DE912419C

DE912419C - Druckluftentnahme aus dem Arbeitszylinder einer Brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE912419C
Application number: DED2007D
Authority: DE
Inventors: Otto Hartmann
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1940-12-21
Filing date: 1940-12-21
Publication date: 1954-05-28

Description

Druckluftentnahme aus dem Arbeitszylinder einer Brennkraftmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit einem mechanisch gesteuerten Luftentnahmeventil am Arbeitszylinder, insbesondere zur Entnahme von Bremsluft, mit einer unter dem Druck der aufgespeicherten Luft beeinflußten Vorrichtung, die beim Überschreiten einer bestimmten Druckgrenze im Luftspeicher die Verbindung zwischen der Steuervorrichtung für das Entnahmeventil und dem letzteren unterbricht.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Anordnung, bei der die Vorrichtung zur Unterbrechung der Entnahmeventilsteuerung aus deren Steuergestänge herausverlegt und in einem ortsfesten Teil der Brennkraftmaschine angeordnet ist, so daß die Abschaltvorrichtung an den Steuerimpulsen des Entnahmeventils nicht teilnimmt, nach Patent 9oo I74.
Die Erfindung besteht darin, daß das Entnahmeventil durch einen verschiebbaren Nocken gesteuert wird, der in seiner einen Endstellung das Entnahmeventil zeitweise öffnet und in seiner anderen Endstellung dieses ungeöffnet läßt. Die Nockenverschiebung im letzteren Sinne erfolgt durch den im Luftspeicher herrschenden Luftdruck, und dieser wird durch ein von Hand einstellbares überdruckventil geregelt, das zweckmäßig in der nach dem Speicher führenden Zuleitung hinter dem Entnahmeventil angeordnet ist. In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt Abb. I die Gesamtanordnung einer Brennkraftmaschine mit einem Luftentnahmeventil und dem Luftspeicher schematisch, Abb. 2 das einstellbare Rückschlagventil für die Regelung des Speicherdruckes in Einzeldarstellung, im Längsschnitt, Abb. 3 die Verschiebevorrichtung für den Entnahmeventil-Steuernocken in Einzeldarstellung, im Längsschnitt.
Die Abb. 2 und 3 sind gegenüber der Abb. I in einem größeren Maßstabe gezeichnet.
Im Arbeitszylinder I der Brennkraftmaschine 2 gleitet ein Arbeitskolben 3, dessen Kurbelwelle 4 eine Nockenwelle 5 antreibt. Der Nocken 6 beeinflußt eine Stößelstänge 7 und diese wiederum einen doppelarmigen Schwinghebel 8, der mit dem Schaft 9 eines durch eine Feder Io belasteten Entnahmeventils II am Arbeitszylinder I in kraftschlüssiger Berührung steht. Die über das Ventil II entweichende Luft fließt über eine mit einem Rückschlagventil I2 versehene Leitung I3 einem Speicherbehälter I4 zu. Der Rückschlagventildruck und damit der Druck im Speicherbehälter kann durch einen Schraubeinsatz I5 geregelt werden, durch welchen der Rückschlagventilfeder I6 eine bestimmte Spannung gegeben werden kann. Die vom Speicher I4 nach der aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Bremsvorrichtung führende Leitung ist mit I7 bezeichnet. Weiterhin zweigt vom Speicher I4 eine zweite Druckleitung I8 ab. Diese führt vor einen kleinen Kolben I9, der in einem Zylinderraum 2o des Nockenwellenlagers 2I gleitet. Der Kolben I9 steht über einen kurzen Schaft 22 mit einem Schleppschieber 23 in kraftschlüssiger Berührung, der unter der Wirkung einer Gegenfeder 24 steht. Der Schleppschieber 23 ist mit einem Querstift 25 versehen, dessen beide Enden je einen Schlitz 26, 26 der Nockenwelle 5 durchsetzen und die in passende Bohrungen des verschiebbar auf der Welle 5 sitzenden Nockens 6 eingreifen.
