DE920C - Kompressorium für Mikroskopie - Google Patents

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein sogenanntes »Compressorium für Mikroskopie«, d. h. ein kleiner Apparat, welcher dazu bestimmt ist, das zwischen zwei Glasplatten befindliche und zu beobachtende Object in gewisser Weise je nach Belieben gleichmässig oder ungleichmässig zusammenzudrücken (zwischen den. beiden Glasplatten), so dafs es dadurch zur Beobachtung geeigneter werde.

Bisher sind zu diesem Zwecke verschiedene Apparate construirt worden, so der von Hager, Wasserlein, Schacht und Anderen. Diese aber hatten alle einen Fehler, sei es, dafs sie das Beobachtungsfeld verkleinerten, oder die Bewegung auf dem Objecttische verhinderten bezw. erschwerten, oder auch nicht genügend kleine Differenzen in dem zu erzeugenden Druck gestatteten oder was sonst noch derartige Fehler waren. Auch waren dieselben meist, zu complicirt und dadurch unpraktisch und theuer.

Das vorliegende Compressorium vermeidet alle diese Fehler, es ist einfach, billig herzustellen, giebt die Möglichkeit, die allergeringsten Differenzen im Drucke mit Leichtigkeit zu erzeugen, das Object auch auf der einen Seite stärker als auf der anderen zusammenzudrücken, es gewährt ein bedeutend grofses Beobachtungsfeld und leichte, ungehinderte Beweglichkeit auf dem Objecttische, kurz es entspricht allen, an ein gutes Compressorium für Mikroskopie zu stellenden Ansprüchen.

Dieses Compressorium besteht im wesentlichen aus zwei elastischen federnden Klemmschrauben, zwischen welche die beiden das Object zwischen sich haltenden Glasplatten gefafst werden.

Diese Klemmschrauben haben jede zwischen sich ein Metallstück, gegen \velches die Glasplatten stofsen und wodurch diesen in Bezug zu den Klemmen die richtige Stellung angewiesen wird. Aufserdem sind die Schrauben der Klemmen selbst mit möglichst feinem Gewinde und einem Unterplättchen aus Pergament versehen, um möglichst geringe Druckdifferenzen leicht und bequem erzeugen zu können.

In beiliegender Zeichnung finden wir zwei ein Object enthaltende Glasplatten mit einem Paar solcher Compressorien dargestellt. In derselben ist:

Fig. ι zur Hälfte eine Seitenansicht und zur Hälfte ein senkrechter Querschnitt:

Fig. 2 eine obere Ansicht von zwei Objectplatten mit Compressorien.

Gleiche Buchstaben bezeichnen in beiden Figuren auch gleiche Theile.

Die Compressorien selbst sind mit A A bezeichnet. Sie bestehen aus der federnden Metallklemme a, welche zwischen sich die kleine Metallleiste b zur Sicherung der Stellung der Platten zu dem Compressorium auf irgend welche Weise befestigt trägt.

An diese Leiste ist zugleich die Schraubenspindel c befestigt, welche durch ein Loch in der oberen elastischen Zunge der Klemme hindurchgeht. Dieses Loch ist noch mit einer metallenen Unterlagsplatte d und einem Unterlagscheibchen e aus Pergament besetzt.

Auf der Spindel c selbst befindet sich die geränderte Mutter g, durch deren Drehung die beiden federnden Zungen der Klemme einander genähert oder entfernt werden können.

Patent-Anspruch: Die Construction eines Compressoriums für Mikroskopie, bestehend aus einem Paar federnder Klemmen, welche gebildet werden durch die beiden federnden Zungen a mit zwischen befindlicher Leiste b, daran befindlicher Schraubenspindel c, auf der sich die geränderte Mutter g auf- und abwärts bewegen läfst, wodurch mit Hülfe der Unterlagsplatte d und pergamentenen Unterlagsscheibe e die beiden Zungen der Klemme α beliebig einander genähert oder von einander entfernt und so die zwischen befindlichen Glasplatten nach Belieben aneinander gedrückt werden können, alles so und zu dem Zwecke, wie oben beschrieben und in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1877.

3bX&\

Klasse 4

R. GOTTHEIL in BERLIN. Compressorium für Mikroskopie.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. September 1877 ab·