DE927268C - Verfahren zur Herstellung von Polyhydronaphthalinverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyhydronaphthalinverbindungen

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DE927268C
DE927268C DEM13325A DEM0013325A DE927268C DE 927268 C DE927268 C DE 927268C DE M13325 A DEM13325 A DE M13325A DE M0013325 A DEM0013325 A DE M0013325A DE 927268 C DE927268 C DE 927268C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyhydronaphthalinverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyhydronaphthalinen, besonders von 5 -Methyl-6-keto-perhydronaphthalin-i, 4-d@iol aus 5-Methyl-6-alkoxy-i, 4, 4a, 5, 8, 8a-hexahydronaphthaiin-i, 4-dion.
  • Das neue 5-Methyl-6-keto-perhydronaphthalini, 4-diol besitzt folgende Konstitution: Die Anordnung der Ringe ist der der Ringe B und C des Sterinskeletts vergleichbar, ebenso die der in 5-Stellung befindlichen CH.- und der in 4-Stellung befindlichen OH-Gruppe (vgl. Nebennierenrindenhormone, wie Cortison, Verbindung F und Corticosteron). 5-Methyl-6-keto-perhy dronaphthalin-i, 4-diol läßt sich in ein Sterin überführen und kann als Ausgangsstoff für die Totalsynthese von Steroidhormonen dienen.
  • 5-Methyl-6-keto-perhydronaphthalin-i, 4-diol kann nach dem neuen Verfahren so hergestellt «-erden, daß 5-Methyl-6-alkoxy-i, 4, 4 a, 5, 8, 8 ahexahydronaphthalin-i, 4-dion (Formel (I)) .im Reaktionsschema) mit Wasserstoff in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels und eines Hydrierungskatalysators zum entsprechenden 5-Methyl-6-alkoxyi, 2, 3, 4, 4a, 5, B. 8a-octahydronaphthalin-i, 4-dion (II) hydriert, dieses mit Lithium-Aluminiumhydrid zum entsprechenden Diol, dem 5-Methyl-6-alkoxyi, 2. 3, 4, 4a, 5. 8, 8a-octahydronaphthalin-i, 4-diol (III), reduziert und anschließend durch Hydrolyse daraus das 5-Methyl-6-keto-perhydronaphthalin-1, 4-diol (IV) gewonnen wird. Diese Reaktionen können durch folgendes Schema wiedergegeben werden: R bedeutet einen Alkylrest.
  • Die 5-Methyl-6-alkoxy-1, 4, 4a, 5; 8, 8a-hexahydronaphthalin-i, 4-dione, die als Ausgangsstoffe für das vorliegende Verfahren benutzt werden, sind neue Verbindungen; sie können durch Umsetzung des entsprechenden 3-Alkoxy-1, 3-pentadiens mit Benzochi.non nach D@iel,s-A1,der hergestellt werden. Zur Herstellung der 3-Alkoxy-1, 3-penitadiene setzt man den entsprechenden ß-Alkoxypropionaldehyd mit Äthylmagnesiumbromid zum entsprechenden i-Alkoxy-3-oxypentan um und oxydiert mit Chromsäure zum i-Alkoxy-3-keto-pentan. Dieses geht durch Behandlung mit einem Alkylorthoformiat in chlorwasserstoffhaltiger alkoholisc'her Lösung in das entsprechende 1, 3, 3-Trialkoxypentan über, aus welchem mit heißem Kadiumbisulfat das gewünschte 3-Alkoxy-i, 3-pentadien erhalten wird.
  • Vorzugsweise werden als Ausgangsstoffe 5 - Methyl - 6 - alkoxy -1, 4, 4a, 5, 8, 8 a- hexahydronaphthalin-i, 4-dione verwendet, deren in der 6-Stellung befindliche Alkoxygruppe sich von einem niedrigmolekularen alipbatischen Alkohol ableitet, z. B. 5-Methyl-6-methoxy-i, 4, 4 a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalin-1, 4-dion; 5-Methyl-6-äthoxy-1, 4, 4a, 5, 8, 8a-hexahydronaphthalin-1, 4-dion; 5-Methyl-6-propoxy-1, 4, 4a, 5, 8, 8a-hexyhydronaphthalin-i, 4-dion.
