DE923507C - Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitrilen mit Vinylpyridinen - Google Patents

Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitrilen mit Vinylpyridinen

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DE923507C
DE923507C DEP28038D DEP0028038D DE923507C DE 923507 C DE923507 C DE 923507C DE P28038 D DEP28038 D DE P28038D DE P0028038 D DEP0028038 D DE P0028038D DE 923507 C DE923507 C DE 923507C
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alpha
azo
polymerization
vinyl pyridine
azobis
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DEP28038D
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English (en)
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Madison Hunt
Leroy Frank Salisbury
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F220/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F220/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
    • C08F220/42Nitriles
    • C08F220/44Acrylonitrile

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitrilen mit Vinylpyridinen Die Erfindung betrifft die Mischpolymerisation (echte Mischpolymerisation - Heteropolymere) von Acrylnitrilen mit Vinylpyridinen.
  • Vinylpy ridinpolymere und Mischpolymere mit Styrol, Butadien und einer Butadienstyrolmischung sind in dem deutschen Patent 695 o98 und dem französischen Patent 849 i26 beschrieben. Die Mischpolymere werden mit Peroxyverbindungen als Katalysator hergestellt. Versuche zeigten jedoch, daB das Mischpolymerisieren von Vinylpyridinen und Acrylnitrilen unter Verwendung dieser allgemeinen Verfahrensregel nicht homogene polymere Zusammensetzungen mit einem Gehalt über 5 bis zo % an Vinylpyridin ergaben, selbst wenn die Anfangskonzentration des Vinylpyridin viel höher ist. Mit Benzoylperoxyd als Katalysator in Masse oder in einem inerten organischen Lösungsmittel werden kleineAusbeuten von weichen., dunkel gefärbten Produkten erzielt, welche nach den Stickstoffanalysen in der Hauptsache aus Polyvinylpyridin-Homopolymeren bestehen. Es wurde auch ein Verfahren vorgeschlagen, um Acrylnitrilmischpolymere mit wechselnden Anteilen an Vinylpyridin, bei welchem Vinylpyridin mit einem Peroxyk.atalysator bei pH von über 8 teilweise polymerisiert wird, wonach pH auf 6,5 bis 7,5 verringert und die Polymerisation unter Zusatz von Acrylnitril und mehr Katalysator fortgesetzt wird. Wenngleich diese Methode Mischpolymere vorsieht, bei welchen das Verhältnis von Vinylpyridin zum Acrylnitril im weiten Umfang geändert werden kann, ist eine sorgfältige Kontrolle der Veränderlichen notwendig, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, und weiterhin sind die erhaltenen Produkte öfters unvollständig homogen.
  • Es wurde nun gefunden, daß Acrylnitril und Vinylpyridin in im wesentlichen allen Anteilen mischpolymerisiert werden können, unter Verwendung eines Azokatalysators mit einer acyclischen Azogruppe, -N = N, welche an verschiedene nicht aromatische Kohlenstoffe, d. h. aliphatische oder cycloaliphati.sche Kohlenstoffe, von denen mindestens eines ein tertiäres Radikal ist, durch einen Kohlenstoff dieses Radikals gebunden ist, wobei dieser letztere Kohlenstoff seine drei verbleibenden Valenzen durch mindestens ein Element der Atomnummer 7 bis 8 (Sauerstoff und bzw. oder Stickstoff) abgesättigt hat.
  • Die folgenden Beispiele, in welchen Teile Gewichtsteile bezeichnen, erläutern die Erfindung. Beispiel i Die folgenden fünf Mischungen werden in einem Glasbehälter verschlossen, nachdem die Luft aus den Behältern mit Stickstoff entfernt ist. Nach Verschluß werden die Behälter mit ihrem Inhalt für i8 Stunden in ein Bad von 6o° gebracht. Sie werden dann aus dem Bad entfernt und geöffnet. Die Polymeren werden mit wäßrigem Aluminiumsulfat koaguliert, filtriert, mit Wasser gewaschen, unter Wasser zu einem feinen Pulver gemahlen, filtriert, gewaschen und bei 70° getrocknet.
