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Relaiskettenschaltung Gegenstand des Patents Sog 2I I ist eine Relaiskettenschaltung
mit nur einem Relais je Schaltstufe, in der als Kettenrelais selbsthaltende Relais
verwendet werden. Die Schaltung ist dabei so ausgebildet, daß die Erregung jedes
Kettenrelais unmittelbar nach seinem Anzug wieder unterbrochen wird, wodurch das
zugehörige Steuerrelais abfällt und damit den Erregerstromkreis des nächstfolgenden
Kettenrelais schließt, welches seinerseits bei der Erregung das vorhergehende Kettenrelais
wieder abwirft. Bei dem im Patent gog 211 beschriebenen Ausführungsbeispiel wird
das. Abwerfen eines Kettenrelais mittels, einer Gegen, erregung in einer zweiten.
Wicklung des Relais, bewirkt. Diese Abwurfwicklung liegt jeweils im Erregerstromkreis
des nächstfolgenden Kettenrelais in. Reihe mit dessen Erregerwicklung. Infolgedessen
müssen die Relais, so bemessen sein, dali die Erregerwicklung eines Relais vor der
Abwurfwicklung des vorhergehenden Relais wirksam wird. Diese Wirkungsweise läßt
sich realisieren, indem maul den Abwurfstrom des (zv - r)-ten Relais größer macht
als, den Anzugsstrom des n-ten Relais. Man darf aber auch den Abwurfstrom nicht
zu groß werden lassen, da man sonst das Relais überhaupt nicht abwerfen kann oder
zumindest einen zu langsamen Ablauf der Kette erhält. Die Toleranzen in der Bemessung
der Relais sind daher ziemlich eng, und es hat sich gezeigt, daß ihre Einhaltung
fertigungstechnisch Schwierigkeiten bereitet.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Relaiskettenschaltung der obengenannten
Art zu schaffen., welche diese Schwierigkeiten bei sonst vollkommen gleicher Arbeitsweise
vermeidet. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Abwurfwicklung jedes
Kettenrelais zunächst über einen Kontakt des, nächstfolgenden Kettenrelais kurzgeschlossen
ist, und, daß dieser Kurzschluß erst bei
dem Ansprechen dieses nächsten
Kettenrelais- aufgehoben wird. Damit wird einwandfrei sichergestellt, daß die Abwurfwicklung
erst dann wirksam werden kann, wenn; dass nächstfolgende Kettenrelais angesprochen
und seine Kontakte betätigt hat, ohne daß es hierzu besonderer, die Zeitfolge der
Betätigung festlegender Bemessungsmaßnahmen bedarf. Diese rein schaltungsmäßig erzielte
zwangläufige Betätigungsfolge macht es möglich, die Ab.-w :rfwickluug so zu bemessen:,
daß bei der Fertigung keine Schwierigkeiten entstehen.
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In dem. Schaltbild ist ein Ausführungsheispiel für eine derart verbesserte
Relaiskettenschaltung dargestellt. Die reine zeichnerische Anordnung der, wie im
Hauptpatent in zwei Gruppen. unterteilten Kettenrelais (geradzahlige bz.w. ungeradzahlige
Kettenrelais) ist dabei ausschließlich aus Gründen einer übersichtlicherenDarstellung
etwas anders als im Hauptpatent, schaltungsmäßig und in bezug auf Wirkungsweise
aber praktisch die gleiche wie dort. jeder Gruppe von Kettenrelais ist ein Steuerrelais.
S1 bzw. S2 zugeordnet, die hier am-.Eingang des Relaiswählers angeordnet siniid.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist kurz folgende: Es sei aalgenommen,
daß im Ruhezustand der Anlage ein an der b-Ader der Leitung liegendes Relais
B erregt ist. - Kontakt b" ist demnach geschlossen und verbändet die
Relaiskettenschaltung mit der Leitung La. Um die Relaiskette zum Anlaufen
zu bringen, wird der Schalter Sch geschlossen, Dabei kommt folgender Stromkreis
zustande: -, Sch, J, La, b", s2", -S1 (i/2), I (2/I), , 'f. In. diesem
Stromkreis sprechen zunächst die Relais I und I und anschließend S, an. Letzteres
trennt den Stromweg für S2 auf und hebt mit Kontakts,' den Kurzschluß des. anzugverzägerten
Relais M auf. Durch; das Ansprechen des Relais M wird Relais I . wieder abgeschaltet.
