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Elektrische Registriereinrichtung
Die Erfindung betrifft elektrische
Einrichtungen zur gleichzeitigen I(ontrolle vieler elektrisch erfaßbarer Vorgänge
durch Aufzeichnungen und Signalisierungen. Ihr wesentliches Merkmal besteht darin,
daß eine durch einen Antrieb regelmäßig verstellte elektrische Meßeinrichtung oder
mehrere die gleichzeitig zu überwachenden Vorgänge als bei deren Abtasten nacheinander
entstehende elektrische Impulse erfassen und daß diese Meßiampulse in mechanisch
oder elektrisch synchronisierten Einrichtungen zur zeilenweisen Aufzeichnung Aufzeichnungselemente
in annähernd mikrographischen Dimensionen erzeugen, die sich durch den Zeilenvorschub
zu Registrierspuren zusammensetzen.
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In mechanisch oder elektrisch synchronisierten Umschalteeirichtungen
können die Meßimpulse an bestimmten Stellen der kontrollierten Reihe von Vorgängen,
z. B. die einzelnen Frequenzen des Spektrums elektromagneti&cber Wellen, zur
Signalisierung bezüglich des Auftretens, Ausbleibens oder bestimmter Intensitätsunterschiede
einzelner Vorgänge dienen.
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Die Folge der Meßimpulse, die sich aus der Zahl der regelmäßigen
Verstellungen der Prüf- und Meßeinrichtungen ergibt, kann so groß gewählt werden,
daß während der Veränderung eines Vorganges jeweils mehrere Impulse vorliegen, die
alle Veränderungen der kontrollierten Vorgänge vollständig erfassen.
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Um den zeitlichen Verlauf aller überwachten Vorgänge in übersichtlicher
Form zu zeigen, werden die in den Form-, Licht- oder Farbwerten von den
Meßimpulsen
beeinflußten Aufzeichnungselemente in annähernd mikrographischen Dimensionen festgehalten.
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Als Beispiel einer Ausführungsform wird die Anwendung der Erfindung
für die Aufzeichnung der elektromagnetischen Wellen eines Wellenbereiches, z. B.
zur Nachrichtenübermittlung, dargestellt. Die Aufzeichnungselemente halten die Empfangsintensitäten
in den einzelnen Punkten des Wellenspektrums als ersten Meßwert fest. Der zweite
Meßwert in der Aufzeichnung ist als Entfernung der Aufzeichnungselemente von einem
Eichpunkt der Zeile ein Maß für die Frequenz. Als dritter Meßwert ist die Zeit durch
den Zeilenvorschub gegeben.
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Als Prüf- und Meßeinrichtung ist ein selektiver Empfänger vorgesehen,
der durch die Abstimmung als Verstelleinrichtung stetig auf die Frequenzkanäle des
Hochfrequenzspektrums eingestellt wird.
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Im Gleichlauf damit wird ein Aufzeichnungsorgan, z. B. ein Schreibstift
oder ein Lichtstrahl, in einer Zeilenbewegung auf einer Aufzeichnungsfläche verschoben.
Die Empfangsintensität wird in den Aufzeichnungselementen als Meßwert festgehalten.
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Dies stellt einen wesentlichen Unterschied gegenüber Punktschreiberaufzeichnungen
dar, wo nur eine dauernd gleichbleibende Kennzeichnung der einzelnen Kurven vorgesehen
ist. Im vorliegenden Beispiel wirkt sich die Empfangsintensität, den Abstimmkurven
entsprechend, in der Strichlänge bzw. der Strichstärke der Aufzeichnungselemente
und direkt durch die Schwärzung (bei photographischer Aufzeichnung) aus. Eine ähnliche
Ausführungsform der Aufzeichnungseinrichtung kann auch zur Überwachung des Frequenzspektrums.
z. B. einer Ultraschall- oder andersartigen Strahlung, Anwendung finden, wenn die
Ultraschallschwingungen in einer bekannten Weise in elektrische Schwingungen umgewandelt
und als solche der Prüf- und Meßeinrichtung des gegenständlichen Registriergerätes
zugeführt werden oder direkt ohne Umwandlung in elektrische Qualitäten zur mittelbaren
Beeinflussung der Schreibeinrichtung, z. B. durch Variation der Lichtstärke des
aufzeichnenden Lichtstrahles in der Aufzeichnungseinrichtung, ausgenutzt werden.
