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Gasspürer
Die Erfindung bezieht sich auf Gasspürer mit auf eine Anzeigevorrichtung
einwirkender Membran, die durch den Unter- oder Überdruck einer ihr vorgelagerten
Gaskammer bewegt wird. Der in der Gaskammer erzeugte zu messende Druckzustand wird
dabei durch eine osmotische oder katalytische Einwirkung des zu messenden Gases
erhalten.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist auf der sehr empfindlichen
Membran ein Kontakt aus Edelmetall angebracht, der mit einem einstellbaren Gegenkontakt
zusammenarbeitet. Um hei Auftreten eines bestimmten Überdruckes in der Gaskammer
z. B. eine Signallampe aufleuchten zu lassen, wird der Gegenkontakt in bestimmter
kleiner Entfernung von dem Membrankontakt derart eingestellt, daß bei Erreichung
des fraglichen Überdruckes die Lampe zum Aufleuchten gelangt. Soll ein Unterdruck
gemessen werden, so wird der Gegenkontakt so einreguliert, daß er bei Normaldruck
in Berührung mit dem Membrankontakt und unter einer solchen Federspannung steht,
daß er sich bei Erreichung des betreffenden Unterdruckes von dem Membrankontakt
wegbewegt und die Lampe zum Erlöschen bringt.
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Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist also für den l)ergang von
einer Über- auf eine Unterdruck-
messung jedesmal eine besondere
umständliche Einstellung und Einregulierung des Apparates erforderlich. Dieser Nachteil
wird vermieden, indem gemäß der Erfindung die Gasspürzelle 6 mit einer das festzustellende
Gas nicht, wohl aber die Prüfraumwärme durchlassenden, abnehmbaren Haube 22 abdeckbar
ist und gleichzeitig die Null- bzw. Normallage der Anzeigevorrichtung einstellbar
gemacht ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. I einen senkrechten Mittelschnitt durch einen mit einem Zeigerwerk
arbeitenden Gasspürer, Fig. 2 eine dazugehörige Ansicht der Anzeigescheibe und Fig.
3 einen senkrechten Mittelschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Gasspürers,
welcher mit Elektrokontakten arbeitet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. I und 2 wird die in bekannter
Weise mit ringförmigen oder spiraligen Wellungen versehene Membran I durch den Ringansatz
2 eines zylindrischen Gehäuses 3 dadurch gehalten, daß ein Deckel 4 sich mit seinem
Schraubrand 5 auf den Rand der Membran auflegt.
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Der Deckel 4 trägt in der Mitte eingeschraubt die Diffusions- oder
katalytische Zelle 6, die entweder durch osmotische Wirkung oder durch Wärmewirkung
einen Uber- oder Unterdruck in der der Membran vorgelagerten Gaskammer 7 erzeugt,
sobald das zu messende Gas an die Zelle herantritt.
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In der Mitte der Membran ist nach unten ein Lenker 8 befestigt, welcher
am freien Ende den abgekröpften Teil 9 einer in den Wandungen des Gehäuses 3 gelagerten
Kurbelwelle ringförmig umfaßt. Das eine Ende der Welle 10 erstreckt sich nach außen
und trägt dort einen Zeiger II, welcher auf eine Kreisskala I2 (Fig. 2) einspielt.
Diese Skala ist in einem Zylinderrand I3 befestigt, der seinerseits in einem an
dem Gehäuse 3 befestigten Überwurfring 14 drehbar gelagert ist, so daß die Skala
I2 gegenüber dem Zeiger II verstellt werden kann. Die Abkröpfung 9 ist mit dem übrigen
Teil der Welle 10 durch Kurbel arme 15 verbunden.
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Um den toten Gang zwischen dem Ringansatz des Lenkers 8 und der Abkröpfung
9 in bezug auf die Bewegung des Zeigers unwirksam zu machen, ist eine Spiralfeder
I6 vorgesehen, welche mit dem inneren Ende an der Welle I0, mit dem äußeren Ende
an einem in das Gehäuse 3 eingesetzten Stift I7 befestigt ist. Um die Kraft dieser
Feder von der Membran 1 fernzuhalten, wird zweckmäßig eine zweite Feder in Form
einer Schraubenfeder 18 vorgesehen, welche gegen den Ringansatz des Lenkers 8 von
unten drückt und deren anderes Ende in einer Vertiefung 19 eines in das Gehäuse
eingeschraubten Handgriffes 20 gelagert ist. Der Deckel 4 weist einen Schraubansatz
2r auf, auf welchen eine metallene Haube 22 aufgeschraubt werden kann, welche die
gasempfindliche Zelle 6 abzudecken vermag und die so beschaffen ist, daß sie zwar
die Raumwärme an die Zelle 6 gelangen läßt, für das zu messende Gas aber undurchlässig
ist.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß bei Normaldruckzustand
der Vorkammer 7 die Skala 12 mittels des Ringes I3 so gedreht wird, daß der Zeiger
II auf o einspielt.
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Wird dann nach Abnahme der Haube 22 in dem Prüfraum durch Hinzutritt
des zu messenden Gases an die Zelle 6 in der Kammer 7 ein Überdruck erzeugt, so
schlägt die Membran I nach unten aus und verursacht über den Lenker 8 und die Kurbelwelle
g, I5, 10 eine Schwenkung des Zeigers 11 nach links (Fig. 2) entsprechend dem erzeugten
Überdruck. Handelt es sich um einen Unterdruck, so wird der Zeiger 11 entsprechend
nach rechts bewegt, wo er sich gemäß der Höhe des Unterdruckes in dem anderen Anzeigebereich
der Skala einstellt.
