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Schleudergießvorrichtung zum Herstellen von Kokillengußstücken In
dem Patent 841 039 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung enthalten, um Kokillengußstücke
in geteilten Kokillen herzustellen, wobei die Kokillenteile ununterbrochen in der
Gießrichtung an dem Gießmundstück vorbeibewegt werden, so daß die von den Kokillen
freigegebenen einzelnen Gußstücke durch die Angüsse miteinander verbunden bleiben.
Hierbei ist auch vorgeschlagen worden, die gesamten Kokillenteile um die Mittelachse
der Vorrichtung umlaufen zu lassen, so daß man das Schleudergießverfahren auf diese
Weise anwenden kann. Man erreicht hierdurch, daß die Verbindungsstücke zwischen
den einzelnen Gußkörpern in der Mittelachse, hohl bleiben, ohne daß man besondere
Kerne beim Gießen verwenden muß.
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Um einen einfachen Aufbau einer solchen Gießvorrichtung bei Anwendung
des Schleudergießverfahrens zu erreichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
an einer hohlen Wellet einen Führungsrahmen für die aus zwei oder mehr Teilen bestehende
Kokille anzuordnen, deren Teile axial durch Spindeln od. dgl. in ihren. Endstellungen,
radial durch Schwenkarme od. dgl. verstellbar sind. Hierbei kann der umlaufende
Kokillenführungsrahmen innerhalb eines feststehenden Zahnkranzes od. dgl. angeordnet
sein, vom, denn aus über ein sich
beim Drehen der Vorrichtung auf
ihm allwälzendes Zahnrad über ein Schneckengetriebe oder ähnlichem Antrieb eine
Querwelle angetrieben wird, von der aus über zwei Wellen der Antrieb der Spindel
erfolgt.
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Die zum Transport der Kokilleuteile dienenden Spindeln können parallel
zur Bewegungsrichtung der Kokillenteile- angeordnet werden. Hierbei müssen in. den
entsprechend ausgenommenen Stirnflächen der Ko:killenteile dem Verlauf der Windungen
der Spindeln entsprechende Ausnehmungen angebracht werden. Dies ist zumal bei dünnen
Koki.llenteilen sehr umständlich. Klan kann diesen Nachteil vermeiden, wenn man
die Spindeln schräg zur Laufrichtung der Kokillenteile anordnet und hierbei die
halbe Steigung der Spindeln gleich der Stärke der Kokillen ausführt, so daß dann
die Kokillen mit ihrer halben Steigung in die Gänge -der Spindeln eingreifen. Man
braucht dann die Stirnflächen der Kokillen lediglich mit einfachen Ausnehmungen
zu versehen, deren Höhe und Tiefe der Profilhöhe der Spindeln entspricht.
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An einem Ende der Spindeln, werden Schwenkarme vorgesehen. von denen
die inneren durch Kurbeln od. dgl. in der Achsrichtung der Spindeln verschiebbar
sind, so daß diese Schwenkarme bei ihrer Drehung jeweils ihre zugeführten Kokillenteile
nach außen verschieben. Bei den außenliegenden Spindeln sind die Schwenkarme am
oberen Ende angeordnet, und hierbei werden die, Schwenkarme mit den Spindeln und
den aufliegenden Kokillenteile-n verschoben; so daß jeweils der in den Bereich der
Schwenkarme gelangte Kokillenteil durch die Schwenkarme: nach innen verschoben wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Schleudergießvorrichtung
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Rückansicht, Fig. 2 die
Draufsicht, teilweise im Schnitt, Fig. 3 die Seitenansicht, Fi:g.4 einen Schnitt
des rechten Teiles der Vorrichtung, Fig. 5 einen Schnitt durch die Berührungskanten
der Ko:killenteile mit den Spindeln, Fig. 6 die inneren Schwenkarme und ihren Antrieb,
in Ansicht, Fig. 7 im Schnitt.