Auch die zeitabhängige Überwachung eines zwei- oder dreidimensionalen Temperaturfeldes
ist ein Beispiel für die vielfache Anwendbarkeit des Erfindungsgegenstandes.
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Die Frequenz wird, wie schon erwähnt, durch die Entfernung der Aufzeichnungselemente
von einem Eichpunkt in der Zeile als zweiter Meßwert festgehalten. In dem vorliegenden
Beispiel ist die Zeit der dritte Meßwert, der durch den Vorschub des Aufzeichnungsträgers
erfaßt wird. Die Zahl der im Mittelwellen-Rundfunkbereich überstrichenen Wellenkanäle
beträgt mehr als 100, im Kurzwellenbereich mehr als 1000. Die Gesamtzahl der an
einem Empfangsort aufzunehmenden Wellen übersteigt I5000. Auch für Verkehrsmessungen
auf Leitungen ergeben sich Notwendigkeiten zur gleichzeitigen Aufzeichnung von etwa
100 Leitungsbelegungen im Gruppenwähler vielfach, etwa 2000 Anschlüsse innerhalb
einer Gruppe und noch weit größerer Leitungszahlen, wenn man den Überblick über
den Gesamttelephonverkehr einer großen Stadtzentrale oder einer ganzen Stadt gewinnen
will.
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Es ist daher notwendig, möglichst viele Aufzeichnungen auf der Aufzeichnungsfläche
unterzubringen. Dies wird durch gute Ausnutzung des Auflösevermögens mittels mikrographischer
Aufzeichnung durch besonders kleine Aufzeichnungselemente erreicht. So ist in einer
Ausführungsform die Aufzeichnung von 100 Wellenkanälen in einer Zeilenlänge von
50 mm mit einem Vorschub von 24 mm für 24 Stunden vorgesehen. Durch eine Vergrößerung
1 : 5 kann das Registrierbild als Empfangsübersicht über 24 Stunden samt den zugehörigen
Skalen auf einem Blatt im Normformat A 4 (2I0 X 297 mm) mit vielen Einlzelr heiten
gut überblickt werden. Vergrößerungen 1 :20 und 1 :40 dienen zur Auswertung der
Einzelheiten von Bildausschnitten.
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Fig. I zeigt eine schematische Darstellung der Ronstruktionselemente
eines Ausführungsbeispieles.
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Durch den Antrieb I (hier ist beispielsweise ein Elektromotor angedeutet)
werden entweder eine Abstimmeinrichtung 2 eines selektiven Verstärkers 3 oder eine
Umschalteinrichtung 4 über eine Kurvenscheibe 5, Schubstange 6 und Vorgelege7, 8
(hier beispielsweise als Zahnstangenantrieb dargestellt) in eine hin und her gehende
Bewegung versetzt und die zu kontrollierenden jeweiligen Stellungen der Abstimmeinrichtung
2 bzw. die zu kontrollierenden Schaltstellungen der Umschalteeinrichtung 4 mit der
jeweiligen Stellung eines Aufzeichnungsorgans 9, 10 starr gekuppelt.
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Mit dieser Bewegung wird das Schreiborgan 9 in einer Zeilenbewegung
über eine Aufzeichnungsfläche II hinweggeführt. In der in Fig. I gezeichneten Variante
(Stellung X eines Schalters I2) werden die Schreibimpulse von der Abstimmeinrichtung
2 des Gerätes 3 dem Aufzeichnungsorgan g zugeführt; in der durch die Schalterstellung
B gekennzeichneten Variante führt der Weg der Impulse von den einzelnen nacheinander
abgetasteten Schalterstellungen der Umschalteeinrichtung 4 über ein Gerät I3 zum
Aufzeichnungsvorgang. Jeder Stellung der Abstimm- bzw. Umschalteeinrichtung 2 bzw.
