-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein enossales Zahnimplantat mit einem
Implantatkörper,
der für das
Einsetzen in einen Kieferknochen ausgebildet ist und manchmal auch
Implantatwurzel genannt wird, und einem Implantatpfosten, der manchmal
auch Implantatpfeiler oder Abutment genannt wird und einen Anschlußabschnitt
zum Anschluß eines
prothetischen Aufbaus aufweist.
-
Ein
Zahnimplantat ist eine künstliche
Zahnwurzel, die aus einem biologisch kompatiblen Material hergestellt
ist. Ein enossales Zahnimplantat ist dafür vorgesehen, direkt in den
Kieferknochen eingepflanzt zu werden, wobei die künstliche
Zahnwurzel mit dem Kieferknochen einwächst. Nach dem Einheilen des
Zahnimplantats im Kieferknochen wird ein prothetischer Aufbau mit
dem Anschlußabschnitt
des Implantatpfostens verbunden. Als prothetischer Aufbau, der in
Fachkreisen auch Suprakonstruktion genannt wird, kommt prinzipiell
jede Krone, Brücke,
Teleskop oder Steg in Frage.
-
Die
meisten Implantate bestehen heute aus Titan. Titan hat eine relativ
hohe Gewebeverträglichkeit,
die auch "Biokompatibilität" genannt wird. Zudem
hat Titan geeignete mechanische Eigenschaften, so daß kleine
bruchfeste Implantatkörper
hergestellt werden können.
-
Es
gibt vereinzelt bereits Implantate aus einem keramischen Material.
Insbesondere Implantate aus Zirkoniumkeramik kommen zum Einsatz.
Ein solches Zirkoniumzahnimplantat ist ebenfalls biokompatibel und
heilt gut in den Kieferknochen ein. Grundsätzlich haben Zirkonzahnimplantate
gegenüber
den Titanzahnimplantaten den Vorteil, daß ihre farbliche Erscheinungsform
der natürlichen
Zahnfarbe näherkommt,
was aus ästhetischen
Gründen
häufig
gewünscht
wird. Obgleich der prothetische Aufbau einen Großteil des Zahnimplantats verdeckt,
ist nicht auszuschließen,
daß selbst
im Endzustand beispielsweise aufgrund einer nur unzureichenden Bedeckung
des Implantats durch das Zahnfleisch Teile des Implantats sichtbar
bleiben.
-
Keramikimplantate,
insbesondere Zirkonimplantate, sind jedoch nur einteilig erhältlich,
was in der Handhabung nachteilig ist.
-
Zur
definitiven Versorgung endodontisch behandelter Zähne nehmen
Wurzelkanalstifte seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle ein. Dies
liegt im wesentlichen an der Annahme, daß eine zunehmende Versprödung des
Zahns nach einer Wurzelbehandlung eintritt, die eine Verstärkung durch
das Einsetzen eines Wurzelkanalstifts notwendig macht. Der Wurzelkanalstift
wird hierzu in eine Bohrung in der Wurzel des zerstörten Zahns
eingesetzt und dient zu dessen Stabilisierung. Die Stifte werden
aus Metall, faserverstärkten
Gemischen (Composites) oder Zirkonoxidkeramiken (Biopoststifte)
hergestellt, sind als Zahnersatz anzusehen und nicht als Implantate.
-
Zahnimplantate
unterscheiden sich von den Wurzelkanalstiften dadurch, daß sie zum
Ersatz einzelner Zähne
oder zur Halterung eines künstlichen Gebisses
direkt in den Kiefer implantiert werden. Dabei wächst ein Verankerungsteil in
den Kieferknochen ein und das Zahnfleisch umgibt den Durchführungsteil
oder -abschnitt des Zahnimplantats. Das Zahnimplantat kann aus einem
einzigen Bauteil bestehen, beispielsweise aus Titan oder Aluminiumoxid,
oder es kann bei zweiteiliger Ausführung aus einem vom Verankerungsteil
getrennten Durchführungsteil
oder -abschnitt gefertigt sein.
-
Es
sind verschiedenartig gefertigte metallische Zahnimplantate für einen
festsitzenden Zahnersatz bekannt. Diese bestehen zumeist aus einer
Titanlegierung (Titan Grade 4), die aus einem zylindrischen oder
konischen Grundkörper
gefertigt sind, der an seinem Außendurchmesser eine für das Einwachsen
im Kiefer geeignete Ausformung aufweist, wie z.B. eine angerauhte
Oberfläche.
Der Kopf des Implantats besitzt eine zentrale Bohrung, die als Gewindeloch
ausgebildet ist und zur Aufnahme eines Gewindebolzens dient, an
dem das Abutment befestigt wird. Durch eine mit der Befestigung
verbundene Einrichtung, wie z.B. eine vierkantförmige oder elliptische Einlassung,
wird das Abutment gegen Verdrehung gesichert. Dabei erfolgt die
Abstützung
des Abutments auf dem Implantat in einer Ebene. In diesen Ausführungsformen
ist jedoch eine Anpassung der Implantate an den natürlichen
Knochenverlauf nicht vorgesehen.
