-
Kombinierter .Antrieb für Grob- und Feineinstellung optischer Geräte,
insbesondere bei Mikroskopen und binokularen Prismenlupen Die Erfindung betrifft
einen kombinierten Antrieb für Grob- und Feineinstellung, insbesondere bei Mikroskopen,
binokularen Prismenlupen und ähnlichen Geräten, der aber solcher Art ist, daß er
in vergrößerter Ausführung auch für andere Grob-und Feineinstellzwecke Anwendung
finden kann.
-
Bei optischen Geräten, vornehmlich solchen, bei denen es notwendig
ist, zwecks Erzielung ganz genauer Bildschärfe neben der Grobeinstellung noch eine
feinste Einstellung vorzunehmen, kommen für beide Einstellmöglichkeiten immer getrennt
zu betätigende Triebteile in Anwendung, die von außen her mi@tte,l,s geeigneter
Eins-tellknöpfebedientwenden.
-
Zum Zweck einer bequemen Handhabung ist man bei bekannten Ausführungen
bereits dazu übergegangen, diese Bedienungsknöpfe in vorteilhafter Weise gleichachsig
hintereinander anzubringen. Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform ist sogar
schon einer der Einstellknöpfe zur Aufnahme von Antriebsübertragungsmitteln hohl
ausgebildet.
-
Die Erfindung kommt für solche kombinierten Antriebe für Grob- und
Feineinstellung, wie angedeutet, in Betracht.
-
In allen bekannten Fällen ist die wahlweise Betätigung des Grob- oder
Feintriebes immer von besonderen Voraussetzungen abhängig, die die Handhabung für
die Personenkreise, die mit solchen Einstellungen zu tun haben, ziemlich erschweren.
Das trifft im besonderen für solche Fälle zu,. bei denen es notwendig ist, den einen
der Bedienknöpfe erst in axialer Richtung zu verschieben, ehe mit dem anderen gearbeitet
werden kann.
-
Bei einer anderen ähnlich wirkenden Einrichtung, bei der die axiale
Verschiebung nicht von Hand
und die Grobeinstellung durch Drehung,
die Feineinstellung aber durch Längsverschiebung einer Spindel erfolgt, ist die
Antriebsschnecke für die Feineinstellung von einem fest auf einer den Grob-und Feintrieb
vermittelnden und auf einer Spindel sitzenden Schneckenrad abhebbar.
-
Es ist auch eine Einrichtung zur Vermittlung eines Grob- und Feintriebes
bei Mikroskopen bekannt, bei der die Grobeinstellung unmittelbar, die Feineinstellung
jedoch mittels eines untersetzenden Zwischentriebes erfolgt. Die gesamte Triebausbildung
ist dabei der Art, daß nur bei einer ganz bestimmten Stelle des gemeinsamen Antriebsgliedes,
z. B. einer Gewindespindel, auf der der Tubus geführt ist, der Antriebseingriff
erfolgt.
-
Es ist auch noch eine Vorrichtung zum Grob-und Feineinstellen von
Meß- und Beobachtungsgeräten bekannt, bei der für die Einstellzwecke ein Differentialgetriebe
mit in Anwendung kommt und eine Abbremsung eines Triebteiles erfolgt. Dieser abzubremsende
Triebteil, der mit dem Differentialgetriebe im unmittelbaren Eingriff seht, besitzt
einen Anschlag, der mit einem anderen Anschlag, der am Einstellknopf angebracht
ist, zusammenwirkt. Die Betätigung einer solchen Einrichtung ist aber umständlich,
denn die Getriebeteile sind derart miteinander verbunden, daß beim Drehen einer
Einstellhandhabe ein Teil des Differentialgetriebes infolge Eingreifens bestimmter
Mitnehmer an der Drehung teilnimmt und so die Grobeinstellung bewirkt wird. Derselbe
Getriebeteil wird aber bei Drehungen der gleichen Einstellhandhabe in umgekehrter
Richtung bis zu entgegengesetzter Wirkung der Mitnehmeranschläge durch Zwischenglieder,
Reibungskupplung od. dgl. festgehalten und nunmehr die Feineinstellung bewirken,
die aber wiederum nur innerhalb bestimmter Grenzen möglich ist, nämlich insoweit,
bis die Anschläge des Einstellteiles und des abgebremsten Triebteiles wieder zusammenstoßen,
denn dann würde bei weiterer Drehung wieder die Grobeinstellung einsetzen. Die Regel
für das Feineinstellen ist dabei folgende, nämlich erst mit der Grobeinstellung
über ein gewisses Maß hinaus einstellen und dann rückwärtsdrehend fein einstellen.