Relais I hält jedoch als Haftrelais seinen Anker auch im stromlosen Zustand angezogen.
Durch Relais S1 wird auch Relais,B kuTzgeschlossen, fällt jedoch. während des Impulsierens
nicht ab, sondern erst dann; wenn beim Aufprüfen auf dein gewünschten Schritt das
zugeordnete Steuerrelais. längere Zeit erregt bleibt: Relais M bleibt während des
Kettendurchlaufs ebenfalls erregt und hält die Relaiskette über Kontakt
W' an; Erde angeschaltet.
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Relais I bereitet mit seinem Kontakt i' den Stromkreis für das Kettenrelais
I1 vor. Dieser Stromkreis kommt zustande, sobald Relais S1 abgefallen ist, dessen
Stromkreis j a nach Erregung von Relais I durch Kontakt W unterbrochen wurde. Damit
war außerdem auch am anderen Leitungsende das Relais. J zurr Abfällen gebracht worden.
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Sobald Kontakt s i' schließt, wird folgender Stromkreis gebildet:
-, Sch., J, La., b", si', S2 (i/2, 3/4), 1I (2/i.),
1'
sowie die Parallelschaltung der Wicklungen 5/6 der Kernrelais I bis IX
und des Widerstandes. W, W', -I-. Die Parallelschaltung erfolgt jeweils, über die
Ruheseite der als Folge-Ruhe-Arbeitskontakte ausgebildeten Kontakte 2' bis. io'.
Der Widerstand W ist zweckmäßig einstellbar gemacht und so bei messen, d'aß keine
der genannten Abwurfwicklungen. in der Parallelschaltung einen, für das Abwerfen
der Relais ausreichenden Strom erhält. Gegebenenfalls kann dieser Widerstand auch
den; Wert Null erhalten.
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In dem vorstehend genannten Stromkreis. spricht in der Relaiskettenschaltung
wieder zunächst das Steuerrelais, S2 an, welches, denn Stromweg für S1 unterbricht.
Erst dann, wird. auch durch die erneut bewirkte Stromverstärkung auf der Steuerleitung
La. das. Relais, II erregt, das dabei seinen Kontakt 2' schließt. Die Abwurfwicklung
5/6 des Reta.äs I bleibt aus. den obengenannten Gründen wirkungslos, bis Relais
II seinen Anker voll angezogen hat. Zu diesem Zeitpunkt ist die Parallelschaltung
der Abwurfwicklungen an Kontakt 2' unterbrochen, und die Wicklung I (5/6) liegt
allein in dem Erregerstromkreis für Relais II und erhält nun. mehr eine soi stärke
Gegenerregung, daß Relais I seinen Anker abfallen läßt. Damit wird aber zugleich
dieser Stromkreis. an Kontakt i' unterbrothen, so .daß Relais I über die Abwurfwicklung
nicht erneut ansprechen kann.
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Auf die gleiche Weise wird die Kette weitergeschaltet, wobei die Kontaktkette,
welche die Ab,wurfivicklungen; einander parallel schaltet, schrittweises aufgelöst
wird. Diese Arbeitsweise wird praktisch ohne Mehraufwand erzielt, da, die Kontakte
2' bis, io' an sich vorhanden sind als Vorbereitungskontakte für die E.rregerwirklungen
der Kettenrelais.
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Das Abwerfen des, letzten Kettenrelais X erfolgt in einem Stromkreis,
der dem Erregerstronü"reis eines. (nicht vorhandenen) weiteren Relais XI entspricht
und über das. andere Steuerrelais S: geschlossen wird.
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Auch bei dieser Kettenschaltung kann, wie auch im Patent go9 2i i
bereits beschrieben, auf die Fehlstrombedingung für die Kettenrelais verzichtet
werden. Es müssen nur die Steuerrelais jeweils, rascher ansprechen als die Kettenrelais.
Die Stillsetzung der Kette auf einem bestimmten. Schritt kann auf verschiedene Weise
erfolgen, ebenso kann sie sowohl örtlich als auch vom fernen Ende der Verbindungsleitung
La/Lb aus zum Anlaufen gebracht werden.