-
Es
ist auch bekannt, zwischen Implantatkopf und Zahnkrone eine Distanzhülse anzubringen,
die an ihrem Umfang eine umlaufende Ansatzschulter aufweist, an
die sich der untere Rand der Zahnkrone anschließt. Die Ansatzschulter verläuft schräg mit einem über ihren
Umfang variierenden Abstand zum oberen Ende des Implantatkopfs,
um hierdurch und durch entsprechende Wahl der Basishöhe der Ansatzschulter
eine verbesserte Anpassung des Übergangs
zwischen Zahnkrone und Implantat an die anatomischen Gegebenheiten
zu erreichen. Hierbei dient die Distanzhülse als Implantatkopf. Sie
ist nach unten geschlossen ausgebildet, mittels Gewinde in den Grundkörper des
Implantats eingeschraubt und besitzt eine zentrale Gewindebohrung
zur Aufnahme des Gewindebolzens, an dem die Zahnkrone befestigt
wird. Ein Zentrierbund am unteren Ende der Distanzhülse ist
mit vertikalen Vorsprüngen
versehen, die in entsprechende Ausnehmungen des Grundkörpers eingreifen
und zur Ausrichtung der Zahnkrone und Sicherung derselben gegen
Verdrehung dienen. Ein entscheidender Nachteil der aufgeführten Metallimplantate
liegt jedoch in der unzufriedenstellenden Biokompatibilität der verwendeten
Metalle. Eine Lösung
dieses Problems ist beispielsweise die Beschichtung der aus Titan
oder Aluminiumoxid bestehenden Implantate mit Hydroxylapatit oder
Teilchen aus Titan, was allerdings sehr aufwendig und kostenintensiv
ist.
-
Weiterhin
sind metallfreie Zirkonoxidimplantate der Firma SIGMA bekannt. Diese
haben jedoch den Nachteil, daß sie
strukturbedingt eine unzureichende Biokompatibilität aufweisen.
So zeigen gemäß einer
Statistik zwei von fünf
gesetzten Implantaten eine Fremdkörperreaktion und müssen entfernt werden,
um später
erneut wieder gesetzt zu werden.
-
Auch
bekannt sind zweiteilige enossale Zahnimplantate der Firma BICON.
Bei diesem Implantat wird ein Keramikkopf in eine Preßpassung
auf eine metallische, meist mit Hydroxylapatit beschichtete oder
spezifisch vorbehandelte Implantatwurzel aufgesteckt. Dieses System
ermöglicht
jedoch keine exakt vorhersehbare Ausrichtung des Implantatpfostens,
der in Fachkreisen auch häufig
Abutment genannt wird.
-
Ferner
sind einteilige, keramische Zirkoniumoxid-Monoblock-Implantate,
z.B. nach Dr. Ulrich Volz, bekannt. Diese einteiligen Implantate
haben jedoch den Nachteil, daß sie
einerseits keine verdeckten Einheilphasen ermöglichen, da sie über einen Zeitraum
von vier bis fünf
Monaten offen einheilen müssen,
im Mund verschliffen werden müssen
und andererseits bei nicht exakter Implantation unbefriedigende
Korrekturmöglichkeiten
bieten. Zusätzlich weisen
die genannten Monoblock-Implantate apikal, d.h. an der dem Kieferknochen
zugewandten Seite, eine relativ scharfkantige plane Fläche auf,
wodurch ein interner Sinuslift nicht möglich, bzw. erheblich erschwert
ist. Der Begriff Sinuslift bezeichnet eine Operationstechnik zur
Schaffung eines Implantatlagers im Oberkiefer. Da der Oberkiefer
häufig
eine im Vergleich zum Unterkiefer schlechtere Knochenqualität hat, wird
durch Einbrin gen von entweder eigenem Knochen oder einem Knochenersatzmaterial
ein ausreichendes Implantatlager im Oberkiefer geschaffen.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein keramisches
enossales Zahnimplantat bereitzustellen, welches mit vertretbarem
Aufwand herstellbar ist, für
den Patienten komfortabel bei der Implantation und Anpassung ist, eine
verbesserte Einheilung gewährleistet,
für den Arzt
einfach anzupassen ist und eine hohe Stabilität aufweist.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein enossales Zahnimplantat gelöst, bei dem zumindest der Implantatkörper aus
einem keramischen Material hergestellt ist, wobei das Implantat
mindestens zweiteilig ausgebildet ist, so daß Implantatkörper und
Implantatpfosten getrennte Teile sind.
-
Der
Implantatkörper
hat ein häufig
apikal genanntes Ende, mit welchem er in den Kiefer eingesetzt bzw.
eingeschraubt wird.
-
Die
zweiteilige Ausführung
ermöglicht
es dem behandelnden Zahnarzt, den Pfosten bzw. den auf diesem befestigten
prothetischen Aufbau, z.B. eine Krone, außerhalb des Mundes zu bearbeiten.
-
Besonders
bevorzugt sind sowohl Implantatkörper
als auch -pfosten aus keramischem Material hergestellt.
-
Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn der Implantatkörper eine Aufnahme und der
Implantatpfosten einen Befestigungsabschnitt aufweist, wobei Aufnahme
und Befestigungsabschnitt komplementär ausgebildet sind, so daß der Implantatpfosten
mit dem Implantatkörper
an der Aufnahme und dem Befestigungsabschnitt verbindbar ist.
-
Besonders
bevorzugt besteht das enossale Zahnimplantat aus einer Hochleistungskeramik,
insbesondere aus Zirkonoxid (ZrO2).
-
Überraschenderweise
zeigte sich, daß sich das
für Wurzelkanalstifte
und einteilige Implantate verwendet, aber als bruchanfällig geltende
Zirkoniumoxid in vorteilhafter Weise für die Fertigung von zweiteiligen
Implantaten eignet, obwohl diese aufgrund ihrer geringen Größe und der
damit verbundenen kleinen Wandstärken
erhebliche Schwierigkeiten in Bezug auf die Stabilität der Erfindung
und der Teile selbst haben vermuten lassen.