Die Wirkungsweise der geschilderten Einrichtung ergibt sich aus der Zeichnung ohne weiteres: Solange der Luftdruck im Behälter I7 zum Bremsen nicht ausreicht, nehmen der Nocken 6, der Kolben I9 mit seinem Stößel 22 und der Schleppschieber 23 die aus Abb. 3 ersichtliche Endstellung ein. In dieser Stellung unterläuft der Nocken 6 die Stößelstange 7, und diese öffnet über den Kipphebel 8 das Entnahmeventil II gerade dann, wenn der Arbeitskolben 3 seinen Verdichtungshub ausführt, so daß ein Teil der verdichteten Luft über die Leitung I3 und das Rückschlagventil I2 in den Behälter I4 gelangt. Durch eine entsprechende Einstellung der Rückschlagventilfeder I6 (Abb. 2) kann der Speicherdruck geregelt werden.
Sobald im Behälter I4 ein zum Bremsen ausreichender Druck herrscht, verschiebt dieser Druck den Kolben I9 sowie den Schleppschieber 23 und damit den Nocken 6 so weit nach rechts, wie dies der Querstift 25 bzw. die Länge der Schlitze 26 zuläßt. Bei dieser Bewegung gelangt der zylindrische Teil 26a des Nockens 6 unter die Stößelstange 7, so daß diese nicht mehr angehoben wird und das Entnahmeventil II geschlossen bleibt, bis der Druck im Speicherbehälter I4 wieder unter seinen eingeregelten Wert gesunken ist. Daraufhin überwindet die Kraft der Feder 24 den auf den Kolben I9 lastenden Luftdruck wieder und führt die beweglichen Teile an der Nockenwelle wieder in die in Abb.3 gezeigte Lage zurück.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Druckluftentnahme aus dem Arbeitszylinder einer Brennkraftmaschine von Kraftfahrzeugen mit einem mechanisch gesteuerten Luftentnahmeventil am Arbeitszylinder, insbesondere zur Entnahme von Bremsluft, mit einer unter dem Druck der aufgespeicherten Luft beeinflußten Vorrichtung, die beim Überschreiten einer bestimmten Druckgrenze im Luftspeicher die Verbindung zwischen der Steuervorrichtung für das Entnahmeventil und mit dem letzteren unterbricht, wobei die Vorrichtung für die Unterbrechung der Entnahmeventilsteuerung aus deren Steuergestänge herausverlegt ist, nach Patent 9ooI74, dadurch gekennzeichnet, daß das Entnahmeventil durch einen axial verschiebbaren Nocken gesteuert wird, der in seiner einen Endstellung das Entnahmeventil zeitweise öffnet und in seiner anderen Endstellung ungeöffnet läßt.
2. Druckluftentnahmevorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung des Nockens durch die Speicherdruckluft entgegen der Kraft einer gegebenenfalls einstellbaren Rückführfeder erfolgt.
3. Druckluftentnahmevorrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherluftdruck durch ein einstellbares Überdruckventil geregelt wird, das zweckmäßig in der Luftleitung zwischen dem Entnahmeventil und dem Luftspeicher angeordnet ist.
4. Druckluftentnahmevorrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der axial verschiebbare Nocken (6) auf einer Hohlwelle (5) sitzt, die im Bewegungsbereich des Nockens (6) mit Längsschlitzen (26) versehen ist, in welche die Enden eines durch einen Schleppschieber (23) hindurchgesteckten Querstiftes (25) hineinragen und der Schleppschieber auf einer Seite von einer Rückhohlfeder (24) und auf der anderen Seite von der Kolbenstange (22) eines von der Speicherluft beaufschlagten Kolbens (i9) beeinflußt wird, der in einem Nockenwellenlager (21) gleitet, das gleichzeitig als Anschluß für die vom Speicher (14) kommende Druckluftleitung (18) dient.