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Anordnung zur Erzeugung elektrischer Ausgleichsvorgänge für elektrische
Musikinstrumente Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer
Ausgleichsvorgänge bei elektrischen Musikinstrumenten mittels regelbarer Verstärkung,
'bei welchem ein Regelkondensator über einen der gewünschten Zeitkonstante des Einschwingvorgangesentsprechenden
Widerstand aufgeladen und über einen anderen Widerstand entladen wird, der einer
unabhängig von der ersteren gewählten Zeitkonstante des Ausschwingvorganges entspricht.
Die Bereiche einerseits -der möglichen Einschwing- und andererseits der entsprechend
herbeiführbaren Ausschwingvorgänge können dadurch inbeliebiger Zuordnung zueinander
zustande gebracht werden. Zur weiteren Ausgestaltung des Gegenstandes vom Hauptpatent
war bereits vorgeschlagen worden, daß der Regelkondensator während .der Entladung
mit einem Teil seiner Kapazität mindestens einpolig von dem Verstärkerelement abgeschaltet
wird. Der Aussschwingvorgang läßt sich dadurch in sehr starkem Maße abkürzen.
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Kommt bei der im vorstehenden geschilderten Erzeugung von Ausgleichsvorgängen
in elektrischen Musikinstrumenten, so wie es bereits vorgeschlagen wurde, ein Tonfrequenzgenerator
in Gegentaktschaltung zur Anwendung, .dann däßt sich hinsichtlich .der Abkürzung
des Ausschwingvorganges erfindungsgemäß eine Vereinfachung dadurch erzielen, daß
der veränderbare Regelkondensator und gegebenenfalls ein dazu parallel liegender
Widerstand ständig eingeschaltet bleiben und der Aufladewiderstand einen Teil des
Entladewiderstandes bildet. Diese Anornung kann im Rahmen der Erfindung
noch
dadurch vervollkommnet werden, daß der nicht vom Aufladestrom durchflossene Teil
des Entladewiderstandes regelbar ist und vorzugsweise mit einem überbrückbaren,
ebenfalls nicht vom Aufladestrorn durchflossenen zusätzlichen Teil des Entladewiderstandes
in Reihe liegt.
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Im Hauptpatent war weiterhin vorgeschlagen, daß zwischen den Betriebsstellungen
des die Kondensatorumladungen herbeiführenden Schalters, die einerseits dem Einschwing-
sowie dem stationären Vorgang und andererseits dem Aussohwin:gvorgangentsprechen,
eine weitere Betriebsstellung vorgesehen wird, in -der lediglich die Verstärkung
mit einer eigenen, wählbaren Zeitkonstante abgeschaltet wird, während der Betriebszustand
im Eingangskreis aufrechterhalten bleibt. Dadurch konnte das An- und Abklingen mit
elektrischen Musikinstrumenten nach Belieben in noch größerem Umfang beherrscht
werden. Eine Verbesserung dieserMaßnahme des Hauptpatents kann erfindungsgemäß entweder
in Verbindung reit dem im vorstehenden angeführten erfinderischen Merkmal oder auch
unabhängig von, ihm dadurch erzielt werden, daß die dem Ausschwingvorgang und der
Unterbrechung des Schwingzustandes im Eingangskreis zugeordnete Betriebsstellung
durch eine Nase am Ausleger einer Taste bestimmt ist.
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Ausführungsbeispiele der Vorkehrungen nach der Erfindung sind in der
nachstehenden Beschreibung und in der Zeichnung dargestellt. Die Fig. i zeigt zunächst
das Regelglied in der bereits im Hauptpatent vorgeschlagenen; Ausbildung. Die Fig.
2 läßt dessen durch die Erfindung erzielte Vereinfachung erkennen. In der Fig. 3
ist die Taste mit ihrem Ausleger und der darin vorgesehenen Nase in teilweiser Querschnittsdarstellung
gezeigt.
