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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Messer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind vielgestaltige Schneidemesser zum manuellen Schälen und Portionieren von Lebensmitteln wie Obst, Gemüse oder Käse bekannt. Weil das Schneiden von Obst oder Gemüse andere Anforderungen an ein Messer stellt, als das sparsame Schälen bei möglichst geringer Produktion von Abfall, wurden so genannte Sparschäler entwickelt, die es erlauben, eine besonders dünne Schicht von einem Lebensmittel abzutragen und somit insbesondere Obst und Gemüse sparsam zu schälen.
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So wird eine Kartoffel etwa mit einer Kartoffelschälvorrichtung, respektive mit einem Sparschäler von der Schale befreit, mit dem vielfach auch die so genannten Augen der Kartoffel entfernt werden, ehe ein handelsübliches Gemüsemesser als zweites Instrument zum Einsatz kommt, um die Kartoffel beispielsweise zu vierteln. Wenn die mit der Gemüsevorbereitung befasste Person eine Kartoffel oder ein anderes Gemüse- oder Obststück fertig zu bearbeiten wünscht, ehe sie zum nächsten Stück greift, ist somit ein vielfacher Wechsel der Instrumente erforderlich.
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Im Stand der Technik sind auch Messer bekannt, welche sich für mehrere der oben genannten Zwecke eignen. So beschreibt
DE 297 03 075 U1 ein Küchenmesser mit integriertem Obst- und Gemüseschäler. Das Messer weist dabei einen Griff zum Führen des Messers auf und eine erste Klinge, welche am Griff angeordnet ist. Die Klinge umfasst dabei eine erste Schneide, die sich zum Beispiel zum Zerteilen von Gemüse oder Ähnlichen eignet. Innerhalb dieser Klinge wird durch Ausstanzen eine Sparschälklinge gebildet, die aus der ersten Klinge ausgestellt ist. Diese Sparschälklinge weist eine Sparschälschneide auf, die von der Hauptebene der ersten Klinge beabstandet ist. Die Sparschälklinge hat somit drei Schmalseiten, wobei eine erste Schmalseite mit der Sparschälschneide versehen ist und die beiden anderen Schmalseite senkrecht zu der ersten Schmalseite stehen. Soll nun zum Beispiel ein Gemüse geschält werden, so wird das Messer mit dem Messerrücken voran an der Gleitfläche an dem Gemüse entlang geführt, so dass die Sparschälschneide unter die abzuschälende Haut geführt, die Schale von dem Gemüse abgetrennt und die abgetrennte Schale durch die Stanzöffnung auf die andere Seite des Messers geleitet wird.
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Die Sparschälschneide weist dabei eine Vielzahl von schmalen Kanten auf, die sich beim Schälen in dem Schälgut verhaken und somit das Schälen erschweren können. Außerdem sind solche Kanten nur schwer zu reinigen.
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DE 20 2007 002 136 U1 zeigt ein Mehrfunktionsschneidemesser zur manuellen Betätigungen mit einer Messerklinge und mehreren Sparschälklingen. Diese Sparschälklingen sind so in der Messerklinge integriert, dass die Sparschälschneiden der Sparschälklingen in Richtung der Messerschneide zeigen. Dabei sind die Sparschälklingen relativ zur Hauptebene der Messerklinge ausgestellt. Da die Sparschälschneiden in dieselbe Richtung wie die Messerschneide ausgerichtet sind, müssen die Sparschälklingen im zur Messerschneide entfernten Teil des Messerklinge angeordnet sein, um zu verhindern, dass sich die Messerschneide beim Schälen im Schälgut verfängt. Anliegend an die Sparschälschneiden befinden sich Ausbuchtungen in der Klinge, die dazu verwendet werden, das Schälgut, wie Obst oder Gemüse, im richtigen Winkel zum Schälgut führen zu können. Auch hier sind die Sparschälklingen ausgestanzt und weisen somit Seitenkanten auf, die sowohl beim Schälen, aber auch beim Schneiden hinderlich sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres Messer mit zumindest einer Sparschälklinge bereitzustellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Messer nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Bevorzugt wird die Aufgabe durch ein Messer gelöst, umfassend einen Griff und eine am Griff angeordnete Klinge, wobei die Klinge zumindest eine am Rand der Klinge angeordnete Schneide und eine Sparschälklinge mit einer Sparschälschneide aufweist, wobei die Sparschälschneide beabstandet zur Hauptebene der Klinge angeordnet ist und durch eine Ausbuchtung der Klinge gebildet wird.
