DE2709503C2 - Stabile wässrige, emulgier- und dispergiermittelfreie Emulsion eines Acrylnitrilpolymerisats, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung als Mittel zur Verbesserung der Anfärbbarkeit - Google Patents
Stabile wässrige, emulgier- und dispergiermittelfreie Emulsion eines Acrylnitrilpolymerisats, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung als Mittel zur Verbesserung der AnfärbbarkeitInfo
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- C08F220/42—Nitriles
- C08F220/44—Acrylonitrile
- C08F220/46—Acrylonitrile with carboxylic acids, sulfonic acids or salts thereof
Description
Die Erfindung betrifft eine stabile und homogene wäßrige Emulsion eines Polymerisats, das im wesentlichen
aus Acrylnitril (nachfolgend abgekürzt mit »AN«) besteht, ihre Herstellung und ein Mittel zur Verbesserung
der Anfärbbarkeit, das diese Emulsion enthält oder daraus besteht; sie betrifft insbesondere eine stabile
wäSrige Emulsion, die sehr feine Teilchen eines AN-Polymerisats enthält, mit einem hohen Gehalt an
AN (die Herstellung einer solchen Emulsion wurde bisher als sehr schwierig angesehen), ein Verfahren zur
Herstellung derselben sowie ein diese Emulsion enthaltendes Mittel zur Verbesserung der Anfärbbarkeit,
das ausgezeichnete Färbeeffekte ergeben kann.
Es ist bekannt, daß wäßrige Emulsionen von synthetischen Polymerisaten als Modifizierungsmittel
für Kunststoffe, Fasern und Filme, als Oberflächenbehandlungsmittel für Papier und Filme und als wäßrige
Anstriche und Pigmente verwendet werden. Insbesondere sind wäßrige Emulsionen des AN-Polymerisats auf
diesen Anwendungsgebieten sehr erwünscht, weil das AN-Polymerisat den anderen Polymerisaten in bezug
auf seine Lichtechtheit und seine Verwitterungsbeständigkeit überlegen ist. Die derzeitige Situation ist jedoch
die, daß bisher noch kein großtechnisch vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Emulsionen
dieses AN-Polymerisats gefunden worden ist
Es ist weiterhin bekannt daß bei der üblichen Emulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation
des Acrylnitril in wäßrigem Medium die Teilchen
ίο des dabei erhaltenen Polymerisats zusammenklumpen
unter Bildung von groben und voluminösen Aggregaten. Wenn sich einmal solche Aggregate gebildet haben, ist
es nicht mehr möglich, sie auf irgendeine mechanische Art und Weise in die ursprünglichen feinen Einzelteilchen
aufzuteilen. Es war daher bisher schwierig, eine stabile wäßrige Emulsion herzustellen, in der die feinen
und gleichmäßigen kugelförmigen Teilchen des AN-Polymerisats mit einem hohen AN-Gehait in Wasser
dispergiert sind.
Aus den oben angegebenen Gründen wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um eine
wäßrige Emulsion eines AN-Polymerisats mit einem hohen AN-Gehalt zu entwickeln. Im Rahmen dieser
Bemühungen wurde nun gefunden, daß eine solche wäßrige Emulsion dadurch hergestellt werden kann, daß
man AN allein oder ein Monomerengemisch, das hauptsächlich aus AN besteht bei einem spezifischen
Druck und bei einer spezifischen Temperatur in einem Wassermedium polymerisiert, so daß mehr als eine
M begrenzte Menge Sulfonsäuregruppen oder Salzen davon und/oder Carbonsäuregnippen oder Salzen
davon in das dabei erhaltene Polymerisat eingeführt werden. Durch die Einführung solcher Gruppen oder
Salzen davon werden die Polymerisatteilchen an der Aggregation verhindert und das dabei erhaltene
AN-Polymerisat bildet im geschmolzenen Zustand eine wäßrige Dispersion von feinen Tröpfchen. Es wurde
ferner gefunden, daß die dabei erhaltene wäßrige Dispersion in vorteilhafter Weise eine mechanisch und
■to chemisch sehr stabile wäßrige Emulsion darstellt, die,
wenn sie unter Rühren abgekühlt wird, extrem feine und kugelförmige AN-Polymerisatteilchen enthält.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine wäßrige Emulsion eines AN-Polymerisats mit einem
Ji hohen AN-Gehalt anzugeben, die extrem feine Teilchen
dieses Polymerisats enthält und auch ohne Unterstützung üblicher Emulgiermittel und Dispergiermittel
chemisch und mechanisch sehr stabil ist. Ziel der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zur Herstellung
;o einer solchen wäßrigen Emulsion anzugeben. Ziel der Erfindung ist es außerdem, durci, Verwendung einer
solchen wäßrigen Emulsion als Mittel zur Verbesserung der Anfärbbarkeit Fasern und Filmen ausgezeichnete
Färbeeigenschaften zu verleihen.
