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Metallisch selbstdichtende Koksofentür Bei metallisch selbstdichtenden
Koksofentüren wird der am Türkörper in waagerechter Richtung verschiebbar gelagerte
bzw. unter Gestattung einer Bewegung in waagerechter Ebene federnd nachgiebig am
Türkörper befestigte Dichtungsrahmen durch auf dem Umfang des Türkörpers verteilt
angeordnete Druckschrauben in der Bewegungsrichtung abgestützt. Beim Einsetzen der
Tür wird mit dem Anziehen der üblichen Riegelschrauben der Anpressungsdruck über
die den Dichtungsrahmen abstützenden Druckschrauben auf den Dichtungsrahmen übertragen.
Treten nun Undichtigkeiten zwischen dem Dichtungsrahmen und dem Türrahmen auf, so
wird durch Anziehen der Druckschrauben der Dichtungsrahmen zusätzlich auf den Türrahmen
zu bewegt und angepreßt. Derartige Undichtigkeiten treten in erster Linie beim Verziehen
des Türrahmens unter der Wärmeeinwirkung des Ofens auf, indem mit dem Verziehen
des Türrahmens dessen Dichtungsfläche mehr oder weniger verworfen wird. Durch Verkrusten
der Dichtungsfläche des Türrahmens durch Teerrückstände ist ferner häufig das satte
Anliegen des Dichtungsrahmens der Tür ebenfalls in Frage gestellt.
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Wird nun durch Anziehen oder Lösen der Druckschrauben der Dichtungsrahmen
den Unebenheiten des Türrahmens angepaßt, so muß hierzu über die Druckschrauben
der Dichtungsrahmen in sich verformt werden, und da dies meistens unter Inanspruchnahme
der Eigenfederung des Dichtungsrahmens erfolgt, geizt dieser beim Lösen bzw. Ausfahren
der Tür im allgemeinen in seine Ausgangsstellung zurück, so daß er beim erneuten
Einsetzen wiederum verformt werden muß. Der Dichtungsrahmen selbst ist aber auch
der Hitzeeinwirkung ausgesetzt und erleidet hierdurch bleibende Verbiegungen, die
ebenfalls durch Verstellen der Druckschrauben ausgeglichen werden müssen. Schon
bei diesem Nachstellen des Dichtungs.-rahmens
lassen sich häufig
die Undichtigkeiten nicht beseitigen, und zwar ist dies darauf zurückzuführen, daß
die Druckschrauben, obgleich sie in großer Zahl vorgesehen werden, doch immer in,
einem gewissen Abstand voneinander stehen, der noch so groß ist, .daß der Dichtungsrahmen
den vorhandenen Unebenheiten nicht folgen kann.
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Die Folge davon ist, daß die Bedienungsleute die Druckschrauben fester
anziehen in der irrigen Annahme, damit die erforderliche Dichtung herbeiführen zu
können. Abgesehen davon aber, daß bei Verkrustungen des Türrahmens diese- Verkrustungen
unter dem nur allmählich zur Wirkung kommenden Druck der Schrauben selbst beim .stärksten
Anziehen dieser nicht völlig beseitigt werden können, sondern vielmehr nur örtlich
verdichtet werden, kommt noch folgender schwerwiegender Übelstand hinzu. Wenngleich
nämlich Schrauben in der Hand, des Fachmanns eine gewisse Feinfühligkeit des Anzuges
ermöglichen, so erfolgt im vorliegenden Fall ihre Betätigung jedoch durch ungelernte
Arbeiter, die die durch die Gewindegänge gegebene Übersetzung der Kraftleistung
meistens bis zur Überbeanspruchung der- Bauteile treibt. Die beim Anziehen der Druckschrauben
auftretenden Rückdrücke werden nun über den Türkörper auf die Verriegelung der Tür
übertragen und müssen von dieser letzten Endes aufgenommen werden, und es ist häufig
festzustellen, d;aß mit dem Anziehen der Druckschrauben der Türkörper und vor allem
die Verriegelungsteile bleibende Formänderungen erleiden.
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Da andererseits eine fest angezogene Druckschraube ihre einmal erreichte
Stellung beibehält, bleiben die dabei durch den Rückdruck im Türkörper und den Verriegelungsteil
hervorgerufenen Spannungen während der ganzen Garungszeit in der Gesamtkonstruktion
bestehen, und @es müssen beim Herausnehmen der Tür die Verstellspindeln der Verriegeliuigselemente
unter der vollen Spannung betätigt werden, wodurch wiederum ein vorzeitiger Verschleiß
dieser Betriebsteile entsteht. Durch die immer wieder .erneut auftretenden Wärmeeinwirkungen
auf den Tür- und Dichtungsrahmen in Verbindung mit den durch das Nachstellen des
Dichtungsrahmens hervorgerufenen bleibenden -Formänderungen in Überlagerung mit
den federnden Durchbieb ngen der Bauteile werden die Bedingungen für die Abdichtung
immer weiter verschlechtert, so daß eine laufende Nachstellung des Dichtungsrahmens
mit allen seinen oben geschilderten Nachteilen und Zeitverlusten erforderlich wird.