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Bei dem Regelglied nach Fig. i wird der veränderbare Umladekondensator
i über den verschieden einstellbaren Aufladewiderstan.d 2, der gegebenenfalls aus
Widerstandselementen zusammengesetzt sein kann, und die Schaltanordnung 3 aufgeladen.
Dabei wird der Kondensator i zusammen mit dem zu ihm parallel liegenden Widerstand
4 über die mit einem Doppelpfeil gekennzeichnete Leitung 5 an das Regelgitter einer
nicht dargestellten Mehrgitterelektronenröhre gelegt. Zwecks Entladung des Kondensators
i wird der Schalter 3 geöffnet und dabei der Schalter 6 in Pfeilrichtung geschlossen.
Dadurch wird der veränderbare Entladewiderstand 7 auf den Kondensator i geschaltet,
dessen Entladung sich nunmehr in gewünschter Weise über ihn vollziehen kann. Diese
im Hauptpatent vorgeschlagene Ausbildung des Regelgliedes setzt an der Stelle des
Schalters 6 eine Schalterkette mit großer Kontaktzahl und an der Stelle 3 einen
dreipoligen Schalter voraus.
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Die in Fig. i wiedergegebene Ausführung des Regelgliedes ist bei der
in Fig. 2 gezeigten Schaltung eines Ausführungs'beispieles nach der Erfindung vereinfacht,
was. sich insbesondere bei Schwingkreisgeneratoren in Gegentaktschaltung bewerkstelligen
läßt, weil hierbei der Tonfrequenzgenerator abgeschaltet werden kann, ohne daß die
Enveloppe der Ausgleichsvorgangsschwingungen durch Gleichstrom und Verlagerungseffekte
beeinträchtigt wird. Der Umladekondensator 8, zu dem der Widerstand 9 parallel liegt,
wird ;hierbei über den veränderbaren Widerstand io von der Spannungsquelle i i her
über die Schalteranordnung 12 aufgeladen. Zu dem Regelgitter der Mehrgitterelektronenröhre
erfolgt der Anschluß wiederum über die mit einem Doppelpfeil versehene Leitung 13.
Die Entladung des Kondensators 8 vollzieht sich nach Unterbrechung am Schalter 12
über den bei .diesem Vorgang einen Teil des Entladewiderstandes bildenden Widerstand
1o und den beliebig einstellbaren Widerstand 13, der durch Öffnen des Schalhers
14 mit dem Widerstand 15 in Reihe gelegt werden kann. Beim Aufladevorgang wird der
durch die Widerstände 13 und 15 gebildete Teil des Entladewiderstandes also vom
Aufladestrom nicht durchflossen. Durch die Achse 16 der Schalteranordnung i2 wird
der Schalter 17 einer die Tonhöhe bestimmenden Kondensatorkette 18 betätigt, die
in der Schließstellung aller Schalter durch .die Brücke 19 kurzgeschlossen ist,
wodurch der nicht dargestellte Schwingungsgenerator abgeschaltet wird. Ein solcher
Schaltbetrieb läßt sich vorteilhafterweise dann anwenden, wenn ein Schwingungsgenerator
in Gegentaktschaltung vorliegt, .der bei einer Unterbrechung des Schwingungszustandes
keine Gleichstromverlagerungen herbeiführt und es dadurch ermöglicht, daß der Kondensator
8 ständig angeschlossen bleiben kann.
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Die auf der Achse 16 befestigte Brücke der Schalteranordnung 12 wird,wie
es durch die beiden gestrichelten Linien zu beiden Seiten von ihr angedeutet ist,
in drei Stufen betätigt, von denen die stark ausgezogene Stellung derjenigen Betriebsstellung
entspricht, beider lediglich die Verstärkung mit einer eigenen wählbaren Zeitkonstante
abgeschaltet wird, während der Betriebszustand im Eingangskreis aufrechterharltenbleibt.
Der Schalter 17 befindet sich dabei in der ebenfalls stark ausgezogenen Mittelstellung.
