DE913466C

DE913466C - Verfahren zur Herstellung formschluessiger Abdruecke, insbesondere orthopaedischer Stumpfhuelsen

Info

Publication number: DE913466C
Application number: DET4090D
Authority: DE
Inventors: Med Dr Phil Frans Donatus T Dr
Original assignee: PHIL FRANS DONATUS TIMMERMANS
Current assignee: PHIL FRANS DONATUS TIMMERMANS
Priority date: 1944-11-07
Filing date: 1944-11-07
Publication date: 1954-06-14

Description

Verfahren zur Herstellung formschlüssiger Abdrücke, insbesondere orthopädischer Stumpfhülsen Die neuen Kunststoffe vom Typ des Vinylchlorids und der Polyakrylsäureester weisen Stoffeigenschaften auf, die sie für den Prothesenbau als überaus brauchbare Werkstoffe charakterisieren.
Ihre Verwendung hierfür scheiterte bislang an der Notwendigkeit der Einzelherstellung der Prothesen infolge der Formbestimmung durch den Stumpf des prothesenträgers, der dem Orthopädiemechaniker als Gipsabguß vorliegt. Die Verarheitung der Kunststoffe dagegen erfolgt nicht nach Gesichtspunkten der Einzelfertigung, sondern nach denen der Serienfabrikation. Das weichmacherfreie, harte Material wird in der laufenden Fabrikation zu Platten, Folien, Stäben und Rohren gewalzt bzw, gepreßt oder aber nach dem Hartschlagverfahren zu Formstücken gepreßt, Auch die Umpressung solcher Platten in der Wärme über Stahlmatrizen liegt im Rahmen der Serien fabrikation. Die Anmodellierung in der Hitze erwärmter dünner Platten an dem Gipsabguß ist zwar möglich, aber eine ebenso mühsame wie zeitraubende Arbeit.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung formschlüssiger Abdrücke, insbesondere orthopädischer Stumpfhülsen in der Einzelfertigung. Entsprechend der Art der herzustellenden Abdrücke, z. B. Abdrücke zur Anfertigung von Hülsen für Unterarmstümpfe, werden, nach Größen numeriert, drehrunde, etwa zucikerhutförmige Hülsen von etwa 2 mm Wandstärke nach dem Hartschlagverfahren serienmäßig verfertigt. Zweckmäßigerweise ist die stereometrische Abwicklung dieser Konfektionshülsen etwas kleiner bemessen als die des zu bekleidenden Gipsabgusses. In der Wärme (etwa 1600 C) wird dieser Mantel nach erfolgter Erweichung des NIaterials mechanisch oder mittels Druckluft etwas gedehnt und über den Gipsabguß gestülpt. Beim Erkalten strebt der Kunststoff. z. B. Vinylchlorid, seiner früheren Weite zu und schmiegt sich hierbei der Stumpfform (Gipsabguß) formschlüssig an.
Nötigenfalls kann von Hand aus oder aber auf maschinellem Wege nachgeholfen wer den, indem diese Fertigung in einem beheizten Zylinder vor genommen wird. Erhöhung des Luftdruckes im Zylinder bewirkt dann formschlüssige Anpressung an den Gipsabguß. Diese Anpressung kann auch durch heißen Sand mittels Bestampfen von Hand aus bewirkt werden, indem der Arbeitsprozeß in einem beheizten Sandbade vorgenommen wird.
Das angegebene Verfahren hat zunächst Bedeutung für die Orthopädiemechanik, Die S5achverformung im Hartschlagverfahren hergestellter Formstücke kann aber auch eine weitgreifendere Bedeutung gewinnen, und zwar überall dort, wo eine formschlüssige Anpassung des Kunststoffes an eine heterogene Form angestrebt wird.
Die Nachverformung im Hartschlagverfahren hergestellter Formstücke ist bislang unbekannt.
Da dieses Material eine geringere Zähigkeit aufweist als das gefalzte Plattenmaterial, so stand zunächst zu befürchten. daß die erforderliche Dehnung des erwärmten Materials zu Rißbiidungen führen möchte. Der Versuch hat; aber gezeigt, daß die Nachverformung sich einwandfrei durchführen läßt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung formschlüssiger Abdrücke über Gipsabgüsse oder andere heterogene Formen, insbesondere orthopädischer Stumpfhülsen aus Kunstlstoff, instesondere aus Vinylchlorild oder Polyakrylsäureester, dadurch gekennzeichnet. daß im Hartschlagverfahren hergestellte Formteile in der Wärme aufgetrieben, über das betreffende Gegenstück, z. B. Gipsabguß, geschoben werden und beim Erkalten durch Zusammenziehen sich formschlüssig anpassen.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Stumpfabdrücken als Prothesenhülsen im Hartschlagverfahren hergestellte hutförmige Kunststoffhülsen verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die formlschlüssige Anpassung durch Außendruck unterstützt oder ganz bewirkt wird und daß die Einwirkung dieses Außendruckes durch Bestampfen im heißen Sandbade, durch Flüssigkeitsdruck, insbesondere aber durch Luftdruck, erfolgt.