j1) Gegenstand der Erfindung ist eine stabile wäßrige,
emulgiermittel- und dispergiermittelfreie Emulsion eines Acrylnitrilpolymerisats mit einem Acrylnitrilpolymerisatgehalt
von mindestens IOGew.-°/o, wobei das Acrylnitrilpolymerisat zu mehr als 60Gew.-% aus
M) Acrylnitril und ungesättigten Sulfonsäuren oder Salzen
davon und/oder ungesättigten Carbonsäuren oder Salzen davon besteht. Diese Emulsion ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymerisat 2 χ 10~5 bis
1.5 χ 10-3 Mol/g Polymerisat Sulfonsäuregruppen
h't oder Salze davon und/oder Carbonsäuregruppen oder
Salze davon enthält und eine Teilchengröße von wesentlich weniger als I μ in Wasser besitzt.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer derartigen wäßrigen Emulsion durch Copolymerisation eines Monomerengemisches, das
mehr als 60Gew.-% Acrylnitril sowie ungesättigtes
Sulfonsäuren oder Salze davon und/oder ungesättigte Carbonsäuren oder Salze davon enthält, unter Rühren
bei einer Temperatur oberhalb 1200C in Anwesenheit eines Polymerisationsinitiators sowie mindestens bei
dem sich von selbst einstellenden Druck in einem wäßrigen System, das 45 bis 95Gew.-% Wasser,
bezogen auf das Gesamtgewicht von Wasser und dem (den) Monomeren enthält Dieses Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß 2 χ 10-5 bis 1,5 χ 10~3 Mol/g
Polymerisat Sulfonsäuregruppen oder Salze davon und/oder Carbonsäuregruppen oder Salze davon in das
Polymerisat einpolymerisiert werden und das erhaltene ι ri
Dispersionssystem aus feinen Tröpfchen des Polymerisats in geschmolzenem Zustand unter Rühren auf eine
Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Polymerisats abgekühlt wird.
Im allgemeinen ist die Kohäsivkraft zwischen
Acrylnitrilpolymeci-cilchen sehr stark ausgeprägt. Wird
daher Acrylnitril nach herkömmlichen Polymerisationsverfahren oder unter Einhaltung eines Suspensionspolymerisationsverfahrens
unter Einsatz als Dispergierungsmedium polymerisiert, vereinigen sich die erhaltenen
Polymerteilchen miteinander unter Bildung von großen voluminösen Aggregaten, die nicht mehr auf
mechanische Weise in einzelne feine Teilchen aufgetrennt werden können. Sofern man sich daher
herkömmlicher Methoden bedient hat, war es unmöglieh,
eine stabile wäßrige Emulsion zu erhalten, die in verteilter Form feins und gleichmäßige kugelförmige
Teilchen aus einem Acrylnitrilpolymeren mit hohem Acrylnitrilgehalt enthält. Durch die Erfindung ist es
erstmalig möglich geworden, eiiie wäßrige Dispersion feiner gleichmäßig verteilter Acrylnitrilyolymerteilchen
herzustellen, was bei Anwendung der bisher bekannten Methoden, wie sie beispielsweise in der DE-OS
25 35 964, in der US-PS 38 73 508, in »Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie«, Bd. XIV, 1, Seiten
189 und 979 sowie in der US-PS 29 14 499 beschrieben werden.
Wie oben angegeben, wird die erfindungsgemäße wäßrige Emulsion des AN-Polymerisats hergestellt
nach einem spezifischen Polymerisationsverfahren, welches die Kohäsionskraft zwischen den Polymerisatteilchen
extrem schwächt bei gleichzeitiger Einführung einer spezifischen Menge Sulfonsäuregruppen oder
Salzen davon und/oder Carbonsäuregruppen oder Salzen davon in das Polymerisat. Auf diese Weise wird ίο
die erfindungsgemäße wäßrige Emulsion in einem guten Emulsionszustand gehalten und darüber hinaus handelt
es sich bei den Polymerisatteilchen in der wäßrigen Emulsion um extrem feine Teilchen mit einer Teilchengröße
von wesentlich weniger als I μ, vorzugsweise von 500 bis 300 πιμ oder weniger. Da die Dispersionsstabilität
der Polymerisatteilchen in Emulsion hauptsächlich durch die Oberflächenladungen auf den Polymerisatteilchen
beeinflußt wird, hängt sie von der Menge der in das Polymerisat eingeführten Sulfonsäuregruppen oder w
Salzen davon und/oder Carbonsäuregruppen oder Salzen davon ab. Infolgedessen gilt dann, wenn die
eingeführte Menge geringer ist als der oben angegebene spezifische Wert, daß die Polymersatteilchen durch
Aggregation und durch Aneinanderkleben in der <r,
Schmelze eine Masse bilden und keine gute Emulsion erzielt werden kann. Die Dispersionsstabilität der
erfindungsgemäßen Emulsion ist noch besser, wenn sowohl Sulfonsäuregruppen bzw. Salze davon als auch
Carbonsäuregruppen bzw. Salze davon im Polymerisat vorhanden sind.
