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Dekadischer, aus Triggerkreisen bestehender Röhrenzähler Es ist bekannt,
Röhrenzähler, wie sie in elektrischen Rechenmaschinen verwendet werden, aus Triggerkreisen
aufzubauen. Unter einem Triggerkreis wird eine Kippschaltung mit zwei Elektronenröhren
verstanden, die zwei stabile Zustände hat und durch äußere Impulse von einem stabilen
Zustand in den anderen umgeschaltet wird. Ein Triggerkreis stellt demnach ein binäres
Zählerelement dar.
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Üblicherweise wird im dekadischen Zahlensystem gerechnet. Um den Übergang
vom binären zum dekadischen System zu erhalten, werden mehrere Triggerkreise hintereinandergeschaltet,
z. B. kapazitiv miteinander gekoppelt. Hierzu sind mindestens vier Trigger erforderlich,
die 24 = 16 verschiedene Stellungen einnehmen können. Hieraus folgt, daß sich nach
sechzehn Eingangsimpulsen der ursprüngliche, d. h. Nullzustand wieder selbsttätig
einstellt.
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Bei dekadischer Zählweise soll jedoch der zehnte Eingangsimpuls bereits
wieder den Anfangszustand ergeben. Zu' diesem Zweck sieht man, wie bekannt, zwischen
mehreren oder allen Triggerkreisen eine kapazitive Rückkopplung vor. Diese Anordnungen
bedingen eine Frequenzabhängigkeit von dem Rückkopplungskreis und stellen außerdem
eine hohe
Belastung des jeweils vorangehenden, steuernden Triggerkreises
dar. Beide Umstände setzen die Arbeitsgeschwindigkeit des Zählers herab, die auf
diese Weise im allgemeinen noch geringer ist als die eines einzelnen Triggerkreises.
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Der Röhrenzähler gemäß der Erfindung ist demgegenüber in der Lage,
eingehende Impulse mit einer Geschwindigkeit zu zählen, die der Geschwindigkeit,
mit der die einzelnen Kippkreise arbeiten, entspricht und bei dem eine gegenseitige
störende Beeinflussung der gekoppelten Röhrenkippkreise vermieden ist. Die Erfindung
betrifft einen dekadischen, aus vier hintereinandergeschalteten Triggerkreisen bestehenden
Röhrenzähler. Die Steuerung erfolgt durch Impulse, die dem ersten Triggerkreis zugeführt
werden. Erfindungsgemäß sind zwischen die Triggerkreise Kopplungsröhren geschaltet,
deren Steuergitter von Impulsen aus den vorangehenden Triggerkreisen beeinflußt
werden, so daß nach dem zehnten Eingangsimpuls am ersten Triggerkreis am Ausgang
des vierten Triggerkreises ein negativer Impuls entsteht.
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Als Schaltglieder kommen in erster Linie Elektronenröhren, und zwar
Schirmgitterröhren, in Betracht, deren Steuergitter an den vorangehenden Triggerkreis
angeschlossen sind. Auf diese Weise ist die Belastung des ersten Triggerkreises
beim Übergang von Impulsen vom ersten zum zweiten Triggerkreis wesentlich verringert,
und die Geschwindigkeit der Arbeitsweise der Triggerkreise wird erhöht. Es ist verständlich,
daß die Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Kippkreise entsprechend ihrer Reihenfolge
abnehmen muß, damit das Ziel, aus je zehn eingehenden Impulsen nur einen einzigen
im Ausgang erscheinen zu lassen, erreicht wird.
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Im vorliegenden Fall besteht der Röhrenzähler aus vier derartigen
Triggerkreisen A, B, C, D. Dem ersten werden die zu zählenden Impulse zugeführt.
