DE918378C

DE918378C - Anordnung zur elektroakustischen Steuerung synchroner Mundbewegungen von sogenannten sprechenden Puppen

Info

Publication number: DE918378C
Application number: DEK14971A
Authority: DE
Inventors: Joseh Knorr
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-07-29
Filing date: 1952-07-29
Publication date: 1954-09-23

Description

Anordnung zur elektroakustischen Steuerung synchroner Mundbewegungen von sogenannten sprechenden Puppen Für Reklamezwecke sind sogenannte sprechende Puppen bekannt, bei welchen der gelenkig befestigte Unterkiefer mittels eines Elektromagneten bewegt werden kann, dem die von einem Mikrophon, einer Schallplatte, einem Tonfilm, 'Magnetophonband od. dgl. erzeugten Tonfrequenzströme zugeführt werden. Bei einer bekannten Einrichtung dieser Art ist in dem Stromkreis der Erregerwicklung dieses Elektromagneten der Kontakt eines Relais geschaltet, welches von den Tonfrequenzströmen erregt wird und seinen Kontakt öffnet, wenn seine Erregung einen gewissen Wert überschreitet. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß bei Unterbrechung des Relaiskontaktes der bewegliche Unterkiefer der Puppe in die geöffnete Stellung bewegt wird.
Bei einer anderen bekannten Einrichtung wird der Erregerspule des den Unterkiefer bewegenden Elektromagneten ein Strom zugeführt, der sich mit der Schallamplitude (Umhüllungskurve) ändert.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen eine annähernd natürliche, d. h. den jeweils wiedergegebenen Lauten entsprechende Mundbewegung der Puppe nur dann erreicht werden kann, wenn die für die sprachlichen Laute, besonders für die Vokale charakteristische Frequenzkurve berücksichtigt wird.
Beispielsweise wird bei gleicher Schallstärke bei dem Vokal A der Mund weiter geöffnet als bei den Vokalen E, I.
Weitere charakteristische Merkmale beim Sprechen oder Singen bzw. anderem Lautgeben sind die Schnelligkeit der Mundbewegung bei verschiedenen Mundöffnungen sowie auftretende Vibrationen der Lippenbewegung bei Lachen usw. Weiterhin zeigt die spektrale Verteilung der Sprachklänge besondere Merkmale. So tritt beim Vokal A immer ein Teiltonbereich um 8oo Hz besonders deutlich hervor, ganz gleich ob dieser Selbstlaut bei C, F usw. erklingt. Ähnliche Verhältnisse liegen auch bei den Vokalen. E, 1 usw. vor.
Auf Grund dieser Erkenntnis wird gemäß der Erfindung eine angenäherte Natürlichkeit der Mundbewegung der Puppe dadurch erreicht, daß die Frequenzkurve der zwischen der beaufschlagenden Schallquelle und dem Antrieb der Mundbe-wegung eingeschalteten Steueranordnung z. B. mit Hilfe von Filtern so ausgebildet ist, daß bei gleicher Schallstärke verschiedener Vokale die dem Antrieb der Mundbewegung zugeführten Impulse eine Größe aufweisen, die etwa der jeweiligen natürlichen Mundöffnung entspricht.
Die von dem Mikrophon oder einem anderen Schallträger ausgehenden Tonfrequenzströme werden in an sich bekannter Weise verstärkt und gle#ichgerichtet, worauf der sich ergebende pulsierende Gleichstrom dem die Mundbewegung steuernden elektromechanischen Antrieb zugeführt wird. Als elektrotnechanischer Antrieb kann gemäß der Erfindung z-#Neclmäßig ein nach dem Tauchspulen.-system ausgebildeter Elektromagnet verwendet %verden. Die Hubbewegungen dieses Magneten werden auf den beweglichen Kiefer der Puppe übertragen.
Gemäß der Erfindung "verden die Tonfrequenzströme über Filter geleitet, die z. B. für den Vokal A die Frequenz 8oo Hz bevorzugen. Dasselbe wird auch für die übrigen. Vokale durchgeführt. Gleichzeitig wird die Dämpfung der Filter so eingestellt, daß bei bestimmter Amplitude- bzw. Lautstärke die Mundöffn#ung den jeweiligen Lauten entspricht. Frequenzen von Zischlauten usw. werden zum Teil ganz ausgesiebt. Diese gefilterten Tonfrequenzströme werden im Gleichrichter nochmals gespeichert, so daß der Magnet mit einer der natürlichen Mundbewegung angepaßten Verzögerung arbeitet. Diese Trägheit muß mit der mechanischen Trägheit des Mundmechanismus sowie der Trägheit des Magneten harmonieren.
Wie praktische Versuche zeigen, läßt sich auf diese Weise mit geringem technischen Aufwand eine weitgehend-- Natürlichkeit d--r Mundbewegungen der mechanischen Figur erreichen. Nach einer weiteren Ausgiestaltung der Erfindung kann. durch den Magnethub oder dessen Erschütterung auch eine kleine Bewegung der Augen veranlaßt werden, was die Natürlichkeit des Sprechens erhöht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur elektroakustischen Steuerung synthroner Mundbewegungen von sogcnannten sprechenden Puppen, bei welcher die von einem Mikrophon oder Schallträger erzeugten Tonfrequenzström.-- nach Verstärkung und Gleichrichtung einem die Mundbewegung bewirkenden elektromechanischen Antrieb zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzkurve der zwischen der beaufschlagenden Schallquelle und dem Antrieb der Mundbewe g' ung eingeschalteten Steueranordnull- Z. B. mit Hilfe von Filtern so ausgebildet ist, daß bei gleicher Schallstärke verschiedener Vokale die dem Antrieb der Mundbewegung zugeführten Impulse eine Größe aufweisen, die etwa der jeweiligen natürlichen Mundöffnun-, entspricht.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, daß als Antrieb für die Mundbewegung ein nach dem Tauchspulei)system ausgebildeter Elektromagnet Verwendung findet. 3. Anordnung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, -daß durch die Bewegung bzw. Erschütterung des Elektromagneten zugleich Bewegungen -der Au,-en der Puppe ausgelöst werden. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 247 329, 2 270 It2.