  • Die Hydrierung wird mit Lösungen des entsprechenden 5 - Methyl -6 - alkoxy-1, 4, 4 a, 5, 8, 8 ahexahydronaphthaIin-i, q:-dions in einem inerten Lösungsmittel, wie Äther, Dioxan, Benzol, in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, wie Platinoxyd, Palladium oder vorzugsweise Raneynickel, bei Raumtemperatur und einem Druck von etwa i at durchgeführt, bis etwa i Mol Wasserstoff unter Bildung des entsprechenden 5-Methyl-6-alkoxy-1) 2, 3, 4 4 a, 5, 8, 8 a-octahydronaphthalin- i, 4-dions absorbiert ist.
  • Die erfindungsgemäße Hydrierung erfolgt also überraschenderweise selektiv, indem der Wasserstoff lediglich an eine der beiden ungesättigten Kohlenstoffdoppelbindungen, nämlich an die innerhalb des Chinonkerns tritt. Bisher wurde nämlich festgestellt, daß bei der katalytischen Behandlung des unsubstituierteri 1, 4, 4a, 5, 8, 8 a-Hexahydroi, 4-naphthalin-dions mit Wasserstoff beideDoppelbindungen leicht reduziert werden (vgl. Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 501, 1933, S. a51). Mit chemischen Reduktionsmitteln wie Zink und Essigsäure wird vorzugsweise die Chinondoppelbindung reduziert, wobei in einer Nebenreaktiön die unerwünschte Hydrolyse der Enolätherbindung stattfindet. Bei Diphenylmethyl-hexahydronaphthalini, 4-dionen andererseits werden entweder die Doppelbindung außerhalb des Chinonringes oder eine Carbonylgruppe oder beide Carbonylgruppen reduziert: Zur Reduktion des 5-Methyl-6-alkoxy-i, 2, 3, 4, 4a, 5, 8, 8a-octahydronaphthalin-i, 4-dions mit Lithium-Aluminiumhydrid gibt man die Lösung des Hydrids in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Tetrahydrofuran, Äther oder Dioxan, zu einer Lösung des Octahydronaphthalindions in dem gleichen Lösungsmittel und rührt die gebildete Suspension gewöhnlich etwa 1/z Stunde bei etwa Raumtemperatur bis zur Beendigung der Umsetzung. Zur Zersetzung des überschüssigen Reduktionsmittels wird das Reaktionsgemisch mit Wasser versetzt, daswäßrigeGemischmiteinemorganischen Lösungsmittel, wie Äther, Dioxan oder Benzol, behandelt, der Lösungsmittelauszug getrocknet und zur Trockne eingedampft. Das entsprechende 5-Methyl-6-alkoxy-1, 2, 3, 4, 4 a, 5, 8, 8 a-octahydronaphthalin-i, 4-diol, z. B. die Methoxy-, Äthoxy-, Propoxyverbindung, hinterbleibt als kristalliner Rückstand, der aus einem nicht sauren Lösungsmittel wie Äther zur Reinigung umkristallisiert werden kann.
  • Die Enoläthergruppe des 5-Methyl-6-alkoxy-1, 2, 3, 4, 4. a, 5, 8, 8 a-octahydronaphthalin-i, 4-diols wird dann mit verdünnter wäßriger Säure, z. B. Essigsäure, bei Raumtemperatur etwa io Minuten hydrolysiert. Nach dem Eindampfen der wäßrigen Lösung im Vakuum erhält man das 5-Methyl-6-keto-perhydronaphthalin-i, 4-diol als kristallinen Rückstand.
  • Beispiel Ein Gemisch aus i7 g 5-Methyl-6-ätlioxyi, 4., 4a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalin-i, 4-dion und 9- Raneynickel in Zoo ccm Benzol wurde mit Wasserstoff behandelt, bis i Mol Wasserstoff absorbiert war. Der Katalysator wurde abfiltriert und die Lösung eingeengt. Beim Abkühlen schieden sich Nadeln in Form von Rosetten aus. Nach dem Trocknen zeigte das erhaltene 5-Methyl-6-äthoxy-1, 2, 3, 4., 4a, 5, 8, 8a-octahydronaphthalin-i, 4-dion einen F. = i 18 bis 1221. Analyse: Berechnet für C13 His 03 : C=70,22; H = 8,i7. Gefunden: C = 70,04;H = 8,41.
