DE912739C - Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen

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DE912739C
DE912739C DEE1923A DEE0001923A DE912739C DE 912739 C DE912739 C DE 912739C DE E1923 A DEE1923 A DE E1923A DE E0001923 A DEE0001923 A DE E0001923A DE 912739 C DE912739 C DE 912739C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen Die Herstellung von Haarhutstumpen ist bisher allgemein in folgender Weise durchgeführt worden Hasen- und Kaninfelle wurden in luftgetrocknetem Zustand nach leichtem Anfeuchten von der Fleischseite her glatt gestreckt und dann auf einem Tisch mit einer Bürste auf der Haarseite mit der Beize bestrichen, wobei etwa ein Drittel der Haarlänge, von der Spitze aus gemessen, von der Beize erfaßt wird. Die so behandelten Felle wurden dann bei etwa 5o bis höchstens 7o° getrocknet, nach Abkühlen und gegebenenfalls kurzem Lagern erneut von der Fleischseite her angefeuchtet und dann das Haar mit Schneidemaschinen abgeschnitten. Die so gebeizten Haare wurden dann zwecks Überführung in Hutstumpen nach Reinigung in einer Blasmaschine in bestimmten Mengen, z. B. von 9o bis i2o g, der Fachmaschine zugeführt. In dieser wurden die durch Luft im Schwebezustand gehaltenen Haare auf ein umlaufendes Fach, einen gelochten Metallkegel mit Hilfe einer Saugvorrichtung derart aufgesaugt, daß eine der Form des Fachkegels entsprechende gleichmäßige Haarschicht entsteht. Das so gebildete Fach wurde dann durch Aufspritzen von heißem Wasser zu einem gewissen Zusammenhalt gebracht, so daß man nach Öffnen der Fachmaschine und Abstellen der Saugleitung den Konus herausheben und das kegelförmige Haargebilde abstreifen konnte. Die so erhaltenen Haargebilde wurden dann in ein Gewebe eingewickelt und leicht angefilzt. Durch weiteres Filzen und späteres Walken wurden die Gebilde nach und nach verdichtet und unter Verkleinerung in die Stumpen übergeführt.
  • Man hat seit langem versucht, den umständlichen, zeitraubenden und kostspieligen Vorgang des Beizens der Haare durch Aufbürsten der Beize auf die Felle und die dazugehörigen Arbeitsgänge auszuschalten. Hierbei hat man sich insbesondere bemüht, die Haare in ungeheiztem Zustand von den Fellen abzuschneiden und durch Tauchen in Beizlösung, Ausschleudern und Trocknen in filzfähigen Zustand überzuführen. Es hat sich indessen gezeigt, daß die hierbei in ihrer ganzen Länge von der Beize beeinflußten Haare sich schlecht für die Hutfabrikation eignen; sie konnten im allgemeinen nur in Mischung mit normal gebeizten, d. h. durch Aufbürsten der Beize auf die Felle gewonnenen Haare verwendet werden.
  • Die Hutindustrie arbeitet seit etwa zoo Jahren im Prinzip nach dem vorstehend geschildertenVerfahren, da bessereund einfachereWege nicht gefunden worden sind.
  • Die bisher verwendeten Beizmittel enthalten alle saure und oxydativ wirkende Agenzien, welche die Haarkeratine oxydativ und hydrolytisch beeinflussen.
  • Nach der Erfindung werden Haarhutstumpen derart hergestellt, daß Huthaare, wie Hasenhaare oder Kaninhaare, in ungeheiztem Zustand vom Fell abgeschnitten werden und vor oder nach Überführung in Fache mit wäßrigen Lösungen von Stoffen gebeizt werden, welche, wie z. B. Thioglykolsäure, Natriumbisulfit oder das Natriumsalz der Oxymethansulfinsäure, reduzierend wirken und die Cystinbindungen der Haarkeratine im Sinne des Filzbarmachens der Haare zu beeinflussen vermögen und die so erhaltenen Fache in an sich bekannter Weise durch Filz- und Walkvorgänge in Stumpen übergeführt werden.
  • Die zur Herstellung von Hüten gebräuchlichen Haare enthalten normalerweise, je nach Herkunft, etwa g bis zo °/o Cystin. Durch Behandlung der Haare mit Stoffen der vorstehend gekennzeichneten Art, die in wäßriger Lösung zur Anwendung gebracht werden, gelingt es, die Cystinbindungen der Haarkeratine, die sogenannten Schwefelbrücken, derart zu beeinflussen, daß die in ungeheiztem Zustand vom Fell abgeschnittenen Haare gut und gleichmäßig verfilzbar werden. Vermutlich handelt es sich um Angriffe der Cvstinbindungen, durch welche Lockerungs- oder Aufspaltvorgänge stattfinden.
  • Die Konzentration der erfindungsgemäß anzuwendenden Beizlösung, die Temperatur und die Behandlungsdauer richtet sich nach der Haarsorte und der Art der Weiterbehandlung der Haare beim Filzen und Walken.
