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Mit Gefälle verlegte elektrische Olkabelanlage Es ist bekannt, um
das Entstehen von Hohlräumen innerhalb der Isolierung bei Hochspannungskabeln zu
vermeiden, zur Tränkung des Dielektrikums solcher Kabel ein dünnflüssiges Öl zu
verwenden, für das innerhalb des Kabels Längskanäle vorgesehen werden, durch die
es bei Ausdehnungen infolge Erwärmung zu in Abständen angeordneten Ausgleichsgefäßen
fließen kann. In diesen Ausgleichsgefäßen wird es unter einem mäßigen Druck gehalten,
durch den es bei Abkühlung wieder in das Kabel hineingedrückt wird. Diese Kabel
haben sich bereits vielfach bewährt. Sie haben jedoch den Nachteil, daß bei Verlegung
in geneigtem Gelände an den tiefsten Stellen ein statischer Überdruck entsteht,
der unter Umständen zu übermäßigen Beanspruchungen des Kabelmantels führen kann.
Es ist daher notwendig, bei Über-Windung von Strecken mit größeren Höhenunterschieden
das Kabel durch Sperrmuffen zu unterteilen, die den Fluß des Tränkmittels von den
höheren Abschnitten nach den niedriger gelegenen unterbinden. Der Aufbau solcher
bekannter Sperrmuffen, bei denen die Sperrung der unter Druck stehenden Ölsäule
im elektrischen Feld erfolgt und die gleichzeitig mit Ausgleichsgefäßen für das
Ö1 ausgerüstet sein müssen, ist jedoch verhältnismäßig verwickelt, und die Anlage
wird daher kostspielig. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese üblichen
Sperrmuffen überflüssig zu machen'.
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Gemäß der Erfindung werden deshalb in ÖI-kabelanlagen in den mit GefäLle
verlegten Strecken an sich bekannte Ölkabel verwendet, bei denen der Ölkanal zwischen
Isolierung und Mantel, also außerhalb des elektrischen Feldes, angeordnet ist,
und
in erforderlichen Abständen dieser Ölkanal durch Abdichtungen unterbrochen. Diese
Abdichtungen können beispielsweise durch stopfbuchsenartige Dichtungen gebildet
werden. Es ist auch denkbar, sie in an sich bekannter Weise so herzustellen, daß
durch Einfüllen eines polymerisierbaren Stoffes, wie beispielsweise Styrol, in den
Ölkanal auf eine bestimmte Strecke und Auspolymerisieren desselben ein Stopfen gebildet
wird. Es ist aber nicht erforderlich, daß diese Abdichtungen vollkommen dicht abschließen,
sondern es genügt eine Abdichtung, z. B. nach Art von Labyrinth dichtungen, die
einen geringen öldurchfluß gestattet. Diese Abdichtungen werden zweckmäßig nicht
in den Muffen, sondern an solchen Stellen des Kabels hergestellt, an denen sich
die im Werk maschinell erzeugte Isolationsbespinnung befindet. Auf diese Weise wird
zwar der Ölabfluß von den höher nach den tiefer gelegenen Strecken des Kabels wesentlich
eingeschränkt, jedoch nichtvollkommen verhindert, da innerhalb der Isolierung und
in den Zwickelräumen der Litzenleiter immer noch ein mäßiger ölfluß stattfinden
kann. Deshalb wird unterhalb dieser erfindungsgemäß hergestellten Sperrstellen ein
Ölauffanggefäß angeordnet, in dem das nach unten sickernde Öl aufgefangen wird;
gleichzeitig muß an der höchsten Stelle des Kabels für eine ständige oder absatzweise
erfolgende Ergänzung des Öls im Ölvorratsgefäß gesorgt werden.
