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Einrichtung zum Verhindern des Zusammenschweißens von Schützkontakten
in explosionsgefährdeten Betrieben In explosions- und schlagwettergefährdeten Betrieben
ist es für die Betriebssicherheit äußerst wichtig, daß die Kontakte der Schaltgeräte
bei jedem Ausschaltbefehl sich mit Sicherheit voneinander trennen, weil andernfalls
die Anlage, zum mindesten an dieser Stelle, nicht ausgeschaltet werden kann und
dadurch Gefahren entstehen können. Insbesondere trifft dies bei Luft- und noch mehr
bei Ölschützen zu, da diese meistens sehr häufig geschaltet werden, so daß die Kontakte
verhältnismäßig schnell abbrennen. Durch den Abbrand wird der Kontaktdruck in eingeschaltetem
Zustand immer geringer und daher die Schweißgefahr größer, da das Schweißen um so
- leichter eintreten kann, je geringer der Kontaktdruck ist. Um daher die Möglichkeit
von Verschweißungen der Schützkontakte in explosions- und schlagwettergefährdeten
Betrieben zu vermeiden und hierbei nicht von der Gewissenhaftigkeit des Überwachungspersonals,
das den Kontaktabbrand in regelmäßigen Abständen zu prüfen hat, abhängig zu sein,
wird gemäß der Erfindung von den die Spannung der Kontaktdruckfedern im Einschaltzustand
bestimmenden Schaltgliedern eine anzeigende oder das Schütz auslösende Vorrichtung
derart gesteuert, daß sie beim Erreichen der zum Verhindern des Zusammenschweißens
mindestens erforderlichen Federspannung anspricht.
Die Ausbildung
der Einrichtung im einzelnen ist an Hand der Fig. i bis 4 grundsätzlich erläutert.
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Fig. i und 2 stellen in zwei aufeinander senkrechten Ansichten eine
Einrichtung mit Arbeitskontakt zur Anzeige dar, Fig. 3 ein Schaltbild hierzu, während
Fig.4 eine Einrichtung mit Ruhekontakt zur Auslösung des Schützes im Schaltbild
zeigt. Zwischen den festen Kontakten a, von denen nur die eines Poles dargestellt
sind, ist ein Schaltmagnetkern i angeordnet, der bei Erregung seiner nicht dargestellten
Schaltspule seinen Anker j anzieht, bei Entregung dagegen losläßt. Mit dem Anker
j ist ein Kontaktträger la" g aus Isolierstoff verbunden, in dem die
Kontaktbrücken auf Schienen c gelagert sind. Die Schienen c und damit die Kontaktbrücken
b sind durch Druckfedern k
gegen den Kontaktträger h, g abgefedert,
so daß im Ausschaltzustand die Kontaktbrücken gegen die Oberkante h des Kontaktträgers
drücken. Wird der Anker j angezogen, so legt er sich gegen die Polflächen des Magnetkerns
i, und da bei offenem Schütz der Ankerabstand zwischen dem Anker j und den Polen
i größer ist als der Kontaktabstand der Kontaktbrücken b von den festen Kontakten
a,
so werden die Federn k um die Differenz dieser beiden Abstände durchgedrückt.
Dieser Federdurchdruck B bestimmt den Kontaktdruck, der natürlich so gewählt sein
muß, daß er auch nach einem gewissen Kontaktabbrand A1 an .den festen Kontakten,
f1, an den Kontaktbrücken ausreicht, um den Übergangswiderstand klein genug zu halten
und Kontaktv erschweißungen auszuschließen. Dennoch kann es bei sehr großer Schalthäufigkeit,
ungenügender Wartung und nicht rechtzeitiger Auswechselung der Kontakte vorkommen,
daß infolge zu großen Abbrandes der Federdurchdruck zu klein oder gar praktisch
Null wird und keine genügende Sicherheit mehr gegen die Möglichkeit von Kontaktverschweißungen
besteht. Um eine derartige unzulässige Abnutzung der Kontakte zu vermeiden, ist
erfindungsgemäß ein Hilfsarbeitskontaktpaar e, f auf dem Kontaktträger g derart
befestigt, daß die Hilfskontakte f mit dem Kontaktträger fest verbunden sind und
die um die Achse na schwenkbare Hilfskontaktbrücke d, e über eine Einstellschrauben
von der Kontaktbrücke b gesteuert wird.
