DE927743C - Vorrichtung zum Betreiben normaler Spannrahmen als Changierrahmen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Betreiben normaler Spannrahmen als Changierrahmen Die Erfindung bezweckt, durch Hinzufügen einfacher, leicht einzubauender und sicher arbeitender :Mittel gewöhnlich ausgebildete Rahmen nach Belieben als gewöhnlicheRahmen m.iteiner mit.gleicher Geschwindigkeit erfolgenden V orwärtsbewegung der beiden Gewebekanten oder als Changierrahmen arbeiten zu lassen, so,daß einer Gewebekante eine gewisse Voreilung oder Nacheilung ,gegenüber der anderen Kante bei gleichzeitiger Verringerung des Abstandes der Kettenführungsschienen zur Konstanthaltung der Schußfadenlänge erteilt wird.
• In den normalen Spannrahmen wird das Gewebe durch seine seitliche Kanten erfassenden Spannletten geführt. Diese Ketten laufen in Führungsschienen, welche zur Anpassung an die Gewebebreite einander angenähert oder auseinandergespreizt werden können. Ferner besitzen diese Trockenrahmen .im allgemeinen ein Differential, welches gestattet, einer Spannkette eine geringe Voreilunig oder Verzögerung gegenüber der anderen Kette zu geben, um ein etwa verzogenes Gewebe fadengerade zu machen.
• Von dem obigen Ausrichten der Schu.ßfäden durch eine geringe Voreilung einer Kette gegenüber der anderen vollständig verschieden .ist .die sogenannte Chan@gierbehandlung, welche bezweckt, bei Geweben., bei welchen die Fäden z. B. durch eine Appreturbehandlung miteinander verklebt sind, die freie Beweglichkeit und die richtige Lage der Fäden wiederherzustellen. Hierfür wird den beiden Spannketten eine periodische Bewegung großer Amplitude im Gegentakt erteilt. Infolge der großen Amplitude dieser Bewegung muß diese mit einer synchronen entsprechenden Annäherung und Spreizung der Kettenführungsschienen kombiniert werden, um die Länge der Schußfäden konstant zu halten. Diese Changierbewegung konnte bisher auf den normalen Spannrahmen nicht vorgenommen werden, sondern erfoTdorte,die Verwendung besonderer Changierrahmen, bei welchen -die C.hangierbewegung der Spannketten und ihrer Führun@gssch.ienen konstruktionsgemäß von vornherein durch die besondere Ausbildung dieser nur für eine Changierbehandlung zu benutzenden Changierrahmen erzeugt wurde.
• Demgegenüber hat die Erfindung eine Vorrichtung zum Gegenstand, welche gestattet, auch bei normalen, mit einem Differential zum Antrieb der Ketten versehenen Spannrahmen einen Changierbetrieb zu erzielen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht"daß in Abhängigkeit von. der Bewegung einer Kette die Geschwindigkeit der anderen Kette unter Benutzung des Differentials und synchron hierzu die Geschwindigkeit-und der Arbeitssinn des die Verstellung der Keftenführungsschienen betätigenden Antriebs periodissa: :so verändert werden, daß eine Changi@erbewegung der Ketten bei gleichzeitiger Konsbätibhal fiu@ng :der Schu.ßfadenlänge des behandelten Gewebes entsteht.
• Die Vorrichtung nach der Erfindung bringt also vor allem den technischen Vorteil mit sich,,daß ein normaler Spannrahmen außer für den normalen Betrieb auch für einen Changierbetrieb benutzt werden kann.
• Nachstehend sind Ausführungsformen der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels mit elektromotorisschem Antrieb beispielsweise beschrieben und in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
• Abb. i und 2 sind eine Seitenansicht bzw. ein Grundriß eines Changierrahmens mit Einzelantrieb einer jeden Kette; Abb. 3 zeigt in Seitenansicht die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einen Trockenrahmen gängiger Bauart zum Zweck seiner Umwandlung.in einen Changierrahmen.
