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Längsversteifung für Sparren- oder Kehlbalkendächer Das Hauptpatent
betrifft eine Längsversteifung für Sparren- oder Kehlbalkendächer mit die Sparren-
oder Kefhibalken gegen Knicken aussteifenden Windverbänden auf der Ober- oder Unterseite
oder auf beiden Seiten der Sparren-oder Kehlbalkenlagen, wobei die Sparren oder
Kehlbalken als verbindende Stabzüge verwendet werden, welche in Verbindung mit den
Sparren, Dachlatten und den übrigen Windverbänden, gegebenenfalls auch mit Versteifungsträgern,
die in der Kehlbalkenlage angeordnet sind, die Windlasten auf die Auflager übertragen.
Die Anordnung der Stabzüge auf der Unter- oder Oberseite der Sparren oder Kchllbalkenlagen
ist häufig für die Anbringung der Decken- bzw. Wandverschalung, des Fußbodenbelages
oder anderer Bauteile störend oder verursacht zusätzliche Maßnahmen oder Aufwendungen.
Bei einseitiger Anordnung der Stabzüge, welche an sich wegen der geringeren Kosten
vorzuziehen ist, mu;B eine geringere Festigkeit und Starrheit des ganzen Verbandes
in Kauf genommen werden, während die doppelseitige Anordnung mehr Kosten- und Materialaufwand
erfordert. Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, fachwerkartige Einlagen zwischen
den Kehlbalken anzuordnen. Dabei ist aber auch noch erheblicher Material- und Kostenaufwand
trotz ungeeigneter Konstruktion notwendig.
Erfindungsgemäß wird
die Längsversteifung nach dem Hauptpatent in dieser Hinsicht dadurch verbessert,
daß die in bekannter Weise in den Raum zwischen Ober- und Unterseite der Sparrenlagen
oder der Kehlbalkenlage hineinverlegten Stabzüge als die Sparren oder Kehlbalken
durchdringende zugfeste Stäbe ausgebildet sind. Die zugfesten Stäbe werden bei fehlenden
Fußboden- oder Deckenaussteifungen mittels Schalung od. dgl. vorzugsweise durch
zwischen den Balken angeordnete Verbindungsglieder verstärkt. Sie sind ferner an
ihren Verbindungsstellen mit den von ihnen durchdrungenen Sparren oder Balken als
Schraubbolzen mit Muttern ansgebildet und unter Zuhilfenahme von Unterlagstücken
oder -scheiben an die Sparren bzw. Kehlbalken angeschlossen.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung im Holzwerkauisführung schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. z eine
Kehlbailkenlage mit den Stabzügen in Draufsicht, Abb. a eine Verbindungs- und Verankerungsstelle
mit dem Mauerwerk zwischen Sparren, Kehlbalken und Stabzug in größerem Maßstab in
Seitenansicht, Abb.3 eine Verankerungsstelle des Stabzuges und des Längsversteifungsträgers
der Kehlbalken mit dem Giebelmauerwerk in größerem Maßstab in Draufsicht, Abb. ¢
eine Kreurzungsstelle der Stabzüge mit einem Kehlbalken in Draufsicht, Abb. 5 die
gleiche Kreuzungsstelle in Seitenansicht, Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie I-I
der Verbindungsstelle zwischen Sparren, Kehlbalken und Stabzügen in größerem Maßstab
in Seitenansicht, Abb. 7 eine Verbindungsstelle zwischen Sparren und Stabzug in
Draufsicht, Abb. 8 die gleiche Verbindungsstelle in Seitenansicht zum Sparren, Abb.
9 eine weitere Ausführungsform einer Verbindungsstelle zwischen Sparren und Stabzug
in größerem Maßstab in Seitenansicht, Abb. zo die gleiche Verbindung nach Abb. 9
in Draufsicht von unten.