4 entspricht daher eine bestimmte Stellung des Aufzeichnungsmittels 10 (z. B. Schreibstift,
Lichtstrahl, Schreibrolle u. welches gegebenenfalls den geprüften Zustand durch
ein Aufzeichnungselement auf den Aufzeichnungsträger I I markiert.
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Als solche Aufzeichnungselemente können z. B.
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Striche dienen, bei denen die Meßgrößen durch die Strichlängen festgehalten
werden. Es kann aber auch jede andere definierte Veränderung, wie z. B. die der
Lichtdurchlässigkeit oder des Grau- oder Farbwertes, verwendet werden. Durch den
Vorschub vorzugsweise senkrecht zur Zeile werden die Aufzeichnungselemente zu Spuren
aneinandergereiht (I4 bis I8). Regelmäßigkeiten im Auftreten
der
kontrollierten Vorgänge und eventuelle Zusammenhänge werden von den Registrierspuren
für die vergleichende Auswertung auch in dicht belegten Bereichen selbst über die
Aufzeichnungsspuren einer größeren Zahl von Kanälen hinweg augenfällig aufgezeigt
(z. B. 14 und I8). Die Spuren I6 und I7 halten die Meßgrößen durch die Strichlänge
und damit durch die Spurbreite fest.
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Um der Notwendigkeit einer spielfreien Kupplung zwischen Verstelleinrichtung
und Aufzeichnungsorgan aus dem Wege zu gehen, ist es in den meisten Fällen zweckmäßig,
den Schreibvorgang nur in der einen Richtung der Zeilenbewegung vor sich gehen zu
lassen und denselben beim Rücklauf des Schreiborgans 10 zu unterdrücken. Außer durch
unmittelbare mechanische Kupplung kann der Gleichlauf auch durch elektrische Mittel
bewirkt und damit Fernmessungen, insbesondere zur zentralen Zusammenfassung der
Aufzeichnungen, erreicht werden.
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Die Fig. 2 bis 5 geben die Erfindung in verallgemeinerter Form wieder.
Der Antrieb I mit Getriebe 5 stellt die Meßeinrichtung g über die Verstelleinrichtung
2, 3 und das Vorgelege 7, 8 auf die aufzuzeichnenden Vorgänge ein, wobei die Aufzeichnungsfläche
1 1 über einen Antrieb mit Vorgelege 20 und eine Transporteinrichtung 2I bewegt
wird. Die Ablesung der Zeit kann z. B. an einer dem Zeilenvorschub entsprechenden
Teilung oder an einer Gradation der Aufzeichnungsfläche in gewohnter Weise vorgenommen
werden. Im genannten Beispiel sind besondere Zeitmarken 19 durch den Aufzeichnungsvorgang
selbst geschrieben, so daß die Ablesung der Zeitwerte durch Interpolation zwischen
zwei verhältnismäßig nahen Marken) mit großer Genauigkeit und weitgehend unabhängig
von Unregelmäßigkeiten des Vorschubes erfolgen kann. Der Vorschub ist nur beispielsweise
als zeitabhängig beschrieben, er kann ebenso in Abhängigkeit von der Zurücklegung
einer Strecke, von einem Zählvorgang oder von anderen Faktoren bewirkt werden. In
der Zeichnung können die Zeitwerte für die Spurlänge und für die Pausen an der durch
die Eichmarken 19 gebildeten Skala sowohl als Relativwie auch als Absolutwerte abgelesen
werden. Durch den Vergleich der Zeitwerte, der in der graphischen Darstellung der
Aufzeichnungsergebnisse vielfach schon visuell möglich ist, können zeitliche Regelmäßigkeiten
und z. B. auch Zusammenhänge zwischen verschiedenen Vorgängen erkannt werden.
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So sieht man, daß die in der Spur I8 festgehaltenen Vorgänge in den
Pausen der Spur 14 auftreten, daß also zwischen diesen beiden Vorgängen ein Zusammenhang
besteht bzw. der gleiche Vorgang möglicherweise immer hintereinander an zwei Stellen
in Erscheinung tritt.
