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Die
nachfolgende Erfindung bezieht sich auf Schneidemesser zur manuellen
Betätigung
mit mehreren Schneidefunktionen.
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STAND DER
TECHNIK
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Aus
dem Stand der Technik sind vielgestaltige Schneidemesser zum Schälen und
Portionieren von Lebensmitteln wie Obst, Gemüse oder Käse mit der Hand hinreichend
bekannt. Weil das Schneiden von Obst oder Gemüse andere Anforderungen an
ein Messer stellt als das sparsame Schälen unter möglichst optimalem Erhalt wertvoller
Stoffe und bei möglichst
geringer Produktion von Abfall, wurden so genannte Sparschäler entwickelt,
die üblicherweise
zur Vorbereitung für
das Schneiden oder Portionieren des Lebensmittels eingesetzt werden.
So wird eine Kartoffel etwa mit einer Kartoffelschälvorrichtung,
respektive mit einem Sparschäler,
von der Schale befreit, mit dem vielfach auch die so genannten „Augen" entfernt werden,
ehe ein handelsübliches
Gemüsemesser
als zweites Instrument zum Einsatz kommt, um die Kartoffel beispielsweise
zu vierteln. Wenn die mit der Gemüsevorbereitung befasste Person
eine Kartoffel oder ein anderes Gemüse- oder Obststück für die weitere
Verarbeitung fertig zu bearbeiten wünscht, ehe sie zum nächsten Stück greift,
ist somit ein vielfacher Wechsel der Instrumente erforderlich. Ferner
weisen handelsübliche
Schäler
die Eigenschaft auf, dass sie über
eine festgelegte Breite der Messerklinge verfügen und somit oft nur eingeschränkt verwendbar
sind, nämlich
nur für
einen einzigen Schälzweck;
darüber
hinaus ist ein Gerät,
das zur rechtshändigen
Benutzung geschaffen ist, für
einen Linkshänder
häufig
nur eingeschränkt
nutzbar.
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Haushalte,
bei denen sowohl Rechts- als auch Linkshänder die Vorbereitungen von
Lebensmitteln für
die Küche
durchführen,
schaffen daher häufig
Geräte
für den
rechts- und für
den linkshändigen
Gebrauch an. Hinzu kommt oft eine Vielzahl von Spezialgeräten für spezielle
Schälzwecke,
da ein Spargelsparschäler
beispielsweise nicht gleichermaßen
geeignet sein muss, Kartoffeln zu schälen. Auch Julienne oder Zesten
lassen sich mit handelsüblichen
Messern nicht ohne weiteres herstellen, üblicherweise ist zu ihrer Herstellung
ein entsprechender Reißer
nötig.
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Messer
mit erweiterter Funktionalität
werden durchaus im Stand der Technik beschrieben. Die Gebrauchsmusterschrift
DE 299 22106 U1 offenbart
ein Messer mit einem in die Klinge integrierten Schäler für Butter,
wobei der integrierte durch eine am hinteren Teil der Klinge vorliegende
zweite Schneide gebildet ist. Die Schneide kann mit der Klinge aus
einem Stück
gefertigt werden, wobei am hinteren Teil der Klinge ein Spalt von
ca. 1,5 mm eingestanzt ist und die Schälklinge in einem Winkel von
ca. 45° zur
Messerklinge nach außen
oder innen drehbar ist. Nachteilig ist, dass die Herstellung dieses
Messers auf Grund der Mehrteiligkeit relativ komplex ist und eine Sparschälfunktion
nicht umfasst; insbesondere nicht für beidhändigen Gebrauch.
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Ferner
offenbart die Gebrauchsmusterschrift
DE
1 611 327 einen doppelschneidigen Kartoffelschäler, der
in einem Schälmesser
eine Flachschneide innerhalb der flachen Schälmesserhälfte und eine Rundschneide
innerhalb der anderen Messerhälfte integriert.
Dieser Schäler
ist nachteilig lediglich für
die Bearbeitung von Kartoffeln geeignet.
