DE917145C

DE917145C - Vielfach-Kuechenhandgeraet

Info

Publication number: DE917145C
Application number: DER7666A
Authority: DE
Inventors: Alois Titze
Original assignee: Ritter & Sohn F
Current assignee: Ritter & Sohn F
Priority date: 1949-01-28
Filing date: 1951-11-16
Publication date: 1954-08-26

Description

Vielfach-Küchenhandgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein Handgerät für den Gebrauch in Küchen, das in der Hauptsache zum Durchpassieren von gekochtem Gemüse, Knollenfrüchten, Obst und anderem weichen Speisemassen dient, außerdem aber so ausgebildet ist, daß es für zahlreiche weitere Küchenverrichtungen vorteilhaft benutzt werden kann.
Zum Durchpassieren fertiger oder halbfertiger Speisen verwendet man in der Regel füllbare Lochsiebe, durch welche die Speisen mit Hilfe eines Stampfers oder mittels Drehflügels gedrückt werden. Zum Durchpassieren auf einem Brett oder in einem Topf sind Stampfer mit einer gelochten, im wesentlichen ebenen oder schwach gekrümmten Platte und einem hochgezogenen senkrechten Griff bekannt. Diese Stampfer haben sich aber nicht bewährt, weil die Passierfläche zu klein ist und das durchzudrückende Gut seitlich ausweicht, so daß das Durchpassieren zeitraubend und außerdem ziemlich anstrengend und ermüdend ist.
Das Durchpassieren von Speisen auf einem Brett wird durch die Erfindung wesentlich erleichtert, die eine Weiterbildung und Verbesserung derjenigen Küchenhandgeräte bezweckt, welche aus einem durchlochten und gekrümmten Metallblech bestehen, dessen beide Kanten als Schneiden ausgebildet sind und dessen beide aufgebogenen Griffschenkel durch eine Handhabe miteinander verbunden sind. Das Ziel der Erfindung wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß der gelochte und gekrümmte Teil des Metallbleches eine Passierwiege bildet, von der die eine Kante in Form eines Wiegemessers und Schabers gestaltet ist, während die andere, beispielsweise sägezahnförmig geformte Kante als Fischentschupper oder als Garnierer für Butter und andere weiche Speisen vorgesehen ist. Dieses einfache Handgerät kann erfindungsgemäß für weitere Kücheneinrichtungen ausgebildet werden, z. B. kann in dem einen Griffschenkel ein Schälmesser und ein Flaschenkapselöffner, im anderen Griffschenkel ein Topfhalter und im gleichen Schenkel bzw. an der einen Kante der Passierwiege ein Dorn ausgearbeitet sein.
Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. z zeigt das Küchenhandgerät in Schrägansicht; Fig. 2 zeigt das Handgerät im Mittellängsschnitt. Das Handgerät ist in bekannter Weise aus einem einzigen Stück Blech, z. B. aus Stahlblech, gearbeitet, das nach der Verformung feuerverzinkt oder galvanisch vergütet wird, sofern nicht ein nichtrostender Stahl verwendet wird. Das nach einem Kreisabschnitt gebogene Mittelstück i, in das die Löchere eingestanzt sind, bildet erfindungsgemäß eine Passierwiege. Sie kann mit einer Hand mit dem Griff 3 bedient werden, der auf dem Zapfen 6 sitzt, welcher die Enden der aufgebogenen Griffschenkel 4 und 5 verbindet. Die einhändige Bedienung der Passierwiege hat gegenüber einer solchen mit zwei Griffen, wie sie bei sonstigen Wiegegeräten üblich sind, den Vorteil, daß mit der anderen Hand das durchzudrückende Gut, z. B. Kartoffeln, Spinat, Wurzelwerk oder Topfen, auf dem Brett zusammengehalten werden kann. An Stelle des Lochsiebes kann auch ein starkes Gittersieb verwendet werden, das z. B. auf einem Blechrahmen der Wiege aufgelötet ist: Die eine Seitenkante 7 der Passierwiege ist in der Blechebene nach außen gerundet und mit einer Schneide versehen. Sie bildet, indem das Handgerät liegend verwendet wird, ein Wiegemesser und einen Schaber für Fleisch, Leber u. dgl. und dient zum Abkratzen von Nudelbrettern, Ausschaben von Pfannen usw. Die andere Seitenkante 8 ist sägezahnförmig ausgebildet und dient als Schaber zum Entschuppen von Fisch und ähnlichem sowie als Garnierer für Butterrollen, Weichkäse u. dgl.
Im unteren Teil des Griffschenkels 4 ist ein Schälmesser 9 ausgestanzt und angeschliffen, wie es als Einzelgerät bekannt ist. Mit ihm können Kartoffeln und andere Früchte geschält werden. Im oberen Teil des Griffschenkels 4 ist ein Flaschenkapselöffner io ausgestanzt, der in an sich bekannter Weise gehandhabt wird, indem seine öffnung über die Kapsel geführt und diese mit den einwärts gebogenen oberen Zähnen durch Hochdrücken des Griffes 3 von der Flasche abgezogen wird.
Aus dem anderen Griffschenkel 5 ist ein abgewinkelter Haken i i ausgestanzt, mit dessen Hilfe das Handgerät in einer Lage zum Hochheben von Töpfen und in umgekehrter Lage zum Halten von heißen Henkeltöpfen, z. B. auf der Feuerstelle, verwendet werden kann. Schließlich kann aus dem unteren Teil dieses Schenkels 5 ein Dorn 12 ausgestanzt, umgebogen und angeschliffen sein, mit dem nach dem Schälen von Früchten in diesen befindliche Triebaugen herausgeschnitten sowie geschlossene Milch- und Saftbüchsen angestochen und Deckelbüchsen geöffnet werden können. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Dorn i2 an der einen Ecke des gezahnten Randes 8 der Passierwiege angeordnet.
Das einfach und billig herzustellende Handgerät vereinigt somit sieben verschiedene Vorrichtungen in sich, mit denen etwa die doppelte Anzahl größerer und kleinerer Arbeiten ausgeführt werden kann, die in jeder Küche bzw. in jedem Haushalt laufend vorkommen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vielfach-Küchenhandgerät, bestehend aus einem durchlochten und gekrümmten Metallblech, dessen beide Kanten als Schneiden ausgebildet sind und dessen beide aufgebogenen Griffschenkel durch eine Handhabe miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der gelochte und gekrümmte Teil (i) des Metallbleches eine Passierwiege bildet, von der die eine Kante (7) in Form eines Wiegemessers und eines Schabers gestaltet ist, während die andere, beispielsweise sägezahnförmig geformte Kante (8) als Fischentschupper oder als Garnierer für Butter und andere weiche Speisen vorgesehen ist.
2. Küchenhandgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Griffschenkel (4) der Wiege ein Schälmesser (9) ausgearbeitet ist.
3. Küchenhandgerät nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Griffschenkel (4) allein oder zusätzlich zum Schälmesser (g) ein -Flaschenkapselöffner (io) ausgearbeitet ist.
4. Küchenhandgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Griffschenkel (5) ein winkelförmiger Topfhalter (i r) ausgearbeitet ist.
5. Küchenhandgerät nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Griffschenkel (5) allein oder zusätzlich zum Topfhalter (i i) oder an der Kante der Passierwiege ein Dorn (r2) ausgearbeitet ist.
6. Küchenhandgerät, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anordnung der Einrichtungen nach Anspruch i bis 5. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 385 966; französische Patentschrift Nr. 582 822.