Infolgedessen ist die erfindungsgemäße wäßrige Emulsion des AN-Polymerisats in vorteilhafter Weise
dadurch charakterisiert, daß sie weder ein Emulgiermittel noch ein Dispergiermittel enthält, wie es üblicherweise
in konventionelle synthetische Polymerisatemulsionen eingemischt wird. Deshalb tritt bei der Verwendung
der erfindungsgemäßen Emulsion kein Schäumen auf und es muß kein Antischaummittel zugegeben werden,
so daß die Verarbeitbarkeit extrem verbessert wird. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße wäßrige
Emulsion sehr stabil, so daß sie bei der Zugabe von Elektrolyten, durch Erhitzen oder Ausfrieren weder
bricht noch koaguliert, obgleich sie weder ein übliches Emulgiermittel noch ein übliches Dispergiermittel
enthält
Das AN-Polymerisat der erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion weist einen hohen AN-Gehalt auf und
bildet extrem feine und gleichmäßige kugelförmige Teilchen mit einer Teilchengröße von wesentlich
weniger als 1 μ. Daher kann die wäßrige Emulsion auf wirksame Weise die ausgezeichneten Eigenschaften
aufweisen, die für Polyacrylnitrilpolymerisat charakteristisch sind und darüber hinaus kann sie leicht in jedes
beliebiges Rohmaterial eindringen, ohne daß das Rohmaterial seine Transparenz verliert wenn sie für
verschiedene Zwecke angewendet wird.
Zur Herstellung der wäßrigen Emulsion eines AN-Polymerisats, mit der die erfindungsgemäßen Ziele
erreicht werden können, wird ein Monomerengemisch verwendet das zu mehr als 60, vorzugsweise zu mehr als
70, insbesondere zu mehr als 80Gew.-% aus AN, gegebenenfalls aus mindestens einer weiteren äthylenisch
ungesättigten Verbindung als Comonomeres und einer bestimmten Menge ungesättigter Sulfonsäuren
und/oder ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Salzen besteht.
Als äthylenisch ungesättigte Verbindungen, die für die
Mischpolymerisation mit AN infrage kommen, können beispielsweise bekannte ungesättigte Verbindungen
verwendet werden, z. B. Vinylhalogenide und Vinylidenhalogenide, wie Vinylchlorid, Vinylbromid, Vinylfluorid,
Vinylidenchlorid·, Acrylsäureester, wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat, Methoxyälhylacrylat,
Phenylacrylat, Cyclohexylacrylat; Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat,
Butylmethacrylat, Octylmethacrylat, Methoxyäthylmethacrylat, Phenylmethacrylat, Cyclohexylmethacryla
<; ungesättigte Ketone, wie Methylvinylketon, Phenylvinylketon,
Methylisopropenylketon; Vinylester, wie Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat,
Vinylbenzoat; Vinylether, wie Vinylether, Äthylvinyläthcr;
Acrylsäureamid und Alkylderivate davon; Styrol und Alkyl- oder Halogenderivate davon; wie Styrol,
Λ-Methylstyrol, Chlorstyrol; Allylalkohol und Ester oder
Äther davon; basische Vinylverbindungen, wie Vinylpyridin, Vinylimidazol, Dimethylaminoäthylmelhacrylat;
und Vinylverbindungen, wie Acrolein, Methacrolein, Vinylidencyanid, Glycidylmetliacrylat, Methacrylnitril.
Ungesättigten Sulfonsäuren und Salze davon (wie die Alkalimetallsalze, Ammoniumsalze) sind ungesättigte
Kohlenwasserstoffsulfonsäuren und Salze davon, wie Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure,
p-Styrolstilfonsäure; und die Sulfoalkylester *on
Acrylsäure oder Methacrylsäure (wie Sulfoäthylmethacrylat, Sulfopropylmethacrylat) und die Salze davon
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(wie die Alkalimetallsalze, Ammoniumsalze), Ungesättigte Carbonsäuren und Salze davon (wie die Alkalimetallsalze,
Ammoniumsalze) sind z. B, Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure. Das heißt, wenn
die spezifische Menge der obengenannten ungesättigten Sulfonsäure oder eines Salzes davon und/oder der oben
genannten ungesättigten Carbonsäure oder eines Salzes davon als Mischpolymerisationskomponente verwendet
wird, ist es leicht, die wesentliche Bedingung der Erfindung zu erzielen, d. h. mit anderen Worten, mehr
als 2 χ 10-5 bis 1,5 χ 10-3MoUg Polymerisat an
Sulfonsäuregruppen und/oder Carbonsäuregruppen oder Salze davon in das Polymerisat einzuführen.
Bei den konventionellen Emulsionpolymerisationsverfahren haben die gebildeten Polymerisate im
wesentlichen eine feste Form. Daher bilden die in den Polymerisationssysternen gebildeten Polymerisatteilchen
leicht Aggregate, die ihre Größe unverändert beibehalten, und die Polymerisation schreitet im Prinzip
an der Oberfläche der festen Polymerisatteilchen fort.
Im Gegensatz dazu bilden die erfindungsgemäßen Polymerisate, welche die Form von feinen geschmolzenen
Tröpfchen haben, nur schwer Aggregate im Vergleich zu festen Teilchen und die Polymerisation
schreitet nicht nur an der Oberfläche der geschmolzenen Tröpfchen des Polymerisats, sondern auch in dem
inneren Abschnitt der Tröpfchen fort. Darüber hinaus
werden auch dann, wenn die Polymerisattröpfchen miteinander kollidieren unter Bildung von Aggregaten,
die Aggregate durch die Oberflächenspannung wieder in einzelne kugelförmige geschmolzene Tröpfchen
aufgeteilt Infolgedessen erhält man dann, wenn diese geschmolzenen Tröpfchen durch Abkühlen zum Erstarren
gebracht werden, sehr feine, transparente, dichte und kugelförmige Polymerisatteilchen.
