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Einäugige Spiegelreflexkamera Die Erfindung betrifft eine einäugige
Spiegelreflexkamera, in deren Objektivstrahlengang ein ausschwenkbarer Spiegel angeordnet
ist, der zusammen mit einem zweiten, in der Kamera fest angeordneten Spiegel das
vom Objektiv entworfene Bild einer Suchereinrichtung mit hinterem Einblick zuleitet.
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Bisher wurde bei einäugigen Reflexkameras das Sucherbild oberhalb
des Aufnahmestrahls erzeugt. Zur Beobachtung und Scharfeinstellung durch eine Suchereinrichtung
mit hinterem Einblick waren außer den bei Fernrohren üblichen optischen Mitteln
noch ein das Bild seitenrichtig wiedergebendes Dachkantprisma, gegebenenfalls kombiniert
mit einer die Ausleuchtung des Sucherbildes begünstigenden Feldlinse, erforderlich.
Alle diese zum Sucher einer Kamera obiger Gattung gehörenden optischen Mittel tragen
bei der angegebenen Erzeugung des Sucherbildes oberhalb des Aufnahmestrahls nicht
unwesentlich zur Bauhöhe der Kamera bei. Zwar nimmt diese bei Kleinbildkameras,
z. B. mit einem Bildformat von 2q. X 36 mm, nicht störend zu, jedoch führt sie bei
größeren Bildformaten an die charakteristische und wenig handliche Kastenform der
zweiäugigen Spiegelreflexkamera heran.
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Das trifft auch für eine Reflexkamera zu, bei der außer dem Klappspiegel
schon ein fest angeordneter zweiter Spiegel vorgesehen ist, um das Sucherbild erst
nach einer zweimaligen Reflexion
auf der Mattscheibe des Suchers
entstehen zu lassen. Der feste Spiegel und die Mattscheibe sind dabei oberhalb des
Aufnahmestrahlenganges im Kameraoberteil angeordnet.
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Demgegenüber ordnet die Erfindung zur Verringerung der Kamerabauhöhe
den festen Spiegel, dem die Objektivstrahlen über einen Klappspiegel zugeführt werden,
unterhalb des Aufnahmestrahlenbündels, vorzugsweise parallel zu seinem unteren Randstrahl,
an, so daß der Strahlengang der im Oberteil der Kamera befindlichen Suchereinrichtung
das Aufnahmestrahlenbündel kreuzt.
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Besonders günstig ist es, den danach am Kameraboden befestigten Spiegel
in den reflektierten Bildpunkt des Objektivhauptstrahls zu legen und dort mit die
Bildschärfe anzeigenden reflektierenden Mitteln zu versehen, wie z. B. mit reflektierenden
Schnittbild- und/oder Mattscheibenindikatoren.
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Einer oder beide der im Strahlengang liegenden Spiegel können mindestens
in einzelnen Teilen als optisch wirksame Flächen ausgebildet werden, um für eine
zusätzliche Konzentration des Sucherstrahlenganges zu sorgen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind den Erläuterungen zu dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel in Verbindung mit den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Das Objektiv i einer einäugigen Spiegelreflexkamera, deren Umrisse
schematisch angedeutet sind, bildet das aufzunehmende Objekt mittels des schwenkbaren
Spiegels :2 derart ab, daß der Bildpunkt 3 des Objektivhauptstrahls q. auf dem im
Kameraboden fest gelagerten Spiegels zu liegen kommt. 3' ist die Lage dieses Bildpunktes
auf dem Aufnahmematerial, wenn der Spiegel 2 aus dem Strahlengang ausgeschwenkt
ist.
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Da das vom Objektiv i entworfene Bild in die im Oberteil der Kamera
liegende Suchereinrichtung eingespiegeit werden muß, liegt das Lot des Spiegels
5 in der Halbierenden des Winkels, der im Punkt 3 von dem einfallenden und reflektierten
Hauptstrahl q. gebildet wird. Die Bildebene steht senkrecht auf dem einfallenden
Strahl und liegt daher nur längs der senkrecht zum Hauptstrahl verlaufenden Geraden
innerhalb der Oberfläche des Spiegels 5. Die Lage der Bildebene ist durch den gestrichelten
Linienzug 6 angedeutet. Indikatoren 7, die in der Abbildungsebene üblicherweise
zur bequemen Einstellung der Bildschärfe dienen, werden daher zweckmäßig nur in
die unmittelbare Umgebung des abgebildeten Bildpunktes 3 gelegt und in dem festeingebauten
Spiegel s angeordnet. Als Indikatoren können reflektierende Schnittbild-oder Mattscheibenindikatoren
oder deren Kombinationen dienen.
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Der schwenkbare Spiegel :2 ist so ausgebildet und gelagert, daß er
die Funktion einer Lichtabschlußkappe übernehmen kann, die in Beobachtungsstellung
das Aufnahmematerial lichtdicht gegen den Objektivraum abschließt. Diese Anordnung
empfiehlt sich besonders bei Kameras mit Zentralverschluß. Außerdem ist der Spiegel
:2 niederklappbar und wird in der Aufnahmestellung zur Abdeckung des festen Spiegels
5 benutzt, um zu verhindern, daß sich dein Aufnahmestrahlengang Reflexe überlagern.
, Zur Konzentration des in Richtung Suchereinrichtung reflektierten Strahlenbündels
kann der Spiegel 5 als optisch wirksame Fläche ausgebildet werden, desgleichen der
Spiegel 2, wobei gegebenenfalls der gleiche Zweck erreicht wird, wenn nur Teile
dieser Spiegel optisch wirksam ausgeführt werden.
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Als Sucherbildbegrenzungsmaske dient ein zweckmäßig federnd ausgebildeter
Rahmen, der vor dem Spiegel 5 zu liegen kommt und so geformt ist, daß er mit seiner
einen Hälfte das entsprechend dem Linienzug 6 vor dem Spiegel liegende Luftbild
erfaßt und mit seiner anderen Hälfte das Spiegelbild des hinter dem Spiegels liegenden
Luftbildteiles. Seine federnde Wirkung wird dazu ausgenutzt, Beschleunigungskräfte
des schwenkbaren Spiegels 2 beim Abdecken des Spiegels 5 aufzufangen.
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Die Suchereinrichtung besteht wie bei Reflexkameras bekannter Bauart
im wesentlichen aus der Linse 8, dem Dachkantprisma g, das eine Seitenumkehr des
Sucherbildes vornimmt, sowie der Betrachtungsoptik io, deren Achse zur Objektivachse
zweckmäßig leicht geneigt ist. Das verleiht der Kamera, insbesondere den um das
Objektiv gelagerten Teilen, eine handliche und gefällige Form. Um zu verhindern,
daß in der Aufnahmestellung, also bei niedergeklapptem Spiegel e, vom Suchereinblick
aus Licht in die Kamera eindringen kann, wird an geeigneter Stelle des Suchers eine
Lichtschutzklappe angebracht, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel, bei dem
die Suchereinrichtung nur schematisch angedeutet ist, durch die Abdeckscheibe ii
gebildet wird.