DE923406C - Bad und Verfahren zur Abscheidung von UEberzuegen aus Gold oder Goldlegierungen auf galvanischem Wege - Google Patents
Bad und Verfahren zur Abscheidung von UEberzuegen aus Gold oder Goldlegierungen auf galvanischem WegeInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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Description
In den meisten Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung eines Metalls oder einer Metallegierung
unter Verwendung von wäßrigen Lösungen von Salzen des oder der abzuscheidenden Metalle
und insbesondere bei der Abscheidung von Gold oder Goldlegierungen kann man feststellen, daß
das Gewicht des an der Kathode abgeschiedenen Metalls oder der abgeschiedenen Legierung kleiner
ist als das Gewicht, das entsprechend dem Stromverbrauch theoretisch hätte abgeschieden werden
sollen. Mit anderen Worten ist die Ausbeute des Verfahrens in bezug auf den Stromverbrauch nicht
100 °/o, sondern niedriger, manchmal sogar sehr viel kleiner als die theoretische Ausbeute. Ein Teil
des Stromes bewirkt sekundäre Elektrolysen und macht insbesondere an der Kathode Wasserstoff
frei. Alle Metalle besitzen im Augenblick ihrer elektrolytischen Abscheidung die Eigenschaft, den
an der Kathode im statu nascendi entstehenden Wasserstoff in sich zurückzuhalten.
Dieser im Metall zurückgehaltene Wasserstoff ist der Grund für die Porosität dünner Niederschläge
und für die außerordentliche Brüchigkeit dicker Niederschläge, weil der eingeschlossene
Wasserstoff innere Spannungen im Metall hervorruft. Die Edelmetalle neigen am meisten dazu, bedeutende
Mengen Wasserstoff in sich zurückzuhalten. Man stellt z. B. im Verlaufe der Elektrolyse
von Lösungen von Goldsalzen oder Gemischen von Goldsalzen mit anderen Schwermetallsalzen
niemals die geringste Wasserstoffentwicklung an der Kathode fest, selbst wenn nur 20% des ver-
brauchten Stromes für die Abscheidung des Metalls gedient habe«; dies beweist, daß der Wasserstoff
durch den Goldniederschlag wirklich vollständig zurückgehalten worden ist.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Abscheidung von Überzügen aus Gold : oder aus - Goldlegierungen auf galvanischem Wege sowie ein Bad zur Durchführung dieses Verfahrens. Die Erfindung ermöglicht, das Auftreten der obenerwähnten, durch die Entstehung von Wasserstoff an der Kathode bedingten Nachteile zu vermeiden, indem die Zurückhaltung des Wasserstoffs in dem gebildeten Überzug unmöglich gemacht wird.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Abscheidung von Überzügen aus Gold : oder aus - Goldlegierungen auf galvanischem Wege sowie ein Bad zur Durchführung dieses Verfahrens. Die Erfindung ermöglicht, das Auftreten der obenerwähnten, durch die Entstehung von Wasserstoff an der Kathode bedingten Nachteile zu vermeiden, indem die Zurückhaltung des Wasserstoffs in dem gebildeten Überzug unmöglich gemacht wird.
Dieses Verfahren besteht darin, daß man, wie in den schon im Gebrauch befindlichen Verfahren,
einen elektrischen Strom durch ein wäßriges Bad leitet, welches ein alkalisches Aurocyanid in
Lösung enthält und wobei sich der zu überziehende Gegenstand an der Kathode befindet. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Bad verwendet, welches in gelöstem Zustand ein
nitriertes Derivat einer aliphatischen organischen Verbindung von niedrigem Molekulargewicht enthält.
In der Tat hat man festgestellt, daß diese Derivate, und insbesondere das Nitroguanidin' und
. . der Nitroharnstoff, fähig sind, chemisch mit dem an
der Kathode gebildeten Wasserstoff zu reagieren und so zu verhindern, daß dieses Gas durch den
Goldniederschlag zurückgehalten werden kann.