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Wenn die Aufzeichnungselemente nicht immer an der gleichen Stelle
der Zeile geschrieben werden, zeigt die Aneinanderreihung der Aufzeichnungselemente
das Bild einer Kurve, wie z. B. in Spur I5.
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Durch Ablesemarken a bis e können dafür Idie gleichen Ableseerleichterungen
wie beim Vorschub erreicht werden. Eine solche Darstellungsmöglichkeit hat z. B.
für die spektrale Kontrolle von Frequenzkanälen besondere Bedeutung, weil dadurch
Frequenzschwankungen mit hoher Genauigkeit festgehalten werden können.
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Auch sprungweises Wechseln des Frequenzkanals wird in ähnlicher Weise
wie z. B. durch die Spuren I4 und I8 deutlich gezeigt. Auch für jede andere Art
von Vorgängen kann diese Darstellung Meßgrößen festhalten oder zumindest Anderungen
er kennen lassen, sofern diese Vorgänge nur in funktionalem Zusammenhang mit instrumentell
erfaßbaren Meßgrößen gebracht werden können.
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In Spur I6 ist ein mit veränderlicher Stärke auftretender Vorgang
durch veränderliche Breite der Aufzeichnungselemente festgehalten. Die Spur zeigt
in ihrer äußeren Begrenzung den Verlauf desselben. Eine rasche Intensitätszunahme
bei a ist von einer allmählich bis zum Verschwinden der Spur verlaufenden Abnahme
b gefolgt. Eine Unterbrechung bei c zeigt, daß die Intensität augenscheinlich unter
die Reizschwelle der Aufnahmeeinrichtung gesunken ist. Schließlich entsteht die
Spur wieder rasch und bleibt dann gleichmäßig.
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Die hier vorliegende Unterbrechung c unterscheidet sich sehr wesentlich
von den z. B. in Spur 14 gezeigten geradlinig und scharfkantig begrenzten Stellen,
welche mit großer Sicherheit auf ein Aussetzen des Vorganges schließen lassen.
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Die Spur I6 zeigt symmetrisch sich auswirkende Breitenänderungen.
Für manche Anwendungen, z. B. für Einrichtungen mit schrittweiser Weiterschaltung,
werden jedoch Spuren mit einseitiger Spurbreitenänderung, wie I7 zeigt, zweckmäßig
sein. Es kann aber auch, wie bereits angeführt, jede andere definierte Veränderung
der Aufzeichnungselemente, wie z. B. der Lichtdurchlässigkeit, der Helligkeit, des
Grau- oder Farbwertes oder anderer Art, verwendet werden. An Stelle des im dargestellten
Beispiel vorgesehenen Lichtstrahles 10 kann die Aufzeichnung auch mit sichtbarer
Schrift auf Registrierpapier, auf Wachs oder Rußschichten, auf chemischem Wege oder
auf jede andere Art erfolgen, wobei zur Erleichterung der Betrachtung eine optische
Vergrößerung vorgesehen sein kann.
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Die bisher beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ermöglichen
es, wie schon erwähnt, in der Zeilenrichtung, im Vorschub und in den Aufzeichnungselementen
drei Meßgrößen in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit festzuhalten.
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Da die Aufzeichnungsergebnisse in vielen Fällen eine weitgehende
Gleichmäßigkeit der Registrierspuren zeigen, ist die Möglichkeit gegeben, eine zusätzliche
Meßgröße dadurch festzuhalten, daß außer der Verstelleinrichtung noch eine die aufgezeichneten
Meßgrößen beeinflussende Einrichtung periodisch eine Veränderungsskala gleichmäßig
durchläuft. Ein praktisches Ergebnis wird an dem Beispiel des Richtempfanges von
elektromagnetischen Wellen oder von Strahlen gezeigt. Die Verstelleinrichtung 2,
3 ist in Fig. 2 und 3, wie oben beschrieben, das Einstellorgan einer Empfangseinrichtung
für elektromagnetische Wellen (z. B. Drehkondensator, veränderliches Filter oder
eine
andere stetig wirkende Verstelleinrichtung).
