DE911632C

DE911632C - Fernmeldekabelanlage

Info

Publication number: DE911632C
Application number: DEA11517D
Authority: DE
Inventors: Karl Germer
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1944-09-14
Filing date: 1944-09-14
Publication date: 1954-05-17

Description

Fernmeldekabelanlage Zusatz zum Patent 751758 Vielfach werden Fernmeldekabel benötigt, in welchen nebeneinander Sprechkreise für Niederfrequenz-(NF-) und für Trägerfrequenz-(TF-) Übertragung untergebracht sind. Bei derartigen Kabelanlagen sind die Verstärkerfeldlängen der meist pupinisierten NF-Leitungen in der Regel größer als die der TF-Leitungen. Daher gibt es Verstärkerpunkte der TF-Leitungen, an welchen die NF-Leitungen unverstärkt durchlaufen.
Es ist bereits bekannt, daß an diesen Stellen die Möglichkeit zu Störungen besonderer Art, welche man als Rücksprechen bezeichnet, gegeben ist. Dieses Rücksprechen kommt so zustande, daß Sprechenergie vom Ausgang des TF-Verstärkers in die NF-Leitungen übergeht, weil kleine Kopplungen vorhanden sind, in den NF-Leitungen entlang läuft und über andere Kopplungen wieder auf den Eingang des gleichen oder eines dazu parallel liegenden TF-Verstärkers zurückwirkt.
Im Hauptpatent ist eine Fernmeldekabelanlage beschrieben, welche pupinisierte NF-Leitungen und TF-Leitungen enthält. Die TF-Leitungen weisen einen kürzeren Verstärkerabstand auf als die NF-Leitungen. Zur Vermeidung des Rücksprechens ist zwischen den Stellen, wo die TF-Leitungen zu und von den zusätzlichen TF-Verstärkern aus dem Kabel heraus- bzw. in das Kabel hineingeführt werden, mindestens ein Pupinspulenkasten der NF-Leitungen angeordnet. Die Pupinspulen wirken als Drosseln für die TF-Ströme, welche auf den pupinisierten Sprechkreisen der NF-Leitungen entlang laufen.
Es ist schon erkannt worden, daß sich die Rücksprechströme nicht nur auf den bespulten NF-Leitungen ausbreiten, sondern sich auch der Viererkreise, wenn nur die Stämme belastet sind, Achterkreise und überhaupt Kreise höherer Ordnung bedienen. Für diese Aderschaltungen höherer Ordnung wirken aber die üblichen Pupinspulen, welche in die Stammleitungen bzw. Stamm- und Viererleitungen eingeschaltet sind, nicht als Drosseln, so daß bei der Fernmeldekahelanlage gemäß dem Hauptpatent nur ein Teil der Rücksprechströme unterbunden wird. Zur Beseitigung dieses Übelstandes ist schon vorgeschlagen worden, an der Stelle, wo die NF-Leitungen zusätzliche Verstärker aufweisen, Sperrdrosseln in die NF-Leitungen einzuschalten, welche für diejenigen Rücksprechströme sperrend wirken, welche auf den Adergruppen höherer Ordnung der NF-Leitungen laufen.
Gegenstand der vorliegenden Zusatzpatentschrift ist eine Fernmeldekabelanlage, bei welcher die Sperrung durch Belastungsspulen bewirkt wird, welche an sich zur Belastung von Phantomkreisen bekannt sind. Wie z. B. aus dem Buch von E n g e 1-h a r d t . »Fernkabel - Telephonie«, Berlin 1930, S. 154 und i55, hervorgeht, gibt es zwei Möglichkeiten, die Vierer- oder Phantomkreise von Pupinleitungen zu belasten, einmal das Vierspulsystem (Bild 8o in dem Buch. von Enge 1 h a r d t) und einmal das Dreispulensystem (Bild 81). In die Praxis hat sich hauptsächlich das Dreispulensystem eingeführt, weil bei ihm gegenüber dem Vierspulensystern ein Eisenkern eingespart werden kann. Würde man in eine Fernkabelanlage gemäß dem Hauptpatent eine Belastung nach dem Dreispulensystem einbauen, so würden alle Rücksprechströme gesperrt werden, welche über die Stammleitungen und über die Viererleitungen laufen, dagegen nicht diejenigen Rücksprechströme, welche über die Adergruppen noch höherer Ordnung, insbesondere die Achterkreise, laufen.
Erfindungsgemäß wird daher zur Belastung der NF-Leitungen das sonst ungebräuchliche Vierspulensystem benutzt, weil bei diesem auch diejenigen Rücksprechströme gesperrt werden, welche über Vierer aus Stämmen verschiedener Vierergruppen; Achterkreise und sonstige Kreise höherer Odnung laufen.
Es ist nun nicht erforderlich, alle NF-Spulenpunkte nach dem Vierspulensystem auszubilden. Es genügt, wenn diejenigen Spulenpunkte, welche mit den TF-Verstärkerpunkten zusammenfallen oder ihnen benachbart sind, nach dem Vierspulensystem ausgebildet werden. Alle übrigen Spülenpunkte können entweder nach dem Dreispulensystem belastet werden, wenn es sich um NF-Leitungen mit Viererpupinisierung handelt, oder sie können in einzelnen NF-Leitungen überhaupt ohne Belastung bleiben bzw. nur in den Stammleitungen pupinisiert werden.
Falls der TF-Verstärkerpunkt nicht genau mit einem hTF-Spulenpunkt zusammenfällt, ist es erforderlich, in denjenigen Kabellängen, welche sich zwischen dem TF-Verstärkerpunkt und dem dazu benachbarten NF-Spulenpunkt mit Vierspulenbelastung befinden, eine gute Entkopplung zwischen den NF-Leitungen und den TF-Leitungen z. B. durch metallische Abschirmung, Führung in getrennten Kabeln od. dgl. vorzunehmen, wie dies anderweitig bereits vorgeschlagen ist.
Um sicher zu gehen, kann man im letzteren Fall auch beide einem TF-Verstärkerpunkt benachbarte NF-Spulenpunkte nach dem Vierspulensystem belasten und auf der ganzen Strecke zwischen diesen beiden Spulenpunkten eine Trennung der TF-Leitungen von den NF-Leitungen durchführen.