Jeder dieser Impulse bewirkt eine Umschaltung des ersten Triggerkreises A von dem
einen stabilen Zustand in den anderen. In dem einen Zustand dieses ersten Kreises
A wird eine diesem nachgeordnete Kopplungsstufe E zum zweiten Triggerkreis B leitend
gemacht, die ihrerseits dann durch Weitergabe des ihr zugeführten Impulses den zweiten
Triggerkreis B beeinflußt und diesen umschaltet. Dieser zweite Triggerkreis B ändert
daher seinen Zustand immer nur bei jedem zweiten, dem Kreis A zugeführten Impuls;
das bedeutet aber, daß in seinem Ausgang immer erst nach jedem vierten, bei A eingehenden
Impuls derselbe Zustand erreicht, also die zwischen Kreis B und C liegende Kopplungsstufe
F immer nur bei jedem vierten, bei A eingehenden Impuls leitend wird und ihrerseits
die Umschaltung des Triggerkreises C bewirkt.
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Im Ausgang des Kreises C erfolgt also erst auf den vierten, bei A
eingehenden Impuls die erste und beim achten Impuls die zweite Umschaltung, die
den Kreis wieder in den Ausgangszustand bringt. In konsequenter Fortführung dieser
Schaltungsanordnung würde dann die Umschaltung des vierten Triggerkreises D in seinen
Anfangszustand erst beim sechzehnten Impuls im Kreis A erfolgen. Da üblicherweise
in Rechengeräten das dekadische System verwendet wird, will man jedoch beim zehnten
Impuls im Kreis A den Anfangszustand des Zählers wieder herstellen. Dies wird dadurch
erreicht, daß eine Sperrstufe G, bestehend aus der Schirmgitterröhre G1, vorgesehen
ist, die einerseits mit der Kopplungsstufe E zwischen dem ersten und zweiten Triggerkreis
A und B in Verbindung steht, andererseits aber nur dann leitend werden
kann, wenn von dem letzten Triggerkreis D ein genügend hohes Potential auf ihr Steuergitter
gelangt. Diese Sperrstufe G beeinflußt die erste Kopplungsstufe E derart, daß diese
trotz der Einwirkung des Triggerkreises A beim achten Impuls nichtleitend bleibt,
vielmehr erst beim zehnten, dem Triggerkreis A zugeführten Impuls leitend wird,
darauf die Umschaltung des vierten Triggerkreises D auslöst und dadurch den ersten
Zehnerimpuls im Ausgang des Röhrenzählers erscheinen läßt. Diese Beeinflussung der
ersten Kopplungsstufe E erfolgt in der Weise, daß deren Röhre auf geringem Anodenpotential
festgehalten wird. Dadurch wird eine Änderung der stabilen Lage des zweiten Triggerkreises
B verhindert, wenn der erste Kreis A als Folge des zehnten zu zählenden Eingangsimpulses
seinen Zustand ändert.
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Die Kopplungsröhrenkreise E und F enthalten zweckmäßigerweise je eine
gittergesteuerte Röhre zwischen den betreffenden Triggerkreisen A und
B
einerseits und B und C andererseits. Sie verhindern die gegenseitige störende
Beeinflussung der beiden Kreise und geben den betreffenden Impuls, wenn erforderlich,
verstärkt weiter, halten aber dabei die Belastung des vorhergehenden Triggerkreises
auf einem niederen Wert.
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Weiterhin werden die Wirkungen der inneren Röhrenkapazitäten der Röhren
der beiden Triggerkreise verringert, d. h. die Arbeitsgeschwindigkeit der beiden
Triggerkreise, und im Zusammenhang damit wird die Arbeitsgeschwindigkeit des ganzen
Zählers erhöht. Ein besonderer Vorteil, der ebenfalls zu dieser Wirkung beiträgt,
liegt darin, daß man die Triggerkreise durch negative Impulse betätigt, die man,
anstatt wie bisher den Steuergittern, den Anoden ihrer Röhren zuführt. Ferner können
die Kopplungsstufen so bemessen und ausgebildet sein, daß durch sie die Form der
übertragenen Impulse verbessert wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
hervor. Die Zeichnung zeigt an einem Beispiel den Grundgedanken der Erfindung und
erläutert die Arbeitsweise des Röhrenzählers.
