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Verfahren zur Herstellung von zu Textilfasern verspinnbaren Polymerisationsprodukten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von spinnbaren Polymerisationsprodukten
aus Acrylnitril in Gegenwart von Amidpolymeren.
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Es ist bekannt, Acr-ylnitril in Gegenwart von Polyvinylverbindungen,
z. B. Polyvinylacetat, zu polymerisieren. Weiterhin :ist es bekannt, iderartige
Polymere zur Herstellung synthetischer Fasern, die eine -große Anzahl der üblichen
organischen Farbstoffe annehmen, zu verwenden. Die so gewonnenen Fasern weisen jedoch
den entscheidenden Nachteil auf, daß ihr Erweichungspunkt, der z. B. bei 1q.5° liegt,
für eine allgemeine Ver`vendung zu niedrig ist.
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Es sind weiterhin Versuche bekanntgeworden, die Färbeeigenschaften
von Polyacrylnitrilfasern dadurch zu steigern, daß in die AcrylnitrilpäIymermoleküle
bestimmte Monomere, deren Polymere Farbstoffe aufnehmen, eingelagert wurden. Derartige
Verfahren liefern zwar Polymeri@ationsprodukte, mit denen Fasern hergestellt werden
können, die gute Färbeeigenschaften aufweisen, bringen jedoch den bereits obenerwähnten
Nachteil mit sich, daß sie in denn meisten Fällen zu einer wesentlichen Erniedrigung
des Erweichungspunktes der Faser führen.
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So. kann z. B. ein Mischpolymeres von Acrylnitril und Vinylacetat,
das etwa 8o Gewichtsprozent Acrylm;itril enehälfi, zu Fasern ausgezogen. wenden,
die einerseits Farbstoffe gut annehmen, andererseits jedoch einen Erweichungspunkt
aufweisen, der für ihre praktische Verwendung zu niedrig, z. B. bei etwa 15o bis
170°, liegt.
Es sind auch andere Versudie bekanntgeworden, die Färbefähigkeit
von Palyacrylnitrilfäsern zu steigern, indem dem Polyacrylnitril vor dem Verspinnen
andere gut Farbstoffe annehmende Polymermaterialien beigemischt werden. Dieses Verfahren
liefert Fasern, die zwar gute Färbeeigenschaften auf-#veisen, jedoch außer einem
niedrigen Erweichungspünkt noch den Nachteil mit sich bringen, daß sie leicht im:
ihre einzelnen Bestandteile zerfallen. Sa kann z. B. gezeigt worden, daß Mischungen
von Polyvinylacetat und Polyacrylnitril, die dusch Lösen entweder in N, N-Dimethylforrnamid
oder in N, N-Dimethylacetamid in Mengen vori etwa 15 bis 50 Gewichtsprozent
Polyvinylacetat, bezogen auf das Gesamtgewicht von Polyacrylnitril und Polyvinylacetat,
hergestellt wurden, einen körnigenLackbilden, in dem sklhbeim,Stehenlassen zwei
Flüssigkeitsschichten abscheiden. Dies trifft ebenso für viele andere sowohl natürliche
als auch synthetische polymere Verbindungen zu, die in den obengenannten Lösungsmitteln
löslich' sind. Es ist nun nicht erstaunlich, daß Fasern, die aus einer solchen inhomogenen
Spinnlösung hergestellt wurden, die Neigung zum Zerfall in ihre-Einzelbestandteile
zeigen, wobei die allgemein bekannte Tatsache zu berücksichtigten ist, d@aß Polyacrylrnitril
sich mit vielen organischen Substanzen nicht vereinen läßt.