Die Teilchengröße des bei diesem Polymerisationsverfahren
erhaltenen Polymerisats hängt von der Größe der geschmolzenen Tröpfchen des Polymerisats in dem
Polymerisationssystem ab. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsion, die Acrylnitrilpolymersatteilchen
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von wesentlich weniger als 1 μ, vorzugsweise von
weniger als 500 πιμ und besonders bevorzugt von
weniger als 300 πιμ enthält, müssen unter gleichzeitigem
mäßigem Rühren des Polymerisationssystems mindestens 2 χ 10-5 bis 1,5 χ 10~3 Mol/g Polymerisat, vorzugsweise
mindestens 3 χ 10~5 Mol/g Polymerisat Sulfonsäuregruppen oder Salze davon und/oder Carbonsäuregruppen
oder Salze davon in das Polymerisat eingeführt werden. Wenn die Menge der eingeführten
Sulfonsäuregruppcn (Salze) und/oder Carbonsäuregruppen (Salze) zu gering ist, bilden die geschmolzenen
Tröpfchen des Polymerisats durch Aggregation eine große Masse, so daß keine feinen Polymerisatteilchen
erhalten werden können. Wenn andererseits die eingeführte Menge größer wird, wird die Teilchengröße
der geschmolzenen Tröpfchen kleiner und deshalb wird auch die Teilchengröße des letztlich erhaltenen
kugelförmigen Polymerisats kleiner. Für praktische Zwecke sollte jedoch die eingeführte Menge auf
weniger als 1,5 χ 10~3 Mol/g Polymerisat, vorzugsweise
weniger als I χ 10-3MeI/g Polymerisat, begrenzt
werden. Der hier verwendete Ausdruck »Mol/g Polymerisat« gibt die Anzahl der Mole an Sulfonsäuregruppen
oder Salzen davon und/oder Carbonsäuregruppen oder Salzen davon an, die in 1 g Polymerisat
enthalten sind.
Die bei dem erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren erhaltenen Polymerisate sollten in einem solchen
Zustand gehalten werden, in dem die feinen geschmolzenen Tröpfchen der Polymerisate ein stabiles Dispersioiissystem
bilden. Infolgedessen müssen die Mengen an dem Monomeren und an Wasser, die in ein
Reaktionsgefäß eingeführt werden, so eingestellt werden, daß die Wassermenge 45 bis 95, vorzugsweise
55 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des (der) Monomeren und des Wassers, beträgt Außerdem
ίο sollte das Polymerisationssystem vorzugsweise bei
einem höheren Druck als dem sich von selbst einstellenden Druck gehalten werden. Polymerisationstemperatur sollte oberhalb 12O0C, vorzugsweise oberhalb
i30°C oder höher, liegen. Die erfindungsgemäße
wäßrige Dispersion, die sehr feine und homogene geschmolzene Tröpfchen des AN-Polymerisats enthält,
kann nur dann erhalten werden, wenn diese Polymerisationsbedingungen eingehalten werden. Die erfindungsgemäßen
Ziele und Effekte sind nur schwer erreichbar, wenn Polymerisationsbedingungen angewendet werden,
die außerhalb der oben angegebenen Bereiche liegen. Die bevorzugte obert-Grenze für die Polymerisationstemperatur
liegt unterhalb 3000C, vorzugsweise unterhalb 2500C, wenn die Herstellung der Reaktionsapparaturen
und die Beeinträchtigung der Qualitäten der dabei erhaltenen Polymerisate, beispielsweise durch
Zersetzung und Verfärbung, berücksichtigt werden.
Die erfindungsgemäße Polymerisation sollte in einem Polymerisationsgefäß mit einem Rührer durchgeführt
werden, das dicht verschlossen werden kann oder eine geeignete Druckerzeugungseinrichtung aufweist, um
den Innendruck auf einem höheren Wert als dem sich unter den Polymerisationsbedingungen spontan bildenden
Dampfdruck (dem sich von selbst einstellenden Druck), vorzugsweise bei einem Druck von oberhalb
etwa 3 atm, zu halten. So kann beispielsweise die erfindungsgemäße Polymerisation auch unter einem
Druck von mehr als 100 atm oder unter einem Druck von bis zu 1000 atm oder mehr durchgeführt werden. Im
allgemeinen ist jedoch ein Druck von etwa 5 bis etwa 50 atm vom Standpunkt der großtechnischen Durchführbarkeit
aus betrachtet geeignet.
Zum Starten der erfindungsgemäßen Polymerisation kann jedes bekannte Verfahren angewendet werden. So
kann beispielsweise die Polymerisation entsprechend der Radikal-Polymerisation gestartet werden unter
Verwendung eines Radikalbildners (wie z. B. eines Peroxids, einer Azoverbindung) oder eines Redoxkatalysators,
bei dem es sich um einen kombinierten Katalysator aus einem Peroxid und einem Reduktionsmittel
handelt.