  • Das als Ausgangsstoff benutzte 5-Methyl-6-äthoxy -1, 4, 4a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalini, 4-dion wurde folgendermaßen dargestellt: Eine Lösung von 5fog (5,o Mol) ß-Äthoxy-propionaldehyd in 500 ccm Äther wurde unter Rühren innerhalb von 11/2 Stunden in eine Äthylmagnesiumbromidlösung aus 158,2 g (6,5 Mol) Magnesium und 715 g (6,55 Mol) Äthylbromid eingetragen. Nach 15 Stunden wurden 1070 ccm einer gesättigten wä,ßrigen Aluminiumchloridlösung zur Grignardlösung unter lebhaftem Rühren bei etwa o° gegeben; das Gemisch wurde filtriert, das Filtrat im Vakuum vom Lösungsmittel befreit und im Vakuum destilliert. Bei einem Kpo,i 55° ging praktisch reines i-Äthoxy-3-oxy-pentan über.
  • Eine gekühlte Lösung aus 796 g (8,1 Mol) konzentrierter Schwefelsäure, 220 ccm Wasser und 6o6 g (2,o Mol) Natriumbichromat in 40o ccm Wasser wurde innerhalb von 5 Stunden in 581 g (4,4 Mol) i-Äthoxy-3-pentanol unter kräftigem Rühren des Gemisches bei gleichbleibender Temperatur von etwa io° eingetragen. Um das Reaktionsgemisch flüssig zu halten, wurden während des Zusatzes der Chromsäurelösung noch i5oo ccm Benzol zugegeben. Danach wurde Wasser zur Lösung der Chromsalze zugesetzt, das Gemisch geschüttelt, die wäßrige Schicht abgetrennt und beiseite gestellt. Die Benzolschicht wurde dreimal mit je ioo ccm Wasser, einmal mit ioo ccm einer wäßrigen Lösung einer schwachen Base und schließlich mit ioo ccm Wasser gewaschen. Die gewaschene Benzollösung wurde über entwässertem CaS 04 (Anhydrit) getrocknet. Die wäßrige Schicht und die zu Beginn erhaltenen drei wäßrigen Waschlaugen wurden vereinigt und zweimal mit Petroläther extrahiert, die Extrakte nach zweimaligem Waschen mit Wasser getrocknet und mit dem trocknen Benzolextrakt vereinigt. Nach Entfernung der Lösungsmittel im Vakuum wurde durch fraktionierte Destillation praktisch reines i-Äthoxy-3-ketopentan, KP"" 45°, erhalten.
  • 3 ccm n-Salzsäure in Äthanol wurden in eine Lösung aus 472 g (3,6 Mol) i-Äthoxy-3-ketopentan, 6o5 g (4,1 Mol) Äthylorthoformiat und 640 ccm (i i Mol) absolutem Äthanol eingetragen. Dieses Gemisch ließ man bei Raumtemperatur 40 Stunden stehen. Während dieser Zeit wurden weitere 24 ccm n-Salzsäure in Äthanol als Katalysator in kleinen Mengen in Abständen eingetragen. Nach Ablauf der 40stündigen Reaktionszeit wurden das nicht umgesetzte Äthanol und das nicht umgesetzte Äthylorthoformiat im Vakuum verdampft. Der Rückstand wurde im Vakuum fraktioniert destilliert und lieferte praktisch reines 1, 3, 3-Triäthoxy-pentan, KP1,4 69°.