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Um den ölfluß durch die Sperrstelle möglichst zu begrenzen, empfiehlt
es sich, unmittelbar unterhalb einer solchen Sperrstelle eine übliche Verbindungsmuffe
anzuordnen, in der der bzw. die Leiter massiv geschweißt werden, wodurch der ölfluß
durch den Leiter gesperrt wird. Gleichzeitig wird vorteilhaft über der Seelenbespinnung
des Kabels von der Sperrstelle ab bis über den Muffenwinkel eine Schicht aus einem
ölundurchlässigen Stoff aufgebracht. Diese Schicht kann in Form einer Dewicklung
aus Metallbändern, Lackleinen, Gummi od. dgl. oder auch durch einen metallischen
oder nichtmetallischen ölundurchlässigen Schlauch gebildet werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem schematischen Ausführungsbeispiel
dargestellt. Die Zeichnung zeigt ein Einleiberkabel; die Erfindung ist aber sinngemäß
auch bei Mehrleiterkabeln anwendbar. Der Leiter i ist mit einer in üblicher Weise
aus Papierbändern aufgebauten Isolierung :2 versehen, die durch eine Schirmschicht
3 in Form eines metallisierten Papierbandes od. dgl. abgeschlossen ist. Über dieser
Isolierung ist der Kabelmantel 4 mit einem gewissen Spielraum aufgebracht, so daß
sich zwischen Isolierung und Mantel ein ringförmiger Ölkanal s ergibt. Zur Zentrierung
der Kabelseele innerhalb des Kabelmantels können besondere schraubenförmige Abstandhalter
oder auch Rippen an der Innenseite des Mantels dienen. Gemäß der Erfindung ist nun
in diesem Kabel eine Sperrstelle für den Ölkanal dadurch erzeugt, daß über der Isolierung
:2 eine oder mehrere Dichtungsstopfen 6 angebracht sind. Diese sitzen über der Schirmschicht
3 und liegen somit außerhalb des elektrischen Feldes. Unterhalb dieser Sperrstelle
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine übliche Verbindungsmuffe 7 angeordnet.
In dieser ist die Verbindung der Leiter durch eine Massivsehweißung 8 hergestellt,
die den Ölfluß in den Zwickelräumen des Leiters sperrt. Über der Muffenwicklung
ist außerdem eine ölundurchlässige Schicht g beispielsweise in Form einer Bewicklung
mit einem Zellulosetriazetatband angeordnet, die sich auch über das anschließende
Kabelende io bis zu der Sperrstelle erstreckt. Der öldürchtritt von dem oberen Kabelabschnitt
nach dem anschließenden unteren Kabel ist somit weitgehend gedrosselt. Für das trotzdem
noch durchtretende Öl ist nun, um die Entstehung eines unzulässigen Überdruckes
@in dem unteren Kabel zu vermeiden, an dem an die Muffe 7 angeschlossenen ölausgleichsgefäß
ii ein Überlauf in Form eines druckabhängigen Ventils 12 vorgesehen. Dieses Ventil
gestattet den Abfluß einer entsprechenden Menge von Öl bei Überschreitung eines
bestimmten Druckes in dem Ausdehnungsgefäß ii. Dieses überlaufende Öl kann dann
in einem Auffanggefäß 13 gesammelt werden, von dem es durch eine Pumpe 14 selbsttätig
in das an der höchsten Stelle der Anlage angeordnete Ölvorratsgefäß zurückgefördert
werden kann.
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Die Abstände, in denen Sperrstellen gemäß der Erfindung anzuordnen
sind, richten sich einerseits nach den zu überwindenden Höhenunterschieden und andererseits
nach der zulässigen Druckbeanspruchung des Mantels. Es ist nicht unbedingt erforderlich,
unmittelbar unter jeder Sperrstelle eine Verbindungsmuffe anzuordnen. Doch wird
es sich empfehlen, die Muffe in jedem Fall im oberen Teil eines durch zwei Sperrstellen
gebildeten Abschnittes anzuordnen, da wegen des hier herrschenden Druckes das Muffengehäuse
leichter gehalten werden kann und außerdem der Ölfluß durch die Isolierung hindurch
zwischen der Sperrstelle und der Muffe geringer wird.