DE9306758U1 - Implantat aus bioaktiver Glaskeramik für den Zahnwurzelersatz mit Knochengewindeschneidwerkzeug und Eindrehwerkzeug - Google Patents

Implantat aus bioaktiver Glaskeramik für den Zahnwurzelersatz mit Knochengewindeschneidwerkzeug und Eindrehwerkzeug

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DE9306758U1
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Description

Implantat aus bioaktiver Glaskeramik für den Zahnwurzelersatz mit Knochengewindeschneidwerkzeug und Eindrehwerkzeug
Glaskeramikimplantate werden als Zahnwurzelersatz nach Zahnverlust und zur Aufnahme von Zahnkronenersatz oder von Suprastrukturen zur Verankerung abnehmbarer Zahnprothesen eingesetzt.
Bekannt sind enossale Implantate als Zahnwurzelersatz aus biokompatiblem Material, vorzugsweise aus Titan. Durch bioaktive Materialien (Hydroxylapatit, Glaskeramik) kann eine bessere Einheilung im Knochen erreicht werden. Da Hydroxylapatit nicht die geforderten physikalischen Eigenschaften aufweist, wird es zur Beschichtung des vorzugsweise für Implantate verwendeten Titans genutzt.
Die Verankerung der Implantate im Knochen bleibt eine mechanische, der Knochen wächst in der Einheilphase ohne bindegewebige Zwischen schicht direkt an das Implantat. Die Stabilität des Implantats im Knochen wird durch Vertiefungen und Bohrungen im Implantat erhöht, in die ein Einwachsen des Knochens erwartet wird. Die primäre Stabilität des Implantats im Knochen soll durch Gewinde erhöht werden. Bei Implantaten ohne Gewinde besteht eine bloße Presspassung im Knochen.
Die für die Aufnahme des Zahnkronenersatzes oder der Suprastrukturen notwendigen Implantatstümpfe werden über ein Innengewinde des Implantats nach der Einheilung eingeschraubt, oder sie sind primär Teil des Implantats. Die SupraStrukturen werden in die Innengewinde der Implantatstümpfe eingeschraubt.
Die bekannten Lösungen sind u.a. mit folgenden Nachteilen behaftet:
Die in die Implantate aus Titan einzuschraubenden Aufbauten sind rund, dadurch wird insbesondere beim Einzelzahnersatz eine Rotationsinstabilität bewirkt.
Die Titanimplantate und Titanimplantatzubehörteile sind insgesamt industriell hergestellt und können nicht beschliffen werden.
Eine bioaktive Hydroxylapatitbeschichtung von Titanimplantaten kann nur auf dem enossalen Implantatteil vorgenommen werden, aufgrund der im umeterbereich liegenden Hydroxylapatitschichtdicke und der daraus resultierenden Bruchgefahr von bioaktivem Hydroxy!apatit.
Durch Knochenreduktion eintretende allmähliche Freilegung des Implantatgewindes bei Titan fördert die Plaqueanlagerung und beeinflußt die Ästhetik aufgrund der grauschwarzen Farbe negativ. Eine Anpassung durch Beschleifen ist ausgeschlossen
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Implantat zu schaffen,
- das insgesamt aus bioaktivem Material besteht. Glaskeramik besitzt andere physikalische Eigenschaften als Titan oder andere für Implantate nutzbare biokompatible Metalle, diese Eigenschaften sind bei der Formgebung zu berücksichtigen.
- das zahnfarben ist.
- dessen der Schleimhaut anliegende Implantatteil aus bioaktivem Material besteht.
- das mit zahnärztlichen Schleifkörpern zur Erzielung individueller Stumpfformen bearbeitbar ist.
- dessen Stümpfe für die SupraStruktur rotationsstabil sind.
- dessen Suprastrukturteile individuellen Erfordernissen angepaßt werden können.
dessen Oberfläche beschleifbar und polierbar ist, so daß Oberflächenkorrekturen im Randbereich der Gingiva später möglich sind.
Diese Probleme werden mit dem Glaskeramikimplantat nach Anspruch 1 gelöst.
Für die Implantation sind spezielle Gewindeschneider (2) und
ein Eindreherwerkzeug (3) notwendig.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren 1-3 erläutert. Als bioaktives Material kommt die Glaskeramik "Bioverit 1" zur Anwendung.
Figur 1: Implantat form mit den Oberflächenteilen 1-4.
1.1: Enossaler Teil basal mit kugeliger Basis und horizontalen Kerben im Abstand von 1 mm bei einer Tiefe von 0,5 mm.
1.2: Enossaler Teil mit Gewinde, 3 Gewindegänge. Die Gewindeform entspricht annähernd dem eines Rundgewindes, jedoch mit stark reduzierter Profilhöhe und abgeflachten Gewindekämmen.
1.3: Schleimhautteil, Höhe 2 mm.
1.4: Stumpfanteil mit quadratischem Grundriß und variabler Höhe.
Figur 2: Gewindeschneider:
2.1: Führungsteil im gebohrten Implantatbett im Knochen, Länge 3 oder 5 mm.
2.2: Gewindeschneidteil.
Die Gewindeform entspricht annähernd dem eines Rundgewindes, jedoch mit stark reduzierter Profilhöhe und abgeflachten Gewindekämmen .
2.3: Quadratischer Aufbau zur Aufnahme des Eindrehmaulschlüssels,' gleiche Größe wie beim Implantat.
Figur 3: Adapter zum Aufsetzen auf den Implantatstumpf zur Verlängerung desselben über die Okklusionsebene des Gebisses zur Aufnahme des Eindrehmaulschlüssels.