Danach vird die wäßrige Dispersion der feinen geschmolzenen Tröpfchen des AN-Polymerbats, die
nach der erfindungsgemäßen Polymerisation hergestellt
5, wird, auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes
des Polymerisats, im allgemeinen auf weniger als etwa IOO°C, abgekühlt, wobei während dieser Zeit die
Dispersion gerührt wird, um eine Aggregation der geschmolzenen Tröpfchen zu verhindern. Auf diese
Weise erstarren die geschmolzenen Tröpfchen des Polymerisats unter Bildung einer wäßrigen Dispersion
von festen und feinen kugelförmigen Polymerisatteilchen, d. h. einer wäßrigen Emulsion dsr »einen Teilchen
des Acrylnitrilpolymerisats. Auch bei diesem Abkühlungsverfahren
ist es zweckmäßig, die wäßrige Dispersion bei einen höheren Druck zu halten als dem sich von
selbst einstellenden Druck, um zu verhindern, daß die feinen Teilchen des AN-Polymerisats im geschmolzenen
Die dabei erhaltene wäßrige Emulsion des AN-Polymerisats weist die nachfolgend angegebenen ausgezeichneten Eigenschaften auf, die nach den konventionellen Verfahren bisher nicht erzielt werden konnten.
Die Emulsion ist in bezug auf ihre Stabilität gegenüber Aggregation und Einfrieren weit besser, obgleich sie
kein übliches oberflächenaktives Mittel (Emulgiermittel) oder Dispergiermittel enthält. Die Emulsion enthält
keine organischen Lösungsmittel, wie aromatische Kohlenwasserstoffe und halogenierte organische Verbindungen. Zur Herstellung der F.muslion sind keine
komplizierten Verfahren, wie z. B. eine Dispergierbe· handlung mit physikalischen Mitteln, erforderlich. Der
AN-Gehalt des Polymerisats beträgt mehr als 60% und er wird weiter erhöht auf mehr als 70%. so Haß die
ausgezeichneten Eigenschaften, die charakteristisch für die Acrylnitrilpolymerisate sind (z. B. die hohe Härte der
Polymerisatteilchen) in ausreichendem Maße erzielt werden können. Insbesondere weisen die erfindungsgemäßen
wäßrigen Emulsionen des AN-Polymerisats eine Polymerisatkon/entration von mehr als 10, vorzugsweise
von mehr als I 5 Gew. % auf und deshalb werden sie mit Vorteil für verschiedene Verwendungszwecke
eingesetzt. Die wäßrigen Emulsionen führen auch dann zu keiner Aggregation der Polymerisatteilchen, wenn
sie erhitzt oder konzentriert werden, und deshalb ist es leicht, eine Emulsion mit einer höheren Polvmerisatkonzentration
herzustellen.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen des AN-Polymerisats können in großem Umfang für
verschiedene Verwendungszwecke so wie sie sind oder in Form eines Feststoffes, der durch Versprühen oder
durch Trocknen von der Emulsion abgetrennt worden ist, eingesetzt werden Sie können beispielsweise als
Modifizierungsmittel für Kunststoffe, fasern und Filme,
als Oberflächenbehandlungsmittel fiir Papiere und Filme, als Anstriche auf Wasserbasis und Pigmente
sowie als Materialien zur Pulverformung und Pulverbeschichtung verwendet werden. Außerdem weisen die
wäßrigen Emulsionen ausgezeichnete Eigenschaften als Nivellierungsmittel (Glättungsmittel) für eine beschichtete
Oberfläche auf. Insbesondere können diese Emulsionen vorzugsweise als Mittel zur Verbesserung
der Anfärbbarkeit von Fasern und Filmen verwendet werden. Das heißt, wenn diese Emulsion Spinnlösungen
oder Filmbildungslösungen zugesetzt wird, wird dadurch die Anfärbbarkeit der daraus hergestellten
geformten Produkte, wie z. B. der Fasern und Filme, deutlich verbessert und außerdem werden dadurch
praktisch nicht anfärbbare geformte Produkte mit basischen Farbstoffen oder kationischen Farbstoffen
gut anfärbbar. Beispiele für faserartige oder filmartige Grundmaterialien. die für diese Zwecke verwendet
werden können, sind Cellulosen (z. B. Rayon. Cupra,
Acetat Triacetat. Cellophan). Polyvinylalkohole. Polyvinylchloride, Polyvinylidenchloride. Polyamide. Polyester.
Polyharnstoffe, Polystyrole. Polyurethane. Polyacrylnitrile.
Polyvinylidencyanide. Poiyfluoräthylene und dgl.