-
Die
Verwendung des Zirkoniumoxids als Implantatmaterial hat nicht nur
den Vorteil, daß das
Erscheinungsbild transluzenter zahnfarbener Restauration durch die
günstigen
optischen Eigenschaften und die weiße Farbe des Materials unterstützt wird, sondern
darüber
hinaus die hohe Festigkeit des Materials für seine Verwendung bei der
Herstellung eines enossalen zweiteiligen Implantats spricht. Ein entscheidender
Vorteil liegt zusätzlich
in der hohen Biokompatibilität
des Zirkoniumoxids. So gewährleistet
das verwendete Material aufgrund seiner Rauhigkeit und Porosität eine sehr
gute Haftung und einen sehr guten Halt im Kieferknochen. Eine aufwendige Beschichtung
des Implantats ist daher nicht notwendig, soll aber nicht ausgeschlossen
werden.
-
Erfindungsgemäß enthält ein für den Implantateinsatz
geeignetes Zirkoniumdioxid zur Teilstabilisierung einen Zusatz von
etwa 1 % bis 20%, bevorzugt von etwa 2,5% bis 10%, besonders bevorzugt von
etwa 5% Y2O3 und
weist vorzugsweise die folgende Gesamtzusammensetzung auf: 80–99% ZrO2 und 20–1%
Y2O3, besonders
bevorzugt etwa 95% ZrO2 und etwa 5% Y2O3, wobei vorzugsweise
die Summe der Bestandteile im wesentlichen 100% beträgt. Weiterhin
ist die Verwendung von Zirkoniumdioxid möglich, das mit Al2O3 teilstabilisiert ist. Zur Teilstabilisierung
weist das ZrO2 einen Zusatz von etwa 1–20%, bevorzugt
von etwa 2,5–10%,
besonders bevorzugt von etwa 5% Al2O3 auf.
-
Als
Zirkoniumdioxid eignen sich besonders die Hochleistungskeramiken,
die beispielsweise mit Yttrium stabilisiert sind, eine Dichte von
etwa 6,07 g/cm3, eine offene Porosität von etwa
0%, eine Korngröße von etwa
0,5 μm,
eine Härte
nach Wickers von etwa 1.300–1.500,
eine Druckfestigkeit von etwa 2.000–3.000 N/mm2,
eine Biegefestigkeit von etwa 1.000–1.500 N/mm2,
ein Elastizitätsmodul
von etwa 200–250
N/mm2 und eine Bruchzähigkeit von etwa 8–15 MN/m3/2 aufweisen.
-
Das
erfindungsgemäße enossale
Zahnimplantat wird vorzugsweise durch Sintern oder alternativ durch
ein Spritzgußverfahren
hergestellt.
-
In
vorteilhafter Weise besteht das Zahnimplantat aus dem Implantatkörper und
dem Implantatpfosten, der als Zwischenglied zur Halterung der Zahnkrone
dient, wobei die Bestandteile des Zahnimplantats vorzugsweise verschraubbar
oder mit Hilfe eines biokompatiblen Klebers verklebbar sind. Der Implantatkörper und/oder
der Implantatpfosten sind vorzugsweise im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind Aufnahme und Befestigungsabschnitt derart ausgebildet, daß eine relative
Drehung des Implantatpfostens gegenüber dem Implantatkörper um
die Längsachse
des Implantatkörpers
verhindert wird, wenn Implantatkörper
und Implantatpfosten miteinander verbunden sind. Durch diese Verdrehsicherung
wird unabhängig
von der Befestigungsart sichergestellt, daß sich der Implantatpfosten
und der damit verbundene prothetische Aufbau nicht relativ zu dem
Implantatkörper
verdrehen kann.
-
Mit
Vorteil sind Aufnahme und Befestigungsabschnitt derart ausgebildet,
daß sie
eine formschlüssige
Verbindung zwischen Implantatkörper und
-pfosten bereitstellen. Auf diese Art wird auch eine Relativverschiebung
des Implantatpfostens und damit des prothetischen Aufbaus, wie z.B.
einer Krone, gegenüber
dem Implantatkörper
wirksam verhindert.
-
Eine
Möglichkeit
besteht darin, die Verbindung zwischen Aufnahme und Befestigungsabschnitt als
Kombination aus Zapfen und Ausnehmung auszubilden. Der Zapfen ist
dann entweder am Implantatkörper
oder am Implantatpfosten vorgesehen, während eine entsprechende dazu
korrespondierende Ausnehmung an dem anderen Teil vorgesehen ist. Es
hat sich gezeigt, daß der
Zapfen vorzugsweise an dem Implantatpfosten vorgesehen ist. Dadurch
kann der Implantatkörper
kleiner ausgeführt
werden und es besteht die Möglichkeit,
den Implantatkörper
geschlossen einheilen zu lassen.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
haben Zapfen und Ausnehmung jeweils einen nicht kreisförmigen Querschnitt.
Auf diese Art und Weise kann die Verdrehsicherung bereitgestellt werden.
Beispielsweise kann der Zapfen als Außenmehrkant und die Ausnehmung
als Innenmehrkant ausgebildet sein. Weiterhin hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn die Außenfläche des
Zapfens und die Innenfläche
der Ausnehmung rosettenförmig
ausgebildet sind. Insbesondere bei der Verwendung von keramischem
Material, z.B. Zirkonoxid, ist es von Vorteil, scharfe Kanten, die
eine erhöhte Anfälligkeit
gegenüber
Bruch zeigen, zu vermeiden. Durch die rosettenförmige Ausbildung werden solche spitzen
Kanten, wie sie übliche
Mehrkantverbindungen aufweisen, vermieden.
