DE922431C

DE922431C - Verfahren zur Behandlung von im wesentlichen farblosen Fettsaeuren

Info

Publication number: DE922431C
Application number: DEF6752A
Authority: DE
Inventors: Walter Dr Hagge; Friedrich Dr Povenz; Mathieu Dr Quaedvlieg
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1951-07-15
Filing date: 1951-07-15
Publication date: 1955-01-17

Description

Verfahren zur Behandlung von im wesentlichen farblosen Fettsäuren Fettsäuren, insbesondere solche synthetischer Herkunft, weisen häufig, selbst wenn sie in Farbe, Schmelzpunkt und Säurezahl einwandfrei sind, einen sehr unangenehmen Geruch auf, der vor allem beim Altern und Liegen an der Luft noch zunimmt und ihre Verarbeitung zu Seifen, Waschrohstoffen und Textilhilfsmitteln beeinträchtigt bzw. vereitelt.
Es wurde nun gefunden, daß man derartige mit einem unangenehmen Geruch behaftete Fettsäuren in geruchlich einwandfreie Fettsäuren überführen kann, wenn man sie in wäßriger Dispersion, vorteilhafterweise unter Zuhilfenahme von Dispergatoren, mit geringen Mengen Chlor behandelt. Im allgemeinen genügen 3 bis 51/o Chlor.
Es empfiehlt sich, die Temperatur bei der Chlorbehandlung so niedrig zu halten, wie es der Schmelzpunkt der jeweils vorliegenden Fettsäure zuläßt; zweckmäßig dispergiert man die Fettsäure in geschmolzenem Zustand unter gutem Rühren in dem wäßrigen Medium und kühlt dann die Mischung vor der Chlorbehandlung so weit ab, bis eine feine Suspension entsteht. Nach der Chlorbehandlung wird das Reaktionsprodukt, gegebenenfalls unter Durchleiten vor Inertgasen, wie Stickstoff oder Kohlensäure, mit heißem Wasser gewaschen.
Als Dispergatoren kommen in erster Linie solche in Betracht, die gegenüber Chlor im wesentlichen indifferent sind, insbesondere Alkyl-, Aryl- oder Aralkylsulfonate.
Beispiel r r kg synthetische, praktisch farblose Fettsäure mit stark ranzigem Geruch, die durch Oxydation geeigneter Fraktionen der Fischer-Tropsch-Synthese gewonnen war, wird nach Zusatz von ro g paiaffinsülfonsaurem Natrium in i kg Wasser bei q.o bis 5o° unter gutem Rühren emulgiert. Anschließend kühlt man die Mischung unter Rühren langsam auf 5 bis 15° ab. In die entstandene feine Suspension leitet man dann im Verlauf von .2 Stunden unter Rühren etwa q.o g Chlor ein. Hierauf wird das Reaktionsgemisch mit Stickstoff oder Kohlensäure ausgeblasen und dabei erwärmt. Die abgeschiedene Fettsäure, die noch mehrmals mit heißem Wasser gewaschen wird, hat ihren ranzigen Eigengeruch verloren und läßt sich zu geruchlich einwandfreien Erzeugnissen weiterverarbeiten.
Beispiel e i kg farblose Kokosfettsäure mit ranzigem Geruch wird beim Schmelzpunkt der Fettsäure unter Zusatz von 5 g paraffinsulfonsaurem Natrium in 2 kg Wasser emulgiert; anschließend werden in die erhaltene Suspension unterhalb des Schmelzpunktes der Fettsäure im Verlauf i Stunde 5o g Chlor eingeleitet. Das Reaktionsgemisch wird dann unter Durchleiten von Kohlensäure aufgeschmolzen. Die sich abscheidende Fettsäure wird abgetrennt und dreimal mit heißem Wasser gewaschen. Nach dieser Behandlung hat die Säure, die etwa 2% Chlor aufgenommen- hat, ihren ranzigen Eigengeruch verloren und liefert einwandfreie Seifen oder Textilhilfsmittel.

Claims

PATENTANSPRUCH: Zerfahren zur Behandlung von im wesentlichen farblosen Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fettsäuren in wäßriger Dispersion, vorteilhafterweise unter Zuhilfenahme von Dispergatoren, mit geringen Mengen Chlor behandelt. Angezogene Druckschriften: Chem. Zentralblatt, 19228, I, 1113; D a v i d s oh n, Lehrbuch der Seifenfabrikation, 19i8, 2o bis 26; S t e i ne r, Industrie der Fette und Seifen,1925,20-, Seifensieder-Zeitung, 1938, 319.