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Isoliertes Speisetransportgefäß Die Erfindung bezieht sich auf ein
Speisetransportgefäß mit einem wärmeisolierenden Gefäßmantel, welches insbesondere
zur Speisung einer größeren Anzahl von Personen bzw. für Massenverpflegungen bestimmt
ist.
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Die bisher bekannten isolierten Speisetransportgefäße dieser Art sind
lediglich zur Aufnahme der warm oder gegebenenfalls auch kühl zu haltenden Speisen
eingerichtet. Es ist daher notwendig, daß an den Essenausgabestellen die für den
Empfang und die Einnahme der Speisen erforderlichen Geschirre und Geräte vorhanden
sind oder daß die zu verpflegenden Personen solche Geschirre und Geräte mitbringen.
Diese Voraussetzungen sind aber in zahlreichen Fällen, wie z. B. bei einem Katastropheneinsatz
oder bei unvorhergesehenen Massenspeisungen, nicht gegeben. Die Speisen können dann
zwar in den isolierten Transportgefäßen herangeführt und warm gehalten, aber praktisch
nicht oder nur in primitivster Form ausgegeben werden.
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Um diesem Übelstand zu begegnen, ist es an sich möglich, die Esseneinnahmegeschirre
und -geräte gesondert neben den Speisetransportgefäßen mitzuführen. Aber abgesehen
davon, daß diese einzelnen Geräte nicht immer gleich greifbar sind und während des
Transportes beschädigt werden oder verlorengehen können, hat dieses Verfahren wesentlicheNachteile.Die
Eßgeschirre und-gerätekönnen hierbei nicht oder jedenfalls nicht ohne großen Aufwand
an Verpackung usw. so sauber und hygienisch behandelt und transportiert werden,
wie dies wünschenswert und vielfach, beispielsweise bei Masseneinsatz und Seuchengefahr,
unbedingt erforderlich ist. Außerdem tritt z. B. bei großer Kälte der Übelstand
auf, daß die in solchen Fällen meist aus Metall bestehenden Eßgeschirre, wie Teller
oder Schüsseln, und die zugehörigen Eßbestecke usw. eine entsprechend
niedrige
Temperatur annehmen. Die in den Transportgefäßen warm gehaltenen Speisen kühlen
sich dann in den eiskalten Eßgeräten sofort stark ab, so daß der Vorteil der essenwarmen
Zuführung illusorisch wird, zumal in solchen Fällen der Essenempfang und die Esseneinnahme
meist im Freien erfolgen müssen. Der umgekehrte Umstand tritt bei kühl zu haltenden
Speisen auf, wenn die Heranführung der Geschirre und Geräte bei großer Hitze erfolgt.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, diese Mängel der bekannten isolierten
Speisetransportgefäße zu beseitigen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß in dem isolierten
Innenraum des Speisetransportgefäßes außer einem oder mehreren Speisebehältern eine
entsprechende Anzahl von Eßgeschirren bzw. -geraten, wie insbesondere Teller, Bestecke,
Schöpflöffel od. dgl., unterbringbar ist.
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Zur Aufnahme dieser Eßgeschirre und -gerate ist in dem Innenraum des
Transportgefäßes ein besonderer Raum zweckmäßig oberhalb des oder der Speisebehälter
vorgesehen. Vorzugsweise dient zur Lagerung der Geschirre und Geräte ein Halter
oder Träger, zweckmäßig in Form eines korbartigen Behälters, der in den hierfür
bestimmten Raum des Speisetransportgefäßes einsetzbar und aus demselben herausnehmbar
ist.