-
Die
Rosettenform zeichnet sich dadurch aus, daß Abschnitte der Rosette, d.h.
der Außenfläche des
Zapfens bzw. der Innenfläche
der Ausnehmung, stärker
gekrümmt
sind als ein die Rosette einhüllender
Umkreis.
-
In
vielen Versuchen hat sich gezeigt, daß die Rosettenform, die auch
als blumenförmige
oder als wellenförmige
Geometrie bezeichnet werden kann, zur Sicherung gegen Verdrehung
des prothetischen Aufbaus von großem Vorteil ist. Es wird hierdurch
ein Aufbausystem mit integrierter Sicherung gegen Verdrehen erhalten,
das eine verbesserte mechanische Stabilität sowohl in buccaler als auch
in lingualer Richtung besitzt.
-
Besonders
bevorzugt sind die Außenfläche des
Zapfens und die Innenfläche
der Ausnehmung derart ausgelegt, daß sie zumindest abschnittsweise rotationssymmetrisch
mit einer drei- bis achtzehnzähligen,
vorzugsweise sechs- bis zwölfzähligen Rotationssymmetrie
sind. Dadurch werden festgelegte Winkelschritte, z.B. von 30° bis 60°, für die Abutment-Positionen
erreicht, was für
den Anwender eine erhebliche Erleichterung für die chirurgische und prothetische
Phase zur Folge hat. Mit anderen Worten ist es möglich, je nach den tatsächlichen
Gegebenheiten der noch existierenden Zahnreihe den Implantatpfosten
in verschiedenen zueinander gedrehten Positionen in Bezug auf den
Implantatkörper
zu positionieren. Dabei ist es grundsätzlich von Vorteil, wenn Zapfen
und Ausnehmung eine möglichst
hochzählige Rotationssymmetrie
aufweisen. Allerdings nimmt der Herstellungsaufwand mit einer höherzähligen Rotationssymmetrie
zu. In der Praxis hat sich eine sechs-, acht- oder zwölfzählige Rotationssymmetrie
bewährt.
-
Als
besonders schwierig hat sich herausgestellt, die Aufnahme und den
Befestigungsabschnitt so auszubilden, daß die Keramik an dieser Stelle nicht
ausbricht. Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Wandstärke der
Implantatwurzel im Bereich der Verdrehsicherung zwischen etwa 0,3
mm und etwa 3,6 mm, besonders bevorzugt zwischen etwa 1,3 und etwa
2,6 mm, vorzusehen, was eine stabile Form und dauerhaften Halt gewährleistet.
-
Bei
den Implantaten mit geringem Durchmesser (D 3,0/3,5) wird die Wandstärke bei
etwa 0,3 bis 0,4 mm liegen, welche für eine gute Stabilität ausreichend
ist. Es hat sich gezeigt, daß das
erfindungsgemäße Implantat
bei Wandstärken
zwischen etwa 0,3 mm und etwa 2,5 mm eine ausreichende Stabilität aufweist.
-
Im
Gegensatz zu den in der Einleitung beschriebenen einteiligen Implantaten
ermöglicht
die vorliegende Erfindung bessere prothetische Versorgungsmöglichkeiten
aufgrund der Möglichkeit
des Abutment-Wechsels und ermöglicht
insbesondere durch die Verwendung abgewinkelter Abutments Korrekturmöglichkeiten,
falls das Implantat nicht exakt im Knochen implantiert worden ist.
-
Ein
weiterer Vorteil des mehrteiligen keramischen Implantats liegt darin,
daß im
Gegensatz zu einteiligen Implantaten, welche immer offen einheilen müssen, eine
verdeckte Einheilphase ermöglicht
ist. Darüber
hinaus kann der Implantatpfosten außerhalb des Mundes bearbeitet
werden, was für
den Patienten eine außerordentliche
Komfortverbesserung während
der Behandlungen darstellt.
-
Während der
Einheilphase kann auf den Implantatkörper des erfindungsgemäßen Implantats
ein Gingivaformer aufgesetzt werden, falls es die ästhetische
Situation erfordert, damit das Zahnfleisch nicht kollabiert, die
natürliche Ästhetik
beibehalten werden kann und/oder um das Zahnfleisch bis zum Beginn der
späteren
prothetischen Arbeiten zu formen. Je nach Indikation kann aber auch
der Implantatkörper mit
einer Einheilkappe verschlossen und vernäht werden und verdeckt einheilen.
Nach einer Einheilzeit von typischerweise drei bis fünf Monaten
kann die Wurzel dann mit dem Implantatkörper und dem prothetischen
Aufbau, wie z.B. einer Krone, versehen werden.
-
Weiterhin
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, daß die
Außenfläche des Zapfens
zumindest an einem Teilabschnitt in Richtung der Zapfenspitze spitz
zuläuft
und die Innenflächen
der Ausnehmung sich zumindest an einem Teilabschnitt konisch erweitern.
Dabei ist der spitz zulaufende Abschnitt der Außenfläche des Zapfens und der sich
konisch erweiternde Teilabschnitt der Innenfläche der Ausnehmung derart ausgebildet,
daß sie bei
auf den Implantatkörper
aufgesetztem Implantatpfosten miteinander formschlüssig in
Eingriff treten. Diese Konizität
sorgt für
einen bakteriendichten Verschluß zwischen
Implantatkörper
einerseits und Implantatpfosten andererseits. Darüber hinaus
wird aufgrund der Reibungskräfte
die Verbindung zwischen Implantatkörper und Implantatpfosten haltbarer.
