DE915614C - Kunstbein mit einer Unterschenkelhuelse und einer durch ein Gelenk verbundenen Oberschenkelmanschette - Google Patents
Kunstbein mit einer Unterschenkelhuelse und einer durch ein Gelenk verbundenen OberschenkelmanschetteInfo
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Description
- Kunstbein mit einer Unterschenkelhülse und einer durch ein Gelenk verbundenen Oberschenkelmanschette Die Erfindung bezieht sich auf Unterschenkelkunstbeine, die durch eine um den Oberschenkel gelegte und an ihm festgeschnallte Manschette gehalten werden. Bei derartigen Kunstbeinen wird die Verbindung zwischen der den Oberschenkel umgebenden Manschette und der Unterschenkelhülse durch ein Gelenk vorgenommen, dessen seitlich gerichtete Schwenkachse etwa in der Mitte des Knies liegt.
- Es hat sich nun herausgestellt, daß die Benutzung derartiger Kniegelenke zu Unzuträglichkeiten führt, weil infolge der festen Einschnürung des Oberschenkels der Beinstumpf des Unterschenkels bei einer Beugung des Knies nicht seine Lage in der Unterschenkelhülse behält. Der Unterschenkelstumpf wird vielmehr bei jeder Beugung des Knies ein wenig angehoben, dadurch aus der Unterschenkelhülse ein wenig herausgehoben und bei der darauffolgenden Streckung des Knies wieder in die Unterschenkelhülse eingesenkt. Die Folge dieser auf- und abwärts gehenden Relativbewegung des Unterschenkelstumpfes gegenüber der Unterschenkelhülse ist ein dauerndes Scheuern der Haut an der Unterschenkelhülse, die zu Reizungen, Schmerzen und Entzündungen führen kann.
- Durch die Erfindung wird dieser Nachteil behoben. Gemäß der Erfindung wird die Verbindung zwischen der Oberschenkelmanschette und der Unterschenkelhülse durch eine Feder hergestellt, deren beide Enden an den beiden zu verbindenden Teilen befestigt sind. Dadurch erfolgt die relative Drehung der Oberschenkelmanschette zur Unterschenkelhülse nicht auf einem Kreis, sondern auf einer Kurve, die den Unterschenkelstumpf in seiner Lage in der Unterschenkelhülse beläßt.
- In Fig. I ist dieses Prinzip dargestellt. Bei den bekannten Kniegelenken erfolgt die Drehung des Kniegelenkes um den Punkt I von einem Punkt der gestreckten Stellung 2 aus in einem Kreisbogen etwa bis zu der Stelle 3, wobei erfahrungsgemäß eine Hebung des Unterschenkelstumpfes eintritt.
- Gemäß der Erfindung erfolgt die Drehung des Kniegelenkes durch eine sich biegende Feder 4 von dem gleichen Punkt der gestreckten Stellung 2 zu der Stellung 5. Dabei ist der dem Punkt 1 entsprechende Punkt des Kniegelenkes an die Stelle 6 gerückt, weil ja infolge der durch die Oberschenkelknochen starren Verbindung im Fuß der Abstand des Kniegelenkes 6 von dem Punkt 5 der gleiche ist wie der Abstand des Punktes I vom Punkt 2.
- Aus der relativen Lage der Punkte I und 5 zueinander erkennt man, daß der Punkt 6 tiefer liegt als der Punkt I. Die Länge und Stärke der Feder sind nun so einzurichten, daß das unerwünschte Hochheben, was mit der Lage des Punktes I verbunden war, durch die relativ zum Punkt I tiefere Lage des Punktes 6 gerade ausgeglichen wird.
- In Fig. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, ohne daß die Erfindung jedoch auf diese Ausführungsform beschränkt sein soll.
- Fig. 2 zeigt das Kniegelenk von der Seite, Fig. 3 einen Querschnitt von vorn.
- An jeder Seite der Oberschenkelmanschette 7 des Kunstbeines ist ein fester, zweckmäßig aus Metall bestehender Materialstreifen 8 eingearbeitet, der an seinem unteren Teil eine nach unten offene Hülse g enthält.
