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Gewölbte, allseitig geschlossene Hohlbauplatte mit Innenversteifungen
Bisher wurden gewölbte, allseitig geschlossene hohle Bauplatten mit Innenversteifungen
nur aus umdurchsichtigen Stoffen, wie insbesondere Metall, hergestellt und beispielsweise
zum,Bau von Möbeln oder auch für Wände von größeren Bauwerken als raumabs#ihließende
und gegebenenfalls auch tragende Bauteile verwendet. Gewölbte Platten aus durchsichtigen
Stoffen wurden dagegen stets nur einwandig ausgeführt, so daß sie weder als tragende
noch als wärmeisolierende und für sich formsteife Bauteile verwendet werden konnten.
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Die Erfindung .bezieht sich auf eine gewölbte, allseitig geschlossene
Hohlbauplatte mit Innenversteifungen, und das Wesentliche besteht darin, daß sie
aus einem durchsichtigen, plastisch verformbaren. organischen Kunststoff, z. B.
Zellhorn, Kunstharz oder Kunstharnstoff, besteht und vorzugsweise sphärisch gewölbt
ist. Eine solche Bauplatte zeichnet sich bei geringem Gewicht durch große Starrheit
und Festigkeit aus, und es lassen sich aus derartigen Platten in bequemer Weise
durchsichtige gewölbte Kuppeln. für Bauzwecke u. dgl. herstellen, die neben ihrer
Durchsichtigkeit noch den Vorteil haben, @daß sie gut wärmeisolierend sind und daher
auch nicht beschlagen, also gut durchsichtig bleiben. Die Bauwerke lassen sich auch
leicht zerlegbar
machen, und ihre Einzelteile verlieren auch beim
Transport ihre Form nicht. Die einzelnen gewölbten Hohlplatten können unmittelbaraneinandergeschlossen
oder auch in ein Gerüst eingesetzt oder teils in der einen und teils in der anderen
Art verbunden -den Baukörper bilden. Der so aus Einzelteilen zusammengesetzte Baukörper
ist außerordentlich fest, weil jedes Einzelteil durch seine Randstege und Innenversteifungen
selbst eine sehr hohe Festigkeit hat, und dabei sind die einzelnen infolge der Unterteilung
kleineren Hohlplatten zuverlässig herstellbar, weil ihr Inneres zum Befestigen der
Innenstützen besser zugänglich ist. Wo besonders hohe Festigkeit für die einzelnen
Hohlplatten erforderlich ist, beispielsweise heim Zusammenschließen von Hohlplatten
ohne Gerüst, sind mit Vorteil die Randstege der einzelnen Hohlplatten rohrförmig
ausgebildet und stellen dann gewissermaßen ihrerseits ein versteifendes Gerüst dar.
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Eine Vorrichtung zur Herstellung von gewölbten Platten nach der Erfindung
ergibt sich unter Benutzung einer an sich bekannten auf den Auflagerand eines vertieften
Untergesenkes aufsetzbaren mit Druckmittelzufuhr zum Wölben einer WerkstüCkscheibe
versehenen Haube, wenn die auf das Untergesenk: aufsetzbare Haube durch eine zwischen
die Haube und einen Dichtungsrand eingeklemmte Weichgummipl.atte geschlossen ist,
die die aufzuwölbende Scheibe gegen das Untergesenk drückt. Dies 'hat gegenüber
den bekannten Vorrichtungen, bei denen die zu wölbende Schicht unmittelbar zwischen
die Haube und (das Untergesenk dicht eingeklemmt wird, den Vorteil, daß sich mit
der neuen Vorrichtung auch kleinere Scheiben, die nicht bis zum Rand der pneumatischen
Kammer reichen, bequem indem Untergelenk formen lassen, so daß viel Verschnitt gespart
wird. Dies ist besonders wichtig für tragende größere Hohlwände, die aus mehreren
kleineren Hohlplatten zusammengesetzt sind, da diese kleinen Hohlplatten im allgemeinen
keinen runden oder regelmäßig viereckigen Umriß aufweisen.:hlit der neuen Vorrichtung
wird bei der Herstellung der Wendungsplatten einer Hohlplatte nicht nur Verschnitt
gespart, sondern es können auch Gesenkformen gespart werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Ausführungsbeispielen.
Es zeigt Abb. i einen Querschnitt einer gewölbten durchsichtigen Bauplatte nach
der Erfindung, Abb. 2 eine gewölbte durchsichtige Kuppel im Schnitt, Abb.3 den Querschnitt
eines Gelenkes zum Pressen der einzelnen Wölbt-eile.