Es besteht weniger Spiel zwischen den beiden Teilen und nicht zuletzt
wird für
den Zahnarzt das Verbinden von Implantatpfosten und Implantatkörper vereinfacht,
da die konische Ausbildung der Flächen das Einfädeln des
Zapfens in der entsprechenden Ausnehmung erleichtert.
-
Es
hat sich gezeigt, daß mit
Vorteil der Konizitätswinkel
der spitz zulaufenden Zapfenaußenfläche und
der sich konisch erweiternden Ausnehmungsinnenfläche zwischen 0,5° und 15°, vorzugsweise
zwischen 1° und
5° und besonders
bevorzugt zwischen 1,5° und
2° liegt.
-
Besonders
bevorzugt ist es weiterhin, daß der
Implantatkörper
eine axiale Bohrung aufweist und der Implantatpfosten eine Durchgangsbohrung aufweist.
Die axiale Bohrung des Implantatkörpers und die Durchgangsbohrung
des Implantatpfostens dienen der Befestigung des Implantatpfostens
im Implantatkörper.
-
In
einer ersten erfindungsgemäßen Befestigungsausführungsform
sind axiale Bohrung und Durchgangsbohrung derart angeordnet, daß der Implantatpfosten
mit Hilfe einer durch die Durchgangsbohrung in die axiale Bohrung
eingreifende Schraube verbindbar ist, wobei die axiale Bohrung vorzugsweise
als Gewindebohrung ausgebildet ist. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
daß die
axiale Bohrung nicht unbedingt eine Gewindebohrung sein muß. Stattdessen könnte die
verwendete Schraube auch derart ausgewählt werden, daß sie beim
Eingreifen in die axiale Bohrung das entsprechende Gewinde selbst
schneidet.
-
Mit
Vorteil ist die Durchgangsbohrung im Implantatpfosten derart ausgebildet,
daß die
Schraube im Implantatpfosten versenkbar ist.
-
In
einer zweiten Befestigungsausführungsform
ist eine in die axiale Bohrung eingesetzte Hülse, vorzugsweise eine Hülse mit
Innengewinde, vorgesehen, wobei besonders bevorzugt die Hülse aus Metall
ist. Je nach verwendeter Keramik ist es nicht immer möglich, die
axiale Bohrung mit einem dem Festigkeitsansprüchen entsprechenden Gewinde auszubilden.
Um im Laufe der Verwendung ein Abbrechen des Implantatpfostens vom
Implantatkörper zu
verhindern, wird daher in dieser Ausführungsform eine metallische
Hülse in
die axiale Bohrung eingebracht, so daß, obgleich sowohl Implantatkörper als auch
Implantatpfosten aus biokompatibler Keramik sind, die Verbindung über eine
metallische Schraube, die mit den Gewindegängen in der metallischen Hülse in Eingriff
tritt, erfolgt. Diese Metallhülse,
vorzugsweise eine Titanhülse,
kann beispielsweise durch Hineinpressen, thermisches Verpressen
oder Verkleben in die axiale Bohrung eingesetzt und befestigt werden.
-
Bei
den beiden beschriebenen Befestigungsformen wird jeweils der Pfosten
in der Mundhöhle
des Patienten aufgesteckt und mittels einer Befestigungsschraube
verschraubt, bevor der prothetische Aufbau, welcher die Befestigungsschraube
verdeckt, an dem Pfosten befestigt wird.
-
In
einer dritten Befestigungsausführungsform
sind Durchgangsbohrungen und axiale Bohrung konisch ausgeführt, der
Implantatpfosten weist einen in die axiale Bohrung eingreifenden
Klebezapfen auf, der dafür
vorgesehen ist, in der axialen Bohrung mit einem Klebstoff verklebt
zu werden, und die Durchgangsbohrung ist für das Ableiten von überschüssigem Klebemittel
ausgebildet. Hier wird der Implantatpfosten nach der Einheilphase
mit dem Implantatkörper
zur Halterung eines prothetischen Aufbaus mit biokompatiblem Kleber
verklebt. Dabei dient die durchgehende Bohrung der Belüftung bzw.
dem Entweichen des Klebers beim Zusammenkleben und verhindert hierdurch
eine unerwünschte
Bißerhöhung und
das Entweichen des Klebers aus der Klebefuge heraus ins umliegende
Gewebe. Die Größe der Klebefuge
zwischen Implantatkörper
und Implantatpfosten beträgt
5 μm bis
40 μm, besonders
bevorzugt 10 μm
bis 20 μm.
Hierdurch kann ein präzises
Gebißbild erzielt
werden.
-
Gegenüber dem
in der Einleitung erwähnten Stand
der Technik gestattet das erfindungsgemäße Zahnimplantat eine schonende
und präzise
Implantataufbereitung durch Insertation mittels Bone-Condensing, genormten
Implantatbohrer oder bevorzugt mit Hilfe von Knochengewindeschneidern.
-
Aufgrund
mäglicher
unterschiedlicher Ausführungsformen
mit z.B. fünf
verschiedenen Längen und
vier verschiedenen Durchmessern ist das enossale Implantat an allen
Stellen im Kiefer einsetzbar und für alle Indikationen, sowohl
als Spätimplantat als
auch als Sofortimplantat verwendbar und weist zudem den Vorteil
auf, daß bei
komplizierten augmentativen Eingriffen im Oberkieferseitenzahnbereich
SIS-Schienen (sinusimplantatstabilisierende Schienen) verwendet
werden können.
