DE637648C - Verfahren zur Herstellung von galvanischen UEberzuegen - Google Patents

Description

In der Galvanotechnik werden bisher Überzüge von Silber, Gold, Kupfer, Zinn u. a. in Bädern erzeugt, die viel Cyankali enthalten.

Es wurde auch schon vorgeschlagen, den Cyanidbädern Thioharnstoff zuzusetzen, auch zu Thiosulfatsilberbädern wurde schon ein geringer Zusatz von Thioharnstoff empfohlen.

Es wurde nun gefunden, daß man in allen galvanischen Verfahren einschließlich der Vorbehandlung der zu überziehenden Metalle (Quickbeize) das Cyankali ersetzen kann durch Thioharnstoff bzw. durch seine wasserlöslichen Derivate. Das Arbeiten mit dem giftigen Cyankali erfordert äußerste Vorsichtsmaßregeln, und trotz aller Vorsichtsmaßregeln kommen erfahrungsgemäß immer noch Vergiftungsfälle mit tödlichem Ausgang vor. Die Anwendung des völlig ungiftigen

ao Thioharnstoffe erleichtert galvanotechnische Arbeiten somit außerordentlich.

Außerdem ist es unter Verwendung von Thioharnstoffen möglich, auf galvanischem Wege Überzüge herzustellen von solchen Metallen, bei denen dies selbst unter Verwendung von Cyankali nicht möglich war, weil stets eine schwammige Abscheidung erfolgte, wie z. B. bei; der Herstellung eines Bleiüberzuges auf Eisen. Der Zusatz von Thioharnstoff zu thiosulfathaltigen Silberbädern ist nicht Gegenstand der Erfindung.

Beispiel 1

Man löst etwa 30 g Thioharnstoff und 9 big 10 g Silbernitrat zu 1 1 Wasser auf und hängt in dieses Bad die zu versilbernden Gegenstände als Kathode. Als Stromquelle genügt ein Akkumulator von 2 Volt.

Beispiel 2

Man löst etwa 40 g Thioharnstoff und 20 g Nickelsulfat in 11 Wasser und gibt etwa 1 g Essigsäure hinzu. In dieses Bad hängt man den zu vernickelnden Gegenstand. Als Stromquelle dient ein Akkumulator von 4 Volt. Die Stromdichte beträgt¹ etwa 0,3 Amp. pro qdm.

Beispiel 3

Man löst etwa 20 g Thioharnstoff und 15 g Zinksulfat in 1 1 Wasser und gibt etwa 20 g Ammonacetat hinzu. In dieses Bad hängt man den zu verzinkenden Gegenstand. Als Stromquelle dient ein Akkumulator von 4 Volt. *" Die Stromdichte beträgt etwa 0,2 Amp. pro qdm.

Beispiel 4

Man löst etwa 30 g Thioharnstoff und 15 g Bleinitrat in 11 Wasser und gibt etwa 30 g Ammonacetat und 8 bis 10 g Leim hinzu. In dieses Bad hängt man den zu verbleienden Gegenstand. Als Stromquelle dient ein Akku-

mutator von 4 Volt. Die Stromdichte beträgt etwa 0,3 Amp. pro qdm.

Beispiel 5

Man löst etwa* 10 g Thioharnstofif und Quecksilberchlorid in 11 Wasser auf. Dieseä Bad dient als Quickbeize.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von galvanisehen Überzügen, dadurch gekennzeichnet, daß man dem cyanid- und thiosulfatfreien

   ^"!»•galvanischen Bade Thioharnstoff bzw.

   ¹^j-- seine wasserlöslichen Derivate zusetzt.