  • Das Beizen der vom Fell geschnittenen Haare mit Hilfe der vorstehend gekennzeichneten Beizmittel kann in einfachster Weise mit Hilfe des Tauchverfahrens durchgeführt werden, was bei Anwendung der bisher gebräuchlichen Beizmittel, wie bereits oben erwähnt wurde, nicht in befriedigender Weise möglich war. Die Durchführung des Tauchverfahrens kann z. B. derart erfolgen, daß die vom Fell geschnittenen Haare über Nacht in eine 5o/oige Natriumbisulfitlösung bei- Raumtemperatur eingelegt werden. Durch Arbeiten in der Wärme kann man den Vorgang erheblich beschleunigen. Beim Einlegen der Haare in eine 5o/oige Natriumbisulfitlösung, die auf etwa 8o° gehalten wird, ist der Beizvorgang in etwa z bis 2 Stunden beendet. Die erfindungsgemäß gebeizten Haare sind vollwertig; sie können für sich, also ohne Zumischung von am Fell gebeizten Haaren, in einwandfreier Weise auf Hutstumpen verarbeitet werden, indem die tauchgebeizten Haare ausgeschleudert, getrocknet, in der Blasmaschine aufgelockert bzw. von Verunreinigungen befreit und im übrigen in der bei der Hutfabrikation üblichen Weise weiterbehandelt werden. Mit Vorteil kann man erfindungsgemäß auch derart verfahren, daß die Felle unter Verzicht auf das bisher übliche Beizen der Haare am Fell enthaart werden, die so gewonnenen Haare in ungeheiztem Zustand in Fache übergeführt werden und die Fache durch Behandlung mit einem Beizmittel gemäß Erfindung filzbar gemacht und dann in üblicher Weise durch Maßnahmen, wie Filzen und Walken, in Stumpen übergeführt werden.
  • Die praktische Durchführung dieser Ausführungsform kann z. B. in folgender Weise stattfinden: Die ungeheizten Haare werden nach erfolgter Reinigung mit Hilfe der Blasmaschine in die Fachmaschine eingeführt, dort in bekannter Weise in das Fach übergeführt, das mit heißem Wasser angespritzt wird. Hierauf wird das Fach von dem Konus abgenommen, in ein Gewebe eingeschlagen und nun mit einer wäßrigen Lösung von Thioglykolsäure behandelt. Bei Anwendung einer etwa 2o/oigen Thioglykolsäurelösung, die etwa 2 Stunden lang bei etwa q.o bis 50° zur Einwirkung gebracht wird, werden einwandfreie Ergebnisse erzielt. In Sonderfällen kann die bestgeeignete Behandlung durch Versuche leicht ermittelt werden. Nach Imprägnierung des Faches mit Thioglykolsäurelösung wird die überschüssige Flüssigkeit durch Maßnahmen, wie Abquetschen und Ausschleudern, entfernt. Die Weiterbehandlung durch Filzen und Walken kann in bisher üblicher Weise unter Verwendung warmer Lösungen von Säuren, zumeist Schwefelsäure, welche den Filz- und Walkvorgang begünstigen, erfolgen. Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, der Säurelösung, z. B. verdünnter Schwefelsäure, Netzmittel zuzugeben. Als solche kommen u. a. sulfurierte Öle, sulfurierte Fette, Fettalkoholsulfonate usw, in Betracht.
  • Die Erfindung bietet den Vorteil, daß auf das bisher unentbehrliche, umständliche Beizen der Haare am Fell verzichtet werden kann und das Beizen der Huthaare z. B. durch Behandlung derselben nach dem Tauchverfahren oder durch Behandlung der aus ungeheizten Haaren hergestellten Fache mit geeigneten Beizmitteln in technisch und wirtschaftlich vorteilhafter Weise und unter Erzielung einwandfreier Ergebnisse auch in den Hutfabriken selbst durchgeführt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen, dadurch gekennzeichnet, daß Huthaare, wie Hasenhaare oder Kaninhaare, in ungeheiztem Zustand vom Fell abgeschnitten und vor oder nach Überführung in Fache mit wäßrigen Lösungen von Stoffen gebeizt werden, welche, wie z. B. Thioglykolsäure, Natriumbisulfit oder das Natriumsalz der Oxymethansulfinsäure, reduzierend wirken und die Cystinbindungen der Haarkeratine im Sinne des Filzbarmachens der Haare beeinflussen und die so erhaltenen Fache in an sich bekannter Weise durch Filz- und Walkvorgänge in Stumpen übergeführt werden, und zwar vorteilhaft derart, daß der hierbei- verwendeten verdünnten Säure, z. B. Schwefelsäure, Netzmittel zugefügt werden.
DEE1923A 1950-08-08 1950-08-09 Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen Expired DE912739C (de)

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DEE1923A DE912739C (de) 1950-08-08 1950-08-09 Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen
US305921A US2758907A (en) 1950-08-08 1952-08-22 Method of carroting prefelted uncarroted cones

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DE2758907X 1950-08-08
DEE1923A DE912739C (de) 1950-08-08 1950-08-09 Verfahren zur Herstellung von Haarhutstumpen

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US2758907A (en) 1956-08-14

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