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Unter Berücksichtigung dieser Umstände ist es nun sehr überraschend,
daß stabile Lösungen aus Acrylnitrilpolymeren, die sich beim Stehenlassen nicht
in verschiedenen Schichten abscheiden und aus denen Fasern, die --gute Färbeeigenschaften
aufweisen, gesponnen werden können, durch Polymerisieren von Acrylnitril in Gegenwart
bestimmter Amidpolymere hergestellt werden können. Diese Fasern weisen einen Erweichungspunkt
auf, der höher liegt als derjenige der zuvor genannten Interpolymere, und unterliegen
nicht der Zerfallserscheinung, die viele der Fasern, die nach den bekannten Verfahren
aus Polyacrylnitri.l hergestellt wurden, zeigen. Der Erweichungspunkt der Fasern
gemäß der Erfindung liegt ebenfalls höher als derjenige der Fasern, die aus einfachen
Interpo-lymeren vom Acrylnitril und Alkenylcarbonsäureamiden hergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpolyniermischungen,
die homogene Lösungen liefern, aus denen Fasern gesponnen werden -können.
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Das Verfahren-gemäß der Erfindung. liegt darin, da,ß ein Acrylnx.trilrizonomeres
in Gegenwart bestimmter Alkenylcarbönsäureamidhomopalymere oder -mischpolymere polymerisiert
wird. Das Verhältnis der Beträge an dem Acrylnitril und -dem Polymer des Alkenylcarbonsäureamids
zueinander beeinflußt entscheidend das Verhalten oder die Eigenschaften des anfallenden
Polymerisationsp.roduktes. Der Betrag an dem Polymer des Alkenylcarbonsäureämids
soll nicht kleiner sein als io Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht an
Acrylnitril und Alkenylcarbonsäureamidpolymer, da Beträge kleiner als io Gewichtsprozent
zu Polymerisationsp.rodukten führen, die im allgemeinen Farbstoffe schlecht- .annehmen,
so daß sie für die 'Herstellung'voxi Textilien nicht in Frage kommen. Werden mehr
als 4o Gewichtsprozent Polyalkenyl---carbonsäureamid, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Acrylnitrils und des Polyalkenylcarbonsäureamids, verwendet, so entstehen Polymerisationsprodukte,
deren Fasern einen zu niedrigen Erweichu-ngspunikt aufweisen, als eaß sie allgemeine
Bedeutung erlangen könnten. Aus diesen Gründen soll die Polymerisationsmischung
etwa io bis 4o Gewichtsprozent Polyalkenylcarbonsäureamid und 6o bis 9o Gewichtsprozent
monomeres Acrylnitril enthalten.
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Es ist bekannt, daß Acrylnitril in Gegenwart bestimmter polymerer
Emulgierungsmittel, z. B. in Gegenwart von Polyacrylamiden, polymerisiert werden
kann; Die Beträge an dem bei derartigen Polymerisationen verwendeten Emulgierungsmittel
liegen im allgemeinen nicht über i bis a Gewichtsprozent, bezogen auf das zu polymerisierende
Material. Derartige geringe Beträge an Polyamiden bringen im wesentlichen noch nicht
den Vorteil einer Steigerung der Farbstoffaffinität der aus den Polymerisationsprodukten
hergestellten Fasern mit sich.
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Gemäß der Erfindung können nun Homopolymere oder Mischpolymere von-Alkenylcarbonsäu.rea_miden
verwendet werden. Bei Verwendung von Mischpolymeren sollen diese einen solchen Betrag
an Allcenylc_anbönsäureami:den aufweisen, dä13 in dem Molekül -des Polymerisationsproduktes
mindestens io Gewichtsprozent Alkenylcarbonsäureamidbestandteile auftreten. Vorteilhaft
werden Mischpolymere mit -25 bis 95 Gewichtsprozent des Alkenylcarbensäureamids
und 75 bis 5 Gewichtsprozent einer polymerisierbaren, organischen, monoolefinisch
ungesättigten Verbindung, die eine Gruppe
insbesondere eine Gruppe
enthält, verwendet; vorausgesetzt, daß genügend Alkenylcarbonsäu@reamid anwesend
ist, -damit das mit Acrylnifiril gebildete Polymerisationsprodukt wenigstens io
Gewichtsprozent Alkenylcaxbonsäureamid enthält. So enthält z. B. bei Ver@vendung
von Mischpolymeren die Polymerisationsmischung vor der Polymerisation Acrylnitril
= 6o bis 880/@, M-i@s-chpo.lymeres = 12 bis 40 0/0, Alkenylcarbonsäureamid = io
bis 95 (ioo-AN)o/o, die andere Komponente = 2 Abis 75 (ioo--AN) 1/o, wobei AN dem
Prozentsatz monomeren Acrylnitril entspricht und die andere Komponente die monoolefinisch
ungesättigte, pplymerisierbare organische Verbindung bedeutet.