Durch Anfärben der erfindungsgemäßen AN-Polymerisatemulsionen
erhält man gefärbte feine Teilchen oder Emulsionen davon. Sie halten eine stabile Emulsion
in Wasser aufrecht ohne daß eine Aggregation der Teilchen auftritt Sie stellen sehr feine Teilchen mit einer
Teilchengröße von weniger als 500 ΐπμ dar. sind
glänzend und weisen überlegene Eigenschaften auf in bezug auf die Farbentwicklung und in bezug auf
verschiedene Beständigkeiten bzw. Echtheiten, wie z. B. die Lichtechtheit, die Verwitterungsbeständigkeit und
die chemische Beständigkeit (Beständigkeit gegen Chemikalien). Infolgedessen können sie in großem
Umfange als organisches Pigment verwendet werden, zur Verbesserung der Transparenz von gefärbten
Produkten oder gefärbten Oberflächen bis zu einem großen Ausmaße dienen und eine gleichmäßige
Färbung ermöglichen, wodurch der Wert von gefärbten Produkten extrem erhöht wird. Zur Herstellung solcher
gefärbter feiner Teilchen können basische Farbstoffe, saure Farbstoffe, Direktfarbstoffe, Dispersionsfarbstof
fe, metallhaltige Farbstoffe, Fluoreszenz.farbstoffe und dgl. verwendet werden. Die Verwendung von kationischen
Farbstoffen, wie sie üblicherweise zum Anfärben von Acrylfasern verwendet werden, ist jedoch am
meisten bevorzugt.
Außerdem erhält man durch Mischpolymerisation von AN mit einem anderen Monomeren, wie z. B.
Äthylacrylat oder Butylacrylat, das ein einzelnes Homopolymerisat mit einer niedrigen Tg (Glasumwandlungstemperatur)
bilden kann, wäßrige Emulsionen des AN-Polymerisats mit guten Filmbildungseigenschaften.
Da diese filmbildenden wäßrigen Emulsionen des AN-Polymerisats kein Emulgiermittel enthalten, werden
sie mit Vorteil ohne die verschiedenen Störungen verwendet, die häufig bei der Verwendung von üblichen
Polymerisatemulsionen auftreten.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher eriautert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Die darin angegebenen Teile und Prozentsätze beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das
Gewicht.
450 Teile AN, 40 Teile Methylacrylat (MA), 16 Teile Natrium-p-styrolsulfonat (SPSS) und 1181 Teile Wasser
wurden in einen 2000 ml-Autoklaven eingeführt und als Polymerisationsinitiator wurde Di-tert.-butylperoxid in
einer Menge von 0,5%. bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, zugegeben. Der Autoklav wurde dicht
verschlossen und die Polymerisation wurde 10 Minuten lang unter Rühren bei 160'C durchgeführt. Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Polymerisationsprodukt unter Rühren auf etwa 90'C abgekühlt und aus
dem Autoklaven herausgenommen. Bei diesem Produkt handelte es sich um eine stabile wäßrige Emulsion, die
extrem feine AN-Polymerisatteilchen mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von etwa 65 mn enthielt. Die Polymerisatkonzentration der Emulsion betrug
27% und in der Emulsion wurde keine Aggregation der Polymerisatteilchen beobachtet Es wurde ferner gefunden,
daß dieses Polymerisat etwa 1.6 χ 10-' Mol/g Polymerisat Sulfonatgruppen(—SOjNa) enthielt
Diese wäßrige Emulsion des AN-Polymerisats wurde durch Abkühlen derselben auf — 10cC eingefroren und
durch Erwärmen wieder geschmolzen, die dabei erhaltene Emulsion behielt jedoch ihren ursprünglichen
Dispersionszustand bei und es trat keine Aggregation von Polymerisatteilchen auf. Daraus geht hervor, daß
diese Emulsion gegen Einfrieren extrem stabil war.
Beim Konzentrieren dieser Emulsion durch Erhitzen bis zum Erreichen einer Polymerisatkonzentration von
40% trat keine Aggregation der Emulsion auf. Beim
weiteren Konzentrieren der Emulsion bis auf eine Polymerisatkonzentration von etwa 50% wandelte «rieh
die Emulsion in eine pastenartige Emulsion um.
500 Teile AN, 15,5 Teile SPSS und 1203 Teile Wasser
wurden in einen 2000 ml-Autoklaven eingeführt und als
Polymerisationsinitiator wurde Di-tert.-biitylperoxid in
einer Menge von 03%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren, zugegeben. Der Autoklav wurde dicht vp'schlossen und die Polymerisation wurde 17 Minuten
lang unter Rühren bei 160°C durchgeführt. Nach Beendigung der Reaktion wurde das Polymerisationsprodukt unter Rühren auf etwa 900C abgekühlt und aus
dem Autoklaven herausgenommen. Auf diese Weise erhielt man eine stabile wäßrige Emulsion (Polymerisatkonzentration 25%), die feine AN-Polymerisatteilcheti
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 70 Γπμ enthielt. Es wirde ferner gefunden, daß dieses
Polymerisat etwa 1,5 χ 10~4 Mol/g Polymerisat Sulfonatgruppen enthielt.
Als Elektrolyt wurde zu dieser wäßrigen Emulsion des AN-Polymerisats Natriumsulfat in einem Verhältnis von
50/50 Polymerisat/Natriumsulfat zugegeben, es trat jedoch keine Aggregation der Emulsion auf. Dies zeigt
eindeutig, daß diese wäßrige Emulsion gegenüber dem Elektrolyten extrem stabil war.
