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V\Terkstoffuntersuc hungsgerät
Nach dem Röntgenverfahren wird durch
Laue-, Debye-Scherrer- oder Schichtlinienaufnahmen der Feinbau von Kristallen bestimmt.
Will man eine Kristallart untersuchen, die man zunächst zur mikroskopisch beobachtet
hat, so ist es erforderlich, hinreichend große Kristalle dieser Kristallart oder
eine große Menge kleiner Kristalle zu präparieren, um sie dann nach einer der Röntgenmethoden
zu untersuchen. Gemäß der Erfindung wird der im Mikroskop beobachtete Kristall unmittelbar
im Mikroskop mittels Röntgenfeinstrukturuntersuchung bestimmt.
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Die Röntgenröhre wird mit ihrer Anftikathode iln der optischen Achse
des Mikroskops angeordnet.
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Aus dem von der Antikathode ausgehenden Röntgenlicht wird ein Strahl
von etwa 50 X 50,z ausgeblendet. Das Objektiv und der Vertikalilluminator des Metallmikroskops
sind zentrisch mit einer Bohrung von etwa I mm Durchmesser versehen. Diese Bohrung
hindert nicht die optische Benutzbarkeit.
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Der Röntgenstrahl fällt durch die Bohrungen auf den Schliff. Um den
Ort des Strahlenauffalles auf dem Schliff genau zentrieren zu können, wird zunächst
an Stelle des Schliffes einLeuchtschirm oder ein anderes Mittel zum Nachweis von
Röntgenstrahlen eingesetzt und in die optische Achse gebracht. Geeignete Mittel
sind ein Zählrohr oder eine Ionisationskammer. Alsdann wird durch Verschiebung der
Röntgenblenden der Röntgenfleck auf dem Leuchtschirm in das Fadenkreuz des Okulars
geschoben. Nunmehr wird nach Entfernung des Leuchtschirmes der Schliff aufgebracht
und der zu untersuchende Kristall zentriert. Der Röntgenstrahl wird alsdann den
zu untersuchenden Kristall und
nur ihn treffen. Man entfernt hierauf
das Objektiv, bringt eine Kassette mit Film ein und nimmt die Röntgenreilexe des
Kristalls photographisch auf.
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Der Objekttisch erhält in bekannter Weise eine Vorrichtung zum Drehen
und Schwenken des Präparates unter Aufrechterhaltung der Zentrierung.
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Man kann daher bei fest stehendem Apparat Laueaufnahmen und bei bewegtem
Apparat Debye-Scherrer- oder Drehkristallaufnahmen anfertigen.
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Dadurch, daß das Objektiv entfernt wLd, ist sowohl für die Schwenkung
als auch für das Einbringen der Kassette genügender Platz im Tubus des Älikroskops
geschaffen Eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
in den Fig. I und 2 der Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt Fig. I den Röntgenapparat
in Ansicht und teilwelise im Schnitt und Fig. 2 den Antrieb des Objektivtubus in
Draufsicht.
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Nach Fig. I ist mit einer Fußplatte I ein Ständer 2 verbunden, der
als Träger eines Mikroskops dient, dessen Okular aus einer Augenlinse 3 und einer
Feldlinse 4 und dessen Objektiv aus einer Frontlinse 5 und einer Hinterlinse 6 besteht.
Der Okulartubus 7 ist unmittelbar in dem Ständer 2 gelagert, während der Objektivtubus
8 mit einem Tragkörper g an dem Okulartubus 7 so verschiebbar gelagert ist, daß
die Objektivachse die Okularachse unter einem Winkel von 90° schneidet. Zu diesem
Zweck trägt das dem Objektivtubus zurückgekehrte Ende des Okulartubus einen schwalbenschwanzförmigen
;Gleitkörper I0, auf dem der Tragkörper g gleitet. Die beiden Führungsleisten II
und 12 des Tragkörpers g sind je mit einer Zahnstange 13 bzw. ausgerüstet, in die
ein Zahnrad 15 bzw. I6 greift (Fig. 2). Die beiden Zahnräder sitzen auf einer gemeinsamen,
an dem Gleitkörper 10 gelagerten Antriebswelle I7, die an ihren Enden mit je einem
Antriebsknopf I8 versehen ist. Mit Hilfe dieser Antriebsknöpfe I8 kann der Objektivtubus
in Richtung seiner Achse am Okulartubus 7 verschoben werden. Mit 19 ist eine Glasplatte
bezeichnet, die, unter einem Winkel von 450 gegen die Objektivachse geneigt, so
in dem Objektivtubus angeordnet ist, daß die Abbildungsstrahlen in den Okulartubus
gespiegelt werden. In dem Ständer 2 sind eine Lichtquelle 20 und eine Kondensorlinse
21 angeordnet.