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Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt wird vor allem
darin erblickt, daß die Ausgabe fertiger, warm oder kühl gehaltener Speisen jederzeit
und an jedem beliebigen Ort an eine mehr oder weniger große Anzahl von Verpflegungsteilnehmern
vorgenommen werden kann, ohne daß neben den isolierten Speisetransportgefäßen die
Geschirre und Geräte für den Essenempfang und die Esseneinnahme gesondert mitgeführt
werden müssen, da diese Geschirre und Geräte in jedem Speisetransportgefäß gleich
in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Es ist daher nicht notwendig, daß die Teilnehmer
solche Geschirre und Geräte selbst mitbringen müssen. Der Einsatz der isolierten
Speisetransportgefäße gemäß der Erfindung ist infolgedessen überall ohne besondere
Vorbereitungen und Umstände möglich.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht hierbei darin, daß die
Eßgeschirre und -gerate einwandfrei sauber und- hygienisch bis an den Ort der Essenausgabe
gelangen, wobei sie im Innern des Isolierbehälters zugleich gegen Beschädigungen
und Verlust geschützt sind. Vor allem kommen die Teller, Schüsseln od. dgl. bei
kalter Witterung gut vorgewärmt zur Ausgabe, wodurch eine zu rasche Abkühlung der
in dieselben eingefüllten Speisen verhindert wird. Erst dadurch wird in vielen Fällen
der eigentliche Zweck der isolierten Speisetransportgefäße, nämlich die Darbietung
einer warmen Mahlzeit, wie z. B. einer heißen Suppe od. dgl., an die Teilnehmer
in vollem Umfang erreicht.
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Dadurch, daß in dem Innenraum des Isolierbehälters die fertigen Speisen
in einem oder mehreren besonderen Speisebehältern angeordnet sind, welche einzeln
herausnehmbar sind, wird eine Berührung der Speisen mit den Eßgeschirren und -geraten
vermieden. Wenn zwei oder mehr Speisebehälter in das Isoliergefäß eingesetzt werden,
können verschiedene Speisen getrennt voneinander transportiert und warm gehalten
werden. Auf den obersten Speisebehälter kommt .dann der träger-oder korbartige Behälter
mit den Tellern, Eßbestecken usw., worauf der nunmehr ausgefüllte Innenraum des
Transportgefäßes mittels des ebenfalls isolierten Deckels luftdicht verschlössen
wird. Der Deckelverschlüß kann gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung
vorteilhaft als Exzenterbügelverschluß ausgebildet sein, wie dies im nachstehenden
näher erläutert ist.
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Das Speisetransportgefäß gemäß der Erfindung eignet sich für beliebige
Massenverpflegungen, Einsatz bei Katastrophen, Verwendung für Jagdausflüge, Arbeiterkolonnen
in der Landwirtschaft, bei der Eisenbahn, für Untersuchungskommissionen und sonstige
zu verpflegende Personenkreise.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise
veranschaulicht. Fg. z zeigt ein isoliertes Speisetransportgefäß in Seitenansicht;
Fig.2 zeigt den Gefäßdeckel in Vorderansicht; Fig. 3 zeigt den oberen, abgebrochen
dargestellten Teil des unteren Gefäßteiles in Vorderansicht mit abgenommenem Deckel;
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf das Gefäß nach Fig. 3 bei abgenommenem Deckel;
Fig. 5 zeigt das Speisetransportgefäß im vertikalen Längsschnitt, und Fig.6 zeigt
eine weitere Ausführungsform des Speisetransportgefäßes in einem vertikalen Längsschnitt.
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Das Speisetransportgefäß besteht aus einem doppelwandigen Isolierbehälter,
dessen Außenwandung z in einem gewissen Abstand von der Innenwandung 2 angeordnet
ist, wobei der Zwischenraum 3 zwischen den Wandungen z und 2 mit einer isolierenden
Masse, wie z. B. expandiertem Korkschrot, Glaswolle, Kieselgur, Kunstschaumstoff
oder einem sonstigen Isoliermittel, ausgefüllt ist. Der obere Abschluß des Isolierbehälters
r, 2 geschieht mittels eines abnehmbaren, vorzugsweise ebenfalls doppelwandigen
Isolierdeckels 4, dessen Innenraum 5 mit Isoliermitteln der genannten Art ausgefüllt
ist. Der obere Rand 6 des Isolierbehälters r, 2 legt sich beim Aufsetzen des Deckels
4 gegen eine Gummidichtung 7, die in eine ringförmige Nut 8 der Unterseite des Deckels
4 eingesetzt ist. Der Behälter i, 2 kann mit seitlichen Traggriffen g versehen sein.
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Die Sicherung des Gefäßdeckels 4 auf dem Isolierbehälter 1, 2, kann
an sich durch beliebige Verschlußmittel geschehen. Beispielsweise kann zu diesem
Zweck ein Hebelverschluß, ein Schraubverschluß oder ein Federverschluß vorgesehen
sein, wie sie bisher bei isolierten Speisetransportgefäßen verwendet wurden. Diese
Verschlüsse haben jedoch den Nachteil, daß sie nach einiger Zeit locker werden,
wodurch der Deckelverschluß undicht wird.
