden Schicht oder der Federung vorgeformte Auflagen, beispielsweise aus Gummihaar, angeordnet, die elastisch und formstabil sind sowie weitgehend der Grundform des Sitzes zur Aufnahme einer Person entsprechen. Derartige Auflagen können sowohl am Sitzkissen als auch an der Sitzrückenlehne angeordnet sein.

Aus der DE-PS 32 20 088 ist ein Polsterkörper für einen Kraftfahrzeugsitz bekannt, bei dem die in der Pufferschicht anfallende Feuchtigkeit schnell in den Federkör-

per und andere Bereiche abgeleitet wird, so daß sich kein Feuchtigkeitsstau bei einer langanhaltenden Belastung
bilden kann.

Dies wird dadurch erreicht, daß der Polsterkörper aus
einem zwischen dem Sitzbezugsstoff und dem Vollschaum angeordneten, im belasteten Zustand deformierten und dabei
luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen Federkörper sowie
einem darauf aufgespannten, luftdurchlässigen Bezugsstoff besteht, wobei der Bezugsstoff mit einer einen wesentlichen Gehalt cellulosischer Fasern aufweisenden Pufferschicht hinterlegt ist und der Federkörper aus Fasern mit hydrophilen Eigenschaften besteht, die zu einem räumlich
orientierten Netzwerk vereint und an den Kreuzungspunkten verklebt sind.

Dieser Polsterkörper weist jedoch den Nachteil auf, daß
die Pufferschicht als ein relativ wenig formstabiles,
dünnes Vließ ausgebildet ist, das entweder mit dem darunterliegenden Federkörper oder mit dem Sitzbezugsstoff
über die gesamte Fläche verbunden werden muß.

Es ist Aufgabe der Neuerung, eine Polsterauflage der eingangs genannten Art zu schaffen, die in einfacher umweltfreundlicher Bauweise mit verringertem Herstellungsaufwand ausgebildet ist.

Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß die Pufferschicht aus zumindest zwei weiteren miteinander nahezu unverschieblich verbundenen Schichten besteht, wobei eine obere dieser Schichten aus einem elastischen und besonders dampfdurchlässigen Material und eine darunter
liegende Schicht oder Zwischenschicht aus einem weniger
elastischen, ebenfalls dampfdurchlässigen und die obere
Schicht tragenden Material gebildet ist.

Die mit der Neuerung hauptsächlich erzielten Vorteile be-

stehen darin, daß die Pufferschicht der Polsterauflage als ein relativ formstabiles Teil ausgebildet ist, das je nach Bedarf mit dem Sitzbezugsstoff verbunden wird. Dadurch ist es möglich, daß sämtliche Teile der Polsterauflage, wie zum Beispiel Pufferschicht oder Sitzbezugsstoff, getrennt voneinander gefertigt und bis zum Einbau formstabil transportiert bzw. aufbewahrt werden. Die Kosten und der Aufwand für die Herstellung der einzelnen Teile und den Zusammenbau werden dadurch reduziert.

In vorteilhafter Weise besteht dabei die obere Schicht der Pufferschicht aus einem druckelastischen Faservlies. Dieses kann beispielsweise aus einem Polyestervlies bestehen und zum besseren Ableiten der Feuchtigkeit überwiegend senkrecht zur Sitzfläche angeordnete Fasern aufweisen, die mit einem darunterliegenden tragenden Material verbunden sind.

In einer alternativen Ausführungsform der Neuerung kann der Sitzkomfort noch weiter gesteigert werden, wenn die Pufferschicht aus zumindest zwei weiteren miteinander nahezu unverschieblich verbundenen Schichten besteht, wobei eine obere dieser Schichten aus einem besonders elastischen Material und eine darunter liegende Schicht oder Zwischenschicht aus einem weniger elastischen, dampfdurchlässigen und die obere Schicht tragenden Material gebildet ist.

Durch diese Bauweise kann die Pufferschicht besonders elastisch und weich ausgebildet werden. Sie ermöglicht, auch Sitze mit einer relativ harten Federungscharakteristik komfortabel zu gestalten. Die obere Schicht kann dabei beispielsweise als PUR-Schaumpolster oder ähnlichem Material geringer Dicke ausgebildet und ebenfalls nahezu unverschieblich mit dem Sitzbezugsstoff verbunden sein.