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Geeignete Alkenylcarbons'äureamide sind z. B. die Acrylamide, Citraconamide,
Itaconarnide; Maleamilde, Amide der Alkenylcarbonsäuren mit 3 bis
5
Kohlenstoffatömen im Säurerest. Die Acrylarnide liefern dabei besonders brauchbare
Polymere.
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Solche Acrylamide haben die Formel:
in der R und R1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeuten, wie eine Methyl-,
Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, . n-Butyl-, Isobutylgruppe, z. B. eine Alkylgruppe
der Formel C" H2 n + 1i n = z bis 4, und R2 ein Wasserstoffatom oder eine
Methylgruppe ist.
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Beispiele sind Acrylamid, N-Methylacrylamid, N-Äthylacrylamid, N-Isopropylacrylamid.,
N-n-ButylaCrylamid, Methacrylaniid, N-Methylmethacrylamid, N-Äthylmethacrylamid,
N-Isopropylmethacrylamid, N, N-Dimethylacrylamid, N, N-Diäthylacrylamid, N, N-Dimethylrnethacrylamid
usw.
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Itaconamide, die geeignete Polymere liefern; haben die Formel:
in der R5, R6, R7 und'RB z. B. je ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine
Äthylgruppe bedeuten.
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Solche Itaconamide sind Itaconamid, N-Methylitaconamid, N-Äthylitaconamid,
N, N'-Dimethylitaconamid usw.
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Citraconamide, die geeignete Polymere liefern, haben die Formel:
in der R5, RE, R7 und. R8 die obengenannten Bedeutungen haben.
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Geeignete Citraconamide sind Citraconamid, N - Metbylcitraconamid,
N - Äthylcitraconamid, N, N'-Dimethylcitraconamwd:, N, N'-Diäthylcitraconamid usw.
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Andere geeignete Amide sind z. B. a-Chloracrylamid, a-Chlor-N-methylacrylamid,
Methyla-acetaminoacrylsäuremethyl- oder -äthylester, Äthyl-a-acetwninoacrylat usw.
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Die durch die Formeln (I) und (II) dargestellten monoolefinisch ungesättigten
Verbindungen;, deren Mischpolymere indem Verfahren gemäß der Erfindung brauchbar
sind, sind z. B. die durch die Formeln (III), (IV) und (V) dargestellten Alkenylcarbonsäureamide
ebenso wie Methylacrylat, Äthylacrylat; n-Propylacrylat, Isopropylacrylat, n-Butylacrylät,
Isobutylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, n-Propylmethacrylat, Isopropylmethaorylat;
n-Butylmethacrylat, IsobutyImethacry lat, z. B. Alkyllacrylate mit t bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe, Vinylacetat, Vinylpropionat, Styrol, a-Methylstyrol, p-Acetaminostyrol,
a-Acetoxystyrol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Äthylvinyläther, IsopropylvinylätheT,
Isopropenylmethylketon, Äthylisopropenylketon, Methylvinylketon, Äthylvinylketon,
Dimethylmaleat, Diäthylmaleat, Diisopropylmaleat, Dimethylfumarat, Diäthylfumarat,
D.iiisopropyl.fu@m@arat, Acrylsäure, Methac.rylsäure, Fumärsäure@nitril, Acrylnitriil,
Methacrylhitri.l, N-Vinylphth,alrimid, Äthylen, But.adien, Vinylfluorid., Perfluoräthylen,
Vinylpyridine usw.