Infolgedessen kann einerseits
die Außenluft in den Innenraum des Gefäßes eindringen, und andererseits besteht
die Gefahr, daß flüssige Speisen aus dem Gefäß herausspritzen. Bei Schraubverschlüssen
besteht der weitere Nachteil, daß jeweils zum Öffnen mehrere Schrauben gelöst und
zum Schließen wieder angezogen werden müssen, wobei die Schrauben leicht in Verlust
geraten können. Auch können sich bei den bekannten Verschlüssen die Schrauben oder
bei den Federverschlüssen die Federn verziehen oder verstellen. Diese Nachteile
machen die bisherigen Verschlüsse verhältnismäßig umständlich und im Gebrauch unhandlich.
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Bei dem isolierten Speisetransportgefäß gemäß der Erfindung wird daher
zwecks Beseitigung der vorstehend genannten Nachteile vorzugsweise ein Deckelverschluß
nach Art eines Exzenterbügelverschlusses verwendet. Zu diesem Zweck ist am oberen
Rand 6 des Isolierbehälters i, 2 an zwei gegenüberliegenden Drehpunkten io ein halbkreisförmig
um das Gefäß laufender Bügel i i schwenkbar gelagert, der an beiden Seiten oberhalb
der Drehpunkte io mit exzentrischen Druckflächen 12 versehen ist. An dem Deckel
q. sind an entsprechenden gegenüberliegenden Seiten des Deckelrandes vorstehende
Bolzen 13 befestigt. Die Bolzen 13 können in einfacher Weise als abgekröpfte Enden
eines diagonal über den Gefäßdeckel q. laufenden und an letzterem z. B. mittels
Niete 14 befestigten Bügels 15 ausgebildet sein. Der Bügel 15 kann gleichzeitig
als Traggriff dienen, indem er oberhalb einer Einsenkung 16 des Deckels q. nach
oben gebogen ist.
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Die Drehachsen io des schwenkbaren Exzenterbügels i i sind zweckmäßig
in Lagerkörpern 17 gelagert, die an diagonal gegenüberliegenden Seiten an dem oberen
Behälterrand 6 befestigt, z. B. angenietet sind. Die Lagerkörper 17 haben nach oben
ragende, U-förmig ausgeschnittene Stege 18, in welche sich die am Deckel befestigten
Exzenterbolzen 13 mit vertikalem Spiel einlegen können. Die exzentrischen Druckflächen
des Bügels i i sind zweckmäßig an einem hakenförmig gebogenen Teil i i' des Exzenterbügels
i i angeordnet, können aber auch in beliebiger anderer Weise mit dem Bügel i i verbunden
sein.
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Zur Betätigung eines derartigen Exzenterbügelverschlusses genügt es,
den Exzenterbügel i i in die in Fig. i in strichpunktierten Linien angedeutete Stellung
zu bringen, wobei die hakenförmig gekrümmte, exzentrische Druckfläche 12 nach oben
offen liegt, so daß man den Gefäßdeckel q auf den Isolierbehälter i, 2 aufsetzen
kann. Durch Herumschwenken des Exzenterbügels i i in die in Fig. i in ausgezogenen
Linien dargestellte Stellung wird bewirkt, daß sich die exzentrischen Druckflächen
12 auf die Exzenterbolzen 13 des Deckels q. legen und beim Herunterklappen des Bügels
i i den Deckel auf seinen Sitz drücken, wobei sich die Gummidichtung 7 fest auf
den oberen Rand 6 des Isolierbehälters i, 2 preßt. Dieser Verschluß des isolierten
Speisetransportgefäßes ist außerordentlich einfach und kann von jedem Laien ohne
weiteres betätigt werden. Ebenso leicht kann das Gefäß mit einem Handgriff geöffnet
werden. Falls sich der Gummidichtungsring 7 im Laufe der Zeit abnutzt oder zu stark
zusammendrückt, kann eine Nachstellung des Exzenterbügelverschlusses leicht dadurch
herbeigeführt werden, daß z. B. die beiden seitlichen Exzenterbolzen 13 des Deckels
q. durch einen leichten Schlag etwas nach oben gebogen werden. Lose Teile, wie Schrauben
oder Verschlußbolzen, sind bei dieser Verschlußart nicht vorhanden, so daß der Deckelverschluß
jederzeit betriebsbereit ist.