Diese Derivate müssen folgende Bedingungen erfüllen, welche in den Verfahren zur elektrolytischen
Abscheidung von Gold oder Goldlegierungen mit Hilfe alkalischer Aurocyanidbäder
berücksichtigt werden müssen, wenn man günstige
Resultate erhalten will. . '
Die Derivate müssen eine sehr hohe Affinität zum kathodischen .Wasserstoff haben, sie müssen
bei relativ niedrigen Konzentrationen wirken und trotzdem den gesamten gebildeten Wasserstoff aufnehmen;
sie müssen wasserlöslich sein, und zwar auch in Gegenwart von für die Zusammensetzung
von galvanischen Vergoldungsbädern verwendeten Salzen, und dürfen mit diesen Salzen nicht
reagieren; sie müssen bei der Anwendungstemperatur der Bäder für die galvanische Vergoldung
verhältnismäßig beständig sein (20 bis 8o° C). Diese Derivate müssen ferner Reduktions- oder
Zersetz'ungsprodukte ergebe'ii' (im Falle- erhöhter
Temperatur "des Bades), die keinerlei Einfluß auf die ^Elektrolyse ausüben; schließlich dürfen diese
- Derivate den Glanz der Niederschläge nicht nachteilig "beeinflussen. -
Das erfindungsgemäße Bad besteht aus einer
wäßrigen Lösung, welche ein alkalisches Aurocyanid enthält; dieses Bad ist dadurch gekenn-
■ zeichnet, daß es ein nitriertes "Derivat einer
aliphatischen organischen Verbindung von niedrigem Molekulargewicht in gelöstem Zustand "enthält,
wie-'z. B. Nitroguanidin oder Nitroharhstoff, die
insbesondere vorteilhaft sind. Das eine oder andere kann bei einer Konzentration von nur 5 bis 10 g/l
Badflüssigkeit verwendet werden. Man kann dann feststellen, daß ■ der gesamte an der Kathode
gebildete Wasserstoff mit diesem Derivat reagiert. Die so erhaltenen dicken Niederschläge von Gold
oder Goldlegierungen sind geschmeidig und dehnbar und weisen keine inneren Spannungen auf; sie
blättern nicht ab und brechen nicht, selbst wenn ihre Dicke mehrere Dutzend Mikron erreicht. Im übrigen
verschlechtern sich diese Niederschläge selbst bei einer raschen Erhitzung bis auf eine Temperatur
von über 4000 C nicht und bilden keine Blasen.
Nachstehend wird an Hand von zwei Beispielen gezeigt, wie das erfindungsgemaße Verfahren zur
Abscheidung von glänzenden Überzügen aus einer Kupfer-Gold-Legierung von ungefähr 20 Karat
durchgeführt werden kann.
Beispiel ι
Man. stellt ein Vengoldungsbad der folgenden Zusammensetzung her:
. Gold in Form von
Kaliumgoldycanid 2 g/l
Kupfer an Form von
Kaliumkupfercyanid 20 g/l
Kaliumcyanid 10 g/l
sekundäres Kaliumphosphat
(K2HPO4) 25 g/l
Kaliumcarbonat ". 10 g/l
Nitroguanidin 8 g/l
In dieses Bad wird eine unangreifbare Anode eingesetzt, und man bringt den mit dem glänzenden
Überzug einer Goldlegierung zu versehenden Ge^
genstand an die Kathode. Man leitet durch dieses Bad bei einer Temperatur von 60'01 C einen
elektrischen Strom von einer Stromdichte von 1,5 Amp./dm2, bezogen auf die Oberfläche des zu
•besdhlagenden Gegenstandes. Pro Stunde scheidet sich ein 13 bis 15 μ dicker Niederschlag aus einer
Kupfer-Gold-Legderung von etwa 20 Karat ab. Die
Ausbeute, berechnet in bezug auf den verbrauchten Strom, beträgt ungefähr 35 °/o.
Beispiels log
Man bereitet ein Vergoldungsbad von der folgenden Zusammensetzung: · - - ■ - -
Gold in Form von
Kaliumgoldcyanid 2 g/l
Kupfer 'in Form von .. . · .
Kaliumkupfercyanid "... ..,'... . 20 g/l
'Käliumcyaniid .'..................... 10 g/l
sekundäres Kalramphosphat
(K2HPO4) ......" 25g/l
Kaliumcarbonat ................ 10 g/l
Nitroharnstoff . 10 g/l
Man versieht dieses Bad mit einer' unangreifbaren
Anode und bringt den mit einer Goldlegierung zu überziehenden Gegenstand an die Kathode.
Das Bad.wird auf eine Temperatur·zwischen 25
und 300 C eingestellt.; Hierauf leitet man durch
dieses Bad einen elektrischen Strom von einer Stromdichte von 0,3 bis 0,5 Amp./dm2, bezogen
auf die Oberfläche des zu beschlagenden Gegen-Standes. Es bildet sich ein Überzug von 5 bis 6 μ
Dicke von ungefähr 20 Karat. Die auf den Stromverbrauch bezogene Ausbeute beträgt ungefähr
35°/o.