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Unter einem Messer werden hier eine Vielzahl von Instrumenten verstanden, die sich zum Schneiden, Sägen, Zerteilen oder ähnlichen von Gegenständen eignen. Insbesondere sind solche Messer Gemüsemesser, Brotmesser, Fleischmesser etc. Solche Messer weisen in der Regel einen Griff auf, der sich in der Hauptausbreitungsrichtung der Klinge erstreckt und an dem die Klinge angeordnet ist. Jedoch fallen auch Messer ohne Griffe oder Messer mit Griffen, die in einem Winkel zur Hauptausbreitungsrichtung der Klinge angeordnet sind, unter die Erfindung.
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Die Klinge kann aus Metall, Keramik und ähnlichen geformt sein, insbesondere jedoch aus Stahl und besonders aus rostfreiem Stahl.
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Unter einer Sparschälklinge wird dabei eine Klinge verstanden, die geeignet ist, bei einem Gegenstand, insbesondere einem Lebensmittel, die äußerste Schicht abzutrennen. Dazu gehören auch Klingen zur Herstellung von Zestern und Julienne.
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Die Sparschälklinge wird dabei nicht, wie im Stand der Technik, durch einen ausgestanzten Streifen der Messerklinge, sondern durch eine Ausbuchtung gebildet.
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Eine solche Ausbuchtung weist insbesondere zwei Seiten, bevorzugt jedoch drei Seiten auf, die mit der Messerklinge verbunden sind. Diese verbundenen Seiten sind bevorzugt die Seitenflächen, also die Flächen der Ausbuchtung, welche dem Griff oder der Spitze des Messers zugewandt sind. Jedoch kann auch zusätzlich zu den beiden Seitenflächen oder anstatt einer der Seitenflächen die Seite der Ausbuchtung mit der Klinge verbunden sein, welche der Seite mit der Sparschälschneide gegenüber liegt. Die Flächen weisen bevorzugt keine Kante auf, die senkrecht zur Bewegungsrichtung während des Schälens ist. Weiter bevorzugt weisen die Flächen keine Kante auf, die auf die Messerschneide gerichtet ist.
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Da die Sparschälklinge durch eine Ausbuchtung verwirklicht wird, entfallen die seitlich durch die Sparschälklinge gebildeten Seiten, wodurch sich die Klinge beim Schneiden nicht am Schneidgut verfängt und so ein glatter Schnitt durch das zu schneidende Objekt möglich wird.
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Insbesondere wird es dadurch möglich, einen kantenlosen Übergang zwischen der Sparschälklinge und der Klinge an zumindest zwei Seiten, bevorzugt jedoch drei Seiten zu verwirklichen.
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Bevorzugt ist die Sparschälklinge als gerade Klinge ausgeformt. Durch eine gerade Klinge wird das maschinelle Schärfen der Klinge erleichtert und ermöglicht somit das preisgünstige Herstellen des Messers.
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Bevorzugt ist die Sparschälklinge innerhalb der Messerklinge angeordnet, so kann einerseits die Fläche der Messerklinge verwendet werden, um den zu schälenden Gegenstand an die Sparschälschneide zu führen, andererseits kann die Messerschneide ununterbrochen ausgebildet werden, ohne dass diese durch die Spälschneide unterbrochen wird.
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Bevorzugt ist die Sparschälklinge parallel zur Klinge angeordnet. Dadurch kann das Messer in derselben Haltung gehalten werden, um Schälgut zu schälen und zu schneiden.
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In einer Ausführungsform zeigt die Sparschälschneide in Richtung des Messerrückens, wodurch verhindert wird, dass beim Schälen sich die Messerschneide im Schälgut verfängt und somit das Schälen behindert, bzw. unschöne Furchen im Schälgut hinterlässt. Da bevorzugt beim Schälen das Messer in Richtung des Benutzers bewegt wird, wird durch die Anordnung der Sparschälschneide in Richtung des Messerrückens beim Schälen das Messer mit dem Messerrücken zum Benutzer geführt. Dies führt zu einer vermehrten Sicherheit des Benutzers, da bei einem Abrutschen des Messers das Messer nicht mit der Schneide voran in Richtung des Benutzers geführt wird, sondern lediglich der zumeist stumpfe Messerrücken auf den Benutzer gerichtet ist.
