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Drahtheftmaschine Bei den nicht kontinuierlich arbeitenden Drahtheftmaschinen
muß von der Vorratsrolle jeweils ein Drahtende abgespult und abgeschnitten werden,
das dann zu der Klammer verformt wird. Im allgemeinen muß die Stellung der Abschneidvorrichtung
und die Länge des jeweils abzuschneidenden Drahtendes, aus dem die Klammer gebildet
wird, nach der Stärke der zu verheftenden Gegenstände einstellbar sein. So muß bei
bekannten Ausführungen von Drahtheftmaschinen zur Bildung kurzer Klammern für dünne
Gegenstände die -Abschneidvorrichtung nahe an die Mittelachse herangebracht werden,
um die die Klammer geformt und ausgetrieben wird. Dies führt zu konstruktiven Nachteilen
insofern, als die verschiedenen, der Klammerbildung und dem Austreiben dienenden
Glieder nicht so stark und dauerhaft gemacht werden können, wie es erwünscht ist.
Diese Mängel machen sich dann besonders bemerkbar, wenn auf der Maschine dicke oder
sonst schwer durchstoßbare Gegenstände verheftet werden sollen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Drahtheftmaschine mit einer die
zur Klammerbildung erforderliche Drahtlänge abteilenden Trennvorrichtung, die außerhalb
eines der Klammerbildung und dem Austreiben dienenden Heftkopfes angeordnet ist,
sowie mit einem schwenkbaren Förderglied zum Überführen der abgeteilten Drahtlänge
aus der Abtrennlage in die der Klammerbildung dienende Stellung, wobei alle Arbeitsglieder
in gegenseitiger Abhängigkeit angetrieben sind.
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Es sind bereits Drahtheftmaschinen bekannt, bei denen eine Zuführung
des Drahtes in einer Ebene erfolgt, die der lotrechten Bewegungsebene der Form-
und Treiberstempel parallel ist. Bei dieser bekannten Maschine wird der Draht von
einem
drehbaren Amboß aufgenommen, mittels Schneidvorrichtung abgelängt,
sodann um 9o° gedreht und durch Axialbewegung des Ambosses den Stempeln zugeführt.
Der drehbare Amboß ist dabei möglichst nahe unterhalb der Schneidvorrichtung für
das Abschneiden des Drahtes angeordnet, wodurch der Draht entlang einer Ebene geführt
wird, die parallel zu der Bearbeitungsebene der Werkzeuge liegt. Ebenfalls sind
Drahtheftmaschinen für Kartonagen mit waagerechter Zuführung des Drahtes bekannt,
bei denen die Schneidvorrichtung in nächster Nähe des Heftkopfes angeordnet ist,
wobei ebenfalls die Zuführung und die Bearbeitung des Drahtes in der gleichen Ebene
erfolgt. Weiterhin sind schon Drahtheftmaschinen mit ebenfalls waagerechter Zuführung
des Drahtes vorgeschlagen worden, die vor allem zum Herstellen von Heftklammern
mit veränderlicher Rückenlänge bestimmt sind. Hierbei ist die Schneidvorrichtung
zum Ablängen des Drahtes nahe dem Umbiegeblock angeordnet, der den Draht nach dem
Abschneiden unter Verschieben in den Bereich der Form- und Austreibvorrichtungen
bringt. Das Verbringen des Drahtes aus der Zuführungsebene in die Ebene der Formwerkzeuge
erfolgt dabei in parallel zu einander liegenden Ebenen, und der Drahtzuschnitt wird
zu den Formelementen mit Hilfe eines vor den Heftkopf schwenkbar angeordneten Fördergliedes
zugeführt, derart, daß der Drahtzuschnitt aus der in der lotrechten Ebene liegenden
Zuführungsrichtung durch das schwenkbare Förderglied parallel verschoben, in die
dazu lotrechte Bewegungsebene der Bearbeitungswerkzeuge verlagert wird.
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Die Erfindung betrifft nun eine neue Ausbildung einerDrahtheftmaschine,
bei der die verschiedensten Klammerstärken verarbeitet werden können, ohne daß hierzu
besondere Umstellungen an der Maschine vorgenommen zu werden brauchen.
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Erfindungsgemäß liegt bei einer derartigen Maschine die durch die
Zuführungsrichtung des Drahtes gelegte lotrechte Ebene im rechten Winkel zu der
lotrechten Bewegungsebene der Form- und Austreibbacken des Heftkopfes, während das
Förderglied als ein um jenen Winkel ausschwenkbarer Tragarm ausgebildet ist.