- Ein entsprechender Metallstreifen 10 ist an jeder Seite der Unterschenkelhülse 1 1 ebenfalls vorhanden, der oben eine nach oben offene Hülse 12 trägt.
- Die Hülsen g und 12 dienen einer Feder I3 als Lager, die zweckmäßig mit Stiften 14 und I5 in den Hülsen festgehalten wird.
- Die Feder I3 sollte in einer Schutzhülse I6 aus Leder, Gummi, Kunststoff od. dgl. liegen, um ein Einklemmen der Haut oder der Kleidung zu vermeiden, wenn die einzelnen Schleifen der Spirale sich beim Biegen der Feder voneinander entfernen und dann wieder zusammenkommen.
- Gewöhnlich wird man es so einrichten, daß die Feder ihre Ruhelage in gestrecktem Zustand hat, man kann ihr jedoch auch eine Ruhelage geben, bei der der obere und der untere Teil in einem Winkel zueinander stehen.
- Als Feder kann man, wie in Fig. 2 und 3 angedeutet, eine Spiralfeder wählen, jedoch kann man auch jede andere geeignete Federart, wie z. B. eine Bandfeder, benutzen.
- Ein an der Rückseite des Kunstbeines befestigter Federbügel I7, der an der Unterschenkelhülse 11 in einem Befestigungsstück I8 fest gelagert ist und in einem an der Oberschenkelmanschette 7 befestigten Anschlagstück 19 gleitet, stößt an einen Anschlag 20, wenn beim Gehen die Neigung der Teile 7 und II gegeneinander ausreichend ist, und begrenzt somit deren gegenseitigen Neigungswinkel nötigenfalls nach beiden Seiten.
- Es hat sich gezeigt, daß die durch das erfindungsgemäß Federkniegelenk erzeugte Bewegung des Ober- und Unterschenkels gegeneinander eine der natürlichen Bewegung mehr entsprechende Bewegung vermittelt, als dies bei den bekannten Kunstbeinen der Fall ist. Der Unterschenkel bleibt fest in seiner Hülse sitzen, und keinerlei störende Reibungen verursachen dem Träger des Kunstbeines Beschwerden.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Kunstbein mit einer Unterschenkelhülse und einer durch ein Gelenk verbundenen Oberschenkelmanschette, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk aus Federn (13), Z. B. Spiral-oder Blattfedern, besteht.
- 2. Kunstbein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Seiten der Oberschenkelmanschette und der Unterschenkelhülse Tragstücke (8, Io) vorgesehen sind, an denen die Federn (I3) befestigt sind.
- 3. Kunstbein nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstücke zur Aufnahme der Federn Hülsen (9, I2) haben, in oder an denen die Federn (I3) geführt und befestigt sind.
- 4. Kunstbein nach Anspruch I, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn mit einer Schutzhülle (I6), zweckmäßig aus Leder, überzogen sind.
- 5. Kunstbein nach Anspruch I oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweckmäßig an der Rückseite angebrachter, vorzugsweise federnder Anschlag (17, I8, I9, 20) zur nötigenfalls nach vorn und hinten wirksamen Begrenzung der Neigung der Oberschenkelmanschette gegenüber der Unterschenkelhülse vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK10586A DE915614C (de) | 1951-07-13 | 1951-07-13 | Kunstbein mit einer Unterschenkelhuelse und einer durch ein Gelenk verbundenen Oberschenkelmanschette |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK10586A DE915614C (de) | 1951-07-13 | 1951-07-13 | Kunstbein mit einer Unterschenkelhuelse und einer durch ein Gelenk verbundenen Oberschenkelmanschette |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE915614C true DE915614C (de) | 1954-07-26 |
Family
ID=7212944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK10586A Expired DE915614C (de) | 1951-07-13 | 1951-07-13 | Kunstbein mit einer Unterschenkelhuelse und einer durch ein Gelenk verbundenen Oberschenkelmanschette |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE915614C (de) |
-
1951
- 1951-07-13 DE DEK10586A patent/DE915614C/de not_active Expired
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