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In Abb. r, a und 3 sind a die Sparren und c die Kehlbalken, zwischen
denen Stabzüge e aus Vollholz bzw. genagelten oder geleimten Holzkörpern oder aus
Beton- bzw. aus Stahlbetonkörpern mit zugfesten Stäben m.' angeordnet sind. Die
Stabzüge e mit ihren zugfesten Stäben in' können die Längsverstei'fungsträger gegebenenfalls
tangieren und sind in denn Giebelwänden mit Betonklötzen oder Stahlbetonklötzen
r oder ohne diese mit dem Mauerwerk mittels der Anker m verankert. Die Betonklötzer
dienen gleichzeitig für die Verankerung der Enden der Längsvers.teifungsträger f
mit den Stabzügen e, in' mittels Anker in. Die Anker m
können auch zwischen
den Kehlbalken c und den Sparren a verwendet werden. Die Längsversteifungsträger
f bestehen beispielsweise aus zu einem T-förmigen Profil durch Verrmgelung, Verdübelung
oder Verleimung zusammengefügten Brettern, deren Stege zwischen die Kehlbalken c
gelegt und an diesen unterbrochen sind, während die senkrecht dazu verlaufenden
Profilteile auf den Kehlbalken liegen und durchgehend angeordnet sind. Die Versteifungsträger
f können aber auch aus Vollhölzern, zu anderen Profilen zusammengeleimten, verdübelten
oder genagelten Holzkörpern oder aus fabrikmäßig hergestellten Beton-oder Stahlbetonkörpern
bestehen, die durch eingelegte oder aufgelegte zugfeste Stäbe in' zusätzlich, verstärkt
sind. In den Kreuzungsstellen der Stabzüge unter sich und den Kehlbalken c werden
nur die zugfesten Stäbe m' durchgeführt, die Stabzüge e dagegen unterbrochen, wie
dies aus Abb. 4. und 5 ersichtlich ist.
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Die Stabzüge e und die Versteifungsträger f können auch, wie
aus Abb-. 6 ersichtlich, durch die Kehlbalken hindurchgeführt werden, wobei die
letzterem Durchtrittsöffnungen oder -schlitze erhalten. Ebenso können die Stabzüge
d mit ihren zugfesten Stäben en' durch die Sparren a hindurchgeführt werden, wie
dies aus Abb. 7 und 8 zu ersehen ist. Die Zugstäbe d bestehen hier aus Vollhölzern
oder Beton- bzw. Stahlbetonkörpern. Die Durchtrittsöffnungen für die Stabzüge d
und die Stangen in" werden zweckmäßig in der neutralen Faser der Sparren a angeordnet,
so daß die Stabzüge d und deren Verstärkungsstangen in zentrisch mit den
Sparren a verbunden sind. An der Verbindungsstelle werden die Teile vernagelt oder
verdübelt. Die Stangen in bestehen vorzugsweise aus Metall bzw. Rundstahl. Die zugfesten
Stäben
legen sich mit Muttern S gegen schiefwinklig gearbeitete Unterlagstücke
oder Scheiben t an die Sparren a oder Kehlibal!ken c, wobei das Gewinde auf den
zugfesten Stäben d oder e bzw. in' einen größeren Durchmesser als
diese hat. Die Muttern S können auch durch aufgeschweißte Nocken oder Ringstücke
ersetzt werden. In diesem Fall werden die Unterlagstüdke oder -scheiben t mehrteilig,
eventuell auch kei;liörm,ig ausgeführt, um die zugfesten Stangen d, e oder
in anspannen zu können.
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In Abb. 9 und ro sind die zugfesten Stäbe m' an den Stoßstellen mit
den Sparren a oder Kehlbalken c mit zweiteiligen Hülsen it versehen, die an- der
Innenseite ebenso wie die Stangen. ni aufgerau'ht sind. An der Außenseite besitzen
die Hülsen it ein Gewinde, auf welches die Mutter S geschraubt wird. Das Gewinde
nimmt nach dem keilförmig zugespitzten Ende der Hülse it etwas im Durchmesser zu,
um die beiden Hälften der Hülse it fest gegen den Stab in pressen zu können. Die
Unterlagplatte t erhält dann an der Aufsetzstelle des keilförmigen Endes der Hülse
it eine Verstärkung und einen Ansatz, um das Abgleiten der Hülse it mach. unten
zu verhüten. Die Platte t wird in den Sparren a. oder den Kehlbalken c eingelassen
oder mit diesen vernagelt oder verdübelt.
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Der Verlauf der Stabzüge d, e und ihrer zugfesten Stäbe in
kann im allgemeinen der Seilkurve oder gemäß dem Kräftepolygon entsprechend den
in der Ebene der Kehlbalkenlage oder der Sparrenlage auftretenden Belastungen erfolgen.
Dabei
können an Stellen für Deckenöffnungen für Treppen, Dachgauben
od. dgl. auch Unterbrechungen oder ein anderer Verlauf gewählt werden. Die Erfindung
läßt sich auf Walmdächer entsprechend anwenden.