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Die Erfindung bezieht sich ,auf eine metallisch selbstdichtende Koksofentür,
und es liegt.ihr der Leitgedanke zugrunde, den am Türkörper in waagerechter _ Ebene
beweglich gelagerten Dichtungsrahmen ausschließlich durch Reibung am Türkörper festzulegen,
indem der Dichtungsrahmen von vornherein auf den Umfangsseiten des Türkörpers schließend
auf eine entsprechende Paßfläche aufgesetzt und durch senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Dichtungsrahmens wirkende, die Reibung des Dichtungsrahmens gegen den Türkörper
erhöhende Spannelemente gehalten wird. Der Reibungsschluß des Dichtungsrahmens gegen
den Türkörper wird dabei so groß bemessen, daß nicht nur an jeder Steile der Dichtung
der bei dem erforderlichen Anlagedruck des Dichtungsrahmens gegen den Türrahmen
auftretende Rückdruck, sondern auch die bei der eventuell federnden Durchbiegung
,des Dichtungsrahmens auftretenden Rückdrücke mit Sicherheit aufgenommen werden.
Bei dieser Bauart kommen somit in der Bewegungsrichtung des Dichtungsrahmens bzw.
der Dichtung der auftretenden Rückdrücke wirkende Druckschrauben ganz in Fortfall;
die bei auftretenden Undichtigkeiten erforderlich werdende Nachstellung des Dichtungsrahmens
wird vielmehr durch Treiben des Dichtungsrahmens gegen den Türrahmen durch Schläge
mit dem Hammer od. dgl. bewirkt, wobei im Augenblick des Schlages an der betreffenden
Stelle der Reibüngsschluß durchbrochen wird; um nach Beendigung des Schlages wieder
voll wirksam zu werden.
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Erfindungsgemäß werden die Schläge unmittelbar gegen den Dichtungsrahmen
geführt, und da während des Schlages nur eine Bewegung des Dichtungsrahmens in Richtung
auf .den Türrahmen unter Durchbrechung des Reibungsschlusses zwischen dem Dichtungsrahmen
und dem Türkörper stattfindet, tritt ein Rückdruck auf den Türkörper und die Verriegelungsteile
während dieser Zeit nicht auf, vielmehr wird im Augenblick des Schlages der Türkörper
in Richtung auf den Ofen zu nach Maßgabe des zwischen dem Dichtungsrahmen und dem
Türkörper herrschenden Reibungsschlusses unter Entlastung der Verriegelungsteile
mitgenommen. Nach Beendigung des Schlages tritt der Reibungsschluß zwischen Dichtungsrahmen
und Türkörper wieder ein, so daß dann die Übertragung eines Rückdrucks nur in der
durch den Reibungsschluß bestimmten Größe möglich ist, .die zweckmäßig dem zur Dichtung
erforderlichen Anlagedruck des Dichtungsrahmens am Türrahmen plus der zu einer gegebenenfalls
notwendigen federnden Durchbiegung des Dichtungsrahmens erforderlichen Kraft entsprechend
bemessen wird. Selbst wenn nach dem Anliegen des Dichtungsrahmens am Türrahmen zusätzliche,
an sich unnötige Schläge auf den Dichtungsrahmen ausgeübt werden, kann damit ein
Verziehen des Dichtungsrahmens bzw. eine Überbeanspruchung der Verriegelungsteile
und des Türkörpers, wie dies bei Verwendung von Druckschrauben zum Nachstellen des
Dichtungsrahmens möglich ist, nicht "eintreten, weil der auf den Dichtungsrahmen
ausgeübte Schlag über den Dichtungsrahmen unmittelbar auf den Türrahmen rückdruckfrei
übertragen wird.
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Das Nachstellen des Dichtungsrahmens durch gegen ihn geführte Schläge
hat darüber hinaus noch den weiteren Vorteil, daß beispielsweise beim Auftreffen
der Schneide- des Dichtungsrahmens auf auf der Dichtfläche des Türrahmens abgesetzte
Verkrustungen diese durch die Schlagwirkung zum Abspringen gebracht werden, indem
die Dichtungsschneide
im Gegensatz zu einer beim Drehen sich nur
.allmählich voranbewegenden Schraube wie ein Meißel wirkt.