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Der Zähler gemäß der Erfindung enthält vier Triggerkreise
A, B, C und D, ferner die Trenn- und Kopplungsröhrenkreise E und F
und einen Sperrröhrenkreis G. Diese Kreise sind in der Zeichnung durch gestrichelte
Trennlinien angedeutet. Die Triggerkreise A, B, C und D enthalten je zwei gittergesteuerte
Vierpolröhren A1 und A2 bzw. B1 und BZ, Cl und C2 sowie Dl und D, Jeder Triggerkreis
erzeugt für je zwei empfangene Eingangsimpulse einen Ausgangsimpuls, der dann den
nächsten Triggerkreis steuert. Da der Triggerkreis A
mit höherer
Eigengeschwindigkeit als Kreis B arbeiten muß, Kreis B mit höherer als Kreis C und
Kreis C mit höherer als Kreis D, so hätte die Verwendung von Röhren mit gleichen
Kennlinien für alle vier Triggerkreise A, B, C und D zur Folge, daß
Kreis A
die maximale Arbeitsgeschwindigkeit des ganzen Zählers begrenzen würde.
In dieser Anordnung haben die Triggerkreise B, C und D auf die Begrenzung
der Zählgeschwindigkeit geringeren Einfluß. Aus diesem Grunde sind nur bei den Kreisen
A, B, C Kopplungsröhren angebracht. Im Triggerkreis A werden Röhren verwendet,
die auf Grund ihrer Kennlinien für die relativ hohen Frequenzen, mit denen zu arbeiten
ist, besonders geeignet sind. Ein weiteres Merkmal zur Erhöhung der maximalen Geschwindigkeit
des Zählers umfaßt die Anodentastung der Triggerkreise A und B und die Aufhebung
des Rückkopplungseffektes, der zwischen den . Kreisen A und B und
den Kreisen C und D entstehen könnte.
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Alle Triggerkreise haben je zwei stabile Zustände, die mit Ein und
Aus bezeichnet sind. In der Anfangs-oder Nullstellung befinden sich alle Triggerkreise
im Aus-Zustand, dann sind alle rechten Röhren (mit dem Bezugszeichen 2) leitend,
was in der Zeichnung durch einen Punkt unter der Röhre angedeutet ist. Ferner sind
in der Nullstellung auch die Trennröhren El und F1 leitend.
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Bei der Beschreibung der Erfindung sind die Werte der Spannungen,
Widerstände und Kondensatoren lediglich als Beispiele angegeben. Dafür können selbstverständlich
auch andere geeignete Werte eingesetzt werden.
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Im einzelnen wird nur die Arbeitsweise von Triggerkreis
A beschrieben. Die Kreise B, C und D stimmen in den Punkten,
die nicht besonders erläutert werden, mit A überein.
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Die Kathoden io der Röhren A, und A2 liegen direkt am Nulleiter ii.
Die Anode 12 der Röhre A1 ist über den zur Unterdrückung von Eigenschwingungen dienenden
Siebwiderstand 1q. und die zu diesem in Reihe geschalteten Widerstände 15 und 16
mit der +225-Volt-Leitung 13 verbunden. Entsprechend steht die Anode 12 der Röhre
AZ mit der 225-Volt-Leitung 13 in Verbindung, und zwar über den Siebwiderstand
1q. und den zu Widerstand 16 ebenfalls in Reihe geschalteten Widerstand 17. Von
den Schirmgittern =8 der Röhren A1 und Az führen die Widerstände ig bzw. 2o und
Leitung 21 zur 225-Volt-Leitung 13. Die Widerstände 1q. haben einen Wert von 47
Ohm, die Widerstände 15, 16, 17, ig und 20 haben je i kOhm.
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Eine Leitung 22, die vom Verbindungspunkt 23 der Widerstände 1q. und
17 abgeht, verbindet die Anode der Röhre AZ mit dem oberen Ende eines aus den Widerständen
24 und 25 von je 2i kOhm bestehenden Spannungsteilers. Das untere Ende dieses Teilers
liegt an einer -ioo-Volt-Vorspannungsleitung 26. Parallel zum Widerstand 24 liegt
ein Kondensator 27 von 215 pF. Zwischen dem Punkt 23 im Anodenkreis der Röhre AZ
und dem Schirmgitter der Röhre A1 liegt ein regelbarer Neutralisationskondensator
28 von 13 pF. Das Steuergitter 29 der Röhre A1 ist über einen zur Unterdrückung
von Eigenschwingungen dienenden Widerstand 30 von 47 Ohm an den Verbindungspunkt
zwischen den Widerständen 2,4 und 25 angeschlossen.
