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Verfahren zum Ordnen von mit Bezeichnungselementen und Auswahlmitteln
versehenen Karteiblättern nach einer beliebig gewählten Grundreihenfolge Bei Benutzung
von Karteien ist es oft erforderlich, die Karteiblätter entweder numerisch oder
nach dem Buchstaben des Alphabets zu ordnen. Dies erfordert z. B. bei Lochkarteikarten
mit Auswahlstäben langwierige bzw. zeitraubende Arbeitsvorgänge. will man z. B.
die Karten einer Lochkartei so ausstatten, daß sie nach dem Alphabet geordnet werden
können, so muß man bei Annahme von 28 Zeichen für das Alphabet entweder ein Lochfeld
von 28 Löchern auf jeder Karte zu diesem Zwecke vorsehen (bei Karteien mit Auswahl-
und Kontrollfeld sogar 2 x 28, das sind 56 Löcher) und benötigt, da jedes Loch einem
Buchstaben zugeordnet ist, 28 Auswahlvorgänge, um die Karten nach dem Alphabet zu
ordnen.
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Benutzt man das bekannte System, die Löcher jedes Lochfeldes in Kombination
nach einem gewählten Kodesystem zu verwenden, so benötigt man wohl nur eine Lochgruppe
von fünf Löchern bzw. zwei solche Lochgruppen pro Karte; dafür sind aber nicht weniger
als 5 x 28, das sind zq:o Auswahlvorgänge notwendig, um die Karten nach dem Alphabet
zu ordnen.
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Noch schwieriger bzw. zeitraubender gestaltet sich bisher die Ordnungsmöglichkeit
nach der arithmetischen Zahlenfolge, wenn es sich um eine größere Anzahl von Karten
handelte.
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Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht es nun, z. B. die oben
angedeutete Ordnung der Karteikarten nach den Buchstaben des Alphabets unter Benutzung
von einem Lochfeld mit fünf Löchern (bei einer Kartei mit Auswahl- und Kontrollfeld
von 2 X 5 Löchern) mit nur fünf Auswahlvorgängen an Stelle der bisher erforderlich
gewesenen 140 Auswahlvorgänge vorzunehmen.
Es gestattet aber auch,
darüber hinaus jede beliebig gewählte Erstreihenfolge mit fünf Auswahlvorgängen
wiederherzustellen, wobei diese Erstreihenfolge eine beliebige, also z. B. keineswegs
die arithmetische Zahlenfolge zu sein braucht.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß, daß für Lochkarteikarten eine
Markierungsweise nach einem auf den Regeln der Kombinatorik aufgebauten Kodesystem
und einer vorbestimmten Aufeinanderfolge der einzelnen Kombinationen derart erstellt
ist, daß die Wiederherstellung der Grundreihenfolge durch genau n-maliges Trennen
der k Karten in nur je zwei Blöcke und jeweils darauffolgendes Aneinanderfügen derselben
nach einem gleichbleibenden Schema zur Vorbex'ei ung des nächstfolgenden Trennvorganges
erfolgt, wo%,,die kleinste ganze Zahl ist, die die Bedingung 2n ,k erfüllt.., '
In den beispielsweise auf eine Lochkartei mit Auswahlstäben bezogenen Abb. i bis
4 stellt Abb. i ein Planungsblatt für die Markierung, Abb. a eine dementsprechend
durchgeführte Markierung und Schlitzung eines Karteiblattes dar; Abb.3 veranschaulicht
den stufenweisen Vorgang der Ordnung von z. B. sechzehn Karteiblättern, die sich
in beliebiger Reihenfolge im Kasten befinden, nach der arithmetischen Reihenfolge;
Abb. 4 gibt den Nachweis dafür, daß jede gewählte Reihenfolge nach Durchführung
des Auswahlvorganges gemäß der Erfindung erhalten werden kann.