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Zwischen den beiden Lagerständern i und 2 ist eine hohle Welle 3 angeordnet,
die beispielsweise durch eine Keilriemenscheibe 4 von einem (nicht dargestellten)
Motor angetrieben wird. An dieser Welle ist ein Führungsrahmen befestigt, der aus
einer Grundplatte 5, zwei Seitenplatten 6 und 7 und zwei Stirnplatten 8 und 9 zusammengesetzt
ist. Innerhalb dieses Führungsrahmens sind jeweils zwei Kokillenteile io und ii
geführt, die in der Mitte der Vorrichtung aneinanderliegen und den Kokillenhohlraum
ergeben.
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Neben diesen Kokillenteilen io und i i sind weitere Kokillenteile
12 und 13 in dem gleichen Führungsrahmen angebracht, die, ebenfalls zusammengesetzt,
den notwendigen Hohlraum der Kokille: erzeugen. Wie in Fig. 2 durch Pfeile angedeutet
ist, wandern diese Kokillenteile in Richtung des Lagerständers i auf den Lagerständer
zu, während die außenliegenden Kakillenteile 12 und 13 in entgegengesetzter Richtung
wandern.. Um diese Bewegung der Kok illenteile zu erreichen. sind auf beiden Seiten
der Kokillen zunächst außenliegende Spindeln 14 und 15 vorgesehen, während nach
dem Innern der Vorrichtung zu Spindeln. i6 und 17 angeordnet werden. Diese Spindeln
tragen an einem Ende jeweils ein Kegelrad 18, das mit einem weiteren Kegelrad ig
einer Welle 2o kämmt. Auf jeder Seite des Führungsrahmens ist unterhalb der Bodenplatte
eine solche Welle 2o mit den entsprechenden Kegelrädern, ig gelagert, und zwar in
Lagern 21 am Ende der Seitenplatten 6 und 7 des Führungsrahmens. An einem Ende der
Welle 2o befindet sich jeweilis ein Kegelrad 22, das mit einem weiteren Kegelrad
23 einer Querwelle 24 in Verbindung steht. Diese Querwelle 24 ist in den Lagerböcken
25 und 26 (Fig. i) gelagert und trägt in der Mitte ein Schneckenrad 27, das, mit
einer Schnecke 28 in Verbindung steht. Die Welle 29 dieses Schneckenrades erhält
an ihrem äußeren. Ende ein Kegelrad 3o, das sich bei Drehung der Hohlwelle 2 an
einem feststehenden Zahnkranz 31 abwälzt. Dieses Zahnrad 31 erhält beispielsweise
einen Fuß 52 (Fig. 3), mit dem das Zahnrad auf dem Boden befestigt ist. Durch die
Drehung der Hohlwelle 3 werden also über das Kegelrad 30, den Schne@ckentrieb 27,
28 die Wellen 2o in Umdrehung versetzt, die ihrerseits dann die sämtlichen Spindeln
derart antreiben, daß die, inneren Kokillenteile io und i i auf das Lager 2 der
Einrichtung zu wandern, während die äußeren Kokillenteile 12 und 13 in entgegengesetzter
Richtung wandern.
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Für die Einrichtung wesentlich ist die Forderung. daß nun jeweilis
die am Ende liegenden Kokillenteile radial verschoben werden. Bei den inneren Spindeln
16 und 17 wird dies durch Schwenkarme 32 erreicht. die zwischen den Kegelrädern
18 und den Kokillenteilen angebracht sind. Diese Schwenkarme 32 befinden sich an
einem axial verschiebbaren Führungsstück 33 (Fig. 6 und 7), das durch einen Stift
34 mit der Welle 35 der Spindel 16 verbunden ist. Dieses Führungsstück 33 wird axial
verschoben, um den Schwenkarm 32 in dieser Richtung zu steuern. Zu diesem Zweck
greift der Stift 34 durch Schlitze 55 des Führungsstückes 33 hindurch. An der dem
Kegelrad 18 zugekehrten Stirnfläche ist das Führungsstück 33 mit einer axialen Kurvenfläche
36 ausgerüstet, die auf einer entsprechenden Kurvenfläche 37 eines feststehenden
Teiles 38 gleitet. Dieser feststehende Teil ist beispielsweise: durch Schrauben
39 od. dgl. mit der Fußplatte 5 des Führungsarmes verbunden (Fig. 7).