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Weiter bevorzugt weist die Klinge oberhalb der Ausbuchtung also in Richtung des Messerrückens über der Breite der Sparschälklinge eine Aussparung auf. So kann die Ausbuchtung aus der Klinge heraus gedrückt werden, wobei die Seite der Ausbuchtung, welche später die Schneide trägt, von der Klinge abgetrennt wird. So kann verhindert werden, dass beim Herausdrücken der Ausbuchtung die Seite der Ausbuchtung, die später die Sparschälschneide trägt, reißt und es wird ein definierter Rand erwirkt. Auch kann durch die Aussparung der Durchtritt zwischen der Sparschälschneide und der Klinge vergrößert werden und die Sparschälschneide näher an der Klinge angeordnet werden. Dies erleichtert somit das Schneiden mit dem Messer.
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Insbesondere kann an der Klinge gegenüberliegend der Sparschälschneide, insbesondere an dem Messerrücken, eine Gleitfläche angeordnet sein. Die Gleitfläche kann dabei als Abschrägung einer Kante des Messerrückens ausgebildet sein. So kann die zur Hauptebene der Klinge schräg angeordnete Gleitfläche eine Länge von einem bis mehreren Zentimetern aufweisen und eine Breite von 0,5 bis 10 mm, bevorzugt 1 bis 2 mm. So kann der Messerrücken über der Breite der Sparschälklinge abgeschrägt werden und so das Schälen des Schälguts verbessern, da durch die Gleitfläche die Kante des Messerrückens beim Schälen vom Schälgut beabstandet ist und so sich nicht in dem Schälgut verhakt.
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Der Messerrücken kann über der Breite der Sparschälklinge anstatt oder zusätzlich zu der Gleitfläche abgerundet sein. Am Messerrücken oberhalb der Sparschälklinge, wo eine Kante des Messerrückens durch die Gleitfläche abgeschrägt ist, kann der Bereich zwischen der Gleitfläche und der zweiten Kante des Messerrückens abgerundet werden, so dass der Messerrücken im Bereich der Gleitfläche und somit im Bereich der Sparschälklinge keine Kante aufweist. Dies verhindert weiter das Verhaken des Messerrückens im Schälgut.
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Im weiteren wird die Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele unter Zuhilfenahme der Zeichnungen ausführlicher und deutlicher beschrieben.
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Dabei zeigen die Zeichnungen:
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1. ein Messer mit einer Sparschälklinge,
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2 das Messer aus 1 von oben,
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3 das Messer aus 1 in einer Schnittansicht,
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4 ein Messer mit zwei Sparschälklingen von der Seite,
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5 ein Messer nach 4 von oben.
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1 zeigt ein Messer 1 umfassend einen Griff 2 und eine Klinge 3. Der Griff 2 besitzt im Wesentlichen die selbe Ausbreitungsrichtung wie die Klinge 3. Der Griff 2 kann dabei aus Holz, Kunststoff und/oder Metall ausgebildet sein. Die Klinge 3 ist aus Metall, insbesondere rostfreien Stahl. Bevorzugt ist die Klinge 3 und der Griff 2 aus verschiedenen Stücken gearbeitet, können jedoch auch aus dem selben Stück gebildet sein.
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Die Klinge 3 weist einen Messerrücken 4, eine Schneide 5 und eine Spitze 6 auf. Der Messerrücken 4 liegt der Schneide 5 gegenüber und ist im Allgemeinen stumpf. Auch sind Messer 1 denkbar mit einer anstatt des Messerrückens 4 angeordneten zweiten Schneide. Die Klinge 3 besitzt eine rechte und eine linke Klingenfläche 7, 7', welche durch den Messerrücken 4 und die Schneide 5 getrennt sind. In der oberen Hälfte der Klinge 3 befindet sich eine Ausbuchtung 8, die als Sparschälklinge 8 dient. Die Ausbuchtung ist in etwa trapezförmig und weist eine lange Seite auf, die sich parallel zum Messerrücken 4 erstreckt. Die lange Seite umfasst die Sparschälschneide 9, die durch Schleifen der Kante der Ausbuchtung 8, die dem Messerrücken 4 zugewandt ist, erhalten wird. Die Sparschälschneide 9 ist gerade ausgeführt und verläuft parallel zum Messerrücken 4. Benachbart zu der Sparschälschneide 9 verläuft eine erste Fläche 16 der Ausbuchtung 8 angeordnet in etwa parallel zur Hauptebene der Klinge 3. Diese erste Fläche 16 kann durch das Schleifen der Sparschälschneide 9 entstehen. Angrenzend an die erste Fläche 16 der Ausbuchtung 8 erstreckt sich eine zweite Fläche 10 von der ersten Fläche 16 der Ausbuchtung zur Hauptebene der Klinge 3. Die erste und zweite Fläche 16 und 10 sind über Seitenflächen 11, 12 seitlich mit der Hauptebene der Klinge 3 verbunden.