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Die Markierung der Lochungen zwecks darauffolgender Adjustierung,
d. h. Schlitzung od. dgl., erfolgt beim gewählten Ausführungsbeispiel auf folgende
Weise: Man stellt, wie Abb. i zeigt, eine beliebige Zahlen-, Buchstaben- od. dgl.
Erstreihenfolge der Karteikarten her, deren Wiederherstellung nach Vermischen wieder
zustande gebracht werden soll. In dieser Reihenfolge, beliebig von oben oder unten
beginnend, werden für die Markierung der Kartei Kartenkodexzahlen wie folgt gebildet:
Die erste Ziffer der Kodexzahl, z. B. o, wird in der Erstreihenfolge abwechselnd
mit dem Vorzeichen und - oder umgekehrt angeschrieben und damit die erste Vertikalkolonne
gebildet. Die zweite Ziffer der Kodexzahl, z. B, i, wird so gebildet, daß diese
Ziffer in der zweiten Vertikalkolonne abwechselnd doppelt wie in der vorangehenden
Kolonne positiv und darauf doppelt negativ angeschrieben wird, also -f- + -- + -f-.-
Jede weitere Ziffer der Kodexzahl, z. B. 2, 3, 4 usw., wird gebildet, indem in der
dritten, vierten, fünften usw. Vertikalkolonne immer die doppelte positive und negative
Anzahl wie in der vorangehenden Kolonne angeschrieben wird, z. B. in der dritten,
unter der Ziffer 2 stehenden Kolonne -j- -E- -[- -f-----. Die so erhaltenen positiven
Ziffern werden für jeden Posten der Erstreihenfolge zu einer Kodexzahlaneinandergereiht,
und zwar (s. Abb. r) z. B. für die Zahl 3 die Kodexzahl 0234 gebildet.
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Diese Kodexzahlen dienen zur technischen Markierung bzw. Adjustierung
der Karteikarten derart, daß in der betreffenden Lochgruppe, deren Bezeichnung der
Löcher mit den Bezeichnungen der Vertikalkolonnen (Abb. i, Kolonnen o bis 4) übereinstimmen
muß; die Löcher o, 2, 3; 4 positiv markiert werden (in Abb. 2 mit Punkt versehen)
; deren im Sinne der Zeichnung rechte Wand bleibt unversehrt belassen, während die
in der Kodexzahl nicht genannte Ziffer i negativ markiert, d. h. die rechte Wand
zu einem Schlitz erweitert wird (Loch in der mit i bezeichneten waagerechten Reihe
des Auswahlfeldes). Ist ein Kontrollfeld vorhanden, so ist dort die technische Markierung
sinngemäß umgekehrt.
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Der Auswahlvorgang erfolgt nun derart, daß zum Beispiel an der Stelle
des ersten Loches der mit o bezeichneten Zeile im Auswahlfeld ein Auswahlstab durch
den Kartenblock geführt wird. Bei Vorhandensein eines Kontrollfeldes wird außerdem
ein Kontrollstab an der Stelle des korrespondierenden Loches im Kontrollfeld durch
den Kartenblock gestoßen.
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Erfährt der Auswahlstab eine Querverschiebung nach rechts, deren Größe
von der Länge der Schlitze abhängig ist, nimmt er hierbei den Block aller jener
Karten mit, die an dieser Stelle eine unversehrte rechte Lochwand aufweisen, d.
h. die hier positiv markiert sind. Der Block aller negativ markierten Karten verbleibt
auf seinem Platz.
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Die erteilte Querverschiebung ermöglicht danach ein getrenntes Erfassen
jedes der beiden Kartenblöcke und somit eine völlige Trennung derselben voneinander.
