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Vorrichtung zum Aufschütten von körnigem Schüttgut auf Keim- oder
Darrböden Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschütten von körnigem Schüttgut,
wie Gerste oder Grünmalz, auf Keim- oder Darrböden.
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Bei der Verarbeitung von Gerste zu Braumalz in Mälzer.eiien wird .die
Gerste zum Kei,me:n und das Grünmalz zum Darren auf luftdurchlässige Horden aufgeschüttet.
Sowohl für das Keimen wie für das Darren .sind große Mengen kli,matisierte@r Luft
erforderl.ich"die durch die aufgeschüttete Gerste bzw. das aufgeschüttete Grünmalz
geblasen werden. Die Qualität, insbesondere die gleichmäßige Beschaffenheit des
Endproduktes, ist dabei weitgehend davon abhängig, daß die Luft die aufgeschüttete
Gerste bzw. das aufgeschüttete Grünmalz an allen Stellen gleichmäßig durchströmt.
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Die Aufschüttung und Verteilung der Gerste oder des Grünmalzes auf
die Keim- oder Darrböden wird von Hand vorgenommen, wobei es unvermeidlich ist,
daß die Arbeiter das zu verteilende Gut betreten müssen.
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Damit eine einigermaßen gleichmäßige Schütthöhe erreicht wird, werden
Markierungsmittel, wie Farbstriche an den Wänden, Richtlatten od. dgl., verwendet.
Es läßt sich jedoch bei .der Aufschüttung von Hand. nicht vermeiden, daß .das Gut
in sehr unregelmäßiger Schüttdichte aufgeschüttet wird. Vor allem bilden sich an
den Stellen, an denen das Gut betreten wurde, Zusammenballungen. Dementsprechend
ist der Luftdurchgang sehr ungleichmäßig, eia der Großteil der Luft an den Stellen
des geringsten Widerstandes durch die aufgeschüttete Schicht durchströmt.
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Man hat de'shal'b versucht, durch .die Benutzung eines auf Schienen
hin und her fahrbaren, mit
speichenartig angeordneten Schaufeln
versehenen Wenders einen besseren Luftdurchgang zu erzielen, wobei sich die Unterschiede
.in :der Schichtstärke jedoch auch nur ungenügend ausgleichen ließen.
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Ferner ist eine Reihe von Einrichtungen bekannt, die unmittelbar der
Aufschüttung der Gerste oder des Grünmalzes dienen und diesen Vorgang erleichtern
sollen. So ist es bekannt, Gerste in Schwemmleitungen zuzuführen, die eine Reihe
von in Abständen angeordneten Auslaßöffnungen aufweisen. Die die Gerste aufsdhüttenden
Arbeiter öffnen nun jeweils die Öffnungen, die der Arbeitsstelle am nächsten liegen.
tlbnliche Hilfsmittel bestehen in Dreih.re Urverteilern, die so "verschwenkt werden
können, d@aß das aufzuschüttende Gut in die Nähe der Arbeitsstelle fällt. Um denselben
Zweck zu erreichen, ist es bekannt, Grünmalzleitungen aus abkwppelbaren Rohrstücken
zusammenzusetzen. Das eigentliche Aufschütten selbst wird jedoch in diesen Fällen
.immer von Hand vorgenommen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Aufschütten von körnigem Schüttgut auf Keim- oder Darrböden so auszubilden, daß
d as Schüttgut in gleichmäß,ig.hoher und gleichmäßig dichter Schicht auf die Horden
aufgeschüttet wird, so daß die durchströmende Luft an jeder Stelle der Schicht denselben
Widerstand vorfindet. Insbesonder e .soll däs Aufsdhütten seilbsttätig vor sich
gehen, damit Arbeitskräfte eingespart werden'können und, damit das in den meisten
Fällen für die -menschliche Ernährung bestimmte Schüttgut nicht von Arbeitskräften
betreten oder berührt werden muß.
