DE919837C - Verfahren zur Gewinnung von Leichtoel aus Spaltgasen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Leichtoel aus Spaltgasen

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DE919837C
DE919837C DEC4719A DEC0004719A DE919837C DE 919837 C DE919837 C DE 919837C DE C4719 A DEC4719 A DE C4719A DE C0004719 A DEC0004719 A DE C0004719A DE 919837 C DE919837 C DE 919837C
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Germany
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oil
washing
oils
light oil
light
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DEC4719A
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English (en)
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Dr Walter Jahnentz
Dr Kurt Weichert
Dr Willi Reich I
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Huels AG
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Chemische Werke Huels AG
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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Leichtöl aus Spaltgasen Bei der Hochtemperaturspaltung von Kohlenwasserstoffen, die beispielsweise im elektrischen Lichtbogen durch partielle Verbrennung mit Sauerstoff mittels thermischer oder katalytischer Regenerativ-, Recuperativ-, Fließ-, Schwebebett- und anderer Verfahren durchgeführt werden kann, entstehen neben Acetylen, Äthylen und gesättigten Kohlenwasserstoffen größere Mengen von Leichtölen, insbesondere von Aromaten, sowie höhere, stark ungesättigte Kohlenwasserstoffe, insbesondere höhere Acetylene. Diese stark ungesättigten Kohlenwasserstoffe sind sehr polymerisationsfreudig und müssen daher vor der Weiterverarbeitung der Spaltgase entfernt werden, da sonst eine untragbare Verschmutzung der Apparaturen nicht zu vermeiden ist. Es ist bekannt, diese Spaltgase unter anderem mit Ölen aliphatischen Charakters zu waschen, wobei die von den Ölen aufgenommenen Verunreinigungen durch Absaugen, Ausblasen und/oder Temperaturerhöhung entfernt werden können. Man hat ferner die zum Waschen von Spaltgasen verwendeten Öle schon mit Wasserdampf behandelt und durch Filtrieren oder Zentrifugieren von entstandenen festen Stoffen befreit. Schließlich wurde bereits vorgeschlagen, das zum Waschen der Spaltgase verwendete Öl oder einen Teil davon zur Entfernung fester Stoffe über eine Zentrifuge oder einen Filter laufen zu lassen. Bei allen diesen Verfahren ist es erforderlich, das umlaufende, zum Waschen verwendete Öl von Zeit zu Zeit zu destillieren. Trotzdem läßt es sich nicht vermeiden, daß die zur Aufarbeitung der Öle verwendeten Apparaturen in kurzer Zeit verschmutzt werden und daß das bei der Aufarbeitung gewonnene Leichtöl noch ungesättigte Verbindungen enthält und daher sehr umständlich weiterzuverarbeiten ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Leichtöl aus Spaltgasen durch eine Ölwäsche sehr vorteilhaft gewinnen kann, ohne daß die erwähnten Mißstände auftreten, wenn man das Spaltgas zunächst mit einem Waschöl vorzugsweise aliphatisch und/oder cycloaliphatischen Charakters wäscht, sodann das Waschöl einer Wärmebehandlung unterwirft, wobei die stark ungesättigten Bestandteile polymerisiert werden, worauf die entstandenen festen Stoffe abgeschieden und das im Waschöl gelöste Leichtöl vor oder nach dem Abtrennen der festen Stoffe abgetrieben wird.
  • Bei dem neuen Verfahren wird somit bei der Aufarbeitung der beladenen Waschöle die Polymerisation der stark ungesättigten Bestandteile und das Abtreiben der Leichtöle apparativ getrennt. Das Verfahren wird zweckmäßig in der Weise ausgeführt, daß man (vgl. die Zeichnung) das Spaltgas in einem der üblichen Wascher i mit einem Waschöl wäscht. Das mit polymerisierbaren Bestandteilen und Leichtöl beladene Waschöl wird sodann über einen Vorwärmer 2 in einen Behälter 3 geführt, in dem die stark ungesättigten Bestandteile in feste Stoffe übergeführt werden. Zweckmäßig wird das verschmutzte Waschöl mit hohen Geschwindigkeiten durch den Vorwärmer 2 geleitet, um Verstopfungen zu verhindern. Es können hierbei Geschwindigkeiten von i m/Sek. und mehr angewandt werden. Der Behälter 3 ist z. B. eine waagerecht liegende, wärmeisolierte Trommel, die durch (vier) durchbrochene Trennwände in (fünf) Kammern unterteilt ist. Ein Rahmenrührer verhindert das Absetzen der entstehenden festen Bestandteile. Das Waschöl wird sodann in die Mitte einer Abtreibkolonne q. eingeführt, wobei Leichtöl durch eingeleiteten Wasserdampf abgetrieben wird. Das Abtreiben des Leichtöls aus dem Waschöl kann auch bei vermindertem Druck erfolgen. Über einen Wasserkühler 5 gelangt das vom Leichtöl befreite Waschöl zur Zentrifuge 6, aus der das saubere Waschöl wieder in den Wascher i gelangt. Die in der Zentrifuge 6 zurückbleibenden festen Bestandteile werden zweckmäßig einem gasbeheizten Schwelofen 7 zugeführt, das dabei gewonnene Waschöl wird ebenfalls auf den Wascher i gegeben.