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Nach Abb. i besteht die hohle Bauplatte aus einer Außenhaut 5, einer
Innenhaut 5a, Zwischenstegen 5b und Randstegen aus durchsichtigem verformbaren Stoff,
z. B. Zellhorn, durchsichtigem Kunstharz, Kunstharnstoff od. dg'1., von denen ein
Fugenrandsteg 6 nach außen gewölbt und ein an ein Geripperohr 3 anzuschließender
Randsteg 7 nach innen ausgekehlt ist. Dem ,nach außen gewölbten Randsteg 6 entspricht
ein ausgekehlter Randsteg der benachbarten Platte, so daß beide sich gegenseitig
umklammern, ähnlich wie der ausgekehlte Randsteg 7 das Rohr 3 umklammert. Der ausgekehlte
Randsteg 7 ist nur einseitig, nämlich auf der außenliegenden Druckseite, flanschartig
übergreifend ausgebildet, während er auf der anderen Seite flach verläuft und somit
ein einfaches Hineindrücken der Platte in .das Rohrgerippe zuläßt.
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Zum Festhalten der Platte sind an ihren Rändern in Abständen Randversteifungen
8 und 9 angebracht, und in diesen sind Schlitze vorgesehen, durch die eine Schelle
io hindurch und um das Rohr 3 herum festgespannt ist, so daß eine sehr feste Gesamtverbindung
entsteht.
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Die Verbindungen können bei Verwendung von Zellhorn durch Kleben mittels
Azeton oder eines sonstigen Klebemittels hergestellt sein.
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Die Bauplatte kann zylindrisch oder vorzugs@ weise sphärisch gewölbt
sein, so daß sie eine sehr große Formsteifigkeit aufweist.
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Nach Ab'b,. 2 ist eine sphärisch gewölbte Kuppel, z. B. eines Ausstellungspavillons,
aus solchen durchsichtigen Hohlplatten gebildet. Zwischen einem Grundring i und
einem Oberring :2 aus Stahlrohr od.-dgl. sind Rohrstützen 3 durch Schweißurig, Verschraubung
od. dgl. befestigt, und in die zwischen diesen Teilen gebildeten Felder sind sphärisch
gewölbte, allseitig geschlossene hohle Bauplatten 5, 5a mit Innenversteifungen 5b,
ähnlich wie in Abb. i gezeigt, eingesetzt, wobei je zwei Hohlplatten mit Fugen 6,
7 unmittelbar aneinanderstoßen.
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Ist das Gerüst einer solchen Kuppel zusammengeschraubt, so läßt es
sich auch leicht zerlegen und verpacken und an anderen Stellen wieder aufbauen.
Die Kuppel weist eine große Festigkeit und eine gute Wärmeisolierung auf und bleibt
daher auch stets klar, so ,daß ein etwa innerhalb der Kuppel aufgehängter Beleuchtungskörper
q. nach außen stets. 'klar leuchtet.
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Nach Abb. 3 dient zum Herstellen der gewölbten Einzelwandungen der
Zellen ein pneumatisches oder hydraulisches Preßgesenk. Sein Untergesenk besteht
aus einem Gesenkkörper i i mit Stützen 12 und darauf ruhender Gesenkfläche 13. Diese
Bauart aus verhältnismäßig dünnwandigen Einzelteilen ist gewählt, um dem Gesenk
wenig Wärmefassungsvermögen zu geben und es leicht heizbar und kühlbar zu machen
zur Bearbeitung von Stoffen, die warm verformbar und zweckmäßig in der Form zu kühlen
sind. Zu diesem Zweck dient eine Anschlußleitung 1q., die beispielsweise mittels
eines Hahnes auf Heizdampfzufuhr und Kühlwasserzufuhr einschaltbar sein kann, in
Verbindung mit einem Ablauf 15 zum Durchleiten der Heiz- und Kühlmittel. Als Obergelenk
dient eine Haube 16, die durch eine auf einen Dichtungsring 18 aufgesetzte und mittels
Verschraubung 19 eingeklemmte Weichgummiplatte 17 geschlossen ist. Ein Rohranschluß
2o dient zur Zufuhr eines Druckmittels, wie Luft oder ö1. Die aufzuwölbende Scheibe
wird, wie angedeutet, in die Untergesenkfläche 13 eingelegt und dann durch Auswölben
der Gummischeibe 17 mittels des Druckmittels in die Form
gepreßt,
nötigenfalls unter Beheizung und gegebenenfalls nachheriger Abkühlung.