• In Abb. i und. 2 sind i und i' die Führungsschienen der Ketten, 2 und 2' Gleichstrommotoren mit Untersetzungs:getriebe, :auf deren Wellen 3 bzw. 3' die Räder 4 bzw. l! befestigt sind, welche die Ketten antreiben, dvie die Organe, z. B. Kluppen, zur Erfassung -der Gewebekanten tragen. 5 ,ist die Spindel mit gegenläufigen Gewinden zurr Regelung des Abstandes der Schienen i und i'.
• Die Welle 3 überträgt ihre Bewegung durch Winkelräder 6 und 7 auf eine Welle 8, an welcher das Zahnrad 7 reit Gleitverkeilung angebracht ist, wofür diese Welle z. B. .gerieft ist. Die Welle 3' überträgt in ähnlicher Weise ihre Drehbewegung auf eine Welle 8', welche aus zwei Teilen besteht, ,die nach Belieben: mittels einer Muffe 9 gekuppelt oder entkuppelt werden können. Jede der Wellen 8 und 8' trägt ein Planetenrad eines Differentials io, desssen mittlere Welle mit i i -bezeichnet ist. Die Welle ii ist durch einen Arm 12 und einen Lenker 13 mit dem Regelhebel 1q. eines Regelwiderstandes 15 verbunden, der in dem Erregerkreils des Motors 2 vorgesehen ist. Dieser Regelhebel 14 bedient gleichzeitig einen Regelwiderstand 16 eines Motors 17, welcher die Spindel 5 über eine Übertragung mit Riemen 18, Schnecke und Schneckenrad i9 antreibt. Dieser Hebel dient außerdem dazu, in den Endstellungen schwenkbare Halter 2o und 2i von Quecksilberkippschaltern 22 und 23 zu betätigen. welche in Kombination mit Relais 24 und 25 zur Umsteuerung des Motors i7 ,dienen.-Zum Changieren entkuppelt .man die beiden Teile der Welle 8' und legt den :dem Differential io angehörenden Teil fest. Die mittlere Welle i i des Differentials dreht sich dann infolge .des Antriebs durch die Welle 8 und erteilt über den Arm 12 und den Lenker 13 .dem Regelhebel 14 eine hin und her gehende kreisbogenförmige Bewegung., so daß der Regelwiderstand 15 die Geschwindigkeit der entsprechenden Kette gegenüber der der anderen Kette abwechselnd vergrößert oder verkleinert.
• Diese. Wirkung wird durch eine abwechselnde An:näheru.ngs- und Entfernungsbewegung der Schienen i und i' und infolgedessen der Ketten vervollständigt.
• Diese Bewegung wird durch .den Regelwiderstand r6 erzielt, welcher abwechselnddieGeschwindigkeit des Motors 17 allmählich vergrößert und verringert. Wenn der Regelhebel 14 am Ende jedes Hubes in der Endstellung :ankommt, steuert erden Motor um, indem er die Schalter 22 und 23 zum Kippen bringt.
• Für normalen Betrieb, d. h. ohne Changieren, werden die beiden Teile der Welle 8' miteinander durch :die Muffe 9 gekuppelt. Solange die Geschwindigkeiten der beiden Ketten gleich sind, arbeitet: das- Differential io nicht, und seine Welle i i bleibt unbeweglich. Sobald ein Unterschied zwischen den @beiden Ketten auftritt, wirkt das Differential auf den Widerstand 15 ein und berichtigt die Geschwindigkeit des Motors 2 so, daß sie auf den gleichen, Wert wie die des Motors 2' zurückgeführt wird.
• Man kann auch: gleichzeitig-in entgegengesetztem Sinn auf die beiden Antriebsmotoren der Ketten einwirken, so daß gleichzeitig die Bewegung- der einen Kette und. die der anderen verzögert wird, und umgekehrt.