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Dies wird im wesentlichen dadurch ermöglicht, daßeine sich horizontal
quer über den Keim- oder Darrbode-n erstreckende und "in dessen Längsridhtung verf.ah:rbare
Förderrinne längs ihres Verlaufes in vorzugsweise gleichmäßigen Abständen voneinander
angeordnete Ausluuföffnungen aufweist und daß das Fahrwerk der Förderrinne und/oder
die Fördermittel für das Schüttgut von Steuermitteln gesteuert werden, die auf .die
Höhe der sich unter den Auslauföffnungen bildenden Schüttgutschicht ansprechen.
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Am Ende der Förderrinne ist eine das Fahrwerk steuernde Klappe angeordnet,
diie das Fahrwerk einschaltet, sobald sie infolge Stauung des Schüttgutes in den
Auslauföffnungen gehoben wird, und ausschaltet, wenn infolge einer Betätigung des
Fahrwerkes die Schüttguthöhe abfällt. Das Schüttgut in der Förderrinne kann, mittels
einer Förderschnecke, eines Kettenförderers oder einer Schiitteleinrichtung gefördert
werden. An der Förderrinne kann eine Schiene zur Einebnung der Schüttkegel vorgesehen
sein.
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In der Zeichnung sind ver-sch.ied-eneAusfiih rungsformen einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt
durch eine Ausfü'hrungsform einer Schüttrinne, Fig. 2 eine Draufsicht auf die För.dierrinne
gemäß Fig. i, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Förderrinne gemäß Fig. r, Fig.4
einen Längsschnitt durch eine- zweite Ausführungsform, Fig. 5 eine Draufsicht auf
die Förderrinne gemäß Fig. 4, Fig. 6 einen Qttersdhnitt durch die Förderrinne gemäß
Fig.4.
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Die in den Fig. i bis g dargestellte Ausführungsform ist insbesondere
zum Aufschütten von Weichgemste auf Keimhorden bestimmt.
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Die Keimhorden i bilden den Boden eines im wesentlichen rechteckigen
Keimraumes. Im oberen Teil des Keimraumes ist eine Schwemmleitung 2 zur Zuführung
.der Weichgerste vorgesehen, die eine Reihe von in Abständen voneinander angeordnete
Austrittsöffnungen 3 aufweist (Fig. 3). An den Längsseiten des K ei-mr.aumes sind
Schienen .4 angeordnet, auf .denen mittels eines Fahrwerkes 5 eine sich quer über
den Keli.mraum erstreckende Förderrinne 6 verfaih:rbar @is.t. An der Förderrinne
6 ist unterhalb der Schwemmleitung 2 ein Trichter ; angeordnet, in dessen Sammelberelich
bei jeder Fahrstellung der Förderrinne 6 mindestens eine Austrittsöffnung 3 der
Schwemmleitung 2 fällt. An dem Trichter 7 kann ein nicht dargestellter Betätigungsbügel
angeordnet sein, der .beim Verfahren der Förderrinne6 jede in den Bereich des Trichters
7 kommende Austrittsöffnung 3 der Schwemmleitung 2 beim Eintritt in den Bereich
öffnet und beim Austritt .schließt. Die Schwemmleitung 2 kann auch aus ablcuppelb
aren Rohrstücken zusammengesetzt sein. Der Tridhter 7 weist dann ebeüfalls einen
Bügel auf, der ein Rohrstück entfernt, beispielsweise ausschwenkt, wenn ein Rohrstoß
in .den Bereich des Trichters 7 gelangt.
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Die Förderrinne 6 weist eine Fördereinrichtung io, wie eine Förderschnecke,
einen Kettenförderer oder eine Schütteleinrichtung, auf. Am Boden der Förderrinne
6 sind in Abständen voneinander Auslaßöffnungen ii vorgesehen. Oberhalb der letzten
Auslaßöffnung i i ist eine Klappe 12, angeordnet, die einen Motor 13 des
Fahrwerkes 5 der FÖTd@errinne 6 steuert.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Vorrichtung ist nun folgende:
Die Weichgerste tritt aus der Aus.trittsöffnu:ng 3 der Schwemmleitung :2 aus und
fällt in den T2 ichter 7, der sie der Förderrinne 6 zuführt. Der Großteil der Weichgerste
wird anfangs durch die iin ..der Nähe des Trichters 7 gelegenen Auslaßöffn@ungen
i i der Förderrinne 6 fallen, bis die sich unter den Ausdaßöffnungen i i auf der
Horde i bildenden Sdhüttgutkegel die Auslaßöffnungen i i erreicht haben und infolge
Stauung einen weiteren Austritt des Schüttgutes verhindern. Wenn alle Schüttgutkegel
ihre zugeordneten Auslaßöffnungen ii erreicht .haben, steigt das Schüttgut linder
Förderrinne 6 an und hebt .d.ie Klappe 12. Die Klappe 12 schaltet dabei den Motor
13 des Fahrwerkes 5 ein, so daß die Förderrinne 6 ein Stück weit verfahren wird.
Dabei werden die Auslaßöffnungen ii frei, so@ daß der Sdhüttgutkegel in d'er Förderrinne
6 abfälIt. Die Klappe i2 senkt
sich und setzt den Motor 13 sti11,
b,i-s die Schüttgut menge in der Förderrinne, 6 wieder die entsprechende Höhe erreicht
)hat. Der Vorgang stellt sich je nach der Empfindlichkeit der Steuerung durch die
Klappe 12 so -dar, daß die Förderrinne 6 langsam . mit solcher Geschwindigkeit verfahren
wird, daß sich unter jeder Au:sla.ßöffnung i i ein Schüttgutkeg:el gleicher Höhe
bildet. Dabei ist zu berücks.ichtigvn, daß sich aus den Schüttgutkegeln gleichmäßige
Längsfurchen bilden, die leicht durch eine an der Förderrinne 6 angeordnete Schiene
eingeebnet werden können.
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Die in den Fig. 4 bis 6 dargestellte Ausführungsform ist zum Aufschütten
von Grünmalz bestimmt. Das Grünmalz wird durch ein Schwenkrohr, insbesondere ein
Teleskoprohr 20, einem in der Mitte der Förderrinne6 angeordneten Vertei.ler2i zugeführt.
Der Verteiler 2i enthält eine Klappe 22, die es ermöglicht, das Schüttgut beiden
Seiten der Förderrinne 6 gleichmäßig oder nur einer von beiden Seiten zuzuführen.
An den beiden Enden der Förde-i-i-iniie 6 befinden sich Klappen 12. die mit der
Klappe 22 so zusammenwirken, daß die Förderrinne 6 immer erst verfahren wird, wenn
die Schüttgutkegal unter den Aus:laßöffnungen i i beider Seiten der Fördierrinne
6 dieselbe Höhe erreicht ;haben. Wenn beispielsweise dlie rechte Klappe 12 zuerst
angehoben wird, also sich das Schüttgut in .den Auslaßöftnungen i i der rechten
Seite der Förderrinne 6 staut, wird die Klappe 22 so umgelegt"daß das Schüttgut
nur noch der linken Seite d er Förderrinne 6 zugeführt wird. Wenn nun auch die linke
Klappe 12 angehoben wird, wird der Motor 13 des Fahrwerlce:s 5 eingeschaltet und
die För.derri.nne 6 ein Stück weit verfahren, bis die Auslaßöffnungen i i wieder
frei sind.
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Es sind jederzeit eine Reihe von Abänderungen in den konstruktiven
Einzelheiten möglich. Die Förderrinne kann beispielsweise elastisch aufgehängt und
mit einer Vib rationseinrichtung versehen sein. Ebenso ist es jederzeit möglich,
die Höhe der Schiittgutkegel durch entsprechende, das Fahrwe@rlc steuernde Anzeligemi.ttel
unmittelbar zu bestimmen.