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Die Einrichtung wirkt wie folgt: Bei ausgeschaltetem Schütz ist das
Hilfskontaktpäar e, f geschlossen. Wird das Schütz mit neuen Kontakten eingeschaltet,
so wird die auf die festen Schützkontakte a auftreffende Kontaktbrücke b innerhalb
des Kontaktträgers g, h um den Betrag B von der Oberkante h nach unten gedrückt
und die Hilfskontaktbrücke e von den Gegenkontakten f abgehoben. Mit wachsendem
Abbrand A wird der Durchdruck B immer kleiner, bis schließlich bei Erreichung eines
gewissen kleinsten für die Schweißgefahr maßgebenden Durchdruckes eine COffnung
der Hilfskontakte e, f bei eingeschaltetem Zustand des Schützes nicht mehr
eintritt. In diesem Fall wird über den Hilfskontakt ein Anzeigerelais erregt. Damit
dieses Relais nicht auch bei ausgeschaltetem Schütz und somit geschlossenem Hilfskontakt
anspricht, ist in Reihe mit dem Hilfskontakt e, fein weiterer Arbeitskontakt
geschaltet, der erst beim Einschalten des Schützes geschlossen wird.
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Wird somit nach Fig. 3 beim Drücken des Ein-Druckknopfes i über die
Spannungsquelle R, S die Schältmagnetspule 3 erregt und schließt das Schütz seine
Hauptkontakte durch die Kontaktbrücke e sowie seinen Selbsthaltekontakt 4, so öffnet
sich normalerweise der Hilfskontakt 6, der dem Kontakt e, f der Fig. i und
2 entspricht, und schließt sich der damit in Reihe liegende Hilfskontakt 5. Bei
ungenügendem Kontaktdruck infolge zu großen Abbrandes dagegen wird der Hilfskontakt
6 bei eingeschaltetem Schütz nicht geöffnet und daher über ihn und :den Hilfskontakt
5,das Anzeigerelais 7 erregt. Dieses ist zweckmäßig mit einer kleineren Verzögerung
versehen, z. B. als elektrisch beheiztes Bimetallrelais ausgebildet, damit es nicht
bereits in dem kurzen Augenblick anspricht, wo beim normalen Einschalten und genügenden
Kontaktdruck der Hilfskontakt 5 schon und der Hilfskontakt 6 noch geschlossen sind.
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Bei der Ausbildung mit Ruhekontakt nach Fig.4 ist ein weiterer Hilfskontakt
nicht erforderlich. Der Ruhekontakt 8 liegt in Reihe mit dem Selbsthaltekontakt
4. im Stromkreis der Schaltspule; beide werden durch den Ein-Druckknopf i beim Einschalten
überbrückt. Der Ruhekontakt 8 ist bei ausgeschaltetem Schütz geöffnet und wird bei
der Einschaltung des Schützes normalerweise geschlossen, in ähnlicher Weise wie
der Arbeitskontakt e, f geöffnet wird. Bei zu starkem Kontaktabbrand wird
er geöffnet, so daß das Schütz auslöst. Der Kontakt 8 kann mit einer Anzeigevorrichtung
versehen sein, die auf den unzulässigen Kontaktabbrand hinweist. Wenn statt der
beweglichen Schützkontakte die festen Schützkontakte gegen ihre Träger abgefedert
sind, so kann die Einrichtung auch am festen Kontaktträger angeordnet sein.