• Eine Vorrichtung der gleichen Art kann verwendet werden, um vorhandene Trockenrahmen, welche, wie auf Abb. 3 dargestellt, am Hinterende der einen Führungsschiene i für die Ketten eine Differentialvorrichtung 26 aufweisen, deren Kranz 27 mit einer Schnecke 28 der Welle eines, kleinen Elektromotors9 29 im Eingriff steht, i Changierrahmen zu verwandeln. Die beiden Ketten werden durch einen einzigen Motor 2" angetrieben, dessen Bewegung -durch Riemenscheibe und Riemen 3 i auf eine Welle 3o Übertragen wird, ivelchedurch KeorelrädZerpaare 32: und 32' mit den Wellen der Räder 4 und 4' :der Ketten verbunden isst. Die Welle des Rades 4' erteilt über eine Übertragung mit Kegelrädern 33,, Riemenscheiben und Riemen 34 eine hin und her gehende Schwenkbewegung einem. Hebel 35, welcher den Regelhebel 14 der Regelwiderstände 15 und 16 betätigt, welche die Motoren 29 bzw. 17 steuern. Die sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegende rechte Kette bewirkt so die abwechselnde Steuerung zur allmählichen, Beschleunigung und Verzögerung der linken Kette und zum abwechselnden Entfernen und Annähern der Ketten.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Betreiben normaler Spannrahmen mit einem ein Differential aufweisenden .mechanischen Antrieb für die Ketten und einem von diesem unabhängigen mechanischen Antrieb für die Verstellung der Kettenführungsschienen als Changierrahmen, gekennzeichnet durch Steuerorgane, welche ,in Abhängigkeit von der Bewegung ein-er Kette die Geschwindigkeit des Antriebsmechanismus der anderen Kette und synchron hierzu die' Geschwin@d.igkeit und :den Arbeitssinn des die Verstellung der Kettenführungsschienen betätigenden Antriebs periodisc T so verändern, daß eine Chan@gierbewegung der Ketten bei gleichzeitiger Konstanthaltung der Schußfadenlän@ge des behandelten Gewebes entsteht.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch, gekennzeichnet, d aß die Antriebe durch Elektromotoren gebildet werden, wobei die erforderlichen Steuerungen durch elektrische Steuerorgane vorgenommen werden.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Steuerorgane in -die Motorstromkreise eingeschaltete., periodisch veränderte Regelwiderstände (15, 16) umfassen, wobei der Regelwiderstand (16) für den die Kettenführungs,sch.ienen betätigenden Motor (17) an jedem Ende seines, Hubes Schalter (22., 23) zur Umsteuerung :des Motors betätigt. q..
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch. gekennzeichnet, .daß die periodische Verstellung der Regelwiderstände (15, 16) mechanisch aus der Bewegung des Antriebs einer Kette abgeleitet wird.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch q. für zwei getrennte Elektromotoren für den Antrieb der beiden Ketten aufweisende Rahmen, gekennzeichnet durch ein Differential (i o in! Abb. 1, 2), dessen Eingangswelle (8) mit dem, Antrieb der einen Kette fest gekuppelt ist, während seine Ausgangswelle durch eine lösbare Kupplung (9) mit dem Antrieb der anderen Kette gekuppelt werden kann, wobei die die Differentialbewegung ausführende Welle (i i) durch ein ihre Drehbewegung in eine hin, und her gehende Bewegung umformendes, Getriebe die periodisch veränderlichen Regelwiderstände antreibt, deren einer (15) den Anit.r,ieb,sfmo-tor (2) der taktgebenden Kette steuert, während d er andere (16) den die Kettenführungsschienen betätigenden Motor (17) ,steuert.
6. 6. Vorrichtung nach Anspruch d. für Rahmen mit eineue einzigen Elektromotor für den Antrieb beider Ketten, gekennzeichnet durch ein Organ (35 in Abb.3), welches eine aus der gleichförmigen Bewegung des Antriebs der einen Kette abgeleitete gleichförmige Drehbewegung ausführt, welche mechanisch eine periodische Verstellung der Re;ge.lhwi-derstände (15, 16) .bewirkt, von denen der eine (15) einen ein mit .dem Antrieb der anderen: Kette zusammenwirkendes Differential (26) betätigenden Hilfsmotor (29) steuert, während! der andere den Motor (17) zur Verstellung der Kettenführungs.schienen steuert. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 88 303, 54 272.