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Mittels einer unter einem Winkel von 450 zu der Okularachse in dem
Abbildungsstrahlengang eingeschalteten Glasplatte 22 wird das von der Lichtquelle
ausgesandte Lichtbündel auf eine zu untersuchende, auf einem Objekttisch 23 liegende
Metallprabe 24 abgelenkt. An der Fußplatte I ist ferner eine Röntgenröhre 25 so
gelagert, daß ihre Antikathode 26 auf der optischen Achse des Mikroskopobjektivs
liegt und die ausgesandten Röntgenstrahlen in die Richtung dieser Achse fallen.
Zwischen der Röntgenröhre 25 und der in untersuchenden Metallprobe 24 ist eine Blendeneinrichtung
vorgesehen, die ans einem bis in die Nähe der Röntgenröhre und der Metaltlprobe
reichenden Rohr 27 besteht und dessen Enden mit je einer Blende 28 bzw.
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29 mit kreisförmiger Strahlendurchtrittsöffnung versehen sind. Die
Mittelpunkte dieser Strahlendurchtrittsöffnungen liegen auf der Rohrachse, die mit
der optischen Achse des Objektivs zusammenfällt. Das Rohr 27 wird von einem an dem
Ständer 2 sitzenden Arm 30 getragen. Die Frontlinse 5 und die Hinterlinse 6 des
Objektivs sowie die Glasplatte 19 und dte Abschlußwand 3I des Tubus 8 sind für die
Aufnahme des Rohres 27 je mit einer entsprechenden Bohrung versehen. Auf dem Ständer
2 sitzt eine Tragsäule 32, die den Objekttisch 23 trägt und an der ein einen Leuchtschirm
33 tragender Arm 34 um die Achse X-X schwenkbar so gelagert ist, daß der Leuchtschirm
an die Stelle der zu untersuchenden Metallprobe über die an dem Objekttisch vorgesehene
Öffnung 35 geschoben werden kann.
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An dem Ständer 2 ist außerdem ein ringförmiger Träger 36 befestigt,
der zur Aufnahme einer mit einem photographischen Film 37 gefülßlten Kassette 38
dient.
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Die Untersuchung wird so durchgeführt, daß die Zentrierung des ausgeblendeten
Röntgenstrahies geprüft wird, indem zunächst der Leuchtschirm 33 in die Objektebene
über die am Objekttisch vorgesehene Öffnung 35 geschoben und durch Verschieben eines
Fadenkreuzes 39, das auf einer in der Okularbildebene in zwei senkrecht aufeinander
stehenden Richtungen verschiebbar angeordneten Glasplatte 40 angebracht ist, der
auf dem Leuchtschirm 33 erzeugte Brennfleck mit Hilfe des Fadenkreuzes 39 justiert
wird. Dann wird an die Stelle des Leuchtschirmes 33 die angeschliffene Fläche der
zu untersuchenden Metalalprobe 24 auf den Objekttisch 23 aufgelegt und der zu nutersuchende
(;efügebestandteil mit Hilfe des Fadenkreuzes ausgerichtet. Mittels einer Feder
4I, die an einem an dem Objekttisch 23 sitzenden Haltestift 42 gelagert ist, ist
die Metallprobe 24 auf dem Objekttisch gegen Verschieben gesichert. Hierauf wird
der Objektivtubus 8 so weit von dem Objekttisch entfernt, daß die mit Idem Film
gefüllte Kassette 38 in den Träger 36 eingelegt und die Röntgenaufnahme gemacht
werden kann. Die Kassette und der Film sind mit einer zentrisch gelegenen Öffnung
versehen zu denken, damit die Kassette über das Rohr 27 geschoben und auf den Träger
aufgelegt werden kann.