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In entsprechender Weise führt von dem Verbindungspunkt 32 der Widerstände
1q. und 15 eine Leitung 31 an das obere Ende eines aus den Widerständen 33 und 34
von je 21 kOhm bestehenden Spannungsteilers. Dessen unteres Ende liegt an einer
Löschvorspannungsleitung 35, die normalerweise ebenfalls ein Potential von -ioo
Volt hat. Parallel zum Widerstand 33 liegt ein Kondensator 36 von 215 pF. Zwischen
dem Punkt 32 im Anodenkreis der Röhre A1 und dem Schirmgitter 18 der Röhre Aa liegt
ein regelbarer Neutralisationskondensator 37 von 13 pF. Das Steuergitter 29 der
Röhre AZ ist über einen Siebwiderstand 38 von 47 Ohm an den Verbindungspunkt zwischen
den Widerständen 33 und 3¢ angeschlossen, der ferner direkt am Steuergitter 39 der
Röhre El des Kreises E liegt. Auf diese Weise wird der leitende Zustand von El in
bestimmter Weise gesteuert, wie das weiter unten noch beschrieben wird.
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Dem Röhrenzähler werden über eine Eingangsklemme q.o die zu zählenden
Impulse als negative Werte zugeführt. Von der Klemme 40 führt eine Leitung 41 an
den zwischen Widerstand 16 und den Widerständen 15 und 17 liegenden Punkt
42 des Triggerkreises A, so daß die Impulse an 'die Anoden der Röhren A1 und Az
dieses Kreises gelangen. Die Triggerkreise sind so eingestellt, daß positive Impulse
von gleicher Größe wie die negativen eine Umschaltung der Triggerkreise nicht herbeiführen
können.
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In der Null- oder Anfangsstellung des Zählers ist, wie oben gesagt,
jeder der Triggerkreise auf Aus geschaltet, d. h. die rechte Röhre jedes Triggerkreises
ist leitend, die linke Röhre nichtleitend. Die Steuergitter aller rechten Röhren
sind mit der Löschleitung 35 verbunden. Ein Schalter CBS ist vorgesehen, um die
Triggerkreise in die gewählte Anfangsstellung zurückzuschalten. Diese Rückstellung
wird erreicht, indem man diesen Schalter zuerst öffnet und dann wieder schließt.
Beim Öffnen des Schalteis CBS steigt nämlich die Gittervorspannung der rechten Röhren
etwas über den Wert Null, so daß diese Röhren leitend werden. Dies wiederum bewirkt,
daß die Anodenspannung der rechten Röhren auf einen niederen Wert sinkt, der auf
die Gitter der linken Röhren übertragen wird, so daß diese nichtleitend werden.
Die Anoden der linken Röhren sind demzufolge auf hoher Spannung. Diese wird auf
die Gitter der rechten Röhren geleitet, wodurch bewirkt wird, daß die rechten Röhren
auch nach dem Schließen des Schalters CBS leitend bleiben.
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Die nachstehende Tabelle zeigt für einen vollständigen Kreislauf des
Zählers die Zustände der Triggerkreise
A, B, C und
D und die der Röhren
der Kreise E, F und G. In der Tabelle bedeutet X die Stellung Ein der entsprechenden
Triggerkreise bzw. den leitenden Zustand der Röhren El, F1 und G1, d. h. der Trenn-
und Sperrkreise E, F und G. o bedeutet die Stellung Aus der Triggerkreise bzw. den
nichtleitenden Zustand der Röhren El, F1 und G1.