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Eine Umschalteeinrichtung zur schrittweisen Einstellung verschiedener
Frequenzkanäle oder Strahlenbereiche kann ebenso verwendet werden. Wird eine Empfangseinrichtung
für Richtempfang verwendet und der Aufnahmewinkelbereich dieser Einrichtung (z.
B. 0 ... 3600) während einer entsprechenden Zahl von Zeilendurchgängen gleichmäßig
bestrichen, so entstehen an Stelle durchlaufender Spuren, deren Seitenbegrenzung
in Fig. 4 mit 22 und 23 gestrichelt angedeutet ist, nur kurzzeitige Aufzeichnungen,
wenn der Aufnahlmlewinkel erreicht ist, unter welchem die von der Abstimmeinrichtung
eingestellten Frequenzen eintreffen. Die Ablesung der Peilrichtung erfolgt an der
zwischen den Eichmarken 19 festgelegten Winkelskala. Die Eichmarken werden beim
Durchgang durch Anfangs- und Endpunkt der Peilskala aufgezeichnet.
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Die Spuren 24 in Fig. 5 zeigen das Aufzeichnungsergebnis eines weiteren
Ausführungsbeispieles für Ri chtempfangskontroUeinri cbtungen.
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Die Aufzeichnung 25 in Fig. 5 stellt ein vergrößertes Bild einer Spur
(z. B. 14 in Fig. 3) dar.
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Wenn nun die Einrichtung schon während des Durchganges durch die Breite
einer Registrierspur (z. B. in der Breite eines Frequenzkanals) mehrere Male den
Pleilbereich durchläuft, so wird diese Spur in schmale Spuren 24 aufgelöst, welche
an der durch die Eichmarken 19 festgehaltenen Peilskala die Ablesung des Peilwinkels
ermöglichen.
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Fig. 6 zeigt die konstruktive Ausbildung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung, das neben der selbständigen Verwendung als vielfach anwendbares Bauelement
in automatischen Kontrollsystemen, wie z. B. für die Überwachung des gesamten Hochfrequenzspektrums
elektromagnetischer Wellen oder des jeweils an den dem Fernsprech-bzw. Fernschreib-
oder Telegraphieverkehr dienenden Leitungen anliegenden Potentials zur Registrierung
ihres Belegungszustandes, ausgenutzt werden kann.
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Der folgenden Beschreibung liegt die Anwendung des Gerätes für die
Überwachung eines Ausschnittes des Hochfrequenzspektrums elektromagnetischer Wellen
mit Hilfe eines für diesen Zweck geeigneten Empfängers zugrunde, dessen Empfangskreis
über das aufzuzeichnende Frequenzgebiet verstellt wird. Die vom Empfänger 3 während
eines ganzen Verstellzyklus seiner frequenzbestimmenden Kreise 2 beim Überstreichen
der einzelnen Wellen empfangenen Impulse werden verstärkt und der Aufzeichnungseinrichtung
9, 10 zugeführt.
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Im Ausgangskreis des im Empfänger 3 enthaltenen Verstärkers liegt
die Wicklung 26 eines Elelitromagneten 27, der einen Drucl;bügel 28 betätigt.
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Dieser wirkt auf einen Schreibarm2g, der einen Schreibstift 30 trägt;
der Schreibstift 30 ritzt im niedergedrückten Zustand die Oberfläche des über die
Schreibtrommel 3 I geführteii Regi strierstreifens 32 und erzeugt dadurch die Aufzeichnungselemente
als Punkte oder Striche von einer vom Zeitablauf und vom Schreibdruck abhängigen
Form. Der Schreibarm 29 sitzt auf einem in gerader Linie längs der Zeilenrichtung
geführten Schreibschlittens 33, der auf einem fest gelagerten Führungsstab 34 hin
und her gleitet. Am Schreibschlitten 33 sitzt ein drehbar gelagerter Führungsstift
35, der ein in die Nuten des Gewindes einer Kreuzgewindespindel 36 passendes Führungsstück
trägt und in dasselbe eingreift. Ein Motor 37 treibt die Kreuzgewindespindel 36
über Zahnräder 38, 39 an und bewirkt dadurch die hin und her gehende Zeilenbewegung
des Schreibschlittens 33.