In Bezug auf die Abmessung der Implantate haben sich als besonders
geeignete Durchmesser etwa 2,5 mm bis etwa 9 mm, bevorzugt 3,5 mm,
4,5 mm, 5,5 mm und 7 mm und Längen
von etwa 8 mm bis etwa 22 mm, besonders bevorzugt Längen von
11,5 mm, 13 mm, 15 mm und 18 mm erwiesen. Erfindungsgemäß ist daher eine
Zusammenstellung mehrerer Implantate als Paket vorgesehen, wobei
die Implantate unterschiedliche Abmessungen hinsichtlich Länge und
Durchmesser aufweisen, um an unterschiedlichen Stellen im Kiefer
implantiert zu werden. Durch Bereitstellung eines solchen Pakets
ist sichergestellt, daß für jede Stelle
jedes beliebigen Kiefers ein passendes Implantat zur Verfügung steht.
-
Der
Implantatkörper
ist vorzugsweise an seinem apikalen Ende, d.h. dem der Ausnehmung
abgewandten Ende, das in den Kieferknochen eingesetzt wird, abgerundet
ausgebildet. Diese ermöglicht
die Durchführung
eines internen Sinuslifts ohne Verletzungsgefahr der Schneiderschen
Membran.
-
In
besonders vorteilhafter Weise ist die Implantatwurzel an ihrem apikalen
Ende konisch ausgebildet und ist ferner vorzugsweise an diesem Ende abgerundet.
Sie weist weiter bevorzugt ein selbstschneidendes, insbesondere
abgerundetes Kompressionsgewinde auf.
-
In
vorteilhafter Weise hat das Kompressionsgewinde eine Gesamtlänge entlang
der Symmetrieachse der Wurzel von etwa 6 mm bis etwa 10 mm, besonders
bevorzugt von etwa 9 mm, und besitzt vorzugsweise quer zum Kompressionsgewinde
und besonders bevorzugt schrägt
zur Längsachse
verlaufende Einfräsungen
und/oder Vertiefungen zur Abfuhr der Knochen- bzw. Bohrspäne.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung weist einen Implantatkörper
auf, der an seinem äußeren Umfang
an der Seite, die dem apikalen Ende abgewandt ist, zwischen dem
Ende und dem Kompressionsgewinde einen an das Kompressionsgewinde
anschließenden
Heilabschnitt auf, der eine strukturierte Oberfläche hat. Der Einheilabschnitt
besitzt insbesondere quer zur Längsachse des
Implantatkörpers
um den Umfang umlaufende, insbesondere regelmäßige Erhebungen und Vertiefungen
oder Rillen. Bevorzugt sind zumindest drei, fünf oder acht Paare aus sich
abwechselnden Erhebungen und Vertiefungen vorgesehen. Die Amplitude,
d.h. die Höhendifferenz
zwischen Erhebungen und Vertiefungen, ist geringer als die des Kompressionsgewindes,
insbesondere zumindest 30% und vorzugsweise um mindestens 50% geringer.
Ferner ist vorzugsweise auch der Wiederholabstand der umlaufenden
Erhebungen und Vertiefungen kleiner als der der Gewindegänge des
Kompressionsgewindes, insbesondere zumindest um 30% und vorzugsweise um
mindestens 50% geringer.
-
Vorzugsweise
beträgt
der Abstand zwischen den Vertiefungen etwa 0,1 mm bis etwa 0,3 mm,
besonders bevorzugt etwa 0,2 mm. Bevorzugt beträgt die Amplitude der Erhebungen
und Vertiefungen etwa 0,1 mm bis etwa 0,3 mm, besonders bevorzugt etwa
0,2 mm.
-
Es
hat sich herausgestellt, daß der
Einheilabschnitt die Einheilung des Implantats fördert und eine Traumatisierung
des Knochens sowie das Entstehen von Knocheneinbrüchen verhindert.
-
Die
Erhebungen und Vertiefungen sind weiter vorzugsweise als im Anschluß an das
Kompressionsgewinde angeordnetes Feingewinde ausgebildet. Der Einheilabschnitt
bzw. das Feingewinde hat entlang der Symmetrieachse der Wurzel eine
Länge von etwa
2 mm bis 6 mm, besonders bevorzugt von etwa 4 mm.
-
Weiterhin
sind vorzugsweise die Erhebungen und Vertiefungen als Mehrzahl ringförmiger Strukturen
ausgebildet.
-
Es
versteht sich, daß auch
eine unregelmäßige Abfolge
mit unterschiedlichen Abständen
und Formen der ringförmigen
Vertiefungen möglich
ist.
-
Vorzugsweise
verfügt
der Implantatkörper
an seinem dem apikalen Ende abgewandten Ende über einen glatten, vorzugsweise
polierten Abschlußabschnitt
und ist besonders bevorzugt an diesem Ende gefast. Der Abschlußabschnitt
umfaßt
einen polierten Ringabschnitt und weist vorzugsweise eine ringförmige Fasung
auf. In bevorzugter Weise hat der Ringabschnitt eine Breite in Richtung
der Längsachse
des Implantatkörpers
von etwa 0,5 mm bis etwa 1 mm, besonders bevorzugt von etwa 0,7
mm. Die Fase oder Abschrägung
hat eine Breite in Richtung der Längsachse des Implantatkörpers von
etwa 0,1 bis etwa 0,5 mm, besonders bevorzugt von etwa 0,3 mm. Der
Winkel zwischen abgeschrägter
Fläche
und Längsachse
des Implantatkörpers
beträgt
etwa 25° bis
etwa 65°,
besonders bevorzugt etwa 45°.
