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Lebende und sprechende Reklame- und Schaustellungspuppe Der Gegenstand
der Erfindung ist eine Puppe in menschlicher oder tierischer Gestalt, die vorzugsweise
bei Schaustellungs-oder Reklamezwecken Verwendung findet. Von Puppen bekannter Art
unterscheidet sich die neue dadurch, daß durch in die Puppe eingebaute Hör- und
Sprechvorrichtungen, die mit einer außerhalb der Puppe angeordneten Hochfrequenzempfangs-
und -sendeanlage irgendwie elektrisch in Verbindung stehen, ein wechselseitiger
Hör- und Sprechverkehr zwischen einer die Puppe besprechenden Person und einer die
anderwärts aufgestellte Hochfrequenzsende- und -empfangsanlage besprechenden Person
möglich wird. Dabei haben die Sprechströme besonders noch die Aufgabe, die Augenlider,
Lippen bzw. Kiefer der Puppe im Rhythmus der Sprache zu bewegen. Dies wird in der
vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, daß die Sprechströme, auf dem elektrodynamischen
Prinzip beruhend, Spulenkörper beeinflussen, die mit den Augenlidern, Lippen bzw.
Kiefern so verbunden sind, daß die beweglichen Gesichts-oder Körperteile in den
Amplituden der niederfrequenten Sprechströme entsprechende Bewegungen geraten. Eine
zusätzliche Verstärkung des Teiles der Sprechströme, der zum Bewegungsantrieb der
beweglichen Glieder der Puppe dient, ist für den Fall vorgesehen, daß die Stärke
der Sprechströme zum Betrieb der beweglichen Glieder nicht genügen sollte. Ein Ausführungsbeispiel
ist in der Zeichnung durch fünf Abbildungen dargestellt, doch kann. auch die gesamte
Apparatur der Verstärkeranlage an beliebig anderen Stellen aufgestellt werden, z.
B. direkt im Puppenkörper.
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Abb. i zeigt ein Gesamtbild der Puppe, sowie der in einem separaten
Raum befindlichen Verstärkereinrichtungen mit Besprechungsrnikrofon und Abhörtelefon.
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Abb. a zeigt schematisch die Verbindung der elektrischen Apparate
untereinander. Abb. 3 zeigt die einfache Verbindung einer nachgebildeten Ohrmuschel
mit einem Mikrofon.
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Abb. q. ist eine vergrößerte schematische Darstellung derVorrichtung
für dieBewegung der Augenlider.
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"4bb.5 ist eine vergrößerte schematische Darstellung für die Lippenbewegung.
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Die Bewegung der Lippen geschieht nach der Erfindung auf folgende
Weise: Die Lippe 16 in Abb. 5 besteht aus einem sehr leichten Material und ist an
einem Ende der Ankernadel i i befestigt. An dem anderen Ende der Ankernadel befindet
sich das Gegengewicht 15, das so ausgebildet ist, daß die Lippe zunächst in der
Schwebe gehalten wird. Die als doppelarmiger Hebel ausgebildete Ankernadel i i hat
in 17 ihren Unterstützungspunkt, an welchem ebenfalls die Feder 1q. an ihrem einen
Ende durch eine Stellschraube befestigt ist, während das andere Ende der Feder an
der
Ankernadel angebracht ist, um die Lippe mit einem gleichmäßigen Druck nach unten
zu drücken, um so den Gleichgewichtszustand aufzuheben. In 17 ist gleichfalls eine
Ankerspule mit hohem elektrischen Widerstand an der Ankernadel befestigt und nach
der Erfindung von Polschuhen des, Magneten 13 eng umgeben. Fließt jetzt in geeigneter
Stromrichtung der Anodenstrom des Leistungsverstärkers 3 durch die Ankerspule 12,
so dreht sich diese und mit ihr die Ankernadel im Uhrzeigersinn. Diese Bewegung
wird durch die ihr entgegenwirkende Spannkraft der Feder 1q. behemmt, und es verbleibt
die Ankernadel somit in einer Ausgleichslage, bis der Anodenstrom des Leistungsverstärkers
durch Bespmechen des Mäkrofam Über den Telefonieverstärker geändert wird. Durch
die BesprecIiürig -wird der Leistungsverstärker über den Telefonieverstärker 2 im
genauen Rhythmus der Sprache gesteuert und sein Anodenstrom im gleichen Sinne geändert,
d. h. vermindert. Das magnetische Feld der Ankerspule wird geschwächt, und die Feder
1.4 drückt nach dem Kräfteverhältnis die Lippe herunter; letztere befindet sich
so lange i:i sprechrhythmischer Bewegung, bis die Besprechung beendet ist, worauf
die Lippe ihre Ausgleichslage wieder einnimmt. Bemerkt sei noch, daß die Lippe zufolge
ihrer Trägheit nicht die Schwingungen des Anodenstroms ausführt, sondern die resultierende
Amplitude derselben.