Die jeweiligen nahezu unverschieblichen Verbindungen zwi-

sehen der oberen Schicht und dem Sitzbezugsstoff bzw. der darunterliegenden Schicht oder Zwischenschicht erfolgen umweltschonend durch punktuelles Kleben oder Schweißen. Die Verbindungspunkte können dabei zum Beispiel rasterförmig über die gesamten Kontaktflächen oder an den beanspruchten Stellen verteilt werden. Auf diese Weise wird eine Faltenbildung auf der Sitzoberfläche oder ein gegenseitiges Verschieben der einzelnen Schichten und des Sitzbezugsstoffes nahezu vermieden. Im Falle einer Wiederverwertung sind jedoch die einzelnen Schichten relativ einfach voneinander zu trennen.

Besonders umweltfreundlich können diese Verbindungen gestaltet werden, wenn der Sitzbezugsstoff, die obere Schicht und die darunterliegende Schicht oder Zwischenschicht durch Nähen verbunden sind. Der auf diese Weise entstandene Textilverbund kann in Abhängigkeit von der Stärke bzw. Dicke oder Elastizität der einzelnen Schichten zusätzlich noch durch punktuelles Kleben oder Schweißen verbunden werden.

Die unten liegende Schicht oder Zwischenschicht ist besonders als Trägermaterial für die obere elastische Schicht geeignet, wenn diese in vorteilhafter Weise aus einem mit naturellen oder synthetischen Fasern verstärkten dampfdurchlässigen Gewebematerial besteht. Zwischen dieser Schicht und der Auflage aus Gummihaar können zur Erhöhung von Feuchtigkeitsaufnahme, Festigkeit, Formstabilität, Elastizität oder Wärmeabfuhr noch weitere Schichten angeordnet werden.

Die Dampfdurchlässigkeit der neuerungsgemäßen Pufferschicht kann weiter verbessert werden, wenn die obere Schicht und/oder die darunterliegende Schicht oder Zwischenschicht Luftdurchlässe aufweisen, die beispielsweise als vertikal zur Sitzfläche angeordnete Löcher ausgebildet sind. Damit wird mit relativ einfachen Mitteln Feuch-

tigkeit und Wärme schneller in die Auflage aus Gummihaar abgeleitet und die Austrocknung des Sitzbezugsstoffes und der Pufferschicht beschleunigt.

Ein weiterer Vorteil der Neuerung besteht darin, daß die Pufferschicht an die Form der Auflage aus Gummihaar angepaßt ist. Der Sitzbezugsstoff und/oder die Pufferschicht können dabei mit der Auflage aus Gummihaar beispielsweise durch Halteklammern bzw. -drähte oder Abheftstreifen verbunden sein.

Die Neuerung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. In ihr zeigen die

Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines Sitzteiles eines Kraftfahrzeugsitzes mit der neuerungsgemäßen Polsterauflage,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer alternativen Ausführung der Polsterauflage mit einer Pufferschicht, die vertikal zur Sitzfläche angeordnete Löcher aufweist.

Die Figur 1 zeigt eine Polsterauflage 1 mit einer unteren federnden Schicht aus Vollschaum 11, die mit einer darüber angeordneten Auflage aus Gummihaar 4 formschlüssig verbunden ist. Über der Auflage aus Gummihaar 4 ist eine Pufferschicht 2, 3 angeordnet, die durch einen Sitzbezugsstoff 5 abgedeckt ist. Die Pufferschicht 2, 3 besteht aus einer oberen Schicht 2, die durch ein besonders dampfdurchlässiges und druckelastisches Faservlies gebildet ist, und einer unteren Schicht 3, die durch ein weniger elastisches, dampfdurchlässiges und mit naturellen oder synthetischen Fasern verstärktes Gewebematerial gebildet ist. Die untere Schicht 3 weist dabei Luftdurch-

lasse 8 auf, die als vertikal zur Sitzfläche 6 angeordnete Löcher ausgebildet sind. Die obere Schicht 2 und die untere Schicht 3 sind miteinander nahezu unverschieblich durch rasterförmig verteilte Klebe- bzw. Schweißpunkte verbunden. Der Sitzbezugsstoff 5 ist ebenfalls mit der oberen Schicht 2 durch rasterförmig verteilte Klebe- bzw. Schweißpunkte 13 verbunden.