Der polierte ringförmige
Abschnitt und die Fase minimieren die Verletzungsgefahr der Gingiva
und des Zahnfleischs in vorteilhafter Weise während der Einheilphase.
-
In
besonders bevorzugter Weise schließt sich der Einheilabschnitt
bzw. das Feingewinde unmittelbar an das erste Gewinde an und/oder
der polierte ringförmige
Abschnitt schließt
sich unmittelbar an den Einheilabschnitt bzw. das Feingewinde an.
-
Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
sowie der begleitenden Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 verschiedene
Ansichten eines Implantatkörpers
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung,
-
2 eine
Schnittzeichnung entlang der Längsachse
eines Implantatpfostens gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung,
-
3 eine
Längsschnittansicht
sowie eine Draufsicht auf das apikale Ende eines Implantatkörpers gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
-
4 zwei
Darstellungen des Implantatpfostens gemäß der zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
-
5 eine
Schnittansicht des Implantats bestehend aus Implantatkörper und
Implantatpfosten im verschraubten Zustand gemäß der zweiten Ausführungsform,
-
6 zwei
Ansichten der Verbindungsschraube gemäß der zweiten Ausführungsform
der Erfindung, und
-
7 eine
Draufsicht auf die rosettenförmige
Ausgestaltung des Verdrehschutzelements gemäß einer alternativen Ausführungsform.
-
In
den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zahnimplantats gezeigt. 1 zeigt
eine Schnittansicht, zwei Draufsichten und eine perspektivische
Ansicht eines Implantatkörpers 1.
In 2 ist der hierzu korrespondierende Implantatpfosten 2 in
einer Schnittansicht dargestellt. Der Implantatpfosten 2 wird
in dieser Ausführungsform
mittels eines biokompatiblen Klebers im Implantatkörper verklebt.
-
Der
in 1 gezeigte Implantatkörper 1 weist eine
Innengeometrie oder Aufnahme 8 auf, die über den
in 2 dargestellten Implantatpfosten 2 zur
Halterung eines prothetischen Aufbaus (nicht dargestellt drehgesichert
verklebt wird.
-
Der
Implantatpfosten 2 hat, wie aus 2 ersichtlich
ist, eine durchgehende, in Axialrichtung verlaufende Bohrung 3 zur
Luft- bzw. Kleberentweichung und einen Anschlußstift oder konischen Zapfen 4 mit
einer Verdrehsicherung oder Verdrehschutzeinrichtung 5,
welcher die Verbindung zwischen Implantatkörper 1 und Implantatpfosten 2 ermöglicht und
dem Implantat insgesamt eine erhöhte
Stabilität verleiht.
Der Implantatpfosten 2 weist eine umlaufende Ansatzschulter 16 auf,
an die sich der untere Rand des prothetischen Aufbaus, z.B. einer
Zahnkrone, anschließt
(nicht gezeigt), und hat eine konische, sich zum prothetischen Aufbau
hin verjüngende
Geometrie.
-
Deutlich
zu erkennen ist, daß der
Zapfen bei dieser Ausführungsform
aus zwei Abschnitten besteht. Zum einen ist hier die Verdrehsicherung 5 zu nennen,
die zusammen mit der entsprechenden Aufnahme am Implantatkörper der
Verbindung zwischen Implantatkörper
und -pfosten dient und zwar derart, daß eine relative Drehung des
Implantatpfostens gegenüber
dem Implantatkörpers
verhindert wird, wenn Implantatkörper
und Implantatpfosten miteinander verbunden sind. Dabei weist die
Außenfläche der Verdrehsicherung 5 eine
Konizität
auf.
-
Zum
anderen ist der Klebeabschnitt 4 zu erkennen. Dieser hat
einen im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt und eine Konizität,
die größer ist
als die Konizität
der Verdrehsicherung. Die Außenfläche des
Abschnitts 4, der sich in Richtung des Implantatkörpers an
die Verdrehsicherung 5 des Implantatpfostens anschließt, dient
als Friktionsfläche.
Die Friktionsfläche
wird vor dem Verbinden von Implantatkörper 1 und Implantatpfosten 2 mit
einem Klebstoff versehen. Während
des Einsetzens des Pfostens in den Körper wird überschüssiger Klebstoff verdrängt und
kann durch die zentrale Bohrung durch den Implantatkörper 2 entweichen.
-
Der
in 1 gezeigte Implantatkörper 1 des Zahnimplantats
hat eine im wesentlichen zylindrische Geometrie, weist ein erstes
Ende 6 und ein zweites Ende 7 auf und ist mit
dem ersten Ende 6, dem sogenannten apikalen Ende, voran
in den Kiefer einsetzbar, wobei das zweite Ende 7 dem apikalen
Ende 6 gegenüberliegt.
-
Der
Implantatkörper 1 hat
an seinem zweiten Ende 7 eine Aufnahme 8, welche
zu dem konischen Zapfen 4 und der Verdrehsicherung 5 des
Implantatpfostens 2 komplementär ausgebildet ist und eine Aufnahme
für diese
Elemente zur Befestigung des Implantatpfostens 2 bildet.