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Oberhalb der Ausbuchtung 8 in Richtung des Messerrückens 4 befindet sich eine Aussparung 13 in der Klinge 3, durch welche beim Schälen die abgeschälte Schale geführt wird. Diese Aussparung 13 hat eine Ausdehnung von 1 bis 2 mm in Richtung des Messerrückens 4 und entspricht in der Länge in etwa der Breite der Sparschälklinge 8. Dadurch kann der Abstand zwischen der Sparschälschneide 9 und der Klinge 3 weiter vergrößert werden, so dass zum Schälen des Schälguts das Messer 1 in einem steileren Winkel relativ zum Schälgut gehalten werden kann.
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Oberhalb der Sparschälschneide 9 ist der Messerrücken 4 an zumindest einer Seite abgeflacht, so dass eine Gleitfläche 14 gebildet wird. Der Rand 15 zwischen der Gleitfläche 14 und der von der Ausbuchtung 8 abgewandten Seite der Klinge 3 ist abgerundet, so dass der Messerrücken 4 ohne großen Widerstand über das Schälgut geführt werden kann.
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4 zeigt als weitere Ausführungsform ein Messer mit zwei Sparschälklingen, die jeweils den Sparschälklingen 8 aus 1 entsprechen, die zur unterschiedlichen Seiten 7, 7' ausgestellt und hintereinander angeordnet sind. Dadurch ist es möglich rechtshändig und linkshändig Schälgut zu schälen. Es ist dabei auch möglich, dass eine Sparschälklinge zum Beispiel zum Herstellen von Zestern oder Julienne ausgebildet ist, also zum Beispiel geriffelte, geteilte Sparschälschneiden ode Sparschälschneiden mit größerem Abstand zur Klinge aufweist, während die andere Sparschälklinge zum Sparschälen gerade ausgebildet ist.
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5 zeigt das Messer mit den beiden hintereinander angeordneten der Sparschälklingen 8 von oben.
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Verwendet wird das Messer wie folgt:
Um das Messer
1 zu handhaben, umgreift der Verwender den Griff
2 des Messers
1. Die Sparschälschneide
9 wird an das Schälgut angelegt, so dass die Sparschälschneide
9 mit der Oberfläche des Schälguts einen kleinen Winkel einschließt. Nun wird das Messer
1 in Richtung der Sparschälschneide
9 über das Schälgut geführt. Dabei wird die Schale des Schälguts vom Schälgut abgetrennt und durch die Aussparungen oberhalb der Sparschälklinge
8 durch die Klinge
3 auf die andere Seite
7 der Klinge
3 geführt. Das Schälgut wird dabei entlang der Gleitfläche
14 geführt. Bevorzugt wird dabei das Messer
1 vom Verwender so gehalten, dass der Messerrücken dem Verwender zugewandt ist, wobei das Messer
1 beim Schälen in Richtung Verwender bewegt wird. Bezugszeichen
1 | Messer |
2 | Griff |
3 | Klinge |
4 | Messerrücken |
5 | Schneide |
6 | Spitze |
7 | Klingenfläche |
8 | Ausbuchtung |
9 | Sparschälschneide |
10 | Zweite Fläche der Ausbuchtung |
11 | Seitenfläche |
12 | Seitenfläche |
13 | Aussparung |
14 | Gleitfläche |
15 | Rand zwischen der Gleitfläche und dem Messerrücken |
16 | Erste Fläche der Ausbuchtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29703075 U1 [0004]
- DE 202007002136 U1 [0006]