    Zusammensetzung der
    Bestandteile der Mischung Mischung in Gewichtsteilen
    1 -2 j 3 1 4 5
    Kupferfreies destilliertes
    Wasser................ 180 150 ioo ioo ioo
    Alpha, alpha'-Azodiisobu-
    tyronitril.............. o,z o,i o,i o,i o,i
    Dispersionsmittel (320o ak-
    tive Bestandteile des Na-
    triumsalzes eines langket-
    tigen Alkansulfonates ... 1,3 1,3 1,3 1,3 1,3
    Acrylnitril.............. xo 7,5 5 2,5 0
    5-Äthyl-2-vinylpyridin .. o 2,5 5 7,5 10
    Produkt
    Ausbeute an trockenen
    Polymeren . . . . . . . . . . . . . 9,5 5,1 9,3 9.I 9,5
    Gewichtsprozent Vinylpy-
    ridin, berechnet auf Aus-
    beute ... ........... o =8 46 73 ioo
    bis bis bis
    27 54 82
    Die Vinylpyridine können mit Acrylnitril gemäß der Erfindung bei Verwendung von Azokatalysatoren im wesentlichen in jedem Verhältnis zu homogenen Mischpolymeren polymerisiert werden. Bei Anwendung von Peroxydkatalysatoren, wie Benzoylperoxyd bei pH-Werten von ungefähr 5,5, können homogene Mischpolymere mit einem Gehalt von mehr als io % Vinylpyridin nicht erhalten werden, und es werden gewöhnlich Polymere mit weniger als 5 % Vinylpyridin erhalten.
  • Beispiel e In einem Glasgefäß mit Rührer und Kühler, welches 15 ooo Teile destilliertes Wasser, durch welches Stickstoff geperlt wurde, enthält, werden drei Teile des Natriumsulfats eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs mit ungefähr 15 bis i8 Kohlenstoffen, 712,5 Teile Acrylnitril, 37,5 Teile 2`Vinylpyridin und 15 Teile Alpha, alphä-Azodiisobutyronitril gegeben. Das monomere Acrylnitril und Vinylpyridin sind in einem Verhältnis von 95: 5 vertreten. Das Gefäß mit Inhalt wird mit einem Bad auf 65 bis 709 für 1&/z Stunden erhitzt. Die Polymeren werden durch Zusatz von Zoo Teilen einer wäßrigen Aluminiumsulfatlösung von io- % koaguliert, die Fällung wird filtriert,, mit destilliertem Wasser und Aceton gewaschen und getrocknet. Es werden erhalten 579,2 Teile des Mischpolymerisats, welches ungefähr ein Molekulargewicht von 78 ooo hat, wie an der Viskosität einer Lösung in Dimethylformamid bestimmt wird. Durch Trockenspinnen des Mischpolymerisats aus einer Dimethylformamidlösung wird Garn erhalten. Das Garn hat eine ausgezeichnete Farbfähigkeit mit sauren Farbstoffen, während ein Acrylnitrilpolymer, welches in ähnlicher Weise bei Abwesenheit von Vinylpyridin hergestellt wird, nur eine schwache Farbfähigkeit für Säurefarben hat.
  • Zusatz von einigen Tropfen konzentrierter Schwefelsäure unter Rühren zu einer Dimethylformamidlösung des Polymers ergibt nur eine Trübung. Eine dicke Fällung erscheint jedoch bei Zusatz von: Schwefelsäure zu einer Dimethylformamidlösung des Polyvinylpyridin-homopolymeren, selbst bei Verdünnung.
  • Beispiel 3 Bei Wiederholung des allgemeinen Verfahrens nach Beispiel 2, mit der Ausnahme, daß die Konzentration des Monomeren in dem wäßrigen Polymerisationsmedium von 5 0/0 (wie im Beispiel 2) auf 7 % erhöht und weiterhin die Polymerisationszeit auf 2 Stunden verringert wird, ergibt sich eine Ausbeute von 85 % an Mischpolymeren mit einem Molekulargewicht von ungefähr io6 ooo.