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Durch diese Ausbildung, in welcher- das Drahtende in der Abtrennstellung
und in der Verformungsstellung in zwei zueinander nicht parallelen lotrechten Ebenen
liegt, wird erreicht, daß die Trennvorrichtung in erheblichem Abstand seitlich oder
hinter dem Heftkopf angeordnet werden kann, so daß der Heftkopf durch die Nähe der
Drahtzuführungs- und Trennvorrichtung nicht beengt wird und gut zugänglich ist.
Dieser vereinfacht die Anbringung der Greifer für die Drahtzuführung sowie der Teile,
die die Trennvorrichtung betätigen. Das Schneidmesser kann jede gewünschte Größe
erhalten und bei entsprechender Bemessung des Fördergliedes in beliebiger Entfernung.
von dem Heftkopf und unabhängig von der Länge der abzuschneidenden Drahtenden angeordnet
werden. Da die Greifer für die Drahtzuführung sowie das Abschneidmesser abseits
der Elemente für die Bildung und Austreibung liegen, sind diese auch unabhängig
von dem Heftkopf und können je nach den Erfordernissen geändert werden, ohne dabei
das Gehäuse und den Heftkopf zu beeinflussen. Durch die vorgeschlagene Anordnung
können nicht nur die einzelnen Teile der Trennvorrichtung, sondern auch die Form-
und Austreibestempel sehr stabil ausgebildet werden, so daß die neue Maschine insbesondere
auch zum Eintreiben verhältnismäßig kurzer Klammern in dicke _ Papierlagen od. dgl.
schwer durchdringbares Material verwendet werden kann.
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Weiterhin wird durch die Ausbildung des das Drahtende von der Ebene
der Abtrennvorrichtung in die Form- und Austreibeebene tragenden Schwenkarmes gleichzeitig
als Biegeblock erreicht, daß der sonst im Heftkopf angeordnete Biegeblock sowie
die dazugehörigen Steuerglieder entfallen. Ein weiterer Vorteil der Ausbildung nach
der Erfindung gegenüber den bekannten Heftmaschinen besteht darin, daß der als Förderglied
und Biegeblock ausgebildete, das Drahtende aufnehmende Tragarm durch eine Zylinderwalze
gesteuert wird, die mit dem Austreibestempel so verbunden ist, daß der Tragarm in
die jeweils erforderliche Arbeitslage verschwenkt wird, während bei den bekannten
Ausführungen der das Drahtende aufnehmende Biegeblock innerhalb des Heftkopfes durch
Federn betätigt wird.
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In einer Ausführungsform erfolgt die Fortbewegung des abgeschnittenen
Drahtendes durch Schwenkbewegung um eine Achse, die im rechten Winkel zu der Längsachse
des Drahtendes liegt. Diese Achse kann in ausreichender Entfernung von der Achse,
um welche das Verformen erfolgt, angeordnet sein, um die mit der Anwendung der Erfindung
verknüpften Vorteile zu verwirklichen. In einer zweckmäßigen Ausführung liegt diese
Achse parallel der Achse der Verformungsglieder und schneidet die Längsachse des
Drahtendes.
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Es wird also- in die Drahtheftmaschine ein Transportglied für das
Drahtende mit der zugehörigen Antriebsvorrichtung eingebaut, wobei gegebenenfalls
auch eines der der Verformung des Drahtendes dienenden Glieder als Transportglied
für das Drahtende ausgebildet sein kann. Diese Transportglieder für das abgeschnittene
Drahtende können in ihrer Art je nach der Ausführung des Heftkopfes oder des sie
steuernden Antriebes verschieden ausgebildet sein und den verschiedenen Bedingungen
Rechnung tragen, wobei es gemäß der Erfindung nur darauf ankommt, daß das Drahtende
mit seiner Längsachse in nicht zueinander parallelen Ebenen bewegt werden muß.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Heftkopfes einer Drahtheftmaschine mit der
neuen Beförderungseinrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht des Nockens mit dem Steuerglied
für die Beförderungseinrichtung,
Fig.3 eine teilweise geschnittene
Seitenansicht des Heftkopfes, wobei der Schnitt nach der Linie III-III in Fig. i
geführt ist, Fig. q. eine schematisch gehaltene, teilweise nach der Linie IV-IV
in Fig. 3 geschnittene Draufsicht mit den beiden Endstellungen des Beförderungsgliedes
und Fig.5 eine Vorderansicht in von der Darstellung nach Fig. i abweichender Stellung
einzelner Teile.
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Die festen Teile des Maschinenheftkopfes i sind in den Zeichnungen
nur so weit aufgeführt, wie es zum Verständnis notwendig ist.