  • Die in dem Behälter 3 einzuhaltende Temperatur beträgt etwa 18o°, doch kann man auch bei höheren bzw. niedrigeren Temperaturen arbeiten. Die Verweilzeit des Waschöls im Behälter 3 wird so bemessen, daß die im Waschöl gelösten stark ungesättigten Bestandteile so vollständig wie möglich in feste Stoffe übergeführt werden. Um ein Abdestilheren des im Waschöl gelösten Leichtöls zu verhindern, wird im Behälter 3 unter geringem Überdruck gearbeitet; doch kann man auch drucklos arbeiten, indem man den Behälter 3 mit einem Rückflußkühler versieht. Die anfallende Suspension der festen Stoffe in dem Waschöl läßt sich ohne Schwierigkeiten durch die nachfolgenden Apparaturen q., 5 und 6 führen. Das hinter der Abtreibkolonne q. erhaltene Leichtöl enthält praktisch keine polymerisierbaren Bestandteile mehr.
  • Das aus der Abtreibkolonne q. ablaufende Waschöl wird durch Filtrieren, Zentrifugieren, Absetzen usw. von den festen Bestandteilen befreit. Das Abscheiden der festen Bestandteile aus dem Waschöl kann in der Hitze erfolgen oder nach teilweiser oder vollständiger direkter oder indirekter Kühlung. Eine direkte Kühlung, z: B. durch Wasser, ist jedoch nur dann zweckmäßig, wenn die festen Bestandteile vorher abgetrennt werden, da es im Interesse der einfachen Weiterverarbeitung der festen Bestandteile unbedingt erforderlich ist, einen wasserfreien Rückstand zu erhalten. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird das im Rückstand enthaltene Waschöl wiedergewonnen, z. B. mittels einer Dünnschichtschwelung.
  • Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens ist darin zu erblicken, daß die bisher als unumgänglich erachtete Destillation des Waschöls entfällt. Dadurch muß nur die für das Abtreiben der Leichtöle benötigte Wärmemenge aufgebracht werden. Infolge des Fortfalls der Destillation können auch Waschöle sehr hoher Siedepunkte (über 300°) verwendet werden, wodurch Leichtölverluste verringert werden können und die Entzündungsgefahr kleiner wird.
  • Als Waschöle kommen neben aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen natürlichen oder synthetischen Ursprungs, z. B. Gasöl, Fischer-Tropsch-Ol, auch Gemische dieser mit aromatischen Waschölen in Frage. Zweckmäßig werden solche Waschöle verwendet, deren Anilinpunkt (vgl. Berl-Lunge, Chemisch-technische Untersuchungsmethoden, Bd. IV, S. 739, 1933) oberhalb o°, vorzugsweise bei + q.o bis -f- 7o°, liegt. Es hat sich gezeigt, daß mit fallendem Anilinpunkt die Waschwirkung des Waschöls und das Schüttgewicht der bei dem Verfahren entstandenen festen Stoffe steigt. Mit steigendem Schüttgewicht verschlechtert sich aber die Filtrierbarkeit usw. des Waschöls. Mit fallendem Anilinpunkt des Waschöls fallen die festen Stoffe immer schwerer aus, so daß längere Verweilzeiten und höhere Temperaturen im Behälter 3 benötigt werden.