-
Wie ersichtlich, ist eine solche Betätigung der Einstellung sehr umständlich
und unbequem. Außerdem kann mit dieser bekannten Einrichtung eine Feineinstellung
nicht in beliebigen Grenzen nach oben oder unten durchgeführt werden bzw. ist nur
u.mständliah,dwrchfülvrbar. Eine !solche Einstellung soll aber gerade im Interesse
der Erzielung einer sehr genauen Bildschärfe sehr einfach handhabbar durchführbar
sein.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist es, zu ermöglichen, daß !bei .sehr einfadhem
:und übersidhtliche@rn Aufbau der Grob- und Feintriebeinstellung jeder der Einzeltriebe
für sich, ohne daß der andere Trieb irgendwie beeinflußt wird, in jeder beliebigen
Drehrichtung betätigt werden kann und speziell für die Feineinstellung eine sehr
niedrige Untersetzung oder wahlweise gewünschte Untersetzung in Anwendung bringbar
ist. Das wird erfindungsgemäß bei einer Einrichtung zum Grob- und I# eineinstellen,
bei der die die Verstellung bewirkenden Triebteile im Innern eines hohl ausgebildeten
Einstellknopfes untergebracht sind und ein Untersetzungsgetriebe in Anwendung kommt,
wovon ein Triebteil unter dem Einfluß einer Bremskraft steht, dadurch erreicht,
daß das eine Getriebemittel eine mit Innenzahnung versehene Trommel ist, die so
,gelagert ist, daß sie bei ihrer Inumlaufsetzung eine kraftschlüssig gesteuerte
exzentrische Lageveränderung erfährt, wobei die Innenzahnung der Trommel am Umfang
einer einen geringeren Durchmesser aufweisenden gezahnten Scheibe, die auf einer
ortsfesten Nabe an sich drehbar sitzt, aber in an sich bekannter Weise durch Bremskrafteinwirkung
festgehalten ist, zum Abrollen gebracht wird, wenn der Feintrieb betätigt wird.
-
Es ist zwar bekannt im Wege exzentrischer Verlagerung eines Zahnkranzes
kleineren Durchmessers diesen mit einem Zahnkranz größeren Durchmesser in Eingriff
zu bringen. Antriebsübertragungsmittel solcher Art kommen in der Praxis häufig für
Wechselgetriebe in Anwendung und dienen dazu, um auf einer gleichmäßig sich drehenden
Welle eine Riemenscheibe, ein Schwungrad, Kuppelscheiben od. dkl. mit geringerer
oder größerer Umdrehungszahl laufen zu lassen, ohne deshalb ein besonderes Vorgelege
benutzen zu müssen.
-
Die Erfindung betrifft etwas ganz anderes, nämlich eine Grob- und
Feineinstellung, die mit einer Abbremsung zusammenarbeitet, welche auf einen bestimmten
Triebteil einwirkt. Aus diesem Grunde kommen erfindungsgemäß auch noch andere zusätzliche
Mittel in Anwendung, die darin bestehen, daß an der Innenwandung des hohlen Einstellknopfes
für die -Betätigung der Feineinstellung zwei einander gegenüber befindliche ortsfeste
Gleitbacken vorgesehen sind, zwischen denen der Mantel der die Innenzahnung aufweisende
Getriebetrommel seine Führung hat. Erfindungsgemäß kommt dazu noch eine federnde
Kraft (z. B. eine Druckfeder) in Anwendung, die so wirkt, daß die Innenzahnung der
Getriebetrommel ständig mit der Außenzahnung der aiblrremsbare@n Getriebescheibe
im Eingriff gehalten ist.
-
Um die mit der Innenzahnung versehene Getriebetrommel in Umlauf zu
setzen, sie dabei exzentrisch verlagern zu können und eine sich nicht verändernde
Untersetzung zu gewährleisten, ist eine auf ihren beiden Stirnseiten Führungsrippen
aufweisende, lose geführte Kupplungsscheibe vorgesehen, deren Rippenverlauf sich
in i8o° kreuzt, wobei die Führungsrippen- der einen Scheibenseite in eine Führungsnut
des Grobtriebeinstellknopfes und die Führungsrippen der anderen Scheibenseite in
eine Führungsnut an der Stirnseite der Getriebetrommel eingreifen.
-
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Abwandlung können die miteinander
im Eingriff befindlichen Abrollflächen der Getriebetrommel und der abb.remsbaren
Getriebescheibe statt der Zahnung auch eine nur geriffelte Abrollfläche oder auch
einen adhäsionsfähigen Belag besitzen. Es wäre erfindungsgemäß
auch
denkbar, die mit der Innenzahnung versehene Getriebetrommel einfach in einem radial
sich erstreckenden Schlitz des Feintriebeinstellungsknopfes zwangläufig zu führen.