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Die Polymerisation kann in -einem wäßri.gen Medium, vorteilhaft in
anderen Medien, z.. B. orga= nischen Lösungsmitteln, wie wäßrigeni Aceton, verlaufen.
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Die Polymerisation kann durch -Katalysatoren, besonders Pe.roxydkatalys.ato-reni,
wie organische Peroxyde, z. B. Benzoylperoxyd,- Acetylperoxyd; Acetylbenzoylperoxyd,
Laurylperoxyd, Oleoylperoxyd, Triacetonperoxyd, Harnstoffperoxyd, tert.-Butylhydroperoxyd,
Alkylpercarbonäte usw., auch Wasserstoffperoxyd, Perborate, z. B. Alkaliperborate,
besonders Natrium- und Kaliumperborat, Persulfate, z. B. Alkaliammoniumpersulfart
usw., auch andere Katalysatoren, wie Ketäzine, Azine usw., beschleunigt werden.
Die Menge Katalysator richtet sich nach der des verwendeten Monomeren, dem Betrag
des Verdünnungsmittels USW.
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Die bei der Durchführung des Verfahrens angewendete Temperatur kann
von Zimmertemperatur bis zur Rückflußtemperatur der Reaktionsmischung schwanken.
Im allgemeinen ist eine Temperatur von 25 bis 75° ausreichend.
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Es können der Reaktionsmischung Emulgierungsmittel, z. B. Alkalisalze
bestimmter Alkylsäuresulfate, wie Natriumlaurylsuafat, Alkali.salze der aromatischen
Sulfonsäüren, z. B. Natriumisobutylnaphthalinsulfonat, Alkali- oder Aminmischsalze
der Sulfosuccinsäureester, Alkalisalze der Fettsäuren mit 1ä bis 2o Kohlenstoffatomen,
sulfonierte Fettsäureamide, Alkalisalze der Alkansulfönsäuren, sulfonierte Äther
usw., -zugegeben werden.
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Die Polymerisation kann in Gegenwart von Mitteln zur Regulierung der
Kette, z. B. Hexyl-, Octyl-, Lauryl-, Dodecyl-, Myristylmercaptanen, die die Löslichkeit
der Polymergemische verbessern, verlaufen. Wenn - erwünscht, können Reduktionsmittel,
wie` Alk_alibisulfite, z. B. Kalium- oder Natriumbisulfite, zur Verkürzung der für
die Polymerisation erforderlichen Zeit beigegeben werden.
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Das polymere .Alkenyimrbonsäureämid wird vorteilhaft in einem wäßrigen
Mittel, das den Katalysator enthält, suspendiert und die Suspension (oder Lösung)
einige Zeit, z. B. 30 Minuten bis 24 Stunden, vor der Zugabe des Acrylnitrils
erhitzt und dann die Mischung den Polymerisätionsbedinigungen
unterworfem..
Wechselweise kann das Polymere des Alkenylcarbonsäureamids einer wäßrigen Mischung
(Lösung oder Emulsion), die das Acrylnitril und den Polymerisationskatalysator enthält,
zugegeben und dann die Mischung den Polymerisierungsbedingungen unterworfen werden.
Das monomere Acrylnitril und das polymere Alkenylcarbonsäureamid können auch gemischt
und die Mischung einem wäßrigen Mittel, das einen Polymerisationskatalysator enthält,
zugegeben werden.
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Beispiel s Es wurden .2g Poly-N-methylacrylamid in iöo ccm Wasser,
das o, i g Ammoniumpersulfat, o,1 g Kaliumbisulfit und 8 g Acrylnitril enthielt,
gelöst. Ein 16stündiges Stehenlassen der Lösung bei 25° lieferte ein Polymeres,
das abfiltriert und getrocknet wurde. Das Produkt wog 8,7 g und bestand, wie eine
Analyse zeigte, zu 19 Gewichtsprozent aus N-Methylacrylamid.