  • Beispiel i Man wäscht in einem Wascher i stündlich 500 ms Lichtbogenspaltgas mit 750 1 eines aliphatischen Dieselöls mit dem Anilinpunkt 65° und den Siedegrenzen von 22o bis 29o°. Mit einem Gehalt von 3,3 g/m3 polymerisierbarer Verbindungen (bestimmt durch Erhitzen des Waschöls, mit Ausfällen und Wägen der abgeschiedenen festen Bestandteile) wird das Waschöl über einen mit Hochdruckdampf beheizten Vorwärmer 2 mit einer Strömungsgeschwindigkeit von i mjSek. in den Behälter 3 gedrückt, wo es x/2 Stunde lang auf i8o° erhitzt wird. Darauf wird das Waschöl in die Mitte der Abtreibkolonne q. eingeführt, wo das Leichtöl mit Wasserdampf abgetrieben wird. Das vom Leichtöl befreite, feste Bestandteile enthaltende Waschöl gelangt über den indirekten Wasserkühler 5 zur Zentrifuge 6, aus der das regenerierte Waschöl, das o,i g/1 ungesättigte Verbindung enthält, wieder auf den Wascher i gelangt. Der Zentrifugenrückstand (5 kg/h mit etwa 5o % Waschöl) wird in der Schwelanlage 7 in i cm Schichtdicke geschwelt, dabei werden 2,5 1/h Waschöl wiedergewonnen, die ebenfalls auf den Wascher i gegeben werden. In der angegebenen Weise können stündlich 51 Leichtöl mit den Siedegrenzen 6o bis 225° erhalten werden, das o,i gil ungesättigter Verbindungen enthält.
  • Beispiel 2 Lichtbogenspaltgas wird mit den unten angegebenen Waschölen der Siedegrenzen 22o bis 28o° bis zu einer Beladung von io g/1 gewaschen, die beladenenWaschöle werden sodann x Stunde lang auf 15o° unter RückfluBkühlung erhitzt, filtriert, worauf der Restgehalt an ungesättigten Verbindungen bestimmt wird. Die abfiltrierten festen Bestandteile werden ölfrei gewaschen, getrocknet, worauf ihr Schüttgewicht bestimmt wird. Die Abhängigkeit der Waschwirkung der verwendeten Waschöle auf die ungesättigten Verbindungen in Gramm je Kubikmeter Spaltgas (II), das Schüttgewicht in Gramm je ioo cm3 (IV) und die Filtrierbarkeit der festen Bestandteile (V) sowie der Gehalt an ungesättigten Verbindungen im regenerierten Waschöl in Gramm je Liter Waschöl (III) vom Anilinpunkt des verwandten Waschöls (I) ergibt sich aus der nachstehenden Tabelle:
    1 1 11 1 111 IV ( V
    i. Synthetisches Kohlenwasserstoffgemisch
    (Kogasin) ............................. 85° o,o9 0,1 7,0 gut
    2. desgl. + io % Teeröl 82° 0,14 0,1 13,0 gut
    3. desgl. + 200/0 - 750 0,20 0,14 15,8 gut
    4. desgl. + 30 % - 69° 0,28 0,28 18,5 gut
    5. Hydriertes Teeröl ...................... 34° 0,45 1,0 26,2 gut
    6. Dieselöl ............................... 5° o,6o 1,8 34,2 merklich
    schlechter
    Beispiel 3 Ein Kohlenwasserstoffgemisch von der Kohlenoxydhydrierung mit den Siedegrenzen 22o bis 28o° wird mit dem Lichtbogenspaltgas bis zu einem Gehalt von 9,5 g/1 ungesättigten Verbindungen beladen. Ein Teil des verunreinigten Waschöls wird mit Wasserdampf destilliert. Das abgetriebene Leichtöl (2,10/0) enthält 52 g/1 an ungesättigten Verbindungen. Beim Fraktionieren dieses Leichtöls hinterbleibt nach dem Abdestillieren eines geringen Anteils flüchtiger Bestandteile (2o 0/0) eine breiartige Masse, die sich nicht weiterverarbeiten läßt. Erhitzt man dagegen das verunreinigte Waschöl zunächst 1/a Stunde lang unter RückfluBkühlung auf i8o°, so läBt sich das Leichtöl ohne Schwierigkeiten abdestillieren. Man erhält 1,9 % Leichtöl mit o,i g/1 an ungesättigten Verbindungen, das sich ohne Schwierigkeiten fraktionieren läBt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Leichtölen aus Spaltgasen durch eine Ölwäsche, dadurch gekennzeichnet, daB man das Spaltgas zunächst mit einem Waschöl vorzugsweise aliphatisch und/oder cycloaliphatischen Charakters wäscht, sodann das Waschöl einer Wärmebehandlung unterwirft, worauf die entstandenen festen Stoffe abgeschieden und das im Waschöl gelöste Leichtöl vor oder nach dem Abtrennen der festen Stoffe abgetrieben wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man Waschöle verwendet, die Anilinpunkte oberhalb o°, vorzugsweise von 4o bis 7o°, besitzen. Angezogene Druckschriften: Oel und Kohle, 1938, S. 1077; Angew. Chemie, Teil B, 1948, S. 26o.
DEC4719A 1951-09-19 1951-09-19 Verfahren zur Gewinnung von Leichtoel aus Spaltgasen Expired DE919837C (de)

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