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Die
Gebrauchsmusterschrift
DE 2 242
707 beschreibt einen Gemüseschäler mit einer Schneidelippe
und einem Schlitz, der nach außen
offen ist.
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Schließlich ist
in der
DE 297 10 835
U1 ein Küchenmesser
mit zwei integrierten Obst- und Gemüseschälvorrichtungen beschrieben,
wobei die Schäler
separat gearbeitet und auf die Klinge montiert sind.
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Ein
weiteres Küchenmesser
mit einer auf den Messerrücken
montierten Schälvorrichtung
wird in der
DE 298
20 688 U1 offenbart.
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OFFENBARUNG
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt dervorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Mehrfunktionsmesser bereit zu stellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Mehrfunktionsschneidemesser mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
werden durch die Unteransprüche
beschrieben.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Messer mit mehreren Funktionen,
die für
das Schneiden von Lebensmitteln wie Obst und Gemüse geeignet sind. Das Messer weist
dabei neben der Schneide an seiner Außenkante zwei oder mehr weitere
Schäl-
oder Sparschälklingen
auf, die in die Messerklinge einstückig integriert sind und weitere
Schneidefunktionen wie insbesondere die Schälfunktion bereitstellen. Somit ist
das erfindungsgemäße Messer
eine Vorrichtung, die aus produktionstechnischer Sicht mit einer
vorteilhaft geringen Anzahl von Arbeitsschritten gefertigt werden
kann.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Messers
sind die beiden Schälklingen
nebeneinander angeordnet, erstrecken jedoch ihre Angriffsfläche zum
vorteilhaft alternativen rechts- oder linkshändigen Gebrauch des Messers auf
gegenüberliegenden
Seiten aus der Messerklingenebene heraus.
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Um
weitere Fertigungsschritte einzusparen, bezieht sich ein weiteres
Ausführungsbeispiel
auf eine vollständig
einstückige
Fertigung des Messers, so dass Klinge und Griff einschließlich der
in die Klinge zusätzlich
integrierten weiteren Schneiden aus einem einzigen Material hergestellt
sind. Damit werden vorteilhaft Schwachstellen an der Vorrichtung
vermieden, die dadurch hervorgerufen werden können, dass beispielsweise Klingenmaterial
Metall und die Klinge in einen Griff aus einem Material wie Holz
oder Kunststoff aufgenommen werden müssen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Weitere
Ausführungsbeispiele,
sowie einige der Vorteile, die mit diesen und weiteren Ausführungsbeispielen
verbunden sind, werden durch die nachfolgende ausführliche
Beschreibung deutlich und besser verständlich. Der Bezug auf die Figuren in
der Beschreibung dient der Unterstützung hierbei, wobei Gegenstände oder
Teile von Gegenständen, die
im Wesentlichen gleich oder sehr ähnlich sind, mit denselben
Bezugszeichen versehen sein können. Die
Figuren sind lediglich schematische Darstellung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung. Es zeigt:
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1 ein
Obst- und Gemüsemesser
in einer Seitenansicht mit zwei in die Klinge integrierten Sparschälklingen
für rechtshändigen und
linkshändigen Gebrauch,
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2 ein
Obst- und Gemüsemesser
mit zwei in die Klinge integrierten Sparschälklingen in einer Draufsicht
für rechts-
und linkshändigen
Gebrauch,
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3 ein
Obst- und Gemüsemesser
in einer Schnittansicht entlang der in 1 angezeigten Schnittlinie
A-B,
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4 ein
Obst- und Gemüsemesser
in einer Seitenansicht, im rechtshändischen Gebrauch beim Schälen eines
Apfels.
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BESCHREIBUNG
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Grundsätzlich bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf Mehrfunktionsschneidemesser,
die sich zum Zerschneiden von Lebensmitteln eignen, wobei unter „Zerschneiden" die Funktionen Zerteilen, Portionieren,
Abtrennen von Schadstellen und Schälen, einschließlich Sparschälen zu verstehen
sind; Sparschälen
bezeichnet hierbei das Entfernen von Schale unter Berücksichtigung
von gesundheitlichen – z.