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Am Ende des Rücklaufes der Zeilenbewegung stößt ein auf dem Schreibschlitten
angebrachter Arm 40 an eine Klaue 4I, die ihrerseits den Vorschub des Registrierstreifens
32 über StoBklinke42, Klinkenrad 43, Schnecke 44 und Schneckenrad 45 sowie über
die Welle 46 der Schreibtrommel 3I bewirkt. Der Registrierstreifen 32 läuft dabei
von einer Vorratsrolle 47 ab und wird durch die Druckwalze 48 an die Schreibtrommel
3I angepreßt.
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Der ablaufende Registrierstreifen 32 steht bei kleinen Ablaufgeschwindigkeiten
unter der Vorspannung einer Gewichtsbelastung. Bei größeren Ablaufgeschwindigkeiten,
für längeren Dauerbetrieb ohne Entnahme des Registrierstreifens und für nicht stationäre
Ausführungen wird der ablaufende Streifen von einer Ablaufrolle 49 mit Spannvorrichtung
aufgenommen.
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In festem Abhängigkeitsverhältnis von der Zeilenbewegung des Schreiborgans
29, 30, 33 wird ein frequenzbestimmender Teil des Empfangskreises des HF-Empfängers
verstellt, wie oben bereits erwähnt, z. B. ein Drehkondensator 2. Dessen Drehachse
ist mit einer Welle 50 starr gekuppelt, deren Drehbewegung von der hin und her gehenden
Zeilenbewegung des Schreibschlittens 33 unter Vermittlung einer an dem Arm 51 sitzenden
Rolle 52 über Kurvenlineale 53 erfolgt, die ihrerseits wieder auf einem Zylinder
54 befestigt sind, der auf der Welle 50 sitzt. Die Form der Kurvenlineale 53 hängt
von der Art des gewünschten funktionalen Zusammenhangs der Zeilenelongation von
der unabhängigen Veränderlichen, hier z. B. der Frequenz ab. Eine Feder 55 sorgt
für den sicheren Kraftschluß zwischen dem jeweils in Verwendung stehenden Kurvenlineal
53 und der Rolle 52, so daß der eindeutig feste Zusammenhang zwischen Verstellbewegung
und Zeilenbewegung gewahrt ist.
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Mit dieser Konstruktion ist es durch entsprechende Formgebung der
Kurvenlineale 53 z. B. möglich, eine lineare Abhängigkeit der Schreibstiftelongation
im Zeilenweg von der Frequenz zu erzielen, gleichgültig welchen Frequenzverlauf
die Plattenschnittform des angewendeten Drehkondensators 2 ergibt.
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Eine andere Ausführung dieses Teiles der erfindungsgemäßen Anordnung
ist gemäß Fig. 7 durch Nuten 53 zur Führung der Rolle 52 gekennzeichnet, die in
die Mantelfläche des Zylinders 54 eingefräst sind und die Kurvenlineale 53 gemäß
Fig. 6 ersetzen können.
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Während in der bisher beschriebenen Anwendung die Meßimpulse sich
durch stetige Verstellung einer selektiven Aufnahmeeinrichtung 2 innerhalb des
Meßbereiches
(Wellenbereiches) ergeben, ist in anderen Fällen die Umschaltung über feste Meßkreise
4 erforderlich, um den Meßbereich zu überstreichen, wie bereits in Fig. I angedeutet.
Auf dem Gebiet der Trägerfrequenztechnik kann es z. B. erforderlich sein, den zu
kontrollierenden Frequenzbereich sowohl in der beschriebenen Art durch stetig verstellte
selektive Empfangseinrichtungen 2 als auch durch nacheinander erfolgende Einschaltung
in die Frequenzkanäle 4 meßtechnisch zu überwachen. Zur Durchführung von vergleichenden
Verkehrsmessungen in Fernsprechleitungen und in Nachrichtenverbindungen über Wähler
ist in gleicher Weise ein vielteiliger Umschalter 4 erforderlich.