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Schließlich bietet die Erfindung den weiteren wesentlichen Vorteil,
daß die zum Nachstellen des Dichtungsrahmens gegen ihn geführten Schläge dicht an
dicht, d. h. an jeder Stelle des Umfangs, geführt werden können, so daß damit eine
viel bessere Anpassung des Dichtungsrahmens an den Türrahmeil möglich ist, als dies
der Fall ist, wenn wie bisher in einem bestimmten Abstand voneinander stehende Druckschrauben
benutzt werden. Auf diese Weise kann genau an der Stelle, an der Undichtigkeiten
auftreten, eine wirksame Nachstellung des Dichtungsrahmens vorgenommen werden.
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An Hand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben werden, die in ° Abb. i einen Querschnitt durch eine in den Ofen eingesetzte
Tür wiedergibt, während Abb. 2 eine Einzelheit in Ansicht erkennen läßt. In das
1Vlau!erwerk i o des Ofens ist der geschlossen umlaufende Türrahmen i i fest eingesetzt,
der die eigentliche Tür 12 aufnimmt. Die Tür 12 besteht aus .dem aus Guß- oder Schmiedeeisen
gebildeten Grundkörper 13, dessen dem Ofen zugekehrte Stirnseite mit einem stopfenartig
in die Türöffnung eingreifenden, :durch Klammern i q. gehaltenen feuerfesten Mauerwerk
versehen ist.
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Erfindungsgemäß ist nun am Türkörper 13 eine um seinen ganzen Umfang
geschlossen umlaufende Paßfläche 16 angebracht, auf die ein .ebenfalls in sich geschlossener
Dichtungsrahmen 17 unter Inanspruchnahme des Reibungsschlusses schließend aufgesetzt
ist. Der Dichtungsrahmen besteht aus einem Flachstahl, der mit seiner inneren Breitseite
an der Paßfläche 16 anliegt und der mit auf seinem Umfang verteilt angeordneten
waagerechten Schlitzen 18 versehen ist, durch die Schrauben i9 bindurchgreifen,
die senkrecht zur Verstellrichtung des Rahmens gerichtet sind. Die Muttern 2o der
Schrauben i 9 liegen unter Zwischenschaltung von Unterlagscheiben von außen auf
den Dichtungsrahmen 17 auf und pressen diesen unter Erhöhung des Reibungsschlusses
fest gegen die Paßfläche 16 an. Gegebenenfalls können ziizschen den Unterlagscheiben
der Schrauben 19, 20 und dem Dichtungsrahmen bzw. den Dichtungsrahmen und dem Türkörper
die Reibung erhöhende Zwischenlagen vorgesehen sein. Zwischen dem Grundkörper 13
und den das Mauerwerk 15 haltenden Klammern 14 ist außerdem eine Lage Asbest 21
eingeschaltet, deren äußerer Rand von innen gegen den Dichtungsrahmen 17 anliegt,
so daß in Verbindung mit der Tatsache, daß der Dichtungsrahmen 17 schließend auf
die Paßfläche 16 aufgesetzt ist, an dieser Stelle kein Gas nach außen treten kann.
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Nach dem Einsetzen der Tür in den Türrahmen i i werden die Verschlußriegel
22 hinter die am Türrahmen i i fest angeordneten Haken 23 eingeschwenkt und die
Tür durch Drehen der Schraubenspindeln 2¢ in Richtung auf den Ofen zu bewegt, und
zwar so lange, bis die meißelartig zugescbärfte Schneide 25 des Dichtungsrahmens
17 sich auf die Dichtfläche 26 des Türrahmens i i auflegt. Treten nun an irgendeiner
Stelle Undichtigkeiten .auf, und zwar beispielsweise infolge von Verwerfungen des
Türrahmens i i oder auch des Dichtungsrahmens 17 bzw. durch Verkrustungen, die sich
auf die Fläche 26 abgesetzt haben, so wird der Dichtungsrahmen 17 durch auf seiner
Rückenfläche 27 ausgeübte Hammerschläge in Richtung ,auf die Dichtfläche 26 des
Türrahmens i i vorangetrieben, und zwar wird dabei beim Schlagen der Reibungsschluß
zwischen dem Dichtungsrahmen 17 und seiner Paßfläche 16 bzw. unter den Schraubenköpfen
2o durchbrochen, um nach Beendigung des Schlages sofort wieder voll wirksam zu werden,
so daß der Dichtungsrahmen in der erreichten Endstellung gehalten wird. Da die auf
den Dichtungsrahmen 17 ausgeübte Schlagkraft unmittelbar übertragen wird, können
Rückdrücke, die auf ein Verspannen des Türkörpers 13 bzw. der Verriegelungsvorrichtung
22, 23, 2¢ hinwirken würden, nicht auftreten.