  • Beispiel q.
  • In ein Glasgefäß mit Rührer und Kühler,- welches io ooo Teile destilliertes Wasser enthält, werden zwei Teile des Natriumsalzes eines aliphatischen Kohlenwasserstoffes von ungefähr 15 bis i8 C, 45o Teile Acrylnitril, 5o Teile 2-Vinylpyridin (io % Vinylpyridin, bezogen auf die Gesamtmenge an polymerisierbaren Monomeren) und io Teile Alpha, alphä -Azodiisobutyronitril gegeben. Die Mischung wird während 17 Stunden auf 65° gehalten. Das Polymer wird durch Zusatz von Zoo Teilen einer wäßrigen Lösung mit io % Aluminiumsulfat koaguliert. Nach Filtrieren, Waschen und Trocknen des Niederschlags werden 248 Teile eines Polymeren, mit einem Molekulargewicht von 79 000, welches auf Grund einer Viskosität einer Lösung in Dimethylformamid bestimmt wurde, erhalten. Das Garn hat ausgezeichnetes Färbungsvermögen mit sauren Farbstoffen, und der Schwefelsäuretest nach Beispiel 2 zeigt die Abwesenheit von Polyvinylpyridin-Homopolymeren.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht allgemein in der Verwendung zur Herstellung von Mischpolymerisaten der Acrylnitrile mit Vinylpyridinen von Azoverbindungen mit einer acyclischen Azogruppe, -N = 1,#T, welche an verschiedene Kohlenstoffe mit aliphatischern Charakter, d. h. aliphatisch oder cycloaliphatisch, gebunden ist, von welchen mindestens eines tertiär ist und direkt durch einen Kohlenstoff mit einem Radikal verknüpft ist, in welchem die drei verbleibenden Valenzen desselben durch mindestens ein Element der Atomnummer 7 bis 8 (Sauerstoff und bzw. oder Stickstoff) erbgesättigt sind. Symmetrische Azoverbindungen, welche zwei tertiäre Kohlenstoffe mit Azostickstoff verknüpft haben und welche weiterhin verknüpft mit dem tertiären Kohlenstoff als negative Gruppe Nitril-, Carbonamid- oder Carbalkoxygruppen haben, besitzen eine vergrößerte Aktivität bei niederen Temperaturen und sind daher vorzuziehen. Das negative Radikal ist im allgemeinen in bezug auf die Säure neutral, und von diesen neutralen Radikalen sind Nitrile vorzuziehen, da Azonitrile leicht erhalten werden können und die höchste Aktivität haben.
  • Beispiele von Katalysatoren oder Initiatoren mit einem tertiären Kohlenstoff zur Verwendung nach vorliegender Erfindung sind folgende: Alpha-(carbamylazo) -isobutyronitril, Alpha- (carbamylazo) -methylönanthonitril, Alpha- (carbamylazo)-alpha-phenylpropionitril, Alpha- (carbamylazo) -alpha-cyclopropylpropionitril, Alpha-(carbamylazo)-alpha-cyclohexylacetonitril, Alpha-(carbamylazo) -isobutyramid, Alpha- (carbamylazo) -alpha, gamma-dimethylvaleramid und Hexyl- (carbamylazo) -alpha, gamma-dimethylvalerat. Diese Verbindungen können nach dem Verfahren von T h i e 1 e und S t a n g e, Ann. 283,. 33 bis 37 (1894) hergestellt werden.