-
Erfindungsgemäß sind die
Aufnahme 8, der Zapfen 4 und die Verdrehsicherung 5 als
steckbare, zunächst
lösbare
und komplementär
zueinander ausgebildete Verdrehschutzelemente gearbeitet.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform kann
die Drehsicherung 5 als ein Außenmehrkant und die Aufnahme 8 als
ein komplementär
hierzu ausgebildeter Innenmehrkant vorgesehen sein. In einer besonderen
Ausführungsform
können
der Zapfen 4 an seinem Außenumfang eine wellenförmige Riffelung 10 (siehe
hierzu 4) und die Aufnahme 8 an ihrem Umfang
eine komplementär
dazu ausgebildete wellenförmige
Riffelung 11 (siehe hierzu 7) aufweisen.
Darüber
hinaus ist eine Ausführungsform möglich, die
sich dadurch kennzeichnet, daß der
Innenmehrkant bzw. die wellenförmige
Riffelung eine drei- bis achtzehnzählige, insbesondere sechs-
bis zwölfzählige Rotationssymmetrie
aufweisen bzw. der Innenmehrkant bzw. die wellenförmige Riffelung
eine sechs-, acht- oder
zwölfzählige Rotationssymmetrie aufweisen.
-
In
vorteilhafter Weise verhindert die vorstehend beschriebene Ausführungsform
wirkungsvoll ein Ausbrechen der Verbindung zwischen Implantatkörper 1 einerseits
und Implantatpfosten 2 andererseits.
-
Der
Implantatkörper 1 ist
zu seinem apikalen Ende 6 hin konisch ausgebildet und ist
an diesem Ende abgerundet. Er weist an seinem Umfang ein selbstschneidendes,
abgerundetes Kompressionsgewinde 12 auf, welches apikale,
schräg
zur Längsachse
verlaufende Einfräsungen 13 für den Abtransport
der Knochen- bzw. Bohrspäne
besitzt, mit dem das Implantat in ein vorgebohrtes Loch im Kiefer
eingeschraubt wird. Diese Ausführungsform
ermöglicht eine
gute Implantierbarkeit und hohe Primärstabilität.
-
Erfindungsgemäß weist
der Implantatkörper 1 im
Anschluß an
das Kompressionsgewinde 12 einen Einheilabschnitt in Form
eines Feingewindes 14 auf, welches einerseits die Einheilung
des Implantats fördert
und andererseits auch einen cervikalen Knocheneinbruch nach der
Implantation zirkulär
um den Implantathals verhindert.
-
Der
Implantatkörper 1 weist
an seinem zweiten Ende 7 einen polierten Abschlußabschnitt
auf. Der Abschlußabschnitt
umfaßt
einen ringförmigen Abschnitt 9 und
weist vorzugsweise eine abgeschrägte,
ebenfalls polierte ringförmige
Fase bzw. Abschrägung 17 auf.
Die ringförmige
Fase 17 minimiert die Verletzungsgefahr während der
Einheilphase. Das Polieren des Abschlußabschnitts verhindert das
Anheften von Mikroorganismen an diesem Abschnitt.
-
Der
Implantatpfosten 2 ist in 2 dargestellt
und dient als Halterung eines prothetischen Aufbaus (nicht dargestellt).
Der Implantatpfosten 2 besitzt eine zentrale Entlüftungsbohrung
oder Durchgangsbohrung 3 zur Entlüftung bzw. Kleberentweichung.
In vorteilhafter Weise ermöglicht
die Bohrung das Entweichen des Klebers beim Zusammenkleben und verhindert
eine Bißerhöhung oder
das Entweichen des Klebers aus der Klebefuge heraus ins umliegende
Gewebe.
-
In
den 3 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zahnimplantats
gezeigt, bei dem der Implantatpfosten mit dem Implantatkörper verschraubt
wird.
-
Dargestellt
ist ein enossales Keramikimplantat aus Zirkondioxid, das, vorbehaltlich
der nachfolgend beschriebenen Unterschiede, im wesentlichen die
Merkmale des im Ausführungsbeispiel
1 beschriebenen Implantats aufweist, jedoch über eine von dem Implantatkörper 1 ausgehende
Innengeometrie zur Verdrehsicherung mit einer anschließenden axialen
Bohrung 18 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube 15 aus
Titan, Gold oder einem anderen Material verfügt, so daß der Implantatpfosten 2 mittels
einer durch die Bohrung in das Innengewinde 18 einschraubbaren
und in dem Implantatpfosten versenkten Schraube verbindbar ist.
Diese Befestigungsschraube 15 ist in dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
in dem Implantatpfosten 2 in Bezug auf dessen Oberkante
versenkt.
-
Schließlich ist
in 7 ein Ausführungsbeispiel
mit einem rosettenförmigen
Zapfen dargestellt. Die rosettenförmige Aufnahme hat den Vorteil,
daß das
Implantat keine scharten Ecken aufweist, die im Gebrauch splittern
und/oder brechen könnten.
-
- 1
- Implantatkörper
- 2
- Implantatpfosten
- 3
- Durchgangsbohrung
- 4
- Zapfen
- 5
- Verdrehsicherung
- 6
- erstes
Ende
- 7
- zweites
Ende
- 8
- Aufnahme
- 9
- ringförmiger Abschnitt
- 10
- wellenförmige Außenriffelung
- 11
- wellenförmige Innenriffelung
- 12
- Kompressionsgewinde
- 13
- Einfräsung
- 14
- Feingewinde
- 15
- Befestigungsschraube
- 16
- Ansatzschulter
- 17
- Fase
- 18
- axiale
Bohrung