450 Teile AN, 40 Teile MA. 11 Teile Methacrylsäure
(MAA), 43,5 Teile SPSS und 1270 Teile Wasser wurden
in einen 2000 ml-Autoklaven eingeführt und als Polymerisationsinitiator wurde Di-tert.-butylperoxid in
e'ner Menge von 0,5%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, zugegeben. Der Autoklav wurde dicht
verschlossen und die Polymerisation wurde 23 Minuten lang unter Rühren bei 1500C durchgeführt. Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Polymerisationsprodukt unter Rühren auf etwa 900C abgekühlt und aus
dem Autoklaven herausgenommen. Auf diese Weise erhielt man eine stabile wäßrige Emulsion (Polymerisatkonzentration 21%), die feine AN-Polymerisatteilchen
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 100 Γημ enthielt. Es wurde ferner gefunden, daß dieses
Polymerisat etwa 4,0 χ 10~4 Mol/g Polymerisatsulfonatgruppen (—SChNa) und etwa 2,4 χ 10—· Mol/g
Polymerisatcarbonsäuregruppen (—COOH) enthielt.
Diese wäßrige Emulsion des AN-Polymerisats hatte einen pH-Wert von 6. Der pH-Wert dieser Emulsion
wurde durch Zugabe von 5%iger verdünnter Schwefelsäure auf 1,0 gesenkt, es wurde jedoch kein Brechen der
Emulsion beobachtet. Nach der Erhöhung des pH-Wertes dieser Emulsion durch Zugabe einer 5%igen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung auf 13,0 trat keine Aggreation der Emulsion auf. Daraus geht hervor, daß
die erfindungsgemäße Emulsion sowohl im sauren als auch im alkalischen Bereich eine ausgezeichnete
pH-Werstabilität aufwies.
Anschließend wurde die wäßrige Emulsion in bezug auf ihre Fähigkeit (insbesondere mit basischen Farbstoffen) anfärbbare Polyvinylalkohol (PVA)-Fasern
herzustellen, getestet durch Zugabe dieser Emulsion zu einer PVA-Spinnlösung, die 15 Teile PVA und 85 Teile
Wasser enthielt. In diesem Test wurde die Emulsion zu der PVA-Spinnlösung so zugegeben, daß das Gewichtsverhältnis von PVA zu den feinsn Polymerisatteilchen
100 zu 14 betrug; dann wurden die feinen Polymerisatteilchen homogen in der Spinnlösung dispergiert, wobei
keine Aggregation auftrat Anschließend wurde die Spinnlösung wie üblich einem Naßspinnen unterworfen,
woran sich eine übliche Wärmebehandlung und eine
chemische Behandlung anschloß. Als Ergebnis wurde
gefunden, daß die dabei erhaltenen PVA-Fasern eine ausgezeichnete Transparenz aufwiesen, ohne daß eine
Entglasung durch die in die Fasern eingeführten feinen
·, Polymerisatteilchen auftrat. Die PVA-Fasern wurden mit Sumiacryl Brilliant Red N-4G (einem kationischen
Farbstoff der Firma Sumitomo Chemical Co. Ltd.) gefärbt, wobei ein gefärbtes Produkt mit einer extrem
brillianten roten Farbe erhalten wurde. Das Mengenver-
iii hältnis von Farbstoff zu Faser betrug 0,2 zu '00 und die
Anfärbeiemperatur betrug 900C und die Anfärbezeit 60
Minuten.
Es wurde ein Reaktionsgemisch aus 490 Teilen AN, 5 Teilen MAA. 26 Teilen SPSS und 1218 Teilen Wasser
gemäß Beispiel 2 polymerisiert, wobei diesmal jedoch die Polymerisationstemperatur 1500C betrug. Als
Ergebnis wurde eine stabile wäßrige Emulsion (Polymerisatkonzentration 21%) mit AN-Polymerisatteilchen
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 100 τημ erhalten. Das AN-Polymerisat enthielt etwa
3.0x 10-4 Mol/g Polymerisat Sulfonatgruppen und etwa
1.4 χ 10—4 Mol/g Polymerisat Carbonsäuregruppen.
Diese wäßrige Emulsion war extrem stabil und es trat auch dann keine Aggregation auf, wenn sie für einen
langen Zeitraum stehen gelassen wurde.
ü 450 Teile AN, 40 Teile MA, 11 Teile MAA, 20 Teile
Natriummethallylsulfonat und 1216 Teile Wasser wurden in einen 2000 ml-Autoklaven eingeführt und als
Polymerisationsinitiator wurde Wasserstoffperoxid in einer Menge von 1.0%, bezogen auf das Gesamtgewicht
jo der Monomeren, zugegeben. Der Autoklav wurde dicht
verschlossen und die Polymerisation wurde 20 Minu.en lang unter Rühren bei 1600C durchgeführt. Nach
Beendigung der Reaktion wurde das Polymerisationsprodukt unter Rühren auf etwa 900C abgekühlt und aus
•»5 dem Autoklaven herausgenommen. Auf diese Weise
erhielt man eine stabile wäßrige Emulsion (Polymerisatkonzentration 20%), die AN-Polymerisatteilchen mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 100 Γημ
enthielt. Das AN-Polymerisat enthielt etwa 2.4 χ ΙΟ"4
Mol/g Polymerisat Sulfonatgruppen und etwa 2.5 χ 10~4
Mol/g Polymerisat Carbonsäuregruppen.