Claims

PATLNTANSPRÜCHE: i. Rückkopplungsfrei gemachte Fernmeldekabelanlage mit pupinisierten Niederfrequenz-(NF-)Leitungen und mit Hochfrequenz betriebenen Trägerfrequenz-(TF-)Leitungen, bei welchen die TF-Leitungen einen kürzeren Verstärkerabstand aufweisen als die NF-Leitungen und bei welchen zwischen den Stellen, wo die TF-Leitungen zu den zusätzlichen Verstärkern aus dem Kabel heraus- bzw. von ihnen in das Kabel hineingeführt werden, mindestens ein Pupinspulenkasten der NF-Leitungen liegt, nach Patent 751 758, dadurch gekennzeichnet; daß die Vierer der NF-Leitungen an denjenigen Spulenpunkten, welche mit den TF-Verstärkerpunkten zusammenfallen oder ihnen benachbart sind, nach dem an sich bekannten Vierspulensystem belastet sind. a. Fernmeldekabelanlage nach Anspruch i, bei welcher die TF-Verstärkerpunkte nicht genau mit NF-Spule.npunkten räumlich zusammenfallen, dadurch gekennzeichnet, daß in denjenigen Kabellängen, welche sieh zwischen je einem Verstärkerpunkt und einem dazu benachbarten NF-Spulenpunkt mit Vierspulenbelastung befinden, eineTrennung zwischen NF-Leitungen und TF-Leitungen durch metallische Abschirmung od. dgl. durchgeführt ist. 3. Fernmeldekabelanlage nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet,- daß -beide den TF-Verstärkerpunkten benachbarte NF - Spulenpunkte nach dem Vierspulensystem belastet sind und daß die Trennung der NF-Leitungen von den TF-Leitungen auf der ganzen Kabellänge zwischen den beiden Spulenpunkten mit Vierspulenbelastung durchgeführt ist.