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Durch Fällen einer Lösung des Polymeren in N, N-Dimethylformamid hergestellteFasern
zeigten eine Zugfestigkeit von 3 g/den und ein Dehnungsvermögen von 16 %, wurden
bei einer Temperatur von 19o° klebrig und liefen in kochendem Wasser nur um 12 %
ihrer Länge ein.
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Fasern, die in ähnlicher Weise aus einem Mischpolymeren von N-Methylacrylamid
und Acrylnitr.il hergestelft wurden und 19 Gewichtsprozent N-Methylacrylamid enthielten,
zeigten eine Zugfestigkeit von 2,3 g/den, eine Dehnbarkeit von 13 0/0, wurden bei
13o° klebrig und zogen sich um 26% ihrer Länge zusammen, wenn sie 30 Sekunden
in entspanntem Zustand in kochendes Wasser gehalten wurden. Die Fasern wurden steif
und klebten zusammen, wenn sie nach den üblichen Verfahren gefärbt wurden.
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Beispiel e Es wurden 3 g eines Mischpolymeren von Acrylnitril und
N-Methylmethacrylamid, das .76 Gewichtsprozent N-Methylmethacrylamid enthielt, in
ioo ccm Wasser gelöst und mit o, i g Ammoniumpersulfat und o,1 g Kaliumbisulfit
versetzt. Die Lösung wurde 18 Stunden bei 25° eingehend gerührt und danach mit 7
g Acrylnitril versetzt. Nachdem man die Polymerisation bei 25°" 48 Stunden vor sich
gehen ließ, wurde das Polymerisationsprodukt durch Versetzen mit Aceton gefällt
und durch Zentrifugieren abgetrennt. Die Trocknung lieferte 9,2g des Produktes,
das 1g Gewichtsprozent N-Methylmethacrylamid enthielt.
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Aus einer Lösung des Polymeren in N, N-Dimethylformamid wurden durch
Fällen in einem Fallbad Fasern gesponnen, die eine Zugfestigkeit von 3,2 g/den und
eine Dehnbarkeit von 20% aufwiesen, bei 195° klebrig wurden und in kochendem Wasser
nur um io% eingingen. Diese Fasern zeigten eine ausgezeichnete Affinität für Acetat-,
Direkt-, Küpen- und saure Farbstoffe, wurden im Farbstoffbad nicht steif und klebten
nicht aneinander. -Fasern, die ähnlich durch Verspinnen einer Lösung eines Mischpolymeren
von N-Methylmethacrylamid und Acrylnitril, das i9 Gewichtsprozent N-Methylmethacrylamid
enthielt, in ein Fallbad hergestellt wurden, zeigten eine Zugfestigkeit von 2,5
g/den und eine Dehnbarkeit von 17%, wurden bei iq:o° klebrig und gingen, wenn sie
in entspanntem Zustand 30 Sekunden in kochendes Wasser gehalten wurden, um
25% ihrer Länge ein. Diese Fasern wurden; wenn sie nach den üblichen Verfahren gefärbt
wurden, steif und klebten aneinander. Beispiel 3 Es wurden 1 g Poly-N-isopropylacrylamid
in 6o ccm Wasser, das 1 ccm 7-Athyl-2-methylundecan-4-sulfonsäurenatriumsalz enthielt,
eingebracht. Die Mischung wurde 1 Stunde bei 5o° eingehend umgewälzt. Die Lösung
wurde gekühlt und mit 8,5 g Acrylnitril, o,1 g Ammoniumpersulfat und o,1 g Natriumbisulfit
versetzt. Ein 16stündiges Umwälzen der Lösung bei 25° lieferte ein Polymeren in
einer Ausbeute von 850/0, das ioGewichtsprozent N-Isopropylacrylamid enthielt.
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Aus einer Lösung dieses Polymeren in N, N-Dimethylacetamid in ein
Fallbad gesponnene Faser 'zeigten eine Zugfestigkeit von 3,9 g/den, eine Dehnbarkeit
von 17%, wurden bei 195° klebrig und gingen in kochendem Wasser lediglich 8% ein.