Zählereingangs- Kippkreise Röhren |
impulse Nr. |
A 1 B I C I D |
G, I @'' i I r` i |
o (Ausgangs- |
zustand) 0 0 0 o a X X |
i X o 0 0 0 o X |
2 O X O O O X O |
3 X X o 0 0 0 0 |
q. o o X o O X X |
X o X o 0 0 X |
6 o X X o o X o |
7 X X X o 0 0 0 |
8 0 0 o X X (X) o X |
X o o X X o X |
10 0 0 0 0 0 (0) X X |
Führt man der Klemme qo einen ersten negativen Impuls zu, so bewirkt dieser ein
Absinken der Spannung an den Anoden beider Röhren A, und A2. Dieses Absinken der
Anodenspannung wird über die Kondensatoren 27 und 36 auch auf die Steuergitter 29
der Röhren A1 und A2 übertragen. Das hat aber auf die Röhre
AI keinen Einfluß,
da deren Steuergitter bereits unter der Sperrspannung liegt und die Röhre daher
nichtleitend ist. Sinkt nun die Spannung am Steuergitter der leitenden Röhre A2,
so wird diese nichtleitend, und die Anodenspannung dieser Röhre steigt an. Wirkt
sich dieser Anstieg über Leitung 22, Kondensator 27 und Widerstand 24 auf das Steuergitter
der Röhre A1 aus, so setzt jetzt bei dieser Röhre der Anodenstrom ein. Dieses Leitendwerden
der Röhre Al bewirkt ein Absinken ihrer Anodenspannung, was über die Leitung 31
und Kondensator 36, Widerstand 33 und Widerstand 38 wiederum das Steuergitter 29
der Röhre A2 beeinflußt. Entsprechend der bekannten Arbeitsweise eines Triggerkreises
ist nun also Röhre A 2 nichtleitend, bis der Eingangsklemme 40 der nächste negative
Impuls zugeführt wird. Der erste negative Impuls schaltet somit den Triggerkreis
A von Aus auf Ein.
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Bei diesem Umschaltvorgang wird vom Anodenkreis der Röhre A1 über
Leitung 31 und Kondensator 36 an das Steuergitter 39 der Röhre EI ein negativer
Impuls übertragen, d. h. diese Röhre wird nichtleitend.
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Die Kathode 45 der Röhre EI liegt am Nulleiter ii; die Anode
46 ist über einen Widerstand 47 von i kOhm mit der -[- i5o-Volt-Leitung 48 verbunden.
Das Schirmgitter 49 steht über einen Widerstand 50 von 2700 Ohm ebenfalls
mit der -f- i5o-Volt-Leitung in Verbindung und ist außerdem über Leitung 51 und
Kondensator 52 von 4o pF mit dem Steuergitter der Röhre Dl gekoppelt.
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Wird der Klemme qo ein zweiter negativer Impuls zugeführt, so wird
die Röhre A1 nichtleitend, Röhre A2 dagegen wieder leitend. Der zweite negative
Impuls bewirkt also die Umschaltung des Triggerkreises von Ein auf Aus. In diesem
Zustand hat das Steuergitter der Röhre A2 und ebenso das damit verbundene Steuergitter
39 der Röhre EI wieder eine Gittervorspannung wenig über dem Nullwert. Demzufolge
wird Röhre EI wieder leitend, ihre Anodenspannung sinkt, und dieses Absinken
wird durch einen Kondensator 43 von ioö pF zu einem Punkt 44 im Anodenkreis der
Röhren des Triggerkreises B übertragen, der dadurch von Aus auf Ein umgeschaltet
wird.
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Die Steuerung der Triggerkreise A und B durch ihren Anodenkreisen
zugeführte negative Impulse (Anodentastung) hat den Zweck, die Arbeitsgeschwindigkeit
für den ganzen Zähler zu erhöhen, gegenüber der Tastung der kapazitiv gekoppelten
Gitter, wie dies beim normalen Triggerkreis der Fall ist.
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Durch die Einschaltung der Röhre EI zwischen die Triggerkreise
A und B wird die direkte Kopplung der Triggerkreise vermieden und dadurch die Belastung
des Kreises A verringert; es wird auch verhindert, daß durch kapazitive Rückkopplung
eine gegenseitig störende Beeinflussung auftritt. Dadurch ist es nun möglich, den
Zähler mit höherer Geschwindigkeit arbeiten zu lassen.