Dies wäre jedoch nur unter Verzicht auf die Beibehaltung eines konstant bleibenden
Untersetzungsverhältnisses möglich; wäre also nicht vollkommen befriedigend. Als
vorteilhaft erweist sich bei solcher Anordnung und Ausbildung der Teile insbesondere,
daß bei einem Wechsel vom Grobtrieb zum Feintrieb die vorher einbehaltene Drehrichtung
beibehalten werden kann, was die Handhabung sehr erleichtert. Dessen ungeachtet
kann aber, ohne daß irgendwelche Störungen eintreten, der Feintrieb beliebig und
unbegrenzt vorwärts und rückwärts gedreht werden.
-
In Ader Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
gezeigt.
-
Fig. i ist ein Längsschnitt durch die Einzeleinrichtung, und Fig.
2 ist ein Querschnitt in der Ebene II-II der Fig. i.
-
Nach dem gezeigten Beispiel sitzt der Grobtriebeinstellknopf i fest
auf seiner Spindel 2, die in der sie umgebenden Hülse 3 ihre Lagerung hat. Auf der
Spindel e sitzt auch der nicht dargestellte Zahntrieb, der den Direktantrieb auf
die Höhenverstelhing bewirkt. Auf der die Spindele aufnehmenden Hülse 3 ist der
Feintriebeinstellknopf 4 drehbar gelagert, der an sich hohl ausgebildet ist. Auf
dem verjüngten Halsteil 3' der Hülse 3 sitzt lose drehbar die an ihrem Außenrand
mit Zahnung versehene Triebscheibe 5. Diese Triebscheibe 5 steht unter dem Einfluß
eines Bremsmittels 6, kann also nur gedreht werden, wenn eine Kraft zum Ansatz kommt,
die größer als die Gegenbremskraft ist. Die Triebscheibe 5 ist im Innern der mit
Innenzahnung versehenen Trommel ? untergebracht, die auf ihrer nach außen gekehrten
Seite eine Führungsnut 8 besitzt. Die Trommelstirnfläch@e besitzt eine Ausispairung
g und nimmt eine exzentrisch orientierte Stellung zur Spindel 2 ein. Das hat zur
Folge, daß die Teilkreise der Zahnung der Trominel 7 und der Triebscheibe 5 nur
an einer Stelle zusammenkommen. Vorteilhaft ist die Stellung der Trommel 7 zur Triebscheibe
5 flexible. Die Trommel 7 steht, um immer einen satten Eingriff der Zahnungen oder
der Abrollflächen zu gewährleisten, zu diesem Zweck unter dem Einfluß einer Druckfeder
io. Um einer willkürlichen Verlagerung der Trommel ? entgegenzuwirken, sind zwei
einander gegenüber befindliche ortsfeste Führungsbacken i i vorgesehen, die als
Parallelführung wirken. Um eine gleichbleibende Untersetzung zu gewährleisten, ist
die Kupplungsscheibe 13 zwischen Trommel 7 und Grobtriebknopf i eingeschaltet und
die sich kreuzenden Führungen 8, 12 einerseits und 14., 15 anderseits vorgesehen.
Auf diese Weise nimmt der Grobtriebknopf i im untersetzten Verhältnis an der Drehbewegung
des Feintriebknopfes 4. teil.
-
In die Führungsnut 8 der Trommel 7 greift die Führungsrippe 12 ein,
die an der einen Stirnseite einer Kupplungsscheibe 13 sitzt. Auf der rückwärtigen
Stirnseite der Scheibe 13, und zwar die Führungsrippe rechtwinklig kreuzend, sitzt
eine zweite Führungsrippe 1q., die in eine entsprechende Führungsnut 15 des Grdbtriebeinstellknopfes
r eingreift.
-
Die -Wirkungsweise ist nun folgende: Wird der Grobtriebknopf i gedreht,
so wirkt dessen Drehbewegung unmittelbar auf die Spindel 2 und somit also direkt
auf den vertikalen Triebstock, der den Tubus trägt. Die Kupplungsscheibe 13 blockiert
damit, daß sie mit ihren Rippen 12, 1q. in die Nuten 8 und 15 eingreift, auch die
Feintriebeinrichtung mit dem Grobtriebeinstellknopf i. Die Feintriebteile 5, 7 müssen
also die Drehbewegung des Knopfes i unter Überwindung der Bremskraft 6 mitmachen.
-
Soll aber nun der Feintriebknopf 4. betätigt werden, so wird die Triebscheibe
5 durch die Bremskraft 6 festgehalten, und die mit dem Knopf q. in Verbindung stehende
Trommel ? rollt nun mit ihrem Innenzahnkranz am Außenzahnkranz der Scheibe 5 ab.
Dabei kommt die Untersetzung zur Geltung, die durch den Durchmesserunterschied der
beiden Zahnkränze gegeben ist, z. B. in der Art, d@aß bei einem Umgang eine Weiteir.schaltung
um einen oder mehr Z.aihn.abstän@de, je, nach Anwendung der Tei.lk re!ifs,d@urchmesseir,
zustande kommt.