DE921447C - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wertvollen, Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden komplexen Borverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wertvollen, Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden komplexen Borverbindungen

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DE921447C
DE921447C DESCH11682A DESC011682A DE921447C DE 921447 C DE921447 C DE 921447C DE SCH11682 A DESCH11682 A DE SCH11682A DE SC011682 A DESC011682 A DE SC011682A DE 921447 C DE921447 C DE 921447C
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Friedrich Haase
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F5/00Compounds containing elements of Groups 3 or 13 of the Periodic Table
    • C07F5/02Boron compounds
    • C07F5/022Boron compounds without C-boron linkages

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wertvollen, Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden komplexen Borverbindungen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wertvollen, Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden komplexen Borverbindungen, die sich durch ihre gute Verträglichkeit und ihre bakterizide Wirkung auszeichnen.
  • Es ist bekannt, aus Borsäure und Salicylsäure mit Ameisensäure in Gegenwart von äquivalenten Alkalimengen komplexe Verbindungen herzustellen. Diese Verbindungen haben die Eigenschaft, leicht Ameisensäure abzugeben. Der Ersatz von Salicylsäure durch stärkere Säuren, wie Zitronensäure oder Weinsäure, ist jedoch infolge des hohen Reaktionsvermögens und wegen des Kristallwassergehaltes derselben nicht zweckmäßig.
  • Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, haltbare Boroformiatpräparate auch in der Weise herzustellen, daß man zu den trockenen Boroformiatsalzen trockene saure Puffersubstanzen im stöchiometrischen Verhältnis zumischt. Bei Zutritt von Wasser oder Feuchtigkeit soll dann die Ameisensäure frei werden, wobei der Reaktionsverlauf durch die Wahl der Puffersubstanz gesteuert werden soll. Es hat sich aber gezeigt, daß derartige trockene Mischungen nicht haltbar sind, da die vorgeschlagenen Puffersubstanzen infolge ihres Kristallwassergehaltes bereits während der Fertigung der Mischung Ameisensäure in Freiheit setzen. Bei längerer Lagerung büßen diese Gemische ihren therapeutischen Wirkungsgrad ein. In den Fällen, in denen es nicht nur auf das Freiwerden der Ameisensäure ankommt, sondern in denen weitere therapeutische Effekte erwünscht sind, haben sich die bisher bekannten Boroformiatverbindungen als unzureichend erwiesen.
  • Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Borsäure in Gegenwart von Alkali mit zwei oder mehr untereinander verschiedenen, organischen, therapeutisch wertvollen Säuren, von denen mindestens eine Sulfhydryl-Gruppen enthält, zu Borsäurekomplexverbindungen umzusetzen, wobei die angewendete Gesamtmenge der organischen Säuren in einem bestimmten Molekularverhältnis zur angewendeten Borsäure- und Alkalimenge steht.
  • Die zur Anwendung kommenden Mengen organischer Säuren sind derart zu wählen, daß das Molverhältnis der molaren Affinität des Säuregemisches bzw. der einzelnen Säurekomponenten zur Borsäure entspricht. Erfindungsgemäß wird die Borsäure mit mindestens zwei verschiedenen Säuren in Reaktion gebracht, und zwar zunächst mit aliphatischen Carbonsäuren, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, und anschließend mit Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden organischen Säuren bzw. Verbindungen.
  • Man kann aber auch vor der Einwirkung der Sulfhydrylverbindungen noch eine weitere Säure einführen; für diesen Fall haben sich insbesondere die Oxygruppen enthaltenden Carbonsäuren, wie Weinsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Salicylsäure, Gerbsäure, Ascorbinsäure u. dgl., bewährt.
  • Erfindungsgemäß wird es möglich, durch die Kombination mit organischen Säuren, die Sulfhydryl-Gruppen enthalten, wie Thioessigssäure, Thiomilchsäure, Thioglykolsäure od. dgl., bzw. durch Verbindungen, die sich ebenfalls durch ihren hohen Gehalt an Sulfhydryl-Gruppen auszeichnen, z. B den Abbauprodukten der Keratine, nicht nur die Stabilität der Komplexverbindungen zu erhöhen, sondern auch deren therapeutischen Effekt wesentlich zu verbessern. So bilden z. B. die Keratinhydrolysate im Körper durch ihren Gehalt an peptidartig gebundenem Cystein, also an Schwefel, in der gleichen Bindungsform wie das Glutathion, ein schwefelhaltiges Redoxsystem, das die Stoffwechselvorgänge der Zellen aktiviert und die exogenen und endogenen Toxine entgiftet. Hierdurch werden neben den bekannten Wirkungen der Boroformiatverbindungen die natürlichen Abwehrkräfte erhöht, und es wird eine rasche Entgiftung erzielt.