Claims (8)

Schutzansprüche
1. Implantat aus bioaktiver Glaskeramik (1) für den Zahnwurzelersatz mit Knochengewindeschneidwerkzeug (2) und Eindrehwerkzeug (3) ,
dadurch gekennzeichnet, daß es 4 unterschiedliche Oberflächenformen (1.1 - 1.4) besitzt, von denen die Oberflächenformen (1.1) und (1.2) dem Knochen, die Oberflächenform (1.3) der Mundschleimhaut anliegen, die Oberflächenform (1.4) außerhalb des Kiefers dient der Aufnahme des Zahnkronenersatzes oder der Basiselemente für die Aufnahme von zahntechnischen Konstruktionen für den Zahnersatz.
2. Implantat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der enossal gelegene Teil (1.1) der Oberflächenformen in seiner Länge variabel ist, eine halbkugelige Begrenzung hat und Querrillen im Abstand von 1 mm aufweist, deren Anzahl von der gewählten Länge dieses Implantatteiles abhängig ist, in der Regel 2.
3. Implantat gemäß Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der enossale Teil (1.2) der Oberflächenform mit einem Gewinde versehen ist, das in seinen Abmessungen und Steigungen den Materialeigenschaften der Glaskeramik angepaßt ist.
4. Implantat gemäß Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der sich anschließende, dem Zahnfleisch anliegende Teil (1.3) der Oberflächenform rauh ist.
■' - 2 ~
5. Implantat gemäß Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der sich anschließende, in die freie Mundhöhle ragende Implantatstumpf, Oberflächenteil (1.4), die Grundform eines Vielecks hat und in seiner Höhe und Form variiert werden kann.
6. Implantat gemäß Anspruch I1
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeschneider (2) für den Knochen einen Zapfen zur Führung des Gewindeschneiders im vorgefrästen Implantatbett des Knochens besitzt, dessen Durchmesser dem Teil (1.1) der Oberflächenform des Implantates (1) entspricht und in zwei unterschiedlichen Längen auswählbar ist, und, daß der Gewindeschneidteil (2) drei Spezialgewindegänge besitzt, entsprechend dem Spezialgewinde des Implantates.
7. Implantat gemäß Anspruch I1
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf des Knochengewindeschneidwerkzeuges quadratisch gestaltet ist, mit den gleichen Abmessungen wie der Teil (1.4) der Oberflächenform des Implantates zur Aufnahme des eindrehenden Maulschlüssels.
8. Implantat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Adapter (3) der Verlängerung des in die Mundhöhle ragenden Implantatstumpfes dient, der auf den Implantatkopf aufsetzbar ist und den Eindrehmaulschlüssel aufnehmen kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
DE9306758U 1993-05-05 1993-05-05 Implantat aus bioaktiver Glaskeramik für den Zahnwurzelersatz mit Knochengewindeschneidwerkzeug und Eindrehwerkzeug Expired - Lifetime DE9306758U1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19526523C1 (de) * 1995-07-20 1996-12-05 Univ Dresden Tech Implantat für den Zahnwurzelersatz aus Glaskeramik, faserverstärktem Kohlenstoff oder Titan und Zahnfachabformwerkzeug hierzu

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19526523C1 (de) * 1995-07-20 1996-12-05 Univ Dresden Tech Implantat für den Zahnwurzelersatz aus Glaskeramik, faserverstärktem Kohlenstoff oder Titan und Zahnfachabformwerkzeug hierzu

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