In der linken Stellung der Schalteranordnung 12 und 17 findet, wie es schon erwähnt
wurde, der Aufladevorgang am Kondensator 8 statt. Hierbei ist der Betriebszustand
an der Kondensatorkette 18 der gleiche wie im vorher beschriebenen Fall. Geht die
Schaltbrücke der Schalteranordnung 12 in ihre rechte Betriebsstellung über und ist
dabei zwangläufig die Kondensatorkette durch den Schalter 17 kurzgeschlossen, sowird
derAusschwingvorgang abgekürzt.
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Die konstruktive Verwirklichung der Schalteranordnungen 12, 16, 17
ist aus der Fig. 3 ersichtlich. Der Achse 16 der Fig. 2 entspricht dabei das Betätigungsglied
2o mit seinem Ausleger 21 und der an ihm befestigten Nase 22. Der Schalter 12 der
Fig. 2 wird hierbei durch die beiden hintereinanderliegenden Kontaktstifte 23 und
das Kontaktplättchen 24 zustande gebracht, das an dem Ausleger 2i befestigt ist.
Der Schalteranordnung 17 der Fig. 2 entspricht-das Blattfederpaar 25. Auf der unteren
Blattfeder ist der Isolierstift 26 befestigt, der die darüberliegende Blattfeder
durchragt und
auf den der Ausleger 21 des Betätigungsgliedes 2o
bei entsprechender Stellung einwirkt.
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Wird das Betätigungsglied 2o niedergedrückt, so entspricht dies einer
Verschiebung der Achse 16 der Fig. 2. Die Betätigung des Gliedes 2o erfolgt in mehreren
Phasen. Zunächst kommt der Ausleger 2 i mit der nachgiebigen Unterlage 27 auf dem
Widerlager 28 in Berührung. Dabei wird über den Isolierstift 26 das Schaltkontaktpaar
25 geöffnet und der Schwingungszustand des Generators -hergestellt. Dies entspricht
einer Herbeiführung der in der Fig. 2 dick ausgezogenen Stellung des Schaltkontaktes
17. Die Schaltbrücke 12 der Fig. 2, die dabei aus ihrer rechten, gestrichelten in
ihre stark ausgezogene Mittelstellung gelangt ist, führt bei weiterer Verschiebung
der- Achse 16 nach links bzw. Niederdrücken des Betätigungsgliedes 2o den Kontaktschluß
zwischen den hintereinanderliegenden Kontaktstiften (Fig. 3) herbei, indem das Kontaktplättchen
24 unter Zusammendrückung der nachgiebigen Unterlage 27 die betreffende elektrische
Verbindung herstellt. Jetzt vollziehen ich die Aufnadung des Kondensators. 8 und
die entsprechende Beaufschlagung des Regelgitters der Mehrgitterelektronenröhre.
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Bei Verschiebung der Achse 16 aus der eben angeführten Stellung nach
rechts, d. h. einer entsprechenden Aufwärtsbewegung des Betätigungsgliedes 20 bis
zur Entlastung der nachgiebigen Unterlage 27, wird die elektrische Verbindung zwischen
den Kontaktstiften 23 durch Entfernung des Kontaktplättchens 24 nach oben unterbrochen,
der Entladevorgang eingeleitet, aber der Schwingungszustand des Generators noch
aufrechterhalten, da der Schalter 17 hierbei zunächst nur in die in Fig. 2 stark
ausgezogene Stellung gelangt. Die Verschiebung der Achse 16 -in ihre rechte Endstellung
(Fig. 2), die einer Rückführung des Betätigungsgliedes 2o in seine durch den Anschlag
der Nase 23 an einer nachgiebigen bzw. aus mehreren Schichten bestehenden Auflage
29 entspricht, führt zur Wiederherstellung der Kontaktverbindung zwischen den :beiden
Blattfedern 25 und damit zum KurzschluB der Kondensatorkette 18. Das erwähnte Auflager
29 kann aus abwechselnd starren und nachgiebigen Schichten bestehen, um gleichzeitig
möglichst geräuschlose und gleichmäßige Anschläge zu gewährleisten.