  • Katalysatoren, welche symmetrisch sind und dementsprechend zwei tertiäre Kohlenstoffe von aliphatischem Charakter haben, d. h. aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenstoffe, welche mit dem Azostickstoff verbunden sind, sind um io bis 2o° niedriger aktiv als solche nur mit einer tertiären Gruppe. Beispiele von solchen vorzuziehenden Verbindungen sind folgende: Alpha, alpha.'-Azodiisobutyronitril, Alpha, alpha@-Azubis- (alpha, gammadimethyl-butyronitril), Alpha, alpha'-Azobis-(alpha-äthylbutyronitril), Alpha,alpha.'-Azobis-(alpha-methylönanthonitril), Alpha, alpha'-Azobis-(alpha-phenylpropionitril), Alpha, alpha'-Azobis-(alpha-cycloheptylpropionitril), Alpha, alphä -Azubis- (alpha-cyclohexylpropionitril), Alpha, alphä -Azobis-(alpha-cycloheptylpropionitril), Alpha, alpha.'-Azobis-(alphaisopropyl-beta-methylbutyronitril), Alpha, alphä -Azobis-(alpha, gamma-dimethylcapronitril), Alpha,alpha.'-Azobis-(alpha-n-butylcapronitril), Alpha, alphä -Azubis - (alpha-n-butylgamma-methylcapronitril), Alpha, alphä -Azobis-(alpha-isobutyl-gamma-methylvaleronitril), Alpha, alphä -Azobis-(alpha-methyl-gamma-carboxybutyronitril), und dessen Salze, z. B. Na- alpha, alpha'-Azobis-(alpha-cyano-gamma-butyrat), i, i' Azodicyclohexancarbonitril, i, i'-Azodicycloheptancarbonitril, i, i'-Azodicamphancarbonitril, das polymere Azonitril, abgeleitet vom 2, 15-Cetandion, und die entsprechenden Amide und Ester der obigen., in denen die Nitrilgruppe (oder -Gruppen) durch Amid und bzw. oder Estergruppen ersetzt ist, z. B. Alpha, alpha'-Azodiisobutyramid, Alpha, alpha'-Azobis-(alpha, gamma-dimethylvaleramid), Alpha, alph.a' - Azubis - (alpha - cyclopropylpropionamid), i, i'-Azodicyclohexancarbonamid und N, N'-alphaalphä - Azodiisobutyrodiäthylamid, Dimethyli, i-azodicyclohexancarboxylat, Dimethyl-, Diäthyl-und Dihexyl-alpha-alpha'-azodiisobutyrat, vorzugsweise werden niedrigere Alkylester, d. h. der i - 6-Kohlenstoffalkanole als Katalysatoren verwendet im Hinblick auf die leichte und wirtschaftliche Herstellung dieser Ester. Azobis-(alphacyanoalkane), in denen der Alpha-Kohlenstoff (verknüpft mit beiden Azo- und Cyanogruppen) weiterhin verbunden nur mit einem Kohlenstoff ist, sind infolge ihrer Verfügbarkeit und auch Wirksamkeit vorzuziehen.
  • Die Azonitrile können nach dem Verfahren von Thiele und H e u s e r Ann. 920, 1 bis 43 (1896); H a r t m a n n, Rec. trav. chim. 46, i 5o bis 153 (1927); Chem. Weekblad, Vol. XXIII, pp. 77 und 78, Januar 192,6; und D o, x, J. Am. Chem. S-oc. 47, 1471 bis 1477 (i925) hergestellt werden. Eine besonders wirksame und vorzuziehende Methode besteht darin, daß das aus der Reaktion des Ketons und des Hydrazins isolierte Azin mit einem Überschuß von Cyanwasserstoff mit einem Gehalt von weniger als 50 °/o, vorzugsweise weniger als io % Wasser zu dem Hydrazonitril umgesetzt wird. Das Hydrazonitril wird leicht durch Chlor im wäßrigen Medium oxydiert. Azonitrile werden in Amide und Ester umgewandelt, d. h. unter Bildung der Aminoätherhydrochloride, durch Umsetzung mit trockenem Chlorwasserstoff und wasserfreiem Alkohol, gefolgt von der Umsetzung mit Ammoniak oder einem geeigneten Wasserstoff abgebenden Amin oder mit Wasser, wie nach Thiele und Heuser.