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Hierauf werden die beiden so getrennten Blöcke durch gegenseitige
Längs- und darauffolgende Querverschiebung, z. B. positiv oben und negativ unten,
wieder zu einem Block vereinigt und sinngemäß der gleiche Vorgang mit den nächsten
Lochungen (i, 2, 3, 4) der Lochgruppe so lange fortgesetzt, bis die Erstreihenfolge
hergestellt erscheint. Dies wird bei einer Anzahl bis zwei Karten mit einem Loch
und mit einem Auswahlvorgang, bis vier Karten mit zwei Löchern und mit zwei Auswahlvorgängen,
bis acht Karten mit drei Löchern und mit drei Auswahlvorgängen, bis sechzehn Karten
mit vier Löchern und mit vier Auswahlvorgängen, bis zweiunddreißig Karten mit fünf
Löchern und mit fünf Auswahlvorgängen erreicht.
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Der Nachweis, daß gemäß der Erfindung jederzeit die Erstreihenfolge
wiederherstellbar ist, kann aus Abb. 3 und 4 wie folgt entnommen werden: Abb. 3
zeigt nach vorstehendem Markierungsvorgang adjustierte sechzehn Karten, wobei die
der Adjustierung zugrunde gelegte Erstreihenfolge die arithmetische ist und nunmehr
in Kolonne I eine wahllose (zufällige) Reihenfolge angenommen ist, die in die arithmetische
Reihenfolge umsortiert werden soll.
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Die Kolonnen I bis V zeigen den technischen und mathematischen Lösungsvorgang
wie folgt: Der Block I ist durch den ersten Auswahlvorgang mittels des Loches in
Zeile o in zwei Blöcke Ia und Ib geteilt worden entsprechend dem Auswahlvorgang
im vorhergehenden Beispiel. Der Block II zeigt nunmehr in seiner im Sinne der Zeichnung
oberen Hälfte den Block Ib, in seiner unteren Hälfte den Block Ia sinngemäß der
vorstehenden Zusammenreihung nach dem Trennungsvorgang. Durch Benutzung des zweiten
Loches i der Lochgruppe beim zweiten Auswahlvorgang wird nunmehr der Block II wieder
in je einen Block Iia und IIb (negativ und positiv) geteilt.
Block
III ist sodann die sinngemäße Zusammenlegung der beiden früheren Blöcke IIb und
IIa. Der Vorgang wiederholt sich nochmals sinngemäß beim Block IV, wo bereits im
Block V die vereinigten Blöcke IVb und IVa die hergestellte Erstreihenfolge zeigen.
In Abb. q ist ein sinngemäßes Umsortierungsbeispiel mit zweiunddreißig Karten aufgezeigt,
bei dem von der arithmetischen Reihenfolge ausgegangen ist und dieselbe nach den
sinngemäßen Zwischenphasen, wie in Abb. 3 gezeigt, nach dem fünften Auswahlvorgang
wieder in die arithmethische Reihenfolge übergeführt ist, was beweist, daß durch
die erfindungsgemäß durchgeführte Markierung bzw. Adjustierung der Karten und darauffolgende
Auswahl und Manipulation jede gewählte Erstreihenfolge nach der gleichen vorgeschriebenen
Zahl von Manipulationen wiederhergestellt werden kann.
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Zum selben Ergebnis kann man kommen, wenn man sinngemäß den Markierungsvorgang
mit dem Sortiervorgang kombiniert.
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Zur Durchführung des Sortiervorganges nach der Erfindung ist es vorteilhaft,
das Kartenauswahlgerät durch ein mechanisches Sortiergerät zu ergänzen, welches
aus einer Vorrichtung besteht, die die in zwei Blöcke geteilte Kartensäule nach
ihrer vollständigen Trennung in der Längsrichtung der beiden Kartenblöcke gegenseitig
verschiebt und durch Querverschiebung in einer vorbestimmten Art wieder zu einer
einheitlichen Kartensäule zusammenschiebt und diesen Vorgang bis zur Erreichung
der angestrebten Sortierung zu wiederholen gestattet. Diese Sortiervorrichtung kann
beispielsweise aus federbetätigten oder elektrisch gesteuerten und betätigten Hebeln,
Greifern od. dgl. bestehen, die die getrennten Karten fassen und in der Reihenfolge
entsprechend den Ausführungsbeispielen automatisch aneinanderreihen.