444 Teile AN, 141 Teile MA, 12 Teile MAA. 3 Teile
Natriummethallylsulfonat und 1200 Teile Wasser wurden in einen 2000 ml-Autoklaven eingeführt und als
Polymerisationsinitiator wurde Wasserstoffperoxid in einer Menge von 1,0%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren, zugegeben. Der Autoklav wurde dicht
verschlossen und die Poylmerisation wurde 20 Minuten lang unter Rühren bei 1600C durchgeführt. Nach der
Polymerisation wurde das Produkt unter Rühren auf etwa 90° C abgekühlt und aus dom Autoklaven
herausgenommen. Auf diese Weise erhielt man eine stabile wäßrige Emulsion (Polymerisatkonzentration
23^%), die AN-Polymerisatteikhen mit einem durchschnittlichen TeOchendurchmesser von etwa 500 mu
enthielt. Das AN-Polymerisat erhielt etwa 2.3x10'
Mol/g Polymerisat Sulfonatgruppen und etwa 1,7 χ 10 4
Mol/g Polymerisat Carbonsäuregruppen.
Zum Vergleich wurden 342 Teile AN, 246 Teile MA, 9 Teile MAA, 3 Teile Natriummethallylsiilfonat und 1200
Teile Wasser in einen 2000 ml-Autoklaven eingeführt.
Die Polymerisation wurde unter den gleichen Bedingungen wie oben cJ'jrchgeführt. Nach der Polymerisation
wurde das Produkt auf die gleiche Weise wie oben aus dem Autoklaven herausgenommen. Die Teilchengröße
des Polymerisats in der dabei erhaltenen Emulsion war sehr groß, sie betrg beispielsweise mehrere 10 Mikron
und die Polymerisatteilchen wichen extrem stark von der kugelförmigen Form ab (waren extrem deformiert)
und die Stabilität der Emulsion war sehr gering.
76 Teile AN, 22 Teile Butylacrylat, 2 Teile SPSS, 0,415 Teile Natriumpy-ophosphit, 0,0016 Teile Eisen(II)chlorid und 355 Teile entionisiertes Wasser wurden in einen
mit einem Tropftrichter, einem Rückflußkühler, einem Thermometer und einem Rührer ausgestatteten I 1-5-Hals-Kolben eingeführt. Die Mischung wurde unter
Rühren bei 400C gehalten. In diesen Kolben wurden
innerhalb von 30 Minuten 50 Teile einer 10%igen wäßrigen Ammoniumpersulfatlösung eingetropft. Die
Viskosität der Mischung begann nach dem Verstreichen von 15 Mintuen ab dem Beginn des Zutropfens scharf
anzusteigen und nach weiteren 10 Minuten wurde das Ganze zu einem Gel und das Rühren wurde unmöglich.
Claims (4)
1. Stabile wäßrige, emulgiermittel- und dispergiermittelfreie Emulsion eines Acrylnitrilpolymerisats
mit einem Acrylnitrilpolymerisatgehalt von mindestens
10 Gew.-%, wobei das Acrylnitrilpolymerisat zu mehr als 60 Gew.-% aus Acrylnitril und
ungesättigten Sulfonsäuren oder Salzen davon und/oder ungesättigten Carbonsäuren oder Salzen
davon besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat 2 χ 10~ε bis 1,5 χ 10~3 Mol/g
Polymerisat Sulfonsäuregruppen oder Salze davon und/oder Carbonsäuregruppen oder Salze davon
enthält und eine Teilchengröße von wesentlich weniger als 1 μ in Wasser besitzt
2. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Emulsion nach Anspruch 1 durch Copolymerisation
eines Monomerengemisches, das mehr als 60 Gew.-% Acrylnitril sowie ungesättigte Sulfonsäuren
oder Salze davon und/oder ungesättigte Carbonsäuren oder Salze davon enthält, unter
Rühren bei einer Temperatur oberhalb 1200C in Anwesenheit eines Polymerisationsinitiators sowie
mindestens bei dem sich von selbst einstellenden Druck in einem wäßrigen System, das 45 bis
95Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht von Wasser und dem (den) Monomeren
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß 2 χ 10~5 bis
1,5 χ 10~3MoI/g Polymerisatsulfonsäuregruppen
oder Salze davon und/oder Carbonsäuregruppen oder Salze davon in das Polymerisat einpolymerisiert
werden und das erhaltene Dispersionssystem aus feinen Tröpfchen des Polymerisats in geschmolzenem
Zustand unter Rühren auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Polymerisats
abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Dispersionssystem auf weniger als 1000C abgekühlt wird, während es bei
einem Druck gehalten wird, der höher ist als der sich von selbst einstellende Druck.
4. Verwendung einer wäßrigen Emulsion gemäß Anspruch 1 als Mittel zur Verbesserung der
Anfärbbarkeit von Fasern und Filmen.
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