-
Funkenfänger für Lokomotiven Die Erfindung betrifft einen Funkenfänger
mit mantelförmig um das Blasrohr angeordneten, einander übergreifenden, lotrechten
Blechlamellen für Lokomotiven.
-
Die Notwendigkeit eines wirksamen Funkenfängers für Dampflokomotiven
kommt in jetziger Zeit besonders eindringlich zum Bewußtsein, da die Verfeuerung
von Braunkohle und anderen leicht zerfallenden Brennstoffen an Stelle von Steinkohle
große Anwendung gefunden hat. Bei Verwendung von Steinkohle sind die Funken klein
und verlöschen im allgemeinen, bevor sie niedersinken. Sie konnten daher nur selten
Schaden, wie Waldbrände u. dgl., anrichten. Bei der Verwendung von Braunkohle ist
das anders. Braunkohlenbriketts sind aus zerkleinerten Braunkohlen zusammengepreßt,
- aus denen die darin enthaltene Feuchtigkeit von etwa 50% des Gewichts auf etwa
g bis 14% herausgetrocknet wurde. Diese werden nun in die Feuerung geschüttet. Abgesehen
von dem bei diesem Brennmaterial durch schnelle Verwitterung der Oberflächen leicht
anfallenden Schutt, der das Unverbrannte in den Rauchgasen erheblich vermehrt, ist
es unter anderem auch die Dampfbildung aus der Feuchtigkeit im Innern des Briketts,
die dieses zersprengt und die Menge des Unverbrannten in den Rauchgasen vermehrt.
Durch einen solchen Zerfall der Braunkohlenbriketts wieder in kleinste Brennstoffteilchen
werden infolge des Zuges leicht Brennstoff- und Ascheteilchen durch den Kessel hindurch
mitgerissen und verlassen den Schornstein meist glühend als Funken.
Mit
dem Gegenstand der. Erfindung soll nun- der Funkenflug aus dem Schornstein beseitigt
werden. Je nach der Notwendigkeit für den zulässigen Grad des Zugwiderstandes kann
die Wirksamkeit nicht nur die Funken betreffen, sondern es können auch Belästigungen
durch sonstige feste Bestandteile der Rauchgase beseitigt werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
-
Fig. i zeigt einen horizontalen Querschnitt durch die Fangelemente.
Die freien Querschnitte für den Durchgang der Gase auf dem Wege sind so groß gewählt,
wie es die Wirksamkeit in bezug auf die Zurückhaltung der Funken gestattet. Der
Weg der Gase zum Schornstein muß auch beim Anfeuern, wenn also das Blasrohr nicht
in Betrieb ist, möglichst widerstandsarm sein. In dem Ausführungsbeispiel ist die
Platzbeanspruchung der ganzen Fängereinrichtung von der Rauchkammertür nach der
Rohrwand zu möglichst schmal gehalten, damit der Zugang zur hinteren Rohrwand auch
mit eingebautem Fänger nicht zu sehr behindert ist. Dahingegen ist in zwei Bogen
die Summe der Fangelemente (Blechlamellen) reichlich groß gewählt. Der große freie
Querschnitt zwischen den Lamellen (Fig. i) gestattet auch, falls dies erwünscht
werden sollte, eine geringere Höhe der Lamellen. Die unterschiedliche Eintrittsrichtung
der Gase bei x- in die Zwischenräume der Lamellen in bezug auf die Kessellängsachse
dient einer möglichst gleichmäßigen Gasverteilung für die Breite der Rohrwand. Jede
Blechlamelle i ist an der einen Längsseite 2 einfach und an der anderen zu einer
Abscheiderinne 3 abgebogen und ist mit Ablenkschaufeln 4 versehen, die im Profil
(Fig. 3) mit einem Schenkel stumpfwinklig nach unten zeigen. Diese Schaufeln 4 erstrecken
sich in der Längsrichtung (Fig. 2) schräg zur Rinne 3 bis in dieselbe hinein. Aus
der Gasströmung zwischen .2 und 3 werden die Funken durch die Ablenkschaufeln 4
nach dem Scheitel des Winkels bis zur Verbindungswand hin abgelenkt, also möglichst
weit fort von der Umlenkstelle der Gase. Durch die Schräglage der Schäufeln4 werden
die Funken an dem Boden der Rinne entlang nach unten zu herausgeschleudert. Durch
die Formgebung und Lage der Schaufeln 4 erfolgt zunächst für die Funken eine Trennung
von den Gasen und dann eine Abwärtsschleuderung in den Aschensammelraum 15, der
von Zeit zu Zeit entleert wird. Die Blechlamellen i sind in einem Käfig gelagert,
und zwar zweckmäßig so,.daß sie auf einem Mittelbogen 8 aufruhen und in der Lagerung
nebeneinander in Ausschnitten geführt sind. Die Lamellen können einfach mit einem
Haken für das Loch 5 herausgezogen und ebenso schnell wieder eingesetzt werden.
Der Fußteil des Käfigs besteht aus den Teilen 6, 7, 8, 9, i2, 18, der Kopfteil aus
den Teilen 6a, 7a, i2a, den Schrauben 24 mit dem daran befestigten Gleitwinkel.
Die Blechwinkel io an den Käfigenden und die Rohre i i verbinden Kopf und Fußpartie
des Käfigs miteinander. Durch die Bauweise des Käfigs ist dafür gesorgt, daß die
Lamellen stets die für die Wirkungsweise richtige Lagerung -auch dann haben, wenn
die Lamellen i im Laufe der Zeit öfter aus dem Käfig herausgezogen und wieder eingesetzt
werden müssen, und dafür, daß dies in kürzester Zeit erfolgen kann. Die Längsleisten
14 dienen als Labyrinthdichtung für die Gasströmung an den Enden der Käfigteile.
Der Aschenraum 15 wird günstig durch dicht schließende Auslaßöffnungen entleert,
die von außerhalb des Rauchkammermantels her betätigt werden können. Auf der Wandung
16 ruht eine ebene Abdeckung 17, auf der der Fuß der Käfigteile beim Herausziehen
und Einschieben möglichst widerstandsfrei gleiten kann. Der Kopf des Käfigs stößt
mit dem Mantelbogen 7a gegen den Schornsteinhals i9.
-
Der Fuß des Käfigs hat mit seinem Mantelbogen seine Abgrenzung durch
die Rundstifte 2o, die auch zur Auflagerung des mehrteiligen Aschefalldeckels 21
dienen. 17a ist ein innerer Verstärkungskranz für 17. Die.Rundstifte 2o sind deswegen
gewählt, damit sich keine Asche beim Einschieben störend einklemmen kann. Zur Abdeckung
der Käfigköpfe dienen die leicht und schnell anzubringenden oder abzunehmenden Bleche
22. Am Schornsteinhals läuft ein Flacheisenkranz 23, der sich über den Enden der
Fangvorrichtung verbreitert, wie bei Fig. 5 aus 23a hervorgeht.
-
Durch die abgekröpften Flacheisen 2q.a ruhen die Bleche 22 auf dem
Flacheisenkranz 23. Der Befestigung der Deckelbleche 22 dienen die Klappschrauben
24. Die Fußpartie der Fangvorrichtung wird durch die Klappschrauben 25 und durch
den Winkelbogen i8 an dem, Blech 17 befestigt. Der Schornsteinhals i9 bzw.
iga geht von der Fangvorrichtung bis zum Scheitel der Rauchkammerdecke schlank und
für die Gase widerstandsfrei zum Schornstein, der eventuell auch einen ovalen Querschnitt
haben kann.
-
Der Betrieb der Lokomotiven bringt es mit sich, daß die Fängervorrichtungen
vorübergehend herausgenommen werden müssen. Dazu werden die Klappschrauben 24 und
25 gelöst und das Deckelblech 22 heruntergenommen. Alsdann lassen sich die beiden
Fängerhälften auseinanderziehen und aus der Rauchkammer-herausnehmen.