  • Ein Tropftrichter mit 187 g (o,92 Mol) 1, 3, 3-Triäthoxy-pentan wurde auf einen Destillierkolben aufgesetzt, in dem sich o, i g geschmolzenes Kaliumbisulfat befand. Die Temperatur im Kolben wurde 8 Stunden auf 16o° gehalten; in diesem Zeitraum wurde das Pentan auf die heiße Oberfläche von Kaliumbisulfat aufgetropft. Nach jeweils i Stunde wurden weitere o, i g Kaliumbisulfat zugesetzt. Die Dämpfe wurden kondensiert und über einer wäßrigen Kaliumbicarbonatlösung gesammelt. Das Destillat wurde mit ioo ccm Äther ausgeschüttelt, die Ätherschicht gewaschen, über wasserfreiem Calciumcarbonat getrocknet, filtriert und der Äther verdampft. Der Rückstand wurde fraktioniert destilliert und lieferte praktisch reines 3-Äthoxyi, 3-pentadien, Kp52 56°.
  • Ein Gemisch aus 7 g 3-Äthoxy-i, 3-pentadien und 4,3 g Benzochinon wurde in einem geschlossenen Kolben geschüttelt, bis das Gemisch warm wurde und das Chinon sich löste. Nach 20stündigem Stehen bei Raumtemperatur wurde abgekühlt, das kristalline Produkt mit kaltem Petroläther gewaschen, getrocknet und im Vakuum unter Verdampfen des nicht umgesetzten Benzochinons erhitzt. Der Rückstand wurde aus Methanol umkristalliert und lieferte 6,9g praktisch reines 5 - Methyl - 6 - äthoxy -1, 4., 4 a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalin-i, 4-dion, F. 69 bis 70°.
  • Die Lösung von 4,8 g 5-Methyl-6-äthoxyi, 2" 3, 4, 4 a, 5, 8, 8 a-octahydronaphthalin-i, 4-dion in 5o ccm wasserfreiem Tetrahydrofuran wurde mit einer Lösung von 2,5 g Lithium-Aluminiumhydrid in ioo ccm wasserfreiem Tetrahydrofuran versetzt, die Suspension 1/2 Stunde gerührt und dann bei Raumtemperatur 2o Stunden stehengelassen. Anschließend wurde das Gemisch in ein Gefäß, das i ccm Wasser enthielt, eingegossen und mit Benzol extrahiert. Die getrocknete Benzollösung hinterließ nachdem Eindampfen einen kristallinen Rückstand von 5-Methyl-6-äthoxy-i, 2, 3, 4, 4 a, 5, 8, 8 a-octahydronaphthalin-i, 4-diol, der nach dem Umkristallisieren aus Äther einen F. 118 bis 122° hatte. Analyse: Berechnet für C13 H22 03: C = 68,98; H = 9,81. Gefunden: C = 68,98;H = 9,98.
  • Eine Suspension aus 3,8 g 5-Methyl-6-äthoxy-1, 2, 3, 4 4a, 5, B. 8a-octahydronaphthalin-i, 4-diol in io ccm Wasser und 0,3 ccm Essigsäure wurde io Minuten gerührt und das überschüssige Wasser im Vakuum entfernt. Der kristalline Rückstand bestand aus 5-Methyl-6-keto-perhydronaphthalin-1, 4-diol; F. = 194 bis 196°. Analyse: Berechnet für C11 H1$ 03: C = 66,62; H = 9,15. Gefunden: C = 66,72;H = 9,03.
  • Für die Herstellung der als Ausgangsstoffe verwendeten 5-Methyl-6-alkoxy-1, 4, 4 a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalin-i, 4-dione wird kein Schutz begehrt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUGHE: i. Verfahren zur Herstellung von Polyhydronaphthalinverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man 5-Methyl-6-alkoxy-i, 4, 4a, 5, 8, 8 a-hexahydronaphthalin-i, 4-dion mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators und eines Lösungsmittels, z. B. Benzol, zu 5-Methyl-6-alkoxy-1, 2, 3, 4, 4a, 5, 8, 8a-octahydronaphthalin-i, 4-dion hydriert, dieses mit Lithium-Aluminiumhydrid in einem Lösungsmittel, z. B. Tetrahydrofuran, zu 5-Methyl-6-alkoxy-i, 2, 3, 4, 4a, 5, 8, 8a-octahydronaphthalin-i, 4-diol reduziert und anschließend mit einer wäßrigen sauren Lösung, z. B. Essigsäure, hydrolysiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Raneynickel als Hydrierungskatalysator.
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