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Diese Umschalteeinrichtung 4 besteht in der beispielsweise angegebenen
Ausführungsform aus einem Bürstensatz 56, der in dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
aus vier Bürsten a, b, c, d zusammengesetzt ist, die je nach Erfordernis unter bestimmten
Winkeln gegeneinander versetzt sind. Die Kreuzgewindespindel 36 treibt den ganzen
Bürstensatz 56 vermittels der Welle 57 an, wobei die Bürsten 56a bis 56d die ihnen,
zugeordneten Kontaktlamellenreihen a bis d der Kontaktbank 58 bestreichen. Je nach
Erfordernis enthält die Kontaktbank 58 für jede Bürste 56a bis 56d eine bestimmte
Anzahl von Lamellen 59. In der Ausführung der Erfindung gemäß Fig. 6 mit vier Bürsten
im Satz 56 überstreichen deren je zwei bei jeder Umdrehung der Welle 57 die zugehörigen
Lamellenreihen der Kontaktbank 58. Zu einem vollen Zeilenweg (einschließlich Rücklauf
des Schreibstiftes 30) sind aber je nach der Ausführung des Kontrollgerätes mehrere
Umdrehungen der Kreuzgewindespindelwelle 57 nötig, so daß zur eindeutigen Zuordnung
des jeweiligen Ortes des Schreibstiftes 30 auf dem Aufzeichnungsträger 32 und des
jeweils überwachten Stromkreises, also der in dieser Stellung abgetasteten Lamelle
59, eine Zuordnung der Bürsten 56 bis 56d zu dem Stellungsbereich des Schreibstiftes
30 erforderlich ist, der den von einer Bürste 56 überstrichenen Lamellen zugeordnet
ist. Zu diesem Zweck ist in der beispielsweisen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gerätes nach Fig. 6 eine weitere Umschalteeinrichtung 60 vorgesehen, die mit einer
passenden Übersetzung 6I, 62 von der Kreuzgewindespindelwelle57 angetrieben wird
und so viele Lamellen 63 enthält, als die Umschalteeinrichtung 4 Bürsten trägt,
im gegenständlichen Ausführungsbeispiel also vier, mit a bis d bezeichnet. Diese
sind mit den entsprechenden Bürsten 561' bis gGd gleichsinnig verbunden, und die
umlaufende Bürste der Umschalteeinrichtung liegt am Schalter 12 an dessen Stellung
B, wie schon in Fig. I angedeutet. Mit der besdriebenen Anordnung ist es möglich,
während eines vollen Zeilenweges des Schreibstiftes 30 und dessen Rücklaufes über
die Bürsten 56 und 60 bestimmte elektrisch leitende Verbindungswege für gewisse
beabsichtigte Schaltmaßnahmen herzustellen.
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Es bestehen viele Möglichkeiten der Ausnutzung der erfindungsgemäßen
Konstruktion für die mannigfachsten Verwendungszwecke, von denen im folgenden noch
einige Beispiele angegeben werden.
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Da die Welle 50 des Zylinders 54, der die Kurvenlineale 53 trägt,
zum Antrieb stetig veränderbarer selektiver Aufuahmeelemente, z. B. des erwähnten
D rehkondensators 2, dient, die U*nschalteeinrichtung 4 hingegen eine größere Anzahl
von Anschlüssen an den Lamellen 59 der Kontaktbänke 58 überstreicht, also jeweils
bestimmte Stromkreise durch diese Schaltmaßnahme beeinflußt, ist sie unter anderem
auch dazu geeignet, in Telephonzentralen vergleichende Verkehrsmessungen zu ermöglichen.