Ob man nun nach dem ersten oder zweiten der 5 obenstehenden Beispiele verfährt, erhält man glänzende,
dehnbare Überzüge, und zwar unabhängig von deren Dicke; ferner weisen diese Überzüge
keine Risse auf und schälen oder lösen sich bei Bearbeitung nicht ab. Bei Erwärmen tritt keine
Blasenbildung auf, selbst wenn ihre Dicke größer als 7 μ ist.
Wenn man hingegen genau so wie in den Beispielen angegeben verfährt, aber unter Verwendung
von Bädern, die kein Nitroguanidin und keinen Nitroharnstoff enthalten, erhält man mangelhafte
Überzüge. Solche von einer Dicke von mehr als 6 oder 7 μ weisen nach raschem Erhitzen gegen
4000 C eine große Anzahl großer Blasen auf; diese Blasen können entleert werden, und man stellt dann
fest, daß das in ihnen eingeschlossene Gas Wasserstoff ist.
Überzüge von einer Dicke von 10 bis 20 μ sind
schon brüchig, und wenn sie bearbeitet werden müssen, stellt man fest, daß sie sich abschälen oder
entlang der vom Werkzeug berührten Partie abblättern.
Wenn die Dicke der Überzüge noch größer ist, kommt es häufig vor, daß Risse auftreten oder der
Überzug sich abschält, während der zu überziehende Gegenstand sich noch im Bad befindet oder aber
kurz nach der Entnahme aus dem Bad; diese Mängel treten selbst bei Überzügen von einer Dicke
weit unterhalb 20 μ auf.
Claims (6)
1. Bad für die Abscheidung von Überzügen aus Gold oder Goldlegierungen auf galvanischem
Wege, bestehend aus einer wäßrigen, ein alkalisches Aurocyanid enthaltenden Lösung, dadurch
!gekennzeichnet, daß es ein nitriertes Derivat einer aliphatischen organischen Verbindung von
niedrigem Molekulargewicht in gelöstem Zustand enthält.
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 5 bis 10 g/l des genannten
nitrierten Derivats enthält.
3. Bad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte nitrierte Derivat noch eine Aminogruppe enthält.
4. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß da,s genannte
nitrierte Derivat Nitroguanidin ist.
5. Bad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das nitrierte Derivat
Nitroharnstoff ist.
6. Verfahren zur Abscheidung von Gold oder Goldlegierungen auf galvanischem Wege, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überzüge aus Bädern nach den Ansprüchen 1 bis 5 kathodisch
abgeschieden werden.
© 9587 1.55
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH718573X | 1952-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE923406C true DE923406C (de) | 1955-02-10 |
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Family Applications (1)
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DES31495A Expired DE923406C (de) | 1952-04-28 | 1952-12-14 | Bad und Verfahren zur Abscheidung von UEberzuegen aus Gold oder Goldlegierungen auf galvanischem Wege |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2723910A1 (de) * | 1976-06-01 | 1977-12-15 | Systeme De Traitements De Surf | Zusatzgemisch fuer elektrolysebaeder |
Families Citing this family (4)
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---|---|---|---|---|
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US3475290A (en) * | 1965-05-07 | 1969-10-28 | Suwa Seikosha Kk | Bright gold plating solution and process |
US3833488A (en) * | 1971-08-20 | 1974-09-03 | Auric Corp | Gold electroplating baths and process |
US3856638A (en) * | 1971-08-20 | 1974-12-24 | Auric Corp | Bright gold electroplating bath and method of electroplating bright gold |
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DE637648C (de) * | 1930-04-25 | 1936-11-03 | Heinrich Gockel Dr | Verfahren zur Herstellung von galvanischen UEberzuegen |
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- 1952-04-28 CH CH286122D patent/CH286122A/fr unknown
- 1952-07-21 US US300126A patent/US2702271A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1952-12-14 DE DES31495A patent/DE923406C/de not_active Expired
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DE2723910A1 (de) * | 1976-06-01 | 1977-12-15 | Systeme De Traitements De Surf | Zusatzgemisch fuer elektrolysebaeder |
Also Published As
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CH286122A (fr) | 1952-10-15 |
GB718573A (en) | 1954-11-17 |
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FR1067619A (fr) | 1954-06-17 |
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