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Da Skala 12 und Zeiger II mit phosphoreszierenden Mitteln selbstleuchtend
gemacht sind, kann der Ausschlag des Zeigers auch in der Dunkelheit beobachtet werden.
Im Gegensatz zu Gasspürern, die mit Elektrokontakten arbeiten, gibt die beschriebene
Vorrichtung nicht nur das Erreichen oder trbelschreiten eines bestimmten Druckzustandes
an. sondern sie mißt auch unmittelbar die Höhe des Über- oder Unterdruckes. Ihr
Vorteil liegt auch darin, daß sie in explosionsgefährlichen Prüfräumen Verwendung
finden kann, da bei ihr elektrische Funken nicht auftreten können.
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Die abnehmbare Haube 22 dient nicht nur dem Schutz der Diffusionszelle
6 bei Nichtgebrauch des Gasspürers, sondern auch zusammen mit der verstellbaren
Skala 12 der Kompensierung der Prüfraumwärme. Die bekannten Gasspürer sind nämlich
so empfindlich, daß bei feiner Kontakteinstellung bereits die Einwirkung der Prüfraumwärme
genügen kann, um eine Signallampe od. dgl. zum Aufleuchten zu bringen, ohne daß
die Einwirkung des Meßgases stattfindet.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform würde die Meßraumwärme den
Zeiger 11 in der einen oder anderen Richtung verstellen können, so daß die Meßanzeige
unrichtig wäre. Um derartige Ungenauigkeiten auszuschließen, wird der Apparat zunächst
mit aufgeschraubter Haube 22 in den Prüfraum gebracht. Dabei hindert zwar die Haube
22 den Zutritt des Meßgases zur Zelle 6, aber nicht den Übergang der Prüfraumwärme
an die Zelle 6.
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Hat der Wärmeausgleich stattgefunden und sich dabei ein Ausschlag
des Zeigers II ergeben, so wird die Skala I2 so gedreht, daß der Zeiger wieder auf
o zeigt. Alsdann kann die eigentliche Messung vor sich gehen, zu welchem Zweck die
Haube 22 abgenommen wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist in der Mitte der Membran
1 ein Kontaktträger 23 befestigt, welcher zwei Kontakte 24, 25 trägt, die mit Gegenkontakten
26, 27 zusammenarbeiten. Die Kontakte 26 und 27 sitzen auf Federarmen 28! 29, die
in geeigneter Weise an der Gehäusewand 3 befestigt sind. Mittels Drähten 30, 3I
ist jeder Kontakt an je eine Lampe 32, 33 angeschlossen. Von einer in dem Handgriff
20 angeordneten Stromquelle, z. B. einer Stshhatterie, geht der Strom
über
einen Draht 34 nach dem Kontaktträger 23 und von da, je nachdem welcher der beiden
Kontakte 24 oder 25 geschlossen wird, nach einer der beiden Lampen 32, 33, von wo
er über den Draht 35 zur Stromquelle zurückfließt. Für jeden der beiden Federarme
28 und 29 ist eine mit einem Stellknopf 36, 37 aus dem Gehäuse 3 heraustretende
Stellschraube 38, 39 vorgesehen, durch welche einerseits der Abstand der Kontaktteile
24, 26 und andererseits der Kontaktteile 25, 27 einreguliert werden kann.
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Die Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß bei Unterdruck in der
Gaskammer 7 der Kontaktträger 23 angehoben wird und bei Erreichung der zu messenden
Unterdruckhöhe der Kontakt 24, 26 geschlossen wird und dadurch die Lampe 32 zum
Aufleuchten gelangt.
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Entsteht in der Kammer 7 ein Überdruck, so bewegt sich der Kontaktträger
23 nach unten, so daß der Kontakt 25, 27 geschlossen wird und die Lampe 33 aufleuchtet.
Die beiden Lampen 32, 33 werden verschiedenfarbig ausgeführt, z. B. grün und rot,
so daß ein Unterdruck durch grünes und ein Überdruck durch rotes Licht angezeigt
wird. Auch hier kann der Einfluß der Prüfraumwärme mit Hilfe der Haube 22 kompensiert
werden, indem der Gasspürer zunächst mit aufgesetzter Haube 22 in den Prüfraum gebracht
und in diesem Zustand so lange belassen wird, bis der Wärmeausgleich stattgefunden
hat. Leuchtet dabei eine der beiden Lampen auf, so werden die betreffenden Stellschrauben
38 und 39 so lange verstellt, bis die Lampen gerade erlöschen. Alsdann wird zur
Vornahme der eigentlichen Messung die Haube 22 abgenommen.
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Es ist ersichtlich, daß bei beiden Ausführungsformen sowohl Unter-
als auch Überdrücke gemessen werden können, ohne daß es einer Umstellung des Apparates
von aber auf Unterdruck oder umgekehrt bedarf, und daß in beiden Fällen die Raumwärme
durch die gasdichte, aber wärmedurchlässige Haube 22 in Verbindung mit der Einstellung
der Anzeigevorrichtung auf den Nullpunkt kompensiert werden kann.