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In diesem Falle sind die zu prüfenden Leitungen an die Lamellen 59
der Kontaktbänke 58 angeschlossen.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet besteht in Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen
in der Fließbandfertigung. Kontrolleinrichtungen von Maschinen können in gleicher
Weise, wie oben für die Verkehrsmessungen in Telephonzentralen beschrieben, in der
Umschalteeinrichtung 4 an die Lamellen 59 der Kontaktbänke 58 angeschlossen werden
und zu Aufzeichnungsergebnissen führen, welche als Grundlage für Maßnahmen zur Rationalitätssteigerung
dienen können.
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Die im Registrierempfänger ausgelösten und verstärkten Impulse können
über ihre Aufzeichnung hinaus auch noch anderweitige Verwendung erfahren, z. B.
zur Signalisierung bestimmter Vorgänge verwendet werden. So können z. B. die bei
der Aufzeichnung von elektromagnetischen Wellen an einem bestimmten Punkt des Wellenbereiches
beim Überstreichen des betreffenden Frequenzgebietes im Registrierempfänger ausgelösten
Impulse über die in der betreffenden Stellung von einer Bürste 56a bis 56d der Umschalteeinrichtung
4 berührte Lamelle 59 der zugehörigen Kontaktbank 58a bis 58d einem in der Abbildung
nicht gezeichneten (weil nicht zum Erfindungsgegenstand gehörigen) Signalkreis zugeleitet
werden', der dann in an sich bekannter Weise ein Signal gibt. So können z. B.
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Signale ausgelöst werden durch Ein- bzw. Ausschalten der Trägerfrequenz,
durch wesentliche Anderungen der Feldstärke oder durch andere Maßnahmen.
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Eine Form dieses Signals kann auch darin bestehen, das Aufzeichnungsgerät
anzuhalten. Zu diesem Zweck sitzt eine Anhaltevorrichtung 64 auf der Kreuzgewindespindel
57. Die Anhaltevorrichtungbesteht aus einer Stufenscheibe 64, welche starr mit der
Kreuzgewindespindelwelle 57 verbunden ist und in deren Stufe 65 eine Klaue 66 eingreift.
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Diese ist durch einen Elektromagneten 67 angezogen und aus der Stufe
65 ausgehoben, solange die Wicklung 68 von einem genügend starken Strom durchflossen
ist. Das obenerwähnte Anhaltesignal besteht in der Unterbrechung dieses Stromkreises.
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Dann fällt die Klaue 66 ab und hält die Kreuzgewindespindelwelle 57
nach Einfall in die Stufe 65 der Stufenscheibe 64 an. Der Motor kann weiterlaufen,
da im Antrieb eine Rutschkupplung 69 vorgesehen ist. Die Anhaltevorrichtung kann
auch als elektromagnetisch betätigte Bremse ausgeführt werden.
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Für die Anbringung von Eichmarken 19 als Abszissenlinien auf dem
Registrierpapier (wie z. B. in Fig. 5) sind ferner feste Schreibstifte 70 (Fig.
6) vorgesehen, welche die entsprechenden Linien 19 auf dem Registrierpapier einritzen.
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PATENTANSPROCHE: I. Elektrische Registriereinrichtung zur übersichtlichen
meßtechnischen Erfassung vieler gleichzeitig elektrisch erfaßbarer Vorgänge, gekennzeichnet
durch eine oder mehrere mittels eines Antriebes (I) regelmäßig verstellbare oder
umschaltbare Prüf- oder Meßeinrichtungen (3, 13), welche die gleichzeitig zu überwachenden
Vorgänge als bei deren Abtasten nacheinander entstehende elektrische Impulse erfassen
und eine mit der Abtastbewegung synchronisierte Einrichtung (g) zur meßtechnischen
Erfassung der elektrischen Impulse, welche in zeilenweiser Aufzeichnung auf einem
in Abhängigkeit vom überwachten Vorgang bewegten Träger (I I) mittels eines von
den elektrischen Impulsen gesteuerten Aufzeichnungsorban,s (I0) Registrierspuren
in annähernd mikrographischen Dimensionen hervorrufen, welche den Ablauf der überwachten
Vorgänge in übersichtlicher Form zeigen.