  • Im allgemeinen haben die besonders verwendungsfähigen Katalysatoren aliphatische Radikale von 4 bis ii Kohlenstoffatomen an jedem Azostickstoff und haben gewöhnlich Kohlenstoff und Wasserstoff, oder Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff als Elemente des Radikals unter Ausnahme von negativen Substituenten des tertiären Kohlenstoffes. Bevorzugte Azokatalys.atoren infolge ihrer Verfügbarkeit und Wirksamkeit sind die Azobis-(alphacyanokohlenwasserstoffe) und besonders die Azobis-(alpha-cyanoalkane) mit 4 bis i i Kohlenstoffatomen in jedem mit dem Azostickstoff verknüpften Radikal.
  • Die Vinylpyridine, welche mit Acrylnitril zusammen polymerisiert werden kö-nneny umfassen die 2-, 3- und 4-Vinylpyridine und die entsprechenden polymerisierbaren Vinylpyridine, welche Kohlenwasserstoffgruppen von vorzugsweise nicht mehr als gesamt 4Kohlenstoffatomen, verknüpft mit dem Pyridinkern, d. h. besonders Monovinylpyridine, welche C und H als einzige Elemente in Zusatz zu dem Pyridinstickstoff haben. Beispiele von Vinylpyridin zur Verwendung nach dem Verfahren der Erfindung schließen auch 5-Äthyl-2-vinylpyridin, 4., 6-Dimethyl-2-vinylpyridin, 4-Äthyl-2-vinylpyridin, 2-Methyl-5-vinylpyridin, 6-Methyl-2-vinylpyridin und 2- und 4-Vinylchino:lin ein. Hinsichtlich ihrer Zugänglichkeit sind 2-Vinylpyridine besonders geeignet.
  • Vinylpyridin kann in einer Menge von i bis 9@5 0/0, bezogen auf Acrylnitril, verwendet werden. Geringere Anteile, d. h. 2 bis io:%, bezogen auf die Gesamtmenge Acrylnitril und Vinylpyridin, sind von besonderem Interesse infolge der F'ärbbarkeit von orientierten Filmen und Fasererzeugnissen aus den sich ergebenden Mischpolymeren.
  • Die Mischpolymerisation kann bei TemperafiuTen von 35 bis Uo° durchgeführt werden. Licht und Wellenlängen von 3100 bis 450o AE erhöht den Polymerisationsgrad, und die Polymerisation kann bei Verwendung von solchem. Licht bei Temperaturen von 35° und niedriger, d. h. bis zu o°, ausgeführt werden.
  • Im Hinblick auf die leichte Durchführbarkeit der Mischpolymerisation von Acrylnitril und Vinylpyridin im wäßrigen Medium werden gewöhnlich Temperaturen von 35 bis 95° angewandt. Temperaturen von ungefähr über 75° erfordern die Verwendung von Druck oder von verschlossenen druckbeständigen Gefäßen, um einen Verlust von flüchtigen Monomeren zu verhindern.
  • Die Polymerisation kann ausgeführt werden in üblicher Weise im Masse-, Lösungs- oder Emulsionssystem mit flüssiger Phase. Vorzugsweise sollen sie, insbesondere wenn wäßrige Systeme angewendet werden, ungefähr neutral in bezug auf Säure sein.
  • Die Menge :des zu verwendenden Azokatalysators ist weiten Schwankungen unterworfen. Anteile von 0,5 bis 5 % auf das Gewicht der gesamten polymerisierbazen Monomere gibt besondere Umsetzungsgrade. Kleine Anteile, d. h. so wenig wie 0,1%, können auch verwendet werden, jedoch erfordern diese geringerenAnteile gewöhnlich längere Polymerisationszeiten. Die Polymerisationszeit ist nicht kritisch. Wie sich aus den Beispielen ergibt, haben Zeiten von 2 Stunden eine hohe Umsetzung von Monomeren zu Polymeren gegeben. Die Zeit ist im allgemeinen abhängig von dem Katalysator und den Polymerisationstemperaturen. Im allgemeinen beträgt die Zeit mindestens i Stunde bis zu 24 Stunden und mehr.
