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Mit Abbrennkontakten versehenes elektrisches Schaltgerät.
Bei elektrischen Schaltgeräten, insbesondere flüssigkeitslosen Leistungstrennschaltern, ist es bekannt, den feststehenden Sehaltkontakten Abbrennringe vorzulagern. Diese Ringe aus leitendem Material haben die Aufgabe, die (im Sinne der Sehaltbewegung) feststehenden Kontakte für ihren Zweck, den Stromübergang bei eingeschaltetem Schalter zu vermitteln, brauchbar zu erhalten. Dies wird dadurch erreicht, dass sie den Fusspunkt des Abschaltlichtbogens von den feststehenden Kontakten auf sich ziehen, wodurch deren Verschleiss infolge Abbrand herabgesetzt wird.
Damit aber die Abbrennringe auch wirklich ihren Zweck erfüllen, ist es notwendig, sie bezüglich ihrer Beschaffenheit zu überwachen. Dies ist jedoch häufig nicht ohne weiteres möglich, denn in der Regel werden die Abbrennringe leicht auswechselbar im Innern von Löschkammer untergebracht sein, wodurch sie der unmittelbaren Betrachtung entzogen sind. Selbst wenn die Abbrennringe noch von aussen erkennbar sein sollten, so muss doch die Schaltanlage erst spannungslos gemacht werden, um die Ringe aus der Nähe untersuchen zu können. Eine derartige Betriebsunterbrechung, die sich dazu noch als unnötig herausstellen kann, ist natürlich nicht jederzeit möglich und vielfach mit Kosten verbunden.
Die Überwachung der Beschaffenheit der Abbrennringe dient zunächst dem Zweck, zu verhindern, dass der Abbrand der Ringe zu weit fortschreitet und dann die Liehtbogenfusspunkte auf den festen Kontakten stehenbleiben, die dadurch selbst angefressen werden und daher keine sichere Strom- übergabe im Einschaltzustand des Schalters gewährleisten. Ausserdem überwacht man mit dem Abbrand der Abbrennringe zugleich den Abbrand der Gegenelektroden (Schaltstifte) und den Verschleiss der übrigen, im Bereich des Lichtbogens liegenden Schalterteil.
Die Erfindung vermeidet die vorerwähnten Nachteile und gestattet dem Beobachter, sich durch einen blossen Blick auf den Schalter aus der Entfernung davon zu überzeugen, dass der Verschleiss der Abbrennringe ein zulässiges Mass nicht überschritten hat. Auch ermöglicht die Erfindung eine Fern- überwachung der Abbrennringe in den Fällen, wenn z. B. die Schalter in einer unbewachten Unterstation aufgestellt sind.
Die Erfindung besteht darin, dass mit den Abbrennringen des Schaltgerätes eine Signalvorrichtung verbunden wird, die anspricht, sobald der Verschleiss der Abbrennringe eine vorbestimmte zulässige Grenze überschreitet. Zweckmässig wird dabei in die Abbrennringe ein Organ eingebettet, das, sobald der Abbrand der Ringe so weit fortgeschritten ist, dass es vom Lichtbogen erreicht wird, eine Signalvorrichtung auslöst.
Eine besonders einfache und daher vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes besteht darin, in den Abbrennringen eine Ringnut vorzusehen und in diese einen einseitig fest angelenkten Faden, Draht od. dgl. einzulegen, der mit seinem andern Ende ein Signalstäbchen, das unter der Wirkung einer Feder bestrebt ist, aus dem Löschkammergehäuse nach aussen hin durchzutreten, in der versenkten Lage festhält. Sobald der Lichtbogen bei fortschreitendem Abbrand der Ringe an diesen Faden gelangt und ihn durchbrennt oder durehsehmilzt, wird der Bolzen freigegeben, tritt in an sich bei Sicherungen od dgl. bekannter Weise unter dem Einfluss der gespannten Feder durch die Löschkammerwand nach aussen und zeigt durch sein Erscheinen an, dass der zugehörige Abbrennring erneuert werden muss.
Besonders günstig ist diese die Durehtrittsbohrung des Abbrennringes umschlingende Anordnung des Auslöseorgans deswegen, weil es dann vollkommen nebensächlich ist, an welcher Stelle der Ver-
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schleiss des Abbrennringes am schnellsten vor sich geht. Denn stets muss der Lichtbogen auf das Aus- löseorgan auftreffen und die Inbetriebsetzung der Anzeigevorrichtung veranlassen. An welcher Stelle der Abbrennringe die Auslöseorgane für die Signalvorrichtung einzubetten sind, lässt sich für jede
Schaltertype durch Versuche leicht ermitteln.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Oberteil einer Löschkammer z. B. eines flüssigkeitslosen
Leistungstrennsehalters. In dem Gehäuse 1 sitzt in bekannter Weise der federnd ausgebildete feste
Kontakt 2, der mit dem beweglichen Schaltstück 3 in Eingriff kommt. Dem festen Kontakt 2 ist ein
Abbrennring 4 vorgelagert, der mit einer Ringnut 5 versehen ist und über Bolzen 6 und 7 unter Zwischen- legung von Abstandstücken an dem Gehäuse 1 befestigt ist. Der Abbrennring 4 wird dabei zweckmässig aus einzelnen Teilen zusammengesetzt, was jedoch für die Erfindung unwesentlich ist.
Fig. 2 lässt eine Draufsicht auf den Abbrennring 4 mit der Ringnut 5 erkennen. Erfindungs- gemäss ist in die Ringnut 5 ein Faden 8 aus z. B. Hanf oder ein Draht aus einem mit dem Abbrennring nicht verschweissendem Material eingelegt, u. zw. so, dass er in die Grenzlinie x--x für den zulässigen
Abbrand des Ringes zu liegen kommt. An dem einen Ende 9 ist der Faden 8 fest an dem Ring 4 an- gelenkt. Das andere Ende 10 dagegen ist durch den hohl ausgebildeten Bolzen 6 herausgeführt und an einem Plättehen 11 befestigt. Durch dieses wird eine unter Vorspannung stehende Feder 12 in ihrer
Lage gehalten und ebenso auch ein kleiner Kolben 13, der in dem hohlen Bolzen versenkt angeordnet ist, aber nach aussen hin durchtreten kann.
Sobald der Faden 8 an irgendeiner Stelle durch den Licht- bogen aufgetrennt wird, tritt sofort der kleine Kolben 13 unter der Wirkung der sieh nunmehr ent- spannenden Feder 12 nach aussen hin durch.
Beim Ausführungsbeispiele dient der Bolzen 13 selbst als Signal. Die Anordnung kann natürlich auch so getroffen sein, dass der Bolzen 13 aus Isoliermaterial besteht oder durch einen solchen verlängert ist und eine in dem spannungslosen Sehaltergehäuse angebrachte Kontaktvorrichtung betätigt, durch die im Bedarfsfalle ein Stromkreis geschlossen wird, in dem optische oder akustische Signalgeräte oder auch beide zusammen angeordnet sind, die den Schaltwärter auf die bestehende Gefahr für die festen Hauptkontakte aufmerksam machen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mit Abbrennringen versehenes elektrisches Schaltgerät, dessen Abbrennkontakte nicht durch einfachen Augenschein überwacht werden können, insbesondere mit Löschkammer ausgerüsteter flüssigkeitsloser Leistungstrennschalter, dadurch gekennzeichnet, dass mit den Abbrennringen eine Signalvorrichtung verbunden ist, welche in Tätigkeit tritt, sobald der Verschleiss der Abbrennringe die zulässige Grenze überschreitet.