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Die Bewegung bzw. der Aufschlag der Augenlider erfolgt nach der Erfindung
auf folgende Weise: das Augenlid 18 besteht aus einem sehr leichten Material und
hat im Schnitt die Form eines Kreisbogens (Abb. 4); es ist an einem doppelarmigen
Hebel (Ankernadel) ig befestigt. An dem anderen Ende der Nadel ist ein Gegengewicht
2¢, um den Hebel im Gleichgewicht zu halten. Im Unterstützungspunkt des Hebels 22
befindet sich eine Ankerspule 2o mit hohem elektrischen Widerstand, die von den
Polschuhen eines Magneten eng umgeben wird. Die Feder 2i, welche mit einem Ende
an der Ankernadel und dem anderen Ende an dem Unterstützungspunkt 22 durch eine
Einstellschraube befestigt ist, beschwert den Hebel einseitig und senkt das Augenlid.
Da die Ankerspule 2o an den Anodenkreis des Leistungsverstärkers angeschlossen ist,
wind bei fließendem Anodenstrom in derselben ein elektromagnetisches Feld erzeugt,
durch dessen Wirkung die Federkraft überwunden wird; das Lid 18 hebt sich, und das
Auge 25 wird sichtbar. Das Drehspulensystem mit Lid ist in dieser Anordnung so eingestellt,
daß. die Anodenstromschwankungen, die nach der Erfindung die Lippenbewegung (Abb.
5) durchführen, in Abb. q. nicht wirksam sind; der Anodenstrom des Leistungsverstärkers
öffnet die Augen der Puppe unabhängig von seinen Schwankungen.
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In Abib,. 3 ist ein Beispiel gegeben, welches die Verbindung eines
Mikrofons mit einer nachgebildeten menschlichen Ohrmuschel veranschaulicht. Die
Muschel 26 dient nach der Erfindung als Schallfänger für das Mikrofon 8; ein Kabel
führt vom Mikrofon 8 zu einem kleinen Verstärker q. (A.bb. i), der die aufgenöminenen
Schallwellen verstärkt und sie darin dem im Besprechungsraum befindlichen Operateur
durch das Telefon 5 zuführt. Das Mikrofon 8 erhöht die Lebendigkeit der Puppe dadurch,
daß es Fragen, die im Vorführungsraum durch das Publikum an die Puppe gerichtet
werden, aufnimmt, dem Operateur zuführt, welcher dann durch die Besprechungseinrichtung
die Fragen durch die Puppe beantworten läßt; er kann gleichzeitig durch das Mikrofon
die Lautsprecheranlage in der Puppe abhören -bzw. kontrollieren. Das -Neuartige
und Originelle der neuen Puppe ist, daß sie nicht nur sprechen kann, sondern auch
jederzeit fähig ist, an sie aus dem- Publikum gestellte Fragen zu beantworten, und
so einen weiteren Fortschritt, besonders auf dem Gebiet des Reklamewesens, bedeutet.