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Beispie14 Es wurden 3 g eines Mischpolymeren von N, N-Dimethylacrylamid
und Vinylacetat, das 6o Gewichtsprozent N, N-Dimethylacrylamid enthielt, in 5o ccm
einer 5o%igen Lösung aus Acetonitril in Wasser gelöst und 6g Acrylnitril, o, i gAmmoniumpersulfat
und o, i g Natriumbisulfit zugegeben. Das Polymere wurde nach 16s-tündi!gem Erhitzen
auf. 40° in einer Ausbeute von 720/0 ausgefällt. Es enthielt 29 Gewichtsprozent
des Arnidvinylacetatinterpolymeren, wie eine Analyse zeigte.
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Aus einer Lösung des Polymeren in N, N-Dimethylformamid in ein Fallbad
gesponnene Fasern zeigten eine Zugfestigkeit von 3,3 g/den und eine Dehnbarkeit
von 18%, wurden bei 18o° klebrig und gingen um 12% in kochendem Wasser ein. Die
Fasern zeigten eine ausgezeichnete Affinität für Acetat-, Direkt-, Küpen- und saure
Farbstoffe.
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Beispiels Es wurden 2 g eines Mischpolymeren von N-Met'hylacrylamid
und Acrylamid, das 3o Gewichtsprozent N-Methylacrylamid- enthielt, in
70 ccm Wasser, das o;1 g Natriumbisulfit und 9 g Acrylnitrit enthielt, eingebracht.
Die Lösung wurde 16 Stunden bei 35° polymerisiert, danach das Polymere abfiltriert
und getrocknet. Die Ausbeute betrug 80%. Das Polymerisationsprodukt enthielt, wie
eine Analyse- zeigte, 17 Gewichtsprozent des N-Methylacrylamid -'acrylamid - Mischpolymerisats.
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Fasern, die durch Spinnen einer Lösung dieses Polymers in N, N-Dimethylformamid
in ein Fallbad hergestellt wurden, zeigten einen Erweichungspunkt
bei
2oo° und eine ausgezeichnete Farbstoffaffinität.
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Beispiel 6 Es wurden 49 Poly-N, N-d@imethylmethacrylamid in 75 ccm
Acetonitril gelöst, das 6,5 g Acrylnitril und 0,3 g Benzoylperoxyd enthielt.
Die Lösung wurde 24 Stunden auf 5o° erhitzt. Nach Abkühlen der Lösung wurde das
ausgefallene Polymer abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Es enthielt, wie eine
Analyse zeigte, 39 Gewichtsprozent N, N-Dimethylmethacrylamid.
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Das Polymere lieferte Fasern, die bei i8o° klebrig wurden und eine
ausgezeichnete Farbstoffaffinität zeigten.
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Beispiel ? Es wurden 39 eines Mischpolymeren von Citraconis:äure,diiami@d:
und Methylrnetihacrylat, das 28 Gewichtsprozent des Diamids enthielt, in ioo ccm
Wasser, das 3 ccm eines sulfonierten Äthers erithielt, emulgiert und 7 g Acrylnitril,
0,15 g Kaldumpersulfat und o,i g Natriumbisulfit zugegeben. Die Emulsion wurde 16
Stunden auf 35° erwärmt. Nach Abkühlen der Emulsion auf Zimmertemperatur wurde das
ausgefallene Polymere abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Es enthielt, wie eine
Analyse zeigte, 28 Gewichtsprozent des Citraconsäurediamid-methylmethacrylat-Mischpolymeren.
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Das Polymere lieferte Fasern, die bei 185' klebrig wurden.