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Die Drahtlänge W wird absatzweise durch Greifer 2 und Rücklaufsicherungen
3 durch die Führungsglieder 4, 5, 6 gefördert (Fig. 3), die eine waagerechte Führungsbahn
X-X bilden (Fig.4). Die zur Bildung der Klammern dienenden Drahtenden
A werden von der Drahtlänge W durch ein Messer? abgetrennt. DieAntriebsvorrichtungenfür
die Greifer 2, die Rücklaufsicherungen 3 und das Messer 7 sind, da sie nicht den
Gegenstand der Erfindung bilden, in der Zeichnung weggelassen, sind aber so geschaltet,
daß sie im richtigen Arbeitstakt mit den noch zu beschreibenden Triebwerksteilen
zusammenarbeiten.
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Die der Beförderung der abgeschnittenen Drahtenden A und der Bildung
der Klammern sowie deren Austreibung dienenden Teile bestehen aus einer waagerechten
Nockenwelle 8, die in Lagern des Heftkopfes i aufgenommen und mit Nocken 9, io versehen
ist, welche die Bewegung des vorn liegenden Formstempels ii und des Austreibers
12 steuern. Der Formstempel i i und der Austreiber 12
sind zu einer lotrechten
Verschiebebewegung längs einer lotrechten, durch eine waagerechte Achse Y-Y (Fig.4)
gelegten Ebene, in der die Klammerbildung erfolgt, in einer Führung des Heftkopfes
gelagert. Der Formstempel i i ist auf der Rückseite mit einer Aussparung zur Aufnahme
eines verschiebbaren Querhauptes 13 versehen, das den Kopf des Austreibers 12 bildet
und eine waagerechte Bahn 14 für eine Rolle 15 aufweist. Die Rolle 15 ist
an einem Zapfen 16 des Nockens 9 gelagert. In der Mitte ist die Bahn i4 mit einer
nach unten gerichteten Auswölbung 3i, 32 versehen, deren Zweck noch erläutert wird.
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Ein an dem Formstempel i i angeordneter Stift 17 greift durch
einen Schlitz 18 des Austreibers i2 und trägt eine Rolle i9, die mit dem Nocken
io zusammenarbeitet, welcher die Bewegung des Austreibers steuert.
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An dem oberen Ende des Formstempels i i ist von einem Stift 21 eine
Rolle 2o aufgenommen, die mit dem den Rückweg des Formstempels i i bestimmenden
Nocken 9 zusammenarbeitet.
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In Lagern des Heftkopfes i ist um eine lotrechte Achse, die die Führungsbahn
X-X der Drahtlänge W schneidet, ein Zylinderstück 22 drehbar a
la-ert, das
mit einer sich über einen Winkel von 9o° erstreckenden Nut 23 versehen ist. An dem
Lagerzapfen 25 dieses Zylinderstückes 22 ist das Förderglied 24 für das abgeschnittene
DrahtendeA befestigt. Dieses Förderglied 24 dient gleichzeitig als unteres Formglied
für die Klammer und hat daher an dem Kopf 26 eine das Drahtende A aufnehmende Nut27
neben der auch sonst der üblichen Form eines Biegeambosses für die Drahtklammern
angepaßten Form, an deren Seiten die Gabelenden des vorn gleitenden Formstempels
i i zum Abbiegen der Klammerschenkel vorbeigleiten.
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In der Nut 23 ist eine Rolle 28 geführt, die am Ende einer als Kuppelglied
dienenden Steuerstange 29 sitzt. Die Steuerstange läuft in einer lotrechten Führung
des Maschinengestells und hat eine Nut 30 zur Aufnahme des Querstückes
13 des Austreibers 12.
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Die Nut 23 des Zylinderstückes 22 ist so geführt, daß durch die in
lotrechter Richtung erfolgende Hinundherbewegung des Austreibers 12 der Lagerzapfen
25 mit dem Förderglied 24 zwischen zwei im rechten Winkel zueinander liegenden Endstellungen
hin und her schwingt, wobei in der einen Endstellung, die in ausgezogenen Linien
in den Fig. i, 3 und 4 dargestellt ist, die Nut 27 des Fördergliedes 24 in der Umformebene
Y-Y liegt, während in der anderen Endstellung (strichpunktiert in Fig. 4) die Nut
27 sich in Übereinstimmung mit der Führungsbahn X-X für die Drahtlänge W befindet.
Das Förderglied 24 verharrt dabei in den beiden Endstellungen für eine durch die
Länge der senkrechten Lage der Nut 23 bestimmte Zeiteinheit.
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Diese Einrichtung arbeitet nach folgendem Arbeitsspiel.