Die Figur 2 verdeutlicht die Ausbildung einer Polsterauflage 1 mit einer Pufferschicht 2, 3, bei der alternativ zu der Ausbildung nach der Fig. 1 die obere Schicht 2 aus einem besonders elastischen PUR-Schaumpolster 9 besteht. Das PUR-Schaumpolster 9 weist Luftdurchlässe 10 auf, die als vertikal zur Sitzfläche 6 angeordnete Löcher ausgebildet sind. Das PUR-Schaumpolster 9 ist ebenfalls mit dem darüber angeordneten Sitzbezugsstoff 5 und dem darunterliegenden tragenden Gewebematerial 3 durch punktuelles Kleben oder Schweißen verbunden.

Obwohl in dieser Ausführung nicht gezeigt, bleibt es im Rahmen der Neuerung, wenn das Gewebematerial 3 zur Verbesserung des Luftaustausches mit Luftdurchlässen versehen wird, die als vertikal zur Sitzfläche 6 angeordnete Löcher ausgebildet werden.

Claims

— "7 ■"· Schutzansprüche

1. Polsterauflage, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer unteren, federnden Schicht, beispielsweise aus Vollschaum und/oder einer Auflage aus Gummihaar, und einer darüberliegenden dampfdurchlässigen Pufferschicht, die vom Sitzbezugsstoff überdeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferschicht aus zumindest zwei weiteren miteinander nahezu unverschieblich verbundenen Schichten (2, 3) besteht, wobei eine obere dieser Schichten (2) aus einem elastischen und besonders dampfdurchlässigen Material und eine darunter liegende Schicht oder Zwischenschicht (3) aus einem weniger elastischen, ebenfalls dampfdurchlässigen und die obere Schicht (2) tragenden Material gebildet ist.

2. Polsterauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die obere Schicht (2) aus einem druckelastischen Faservlies besteht.

3. Polsterauflage nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, daß das druckelastische Faservlies (2) überwiegend senkrecht zur Sitzfläche (6) angeordnete Fasern aufweist.

4. Polsterauflage, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer unteren, federnden Schicht, beispielsweise aus Vollschaum und/oder Gummihaar, und einer darüberliegenden Pufferschicht, die vom Sitzbezugsstoff überdeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferschicht aus zumindest zwei weiteren miteinander nahezu unverschieblich verbundenen Schichten (2, 3) besteht, wobei eine obere dieser Schichten (2) aus einem besonders elastischen Material und eine darunter liegende Schicht oder Zwischenschicht (3) aus einem weniger elastischen,

dampfdurchlässigen und die obere Schicht (2) tragenden Material gebildet ist.

5. Polsterauflage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß die obere Schicht (2) aus einem PUR-Schaumpolster (9) besteht.

6. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht (2) ebenfalls nahezu unverschieblich mit dem Sitzbezugsstoff (5) verbunden ist.

7. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen nahezu unverschieblichen Verbindungen zwischen der oberen Schicht (2) und dem Sitzbezugsstoff (5) bzw. der darunterliegenden Schicht oder Zwischenschicht (3) durch punktuelles Kleben oder
Schweißen erfolgen.

8. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzbezugsstoff (5), die obere Schicht (2) und die darunterliegende Schicht oder Zwischenschicht (3) durch Nähen verbunden sind.

9. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die darunterliegende Schicht oder Zwischenschicht (3) aus
einem mit naturellen oder synthetischen Fasern verstärkten Gewebematerial besteht.

10. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht (2) und/oder die darunterliegende Schicht
oder Zwischenschicht (3) Luftdurchlässe (10, 8) aufweisen.

11. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässe (10, 8) als vertikal zur Sitzfläche (6)
angeordnete Löcher ausgebildet sind.

12. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Pufferschicht (2, 3) an die Form der Auflage aus Gummihaar (4) angepaßt ist.

13. Polsterauflage nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzbezugsstoff und/oder die Pufferschicht (2, 3) mit
der Auflage aus Gummihaar (4) durch Halteklammer
bzw.-drähte oder Abheftstreifen verbunden sind.