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Wenn nun durch, das Kegelrad 18 die Welle 35 mit der Spindel 16 gedreht
wird, so wird das Führungsstück 33 des Schwenkarmes 32 mitgenommen und dieser Schwenkarm
gedreht. Bei dieser Drehung gleiten nun während eines bestimmten Schwenkbereiches
die axialen Kurvenflächen 36 und 37 aufeinander, wodurch der
Schwenkarm
32 zusätzlich zu seiner Drehbewegung axial auf den ihm zugeführten Kokillenteil
io oder i i zu verschoben wird. Hierbei legt sich die Mitnehmernase 32a des Schwenkarmes
32 (Fig. 2) gegen die Rückseite des ihm am nächsten liegenden Kokillenteils io oder
ii, und zwar in eine entsprechende Aussparung 43, die jede Platte an den inneren
Ecken aufweist. Da an jeder Seite der Kokillenteile ein Schwenkarm 32 vorgesehen
ist (Fig. i), so wird bei dieser Schwenkung der sich gegenüberliegenden Schwenkarme
(Pfeile in Fig. i) jeweils ein Kokillenteil aus der inneren Gießlage in die Außenlage
für den Rücktransport gebracht. Jeder Schwenkarm 32 wird dann, nachdem er den Kokillenteil
freigegeben hat, wieder axial auf das Kegelrad 18 zurückgeschoben, indem beispielsweise
die gesamte Einrichtung zur Welle 2o hin ein wenig gneigt ist, so daß die Spindeln
16 noch genügend Belastung erhalten. In dieser zurückgeschobenen Lage kann die Mitnehmernase
32a seitlich an dem benachbarten Kokillenteil io oder ii vorbeigedreht werden, ohne
auf den. Kokillenteil einzuwirken. Man erreicht auf diese einfache Weise, daß durch
die mit den inneren Spindeln 16 verbundenen Schwenkarme 32 die inneren, am Gußstück
anliegenden Kokillenteile io oder i i nach außen verschoben werden.
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Umgekehrt müssen nun in der anderen Endstellung die äußeren Kokillenteile
12 und 13 wieder nach innen geschoben werden. Dies erreicht man durch Schwenkarme
4o (Fig. 2), die am Ende der äußeren Spindeln 14 und 15 angeordnet sind. Bei dieser
Ausführung werden nun durch die Führungsstücke 41 die gesamten Spindeln 14 bzw.
15 mit den auf ihnen liegenden Kokillenteilen 12 bzw. 13 und mit den Schwenkarmen
14 verschoben, so daß auch hier jeweils die dem Schwenkarm 4o zunächst liegende
Kokille bei der entsprechenden Lage radial nach innen verschoben wird. Man erreicht
somit die gewünschte Bewegung der sämtlichen Kokillenteile mit einer im Aufbau verhältnismäßig
sehr einfachen Einrichtung, die zudem lediglich durch die Umdrehung der Hohlwelle
3 bewegt werden.
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Wie in. Fig. 3 und 4 angedeutet isst, befindet sich an dem Lagerständer
i ein Gießtrichter 42, durch den das zur Verarbeitung kommende Metall eingegossen
wird. Es kann mit einer solchen Einrichtung beispielsweise ein Rippenrohr 43 hergestellt
werden, das innerhalb, der Riemenscheibe 4 die Vorrichtung verläßt und in beliebiger
Länge hergestellt werden kann. Der austretende Abguß kann hierbei durch eine (nicht
dargestellte) Führungseinrichtung abgestützt werden. Selbstverständlich kann man
bei einer entsprechenden Ausbildung der Kokillen auch jedes andere Gußstück herstellen,
wobei diese Gußstücke durch die Angüsse miteinander verbunden sind.