B. Vitaminerhalt – und ökonomischen
Aspekten.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Messer 1,
das geeignet ist, in der Küche
als Obst- und Gemüsemesser
etc. zu dienen, wobei es mehrere Funktionen erfüllen kann, da es neben einem
Griff 5 und einer Messerklinge mit einer ersten Schneide 2,
einem Messerrücken
und einer Messerspitze ferner zwei zweite in die Messerklinge integrierte
Schälklingen 3, 3' aufweist. Die
Messerklinge ist dabei einstückig
gearbeitet und die Schälklingen 3, 3' erstrecken
sich aus der Ebene der Messerklinge heraus.
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Derartige
zweite Schälklingen 3, 3' können beispielsweise
Ausschnitte, die durch Stanzen erhalten werden können, gebildet werden. Wie 1 deutlich
macht, verbleibt entlang der Einstanzung vom Messerrücken lediglich
ein schmaler Grat 8 an der Messerrückenseite, die parallel oder
näherungsweise
parallel zu den in die Messerklinge eingestanzten länglichen
rechteckigen Öffnungen
verläuft.
Diese Stanzöffnungen
können
in anderen Ausführungsformen
auch eine ovale Form aufweisen. Die in das Innere des Ausschnitts
weisende Kante, welche die Schneidklinge bildet, kann eine vom Schälziel abhängige gewünschte Form
und Länge
aufweisen. Durch Schärfen
oder Schleifen der Schälklinge
wird deren Funktionalität
verbessert.
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Die
Langseiten der Grate 8, die in das Innere des jeweiligen
Ausschnitts oder der Stanzöffnungen hinein
weisen, bilden die Schälklingen 3, 3', deren Funktionalität weiter
durch eine konkave bzw. konvexe Ausbauchung 4 unterstützt wird,
die an der der Schälklinge
gegenüberliegenden
Seite des Ausschnitts liegt und sich aus der Messerklingenebene herauswölbt. Ferner
kann der Grat 8 gekrümmt
sein und sich ebenfalls aus der Messerklingenebene herauswölben, allerdings
auf die der Ausbauchung 4 entgegengesetzte Seite. Die konvexe
bzw. konkave Ausbauchung 4 in Verbindung mit der Krümmung wird
aus 2 besonders deutlich; hier sieht man, dass die
Messerklinge des Messers 1, wenn sie mit der Schneide 2 zum
Betrachter hingeführt
wird, eine konvexe Krümmung
des Grates 8 und eine konkave Wölbung des Ausschnitts aufweist,
um eine für rechtshändigen Gebrauch
geeignete Schälklinge 3' zu bilden,
und eine konkave Krümmung
des Grates 8 mit einer konvexen Wölbung des Ausschnitts aufweist,
um eine für
linkshändigen
Gebrauch geeignete Schälklinge 3' zu bilden.
Dem Fachmann sind Fertigungsprozesse zum Einstanzen der Stanzöffnung und
zum Deformieren der Messerklinge, respektive der Kante am Ausschnitt
und des Grates, bekannt, so dass eine gewünschte Ausbauchung 4 oder
Krümmung
konvexer oder konkaver Wölbung
entsteht. Ferner kennt der Fachmann Verfahren zum Schleifen und
Schärfen,
die auf die Langseiten der Grate 8, welche die Schälklingen 3, 3' bilden, angewendet werden
können,
um diese mit entsprechenden Schneideigenschaften zu versehen, so
dass jeweils eine feine, die entsprechend gewünschte Schärfe aufweisende Schneide bzw.
Schälklinge
entsteht.
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Abhängig von
der konkaven oder konvexen Ausbauchung 4, die sich jeweils
auf die eine oder andere Seite der Messerklinge und damit aus der
Klingenebene herauserstreckt, entsteht eine tiefere Öffnung oder
eine weniger tiefe Öffnung,
durch die das geschälte
Gut von entsprechend dickerer oder dünnerer Stärke hindurchgeführt wird,
wie auch aus 3 deutlich wird: Der Pfeil a
zeigt die Führung
des im Schälen
begriffenen Gutes an, das hier durch eine für rechtshändigen Gebrauch geeignete Sparschälklinge 3' von Schälgut gelöst wird,
wie ebenfalls durch 4 ersichtlich wird. Hier ist
beispielhaft dargestellt, wie das erfindungsgemäße Messer 1 in rechtshändigem Gebrauch
mit der zweiten Schälklinge 3' einen Schalenstreifen 7 von
einem Apfel 6 abschält.