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In dem zylindrischen Innenraum i9 des Isolierbehälters i, 2 sind gemäß
Fig. 5 beispielsweise zwei Speisebehälter 2o, 21 übereinander angeordnet, welche
aus Aluminium oder einem sonstigen Metall bestehen können. Der größere Behälter
2o dient z. B. zur Aufnahme von Suppe, Eintopfgerichten od. dgl., während der kleinere,
darüber befindliche Behälter 21 andere Speisen oder Beilagen, wie Fleisch, Würstchen,
Süßspeisen od. dgl., aufnehmen kann. Gemäß Fig. 6 sind drei Speisebehälter 22, 23
und 24 übereinander in dem Innenraum i9 untergebracht, wobei diese Behälter die
getrennte Unterbringung von Speisen, wie Suppe, Gemüse oder Kartoffeln, Braten und
Soße, Süßspeisen od, dgl., ermöglichen. Selbstverständlich fällt auch ein isoliertes
Speisetransportgefäß in den Rahmen der Erfindung, bei welchem lediglich ein einziger
Speisebehälter oder mehr als drei Speisebehälter in dem Innenraum i9 angeordnet
sind. Die einzelnen Speisebehälter 20 bis 24 sind jeweils mittels eines Deckels
25 verschließbar, der z. B. mittels eines Bajonettverschlusses 26 od. dgl. auf dem
Behälter gesichert werden kann.
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Erfindungsgemäß ist nun in dem Innenraum ig des isolierten Speisetransportgefäßes
außer einem oder mehreren Speisebehältern 2o bis 24 eine entsprechende Anzahl von
Eßgeschirren bzw. Eßgeräten, wie insbesondere Teller 27, Bestecke 28, Schöpflöffel
29 od. dgl., untergebracht. Beispielsweise sind zehn Blechteller 27 übereinandergestapelt
und auf denselben zehn Gabeln und Löffel 28 sowie ein Schöpflöffel 29 zur Unterbringung
in dem Innenraum i9 des Isoliergefäßes vorgesehen. Diese Eßgeschirre und Eßgeräte
werden zweckmäßig oberhalb des oder der Speisebehälter 2o bis 24 in einem hierfür
ausgesparten Teil des Innenraumes 19 untergebracht, wobei sie gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung in einem besonderen Geschirr- und Geräteträger gelagert
werden können, der in den Isolierbehälter einsetzbar ist. Der Geräteträger kann
in beliebiger Weise als Halter zur Aufnahme der Teller, Bestecke usw. ausgebildet
sein. Vorzugsweise besteht dieser Träger aus einem korbartigen Behälter 3o aus Metall,
dessen Durchmesser zweckmäßig dem Durchmesser der . Speisebehälter 2o bis 24 angepaßt
ist.
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Um das Einlegen und Herausnehmen der Teller 27 aus dem korbartigen
Behälter 30 zu erleichtern, ist die Seitenwand des letzteren vorteilhaft
mindestens an einer Seite mit einer Aussparung 31 versehen. Ferner können beliebige
Haltemittel, wie z. B. Klemmbügel od. dgl., vorgesehen sein, welche
die
in dem Gefäßinnenraum 19, vorzugsweise in dem korbartigen Behälter 30, gelagerten
Eßgeschirre und Eßgeräte 27, 28,:29 usw. in ihrer Lage sichern und ein Klappern
derselben verhindern. Gegebenenfalls genügt es auch, die Anordnung und Lagerung
der Eßgeschirre und Eßgeräte oberhalb der Speisebehälter 2o bis 24 derart zu treffen,
daß das Festklemmen dieser Geschirre und Geräte durch die Unterfläche des Deckels
4 geschieht.
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Selbstverständlich können außer den als Beispiel angegebenen und vorzugsweise
unterzubringenden Tellern 27 und Bestecken 28 noch weitere Eß- oder Trinkgeschirre,
wie Schüsseln, Kannen, Tassen od. dgl., oder auch Zubehörteile, wie Gewürzbehälter,
Salzstreuer, Senfgefäßeusw., in dem Innenraum f9, vorzugsweise in dem korbartigen
Behälter 30, untergebracht werden.
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Im übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht auf die beschriebenen
und dargestellten Ausführungsformen, sondern sie umfaßt alle weiteren Ausgestaltungen
und Varianten im Rahmen des Erfindungsgedankens: