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Einspurfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung von
Einspurfahrzeugen und die damit zu erreichenden frachtlichen und technischen Vorteile.
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Fahrzeuge, die als Personen- und Lieferwagen verwendet werden oder
in ähnlicher Kombination mehreren Zwecken dienen, sind bekannt. Sie sind in dieser
Ausführungsform mit vier oder auch drei Rädern versehen.
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Es sind auch Konstruktionen mit zwei Rädern bekannt, die einen besonderen
Wagenkasten verwenden, wobei der den üblichen Rahmen ersetzende, unten geschlossene
Wagenkörper aus vorhandenen Konstruktionsquerteilen gebildet ist.
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Alle diese Konstruktionen sind mehr oder minder vergrößerte Beiwagen,
wobei das Steuern mit dem Lenkrad zur Vordergabel sehr unglücklich gewählt ist.
Ebenso sind die Antriebsverhältnisse zu kompliziert, und eine Sicherung bei starkem
Seitenwind, besonders in den Kurven, ist nicht gegeben. Die Erfindung bezweckt,
diese Mängel zu beseitigen und ein Fahrzeug zu schaffen, das den Erfordernissen
der Verkehrstechnik entspricht, betriebssicher arbeitet und mehreren Zwecken dienen
kann. Dies wird dadurch erreicht, daß ein Einspurfahrzeug mit einem bootsähnlichen
Untergestell versehen wird, das einen hinten spitz oder rechteckig ausgebildeten
Grundriß hat und zwei Räder, ein Hilfsfahrgestell mit Stützrädern und eine einem
geschlossenen Kraftwagenbau ähnliche Karosserie aufnimmt.
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Die konstruktive Lösung bietet außerdem Raum für zwei Personen und
Fracht. Die schnittige Form ist verbunden mit einem stabilen Oberbau, der das Fahrzeug
auch bei Seitenwind auf der Fahrbahn hält, so daß genügende Betriebssicherheit gegeben
ist. Die Steuerung ist eine Direktsteuerung ohne jegliche Hebelanordnung zwischen
Lenkrad und Steuerung; ferner gestattet die räumliche Gestaltung
des
Fahrzeuges die Unterbringung von Brennstoff und Personen in einem kleinen Raum.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise schematisch den Erfindungsgegenstand.
Es zeigt dabei Abb. i ein Straßenboot von der Seite, Abb. 2 eine Draufsicht, Abb.
3 die Reihendruckfederung, Abb. 4 einen Straßenfrachter.
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Erfindungsgemäß besteht das Fahrzeug in der Hauptsache aus einem bootsähnlichen
oder hinten kastenförmig ausgeführten Untergestell auf zwei Rädern i mit Hilfsfahrgestell
a und Raum für zwei Personen und Frachtraum b. Die als Straßenboot ausgebildete
Konstruktion besitzt in der Mitte des Fahrzeuges eine quer angeordnete Hilfsfahrgestellanordnung
a mit zwei gummibereiften Rädern von etwa 15 cm Durchmesser. Das Hilfsfahrgestell
;a kann durch einen Hebel c analog der Handbremse eines Kraftfahrzeuges ausgefahren
und eingezogen werden. Ist das Hilfsfahrgestell a ausgefahren, so sitzen seine Räder
fahrbereit auf und halten das Fahrzeug im Gleichgewicht. Durch Einziehen des Hilfsfahrgestells
a mittels Hebel c befinden sich die Räder beiderseits seitlich neben dem Motor f.
Mit den vorgesehenen Maßen von einer Länge von 2,5o m und einer Breite von maximal
etwa o,65 m ist das Fahrzeug durch jede normale Tür einzubringen und eine Garage
nicht notwendig. Das Chassis besteht aus einem Stahlrohrrahmen, welcher mit vier
Stahlrohren als Querstreben verbunden ist, auf welchen die Sitze d angeordnet
werden. Die Rückenlehnen e
sind Rücken an Rücken angeordnet. Der Motor f befindet
sich zwischen den Sitzend. Um eine entsprechende Kühlung, besonders im Sommer, zu
erreichen, ist die Verwendung eines Motors f von beispielsweise Zoo ccm vorgesehen,
der durch ein schräg stehendes Blech im Sommer genügend Kühlung findet und in kalten
Tagen Wärme durch die geöffneten etwa 65 cm breiten und etwa 8 cm hohen Öffnungen
zwischen Sitz d und Rückenlehne e abgibt. Der Tank g ist über dem Motor f aufrecht
stehend angeordnet und ist als beiderseitige Rückenlehne e ausgebildet. Der Verschluß
des Tanks g befindet sich an der zugänglichsten Seite, der Tank g dabei in einem
besonderen, zum Ein- und Nachfüllen abnehmbaren Gehäuse. Die beiden Haupträder I
liegen in der senkrechten Mittelebene des Chassis, wobei das Hinterrad mit einer
Reihendruckfederung nach Abb.3 versehen wird, die alle Stöße aufnimmt. Das Hinterradschutzblech
h ist am Chassisrahmen befestigt, während das Vorderradschutzblech, das die seitlichen
Bewegungen des Steuerrades k mitmachen muß, mittels zweier Scharniere i am Steuerradrohr
befestigt ist, wodurch es nur die seitlichen Bewegungen des Vorderrades mitmacht
und nicht durch Unebenheiten der Straße usw. mitbeeinflußt wird. Karosserie und
Chassis werden in bekannter Weise miteinander verbunden, ebenso Türen und Fenster
angeordnet, wobei das Dach stromlinienförmig ausgebildet sein kann. Das Steuerrad
k ist in einem Winkel von etwa 30° zur Senkrechten angeordnet. Im Schnittpunkt von
Steuerradrohr und Chassis ist die Gabel des Vorderrades mittels Scharnieren .i befestigt.
Dadurch, daß das Steuerrad k vor dem Vorderrad sitzt und die Gabel rückwärts läuft,
reagiert das Steuerrad leichter bei der seitlichen Verschiebung des Gewichtes in
der Kurve. Kupplung, Fußbremse und Gas sind am Fußbrett genau so angeordnet wie
bei einem Auto. Ebenso zweckmäßig die Gangschaltung unter dem Steuerrad k.
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Die Betätigung des Fahrzeuges erfolgt zunächst mit Hilfe des Hilfsfahrgestells
a. Nachdem man angefahren ist, wird dieses eingezogen und auf zwei Rädern i weitergefahren.
Ist durch irgendein Vorkommnis ein Stillstand des Fahrzeuges notwendig, so nimmt
man die Beine auf den Boden und hält so das Gleichgewicht, dann fährt man das Hilfsfahrgestell
a aus und fährt mit dieser Gleichgewichtshilfe wieder an.
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Der Straßenfrachter (Abb. 4) unterscheidet sich dadurch, daß sein
Chassis nicht bootsförmig, sondern hinten gleich breit wie die Fahrzeugmitte ausgeführt
ist und das Hilfsfahrgestell a seitlich vom Hinterrad i angeordnet ist. Bei dieser
Konstruktion besteht die Möglichkeit, auf dem Hinterradschutzblech h einen Sitz
zu befestigen, wobei die gleiche Blickrichtung wie beim Fahrer gegeben ist.