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Durch
die Ausbauchungen 4 müssen
die Schälklingen 3 nur
im geringen Maße
aus der Messerklinge 1 herausgeswölbt werden. Dadurch wird ein
ungehindertes, senkrechtes Durchschneiden des Schälguts ohne
Widerstand auf die Schälklinge 3 ermöglicht.
Somit besteht ein Vorteil der Ausbauchung 4 auch darin,
das Schneidgut von der Klinge zu lösen.
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Grundsätzlich ist
die Schälfunktion
der erfindungsgemäßen Messer
nicht auf Äpfel
beschränkt, sondern
umfasst auch alle erdenklichen Obst- und Gemüsesorten, bei denen ein Schälmesser
zum Einsatz kommen kann wie beispielsweise Birnen, Mangos, Kartoffeln,
Spargel, Möhren
und Gurken. Darüber
hinaus kann mit dem Messer etwa Parmesan oder anderer Käse gerieben
oder geschält
werden. Eine schmale Sparschälklinge
erlaubt die rasche Anfertigung von Juliennestreifen beim Arbeiten,
ohne dass das Arbeitsgerät
gewechselt werden muss.
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Eine
Vielzahl anderer Anwendungen ist denkbar.
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Prinzipiell
können
mehr als zwei Sparschälklingen
oder auch Reißer,
insbesondere von verschiedener Länge,
in die Messerklinge eingebracht werden. Die Zahl der zweiten Schälklingen wird
dabei durch die Länge
der Messerklinge und Stabilitätskriterien
derselben, sowie dadurch limitiert, ob die Schneideeigenschaften
der Messerklinge 2 negativ beeinträchtigt würden. Eine entsprechende Klingengröße ist also
vorteilhaft, falls zwei Sparschälklingen
untereinander angeordnet werden sollen.
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Das
in 1 gezeigte Messer 1 hat zwei zweite Schälklingen 3, 3', die nebeneinander
parallel zu dem Messerrücken
entlang der Länge
der Messerklinge angeordnet sind, wobei sich die Schälklinge 3' nach der einen
Seite des Messerrückens
und die Schälklinge 3 sich
nach der anderen Seite des Messerrückens hin öffnet, oder respektive sich
aus der Messerklingenebene heraus erstreckt, so dass eine Schälklinge 3' für rechtshändigen und
eine Schälklinge 3 für linkshändigen Gebrauch
bereitgestellt wird. Vorteilhaft genügt es also, lediglich ein erfindungsgemäßes Messer
zum Schneiden, Zerteilen oder auch Schälen für rechts- und linkshändigen Gebrauch oder Schälen im Haushalt
zu haben.
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Ein
erfindungsgemäßes Messer
kann einen separat gestalteten Griff, der die Messerklinge haltend
aufnimmt, in Form eines möglicherweise
dicken oder der Ergonomie der Hand angepassten Griff zur besonders
bequemen Handhabung aufweisen. Darüber hinaus kann der separat
ausgestaltete Griff für die
vorteilhafte Mitnahme etwa auf Reisen auch als Klappmesser ausgestaltet
sein.
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Selbstverständlich können verschiedene Schälklingen
verschiedener Längen
parallel zueinander und parallel nebeneinander entlang der Länge der
Messerklinge parallel zu dem Messerrücken angeordnet sein, wenn
beispielsweise drei oder mehr solcher Schälklingen vorliegen.
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Die
erfindungsgemäßen Messer
können
vorteilhaft auch einstückig
hergestellt sein, so dass Messer, zweite Schneiden und Griff aus
demselben Material bestehen. Die Gefahr von Schwachstellen auf Grund
von zusätzlichen
Befestigungen einer Klinge in einem Griff ist damit vorteilhaft
vermieden.