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Unter der Annahme, daß die Bewegungsglieder die in Fig. .l. ausgezogen
dargestellte Lage einnehmen, ist ein abgeschnittenes Drahtende A dem Förderglied
24 zugeführt, abgeschnitten und in die Stellung unter dem oberen Formstempel i i
und dem Austreiber 12 verbracht worden. Das Drahtende A befindet sich somit in der
zur Umformung und Austreibung richtigen Stellung. Mit der in Umlaufrichtung des
Uhrzeigers erfolgenden Verdrehung der Welle 8 mit den Nocken 9, io wird die Rolle
15 in der waagerechten Bahn 14 im Sinne der Zeichnung nach rechts verschoben (Fig.
i). Während einer Verdrehung der Nocken um etwas weniger als 9o°, die der Verschiebung
der Rolle 15 zu einer gleichen Stellung an dem rechten Ende der Bahn 14 entspricht,
bewegt sich die an der Steuerstange 29 befestigte Rolle 28 um ein geringes Maß nach
oben und unten in dem oberen lotrechten Teil der Nut 23, so daß also das Förderglied
2.4 keine Bewegung vollführt. Während dieser Bewegung hat der Nocken io die Rolle
i9 und damit den vorn gleitenden Formstempel i i um ein ausreichendes 1@Iaß zur
Herbeiführung der Klammerbildung nach unten verschoben, wobei der Steg der auf diese
Weise geformten Klammer noch in der Nut 27 des Gliedes 24 gehalten ist.
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Mit dem Fortgang der Umlaufbewegung der Nockenwelle 8 «-erden die
Rolle 15 und der' 12 nach unten verschoben, und nach einer Umdrehung der Nockenwelle
um i8o°, von der Ausgangsstellung in Fig. i an gerechnet, hat die
Rolle
28 den unteren, lotrechten Teil der Nut 23 erreicht und somit die Zylinderwalze
22 mit dem Förderglied 24 um 9o° in die Aufnahmestellung verschwenkt (Fig.4). Während
und nach dieser Rücklaufbewegung des Fördergliedes 24 ist die zuvor geformte Klammer
ausgetrieben worden, wobei der Formstempel i i zufolge der Ausbildung des Steuernockens
io die untere Endstellung beibehält.
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In der dann erreichten Aufnahmestellung wird ein weiteres Ende des
Heftdrahtes durch die Glieder 2, 3 zu dem Förderglied 24 vorgeschoben und von dem
Messer 7 abgeschnitten.
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In der Zwischenzeit vollendet der Austreiber 12 seine Abwärtsbewegung.
Während dieses Teilweges bewegen sich der Stift 16 und die Rolle 15 in der Bahn
14 im Sinne der Zeichnung von recht nach links, wobei während des Durchganges durch
das Mittelstück 3i, 32, dessen Auswölbung dem von der Rolle 15 um die Nockenrolle
8 vollführten Kreisbogen entspricht, der Austreiber 12 stillsteht und die Rolle
28 in dem unteren, lotrechten Teil der Nut 23 verbleibt. Während dieser Zeit werden
die Schenkel der gebildeten Klammer in den zu verheftenden Gegenstand umgebogen.
Die Fig.5 zeigt die Stellung der Rolle 15 zu einem Zeitpunkt, in dem sie sich am
Ende des nach unten gewölbten Teiles 31 der Führungsbahn 14 befindet.
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Sobald die Rolle 15 das linke Ende des ausgewölbten Teiles der Bahn
14 erreicht hat, wird der Austreiber angehoben und geht in die Stellung nach Fig.
i zurück. Der Formstempel i i hat inzwischen ebenfalls seine höchste Lage wieder
eingenommen, und das Förderglied 24 schwingt nach einem kurzen Stillstand in die
»Formstellung« aus, um ein weiteres Drahtende A unter den Formstempel und den Austreiber
zu bringen, womit der Kreislauf des Verformens, des Austreibens und der Zufuhr eines
Drahtendes vollendet ist.
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Zufolge der Ausbildung nach der Erfindung ist es nicht notwendig,
die Abtrennvorrichtung in der Nähe der Achse des Heftkopfes anzuordnen, und die
verschiedenen Triebwerksteile, wie Abtrennvorrichtung, Verformglieder und Austreiber,
können so kräftig wie notwendig ausgebildet werden.
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Die Erfindung kann bei entsprechender Anpassung bei den verschiedensten
Drahtheftmaschinen angewendet werden, indem ein Förderglied eingeschaltet oder ein
vorhandenes Arbeitsglied als solches ausgebildet wird, um die abgeteiltenDrahtenden
unter den Heftkopf zu bringen.