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Die Anode der Sperröhre G1 in dem mit G bezeichneten Röhrenkreis ist
direkt mit der Anode von EI
verbunden; die Kathode liegt am Nulleiter ii.
Das Schirmgitter 55 steht über einen Widerstand 56 von i kOhm mit der -I- 225-Volt-Leitung
in Verbindung. An ihr Steuergitter 57 führt über die in Reihe geschalteten Widerstände
58 und 59 eine Leitung 78 von der Anode der Röhre D2 des letzten Triggerkreises
D. Die Röhre G kann erst leitend werden, wenn von der Anode der Röhre D2 des vierten
Triggerkreises ein genügend hohes Potential auf ihr Steuergitter gelangt. Die Widerstände
58 und 59 haben Werte von i2oo Ohm bzw. 4.7o kOhm. Der Punkt 6o zwischen den Widerständen
58 und 59 ist über einen Kondensator 61 von ioo pF mit der Anode der Röhre Dl des
Triggerkreises D gekoppelt und außerdem über einen Widerstand 62 von q.7o kOhm mit
der -ioo-Volt-Leitung 26 verbunden.
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Die nicht bezifferten Einzelteile der Triggerkreise B, C und
D entsprechen denen des Kreises A.
Im Kreis B hat der Kondensator 63,
der parallel zu dem Widerstand 24 geschaltet ist, einen Wert von 250 pF.
Das gleiche gilt für den Kondensator 6q., der parallel zum Widerstand 33 liegt,
sowie für die Kondensatoren der Kreise C und D, die den Kondensatoren 63 und 64
des Triggerkreises B entsprechen.
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Wie bereits festgestellt wurde, wird Kreis A durch den ersten zu zählenden
Eingangsimpuls auf Ein, durch den zweiten auf Aus und Kreis B auf Ein geschaltet.
Der dritte Eingangsimpuls schaltet Kreis A auf Ein und macht die Röhre
EI nichtleitend. Der vierte Impuls schaltet Kreis A auf Aus, und der positive
Impuls von der Anode der Röhre AI bewirkt, daß Röhre EI leitend wird
und somit von ihrer Anode über den Kondensator 43 an den Punkt 44 im Anodenkreis
der Röhren des Kreises B ein negativer Impuls gelangt, der den Kreis B auf Aus schaltet.
In diesem Zustand wird über die Leitung 31 dieses Kreises und den Kondensator 64
zum Steuergitter 65 der Röhre F, ein positiver Impuls übertragen, so daß diese Röhre
leitend wird. In diesem Fall gibt F1 über die Leitung 71 und die Kondensatoren 72
und 73 von je 40 pF einen negativen Impuls an Kreis C weiter, durch den dieser seinerseits
eingeschaltet wird.
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Die Trenn- und Kopplungsröhre F1 des Röhrenkreises F verhindert unerwünschte
Rückkopplungen
zwischen den Kreisen B und C, verringert die Belastung
des Kreises B und ermöglicht es, daß diese beiden Kreise mit einer Geschwindigkeit
arbeiten, mit der sonst beide nur dann arbeiten würden, wenn sie mit keinem anderen
Kreis gekoppelt wären. Dadurch wird also eine Begrenzung der Arbeitsgeschwindigkeit,
die sonst bei Zählern durch direkte Kopplung bedingt ist, vermieden.
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Die Anode 66 der Röhre Fi ist über die Widerstände 67 und 68 von je
500 Ohm mit der +. verbunden. Ihr Schirmgitter 69 ist über einen Widerstand
70 von x kOhm ebenfalls an die -f- i5o-Volt-Leitung angeschlossen. Der Schirmgitterwiderstand
5o der Röhre EI ist mit 27oo Ohm größer als der Schirmgitterwiderstand 7o
der Röhre F1 mit i kOhm. Der negative Impuls vom Schirmgitter 49 der Röhre
EI muß hinreichend groß sein, um den Kreis D aus seiner stabilen Lage umschalten
zu können.