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Beispiel 8 Es wurden :2g Poly-N, N'-dimethylitaconsäurediamid in 8o
ccm Wasser, das 3 ccm 7-Methyl-2-methylundecan-q.-sulfonsäure-natriumsalz enthielt,
emulgiert und 8 g Acrylnitril, o,i g Kaliumpersulfat und o,i g Natriumbisulfit zugegeben
und die Emulsion 16 Stunden auf 35° bei intensivem Durchmischen erwärmt. Nach Abkühlen
der Emulsion auf Zimmertemperatur wurde das ausgefallene Polymere abfiltriert, mit
destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet. Es enthielt 21 Gewichtsprozent N,
N'-Dimethylitaconsäurediamid. Die Ausbeute betrug 89%.
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Das Polymere liefert, wenn es in einer Lösung in N, N-Dimethylacetamid
in ein Fällbad gesponnen wird, Fasern, die eine Zugfestigkeit von 3,8 g/den und
eine Dehnbarkeit von 160/a aufwiesen und in kochendem Wasser lediglich 9% ihrer
Länge eingingen. Sie wurden bei 195° klebrig und zeigten eine ausgezeichnete Farbstoffaffinität.
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Beispiel 9 Es wurden 3 g eines Mischpolymeren von Acrylamid und Methylacrylat,
das 8o Gewichtsprozent Acrylamid enthielt, in ioo ccm Wasser, das o,i g Kaliumpers:ulfat,
o,i g Natriumbnsulfit und 7 g Acrylnitril enthielt, gelöst. Die Lösung wurde 16
Stunden auf 35° erwärmt. Nach Abkühlen der Lösung auf Zimmertemperatur wurde das
ausgefallene Polymere abfiltriert, mit destilliertem Wasser gewaschen und schließlich
getrocknet. Es enthielt, wie eine Analyse zeigte, 28 Gewichtsprozent des Acrylamid-methylacrylat-Mischpolymeren.
Die Ausbeute betrug 88%.
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Das Polymere lieferte Fasern, die bei igo° klebrig wurden.
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Beispiel io ' Es wurden 3 g Poly-N-methylmethacrylamid in ioo ccm
Wasser, das mit o, i g Ammoniumpersulfat, o,i g Natriumbisulfit und 7 g Acrylnitril
versetzt wurde, gelöst. Die Lösung wurde 16 Stunden auf 30° erwärmt. Nach Abkühlen
auf Zimmertemperatur wurde das ausgefallene Polymere abfiltriert, mit destilliertem
Wasser gewaschen und getrocknet. Es enthielt, wie eine Analyse zeigte, 29 Gewichtsprozent
N-Methylmethacrylamid.
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Durch Verspinnen dieses Produktes in N, N-Dimethylfo:rmamidlösung
in ein Fällbad gewonnene Fasern zeigten eine Zugfestigkeit von 3,8 g/den, eine Dehnbarkeit
von 18%, wurden bei 2oo° klebrig und gingen in kochendem Wasser lediglich um 8 %
ein.
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Die in den obigen Beispielen verwendeten Alkenylcarbonsäureamidpolymere
können nach dem Verfahren gemäß der USA.-Patentschrift 2311548 hergestellt werden.
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Für die Herstellung der Fasern gemäß der Erfindung können auch andere
Lösungsmittel, z. B. Äthylencarbonat, Äthylencarbamat, y-Butyrlacton, N-Methyl-a-pyrrolidon,
N, N-Dimethylmethoxyacetamid, Dimethylcyanamid, N, N-Dimethylcyana.cetamid, N, N-Dimethyl-ß-cyanpropionamid,
Glykolnitril (Formalde'hydcyanhydrin), Malonsäurenitril, Äthylencyanhydrin, Dimethylsulfoxyd,
Dimethylsulfon, Tetramethylensulfon, Tetramethylensulfoxyd, N-Formylpyrrolidin,
N-Formylmorpholin, N, N'-Tetramethylmethanphosphonamid usw., verwendet werden. Im
allgemeinen erwiesen sich jedoch N, N-Dimethylformamid und N, N-Dimethylacetamid
als besonders wertvoll. Das Verhältnis des Polymeren zum Lösungsmittel kann io bis
4.o Gewichtsprozent betragen.