  • Der Katalysator kann so gewählt werden, daß er bei verhältnismäßig niedrigen oder hohen Temperaturen wirksam ist, abhängig von der gewünschten Temperatur und dem Umsetzungsgrad. Der Umsetzungsgrad kann. unabhängig für den, Azokatalysator durch einfache Beobachtung ,der Stickstoffabgabe des Katalysators bei bestimmten Temperaturen festgestellt werden.. Im Vergleich zu peroxydischen Katalysatoren neigen die Azokatalysatoren weniger zu Querbindungsreaktionen während oder nach der Polymerisation. Weiterhin haben sie den Vorteil, daß die Mischpolymere entsprechend der Zusammensetzung der monomeren Mischung gebildet werden, während mit Peroxykatalysatoren und besonders mit Persulfat bei Erhöhung der Vinylpyridinkonzentration von ungefähr 20/a bei pH von 5,5 der Anteil der Vinylpyridine in dem Mischpolymerisat sich entsprechend nicht erhöht und bei 2o 0/a Vinylpyridin in der monomeren Zusammensetzung nicht mehr als ungefähr io % Vinylpyridin in den Mischpolymeren sind.
  • Diazokatalysatoren ergeben Polymere unter Vermeidung von oxydierenden katalytischen Rückständen, und die Polymere haben im allgemeinen eine bessere Farbe. Weiterhin haben die Azokatalysatoren keine zerstörende Wirkung auf zugesetzte Farbstoffe, noch ändern sie deren Farbe während der Polymerisätion der Monomeren mit einem Gehalt an solchen färbenden Massen, weit entfernt in einem Ausmaß, wie dies bei Peroxykatalysatoren der Fall ist.
  • Die Mischpolymere nach dem Verfahren der Erfindung sind besonders bei der Herstellung von Fasern zu verwenden. Mischpolymere von 2 bis io 0/a Vinylpyridin haben die gewünschte Zug- und Wasserfestigkeit der Polyacrylnitrile mit guter Farbabsorption, besonders für saure Farbstoffe. Nach dem Verfahren der Erfindung werden, leicht homogene Mischpolymere im wesentlichen in allen Verhältnissen erhalten, im Gegensatz zur Verwendung von peroxydischen Katalysatoren, welche nicht leicht homogene Polymere ergeben und insbesondere homogene Polymere mit einem Gehalt von 5 bis 95 % Vinylpyridin. Im allgemeinen hängt das Verhältnis von Acryluitril zu Vinylpyridin des Mischpolymers unmittelbar von dem Verhältnis von Acryl-Nitrilmonomer zum Vinylpyridinmonomer ab, d. h. die Polymerisation von Acrylnitril mit einen Gehalt an Vinylpyridin ergibt ein Mischpolymer, welches ungefähr den Prozentsatz der Zusammensetzung der Monomere aufweist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitrilen mit Vinylpyridinen, dadurch gekennzeichnet, daß als Initiator oder Katalysator für die Polymerisation eine Azoverbindung mit einer acyclischen Azogruppe verwendet wird, wobei diese Azogruppe an verschiedene, d. h. beliebige, Kohlenstoffatome von aliphatischem Charakter gebunden. ist, von denen mindestens eines tertiär und durch ein Kohlenstoffatom mit einem Radikal verknüpft ist, in welchem die drei verbleibenden Valenzen dieses Kohlenstoffatoms zumindest mit einem Element der Atomnummer 7 bis 8 abgesättigt sind. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von Acrylnitril und Vinylpyridin mit einem Gehalt von z bis io°/o des Gewichtes der Mischung an Vinylpyridin polymerisiert wird, indem diese Mischung mit einem Azokatalysator bei 35 bis 95° in Kontakt gebracht wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, gekennzeichnet durch .die Verwendung von a-Vinylpyridin. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Azoverbindung ein Azobis - (alpha - cyanokohlenwasserstoff) verwendet wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Azoverbindung ein Azo-(cyanoalkan) verwendet wird, wobei das Cyanoalkylradikal 4 bis i i Kohlenstoffatome aufweist.
DEP28038D 1946-03-16 1948-12-30 Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitrilen mit Vinylpyridinen Expired DE923507C (de)

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