  • Wichtig ist, daß Verhältnisse eingehalten werden, die der molekularen Affinität der Stoffe zueinander entsprechen, so daß kristallisierte bzw. feste Stoffe erhalten werden. Als Kation können Alkalien, aber auch andere basische Stoffe oder organische Basen allein oder in kombinierter Verwendung dienen.
  • Im Prinzip ergeben sich Komplexverbindungen, welche der Formel B (OH) 3 - R - Na -I- aq. entsprechen, wobei R dem Mol eines Säureradikals entspricht. Die neuen gemischten Komplexverbindungen können z. B. einer Formel entsprechen, wobei R1 und R2 verschiedene Säureradikale sind, die aber auch im Verhältnis 1/4 -h s/4 oder 1/s -I- 2/5 -1-=/s oder 8/1o -1-1/1o -f- Iho abgewandelt werden können. Meist handelt es sich um einmolare Bindungen der Komponenten zueinander, es können aber auch andere Molverhältnisse eingehalten werden, z. B. bei Verwendung von mehrbasischen Säuren. Verwendbar sind mithin Säurekombinationen, welche der molaren Affinität angepaßt sind.
  • Als Basen kommen vornehmlich die Alkalimetalle in Betracht; es sind aber auch Basen vom Typus des Ammoniums und der organischen Basen allein, meist aber im Verein mit anderen Kationen möglich, z. B. Alkaloide usw., was für die Herstellung von physiologisch und biologisch wirksamen Stoffen von besonderer Bedeutung sein kann. Allen diesen Komplexverbindungen ist eine starke Pufferwirkung eigen, weil alle Säuren sowohl im freien Zustand als auch als Salz zugegen sind.
  • Im folgenden soll die vorliegende Erfindung an Hand von einigen Beispielen erläutert werden; jedoch können Abänderungen, wie sie jedem Fachmann geläufig sind, getroffen werden. Beispiel i aooo ccm eines hochprozentigen Keratinhydrolysates werden mit 1400 g Na OH versetzt und in diese Eiweißlösung aooo g Borsäure, die mit ,570 g Ameisensäure (85o/oig) angeteigt worden sind, eingetragen. Unter Erwärmung tritt Umsetzung ein, und die komplexe Boroformiat-Sulfhydrylkeratin-Verbindung scheidet sich in fester Form ab. Beispiel z 662 g Borsäure werden mit 480 ccm Ameisensäure gut verrieben und anschließend 6o g Salicylsäure eingetragen. Zu dieser Mischung werden nun 75 ccm Thioessigsäure hinzugegeben, und das Gemisch wird mit 8o ccm Wasser angeteigt. Dieser Reaktionsmasse fügt man q.60 g feste Natronlauge zu. Die einzelnen Komponenten treten unter heftigem Erwärmen und starker Dampfentwicklung in Reaktion. Nach dem Abkühlen kristallisieren die Verbindungen aus.
  • Beispie13 In die im Beispiel i beschriebene alkalische Keratinhydrolysatlösung werden 700 g Borsäure, die mit 75 g 85o/oiger Essigsäure und 85 g Gerbsäure angeteigt waren, unter gutem Rühren eingetragen. Der Reaktionsverlauf ist der gleiche wie im Beispiel i beschrieben, und es entsteht ebenfalls eine feste Komplexverbindung.
  • Die neuen Verbindungen zeichnen sich durch ihre therapeutische Wirkung aus und können direkt in Form von Lösungen oder in Form von Salben, Pulvern, Suppositorien od. dgl. therapeutische Verwendung finden.
  • In den erfindungsgemäßen Verbindungen wirken mehrere Komponenten in gleicher Richtung; so besitzen diese Verbindungstypen nicht nur den therapeutischen Effekt der bekannten Boroformiatverbindungen, sondern weisen darüber hinaus durch die Kombination mit organischen Säuren und Verbindungen, die Sulfhydryl-Gruppen enthalten, zusätzliche Wirkungen auf, die sich insbesondere in der großen Indikationsbreite und in der, raschen Wirkung äußern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wertvollen, Sulfhydryl-Grupp.en enthaltenden komplexen Borverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß Borsäure in Gegenwart von Alkalien mit zwei oder mehr untereinander verschiedenen organischen Säuren, von denen mindestens eine Sulfhydryl-Gruppen enthält, zu Borsäurekomplexverbindungen umgesetzt wird, wobei die angewendete Gesamtmenge der organischen Säuren in einem bestimmten Molverhältnis zur angewendeten Borsäure- und Alkalimenge steht. a. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß solche Mengen organischer Säuren angewendet werden, die dem Molverhältnis der molaren Affinität des Säuregemisches bzw. der einzelnen Säurekomponenten zur Borsäure entsprechen. 3. Verfahren nach Anspruch r und a, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Borsäure in Reaktion gebrachte Säuregemisch aus zwei oder mehr Säuren aus der Gruppe der aliphatischen Carbonsäuren, der Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden Säuren bzw. Verbindungen und gegebenenfalls der Oxygruppen enthaltenden Carbonsäuren besteht.
DESCH11682A 1953-02-08 1953-02-08 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wertvollen, Sulfhydryl-Gruppen enthaltenden komplexen Borverbindungen Expired DE921447C (de)

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