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Eine Anzapfung am Anodenwiderstand 17 der Röhre C2 des Kippkreises
C ist mit dem Steuergitter der Röhre DZ des Kippkreises D über eine Leitung 74 und
einen Kondensator 75 von 40 pF gekoppelt. Wird Kreis C von Aus auf Ein geschaltet,
so geht über diese Leitung 74 an das Steuergitter der Röhre D2 ein positiver Impuls.
Dieser hat jedoch auf den stabilen Zustand des Kreises D keinen Einfluß, da bei
Zuführung des Impulses die Röhre D2 bereits leitend ist. Wenn jedoch später der
Kreis C von Ein auf Aus geschaltet wird, geht dem Steuergitter der Röhre D2 über
diese Leitung 74 ein negativer Impuls zu, der den Kreis D von Aus auf Ein schaltet.
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Der fünfte Impuls schaltet Kreis A auf Ein und bewirkt somit, daß
die Röhre EI nichtleitend wird, was jedoch nicht die Betätigung eines weiteren
Kreises veranlaßt.
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Der sechste Impuls schaltet Kreis A auf Aus und bewirkt, daß Röhre
EI leitend wird. Dadurch erzeugt der im Anodenkreis der Röhre EI auftretende
Stromstoß einen negativen Impuls, der Kreis B auf Ein schaltet, was wiederum zur
Folge hat, daß Röhre F1 nichtleitend wird.
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Der siebente negative Impuls schaltet Kreis A auf Ein, so daß die
Röhre EI nichtleitend wird.
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Der achte Impuls schaltet Kreis A auf Aus, so daß die Röhre
EI leitend wird (vgl. eingeklammerte X in der Tabelle beim achten Impuls).
Diese wiederum schaltet Kreis B auf Aus und läßt auch Röhre F1 leitend werden, was
wiederum Kreis C auf Aus schaltet. Durch die Umschaltung von C auf Aus gelangt zum
Steuergitter der Röhre D., ein negativer Impuls, so daß Kreis D auf Ein schaltet.
Dadurch steigt die Anodenspannung von Röhre D2 an. Dieses Ansteigen wirkt über die
Leitungen 77 und 78 und die Widerstände 58 und 59 auf das Steuergitter 57 der Röhre
G1 des Röhrenkreises G.
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Dieser Spannungsanstieg an der Anode der Röhre D2 reicht aus, um Röhre
G1 leitend zu machen, denn der Punkt 6o zwischen den Widerständen 59 und 62 hat
hohe Spannung, weil diese Widerstände in Reihe zwischen der -ioo-Volt-Leitung a6
und der Anode der Röhre D2 liegen, die ja über ihren Anodenwiderstand mit der +
i5o-Volt-Leitung 48 verbunden ist. Wenn Röhre G1 leitet, so sinkt ihre Anodeespannung.
Da die Anoden der Sperröhre G1 und der Röhre EI
parallel geschaltet sind,
und da EI durch den achten Impuls leitend wurde, so läßt das Absinken der
Spannung an der Anode von G, die Röhre EI nun ebenfalls nichtleitend werden;
eine positive Spannung, die an das Steuergitter 39 von EI gelangt; kann in
ihrem Anodenkreis keine Spannungsschwankungen erzeugen. Demzufolge sind die Zählereingangsimpulse
nicht imstande, Kreis B aus der eben eingenommenen Stellung Aus umzuschalten, solange
Röhre EI nichtleitend ist. Diese Maßnahme ist nun entscheidend dafür, daß
sich der weitere Ablauf der Triggerkreisumschaltungen anders gestaltet.
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Der neunte Impuls schaltet Kreis A auf Ein. Dadurch entsteht am Gitter
39 von EI ein negativer Impuls, der jedoch unwirksam bleiben muß; da die
Anodenspannung von Röhre EI so lange gering gehalten wird, als Röhre G1 leitet.
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Der zehnte Impuls schaltet Kreis A auf Aus, wodurch dem Steuergitter
39 von EI ein positiver Impuls zugeführt wird. Die Zuführung dieser positiven
Spannung ruft kein weiteres Absinken des Anodenpotentials hervor, da die Spannung
an der Anode von EI immer noch auf einem niederen Wert gehalten wird. Somit
gelangt auch über den Kon#knsator 43 an den Kreis B kein negativer Impuls.
Die Kreise B
und C bleiben deshalb (s. die Tabelle) in der Stellung Aus. Die
positive Spannung, die dem Steuergitter der Röhre EI zugeführt wurde, bewirkt,
obwohl sie nicht in der Lage ist, das Potential der parallel geschalteten Anoden
herabzudrücken, daß das Schirmgitter 49 stark leitend wird. Wenn das Schirmgitter
Strom führt und im Zusammenhang damit die Spannung am Schirmgitterwiderstand 5o
absinkt, so wird über die Leitung 51: und Kondensator 52 auf das Gitter der Röhre
Dl ein negativer Impuls übertragen, so daß Kreis D von Ein auf Aus schaltet. Dadurch
gelangt von der Anode der Röhre D2 über Leitung 77 an die Ausgangsklemme 76 der
erste negative Impuls und zeigt an, daß von dem Zähler zehn Impulse gezählt wurden.
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Zu gleicher Zeit wird über die Leitungen 77 und 78 und die Widerstände
58 und 59 ein negativer Impuls auf das Steuergitter der Sperröhre G1 übertragen,
der diese nichtleitend macht. Wenn die Röhre EI in normaler Weise leitend
ist, reicht das Absinken der Spannung am Schirmgitterwiderstand 5o, das über die
Leitung 51 und den Kondensator 52 an das Steuergitter der Röhre D2 übertragen wird,
nicht aus, um den Kreis D von einem stabilen Zustand in den anderen umzuschalten.
Wenn die Röhre G1 zufolge des negativen, über die Leitungen 77 und 78 übertragenen
Impulses wieder nichtleitend wird, so steigt ihre Anodenspannung. Dadurch steigt
auch die Anodenspannung von EI an, so daß diese Röhre nicht mehr gesperrt
bleibt. Dies beendet den Kreislauf der Arbeitsweise des Zählers, der sich nun wieder
in der Ausgangs- oder Nullstellung befindet (vgl. die Tabelle).
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Wenn der Kreis D durch den zehnten Impuls von Ein auf Aus geschaltet
wird, so wird von der Anode der Röhre D1 über den Kondensator 6z und den Widerstand
58 ein positiver Impuls an däs Steuer-
Bitter 57 der Röhre GI übertragen.
Dieser Impuls entsteht auf Grund der bekannten Arbeitsweise eines Triggerkreises,
bei der an der Artode der einen Röhre des Triggerkreises ein negativer, an der Anode
der anderen ein positiver Impuls entsteht. Dieser positive Impuls verzögert den
Übergang der Röhre G, aus dem leitenden in den nichtleitenden Zustand, der dann
durch den ihrem Steuergitter von der Anode der Röhre D2 zugeführten Impulshervorgerufen
wird. Aus demselben Grunde wird auch das Leitendwerden der Röhre Ei verzögert. Durch
die Verzögerung soll sichergestellt werden, daß die durch den zehnten Impuls erfolgte
Umschaltung des Triggerkreises A sich nicht in der Übertragung eines negativen Impulses
durch die Röhre El auswirkt, was ja dann den Triggerkreis B fälschlicherweise auf
Ein schalten würde.
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Wenn dann die Röhre El schließlich leitend wird, so wird der Triggerkreis
B nicht umgeschaltet, da die Anodenspannung von El bereits vor dem Leitendwerden
gering und zu diesem Zeitpunkt auch die Röhre GI leitend ist. Die Spannung des negativen
Impulses, der beim Leitendwerden der Röhre El durch den Kondensator 43 übertragen
wird, liegt unterhalb von io Volt; dies reicht nicht aus, um eine Umschaltung des
Triggerkreises B bewirken zu können. Diese Schaltung ergibt einen Zähler mit einer
Arbeitsgeschwindigkeit bis zu 35o kHz, der einwandfrei arbeitet und damit erheblich
schneller ist als die bisher bekannten Röhrenzähler.