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Operations-Endoskope
Die Erfindung betrifft zum Openeren bestimmte
Endoskope, die aus einem äußeren und einem inneren Endoskopteil bestehen, die zum
Operieren längs beweglich oder längs verstellbar und voneinander leicht lösbar miteinander
verbunden sind und durch elastische Dichtungsmittel gegeneinander luft- oder wasserdicht
gehalten sein müssen, wobei diese Dichtungsmittel verhältnismäßig weit vom Okularende
entfernt angeordnet sein müssen. Die äußeren Endoskopteile sind die sogenannten
Tuben oder Schäfte, hier kurz Schaft genannt. Die inneren sind die mitunter auch
mit Operationsinstrumenten und deren Rewegungsorgaeeen verbundenen optischen Sehrohre,
hier kurz Sehrohr genannt.
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Bekanntlich sind diese Endoskope derart gebaut, daß das Dichtungsmittel
beispielsweise in Gestalt einer Scheibe oder Kappe aus elastischem Werkstoff am
äußeren Ende des Schaftrohres befestigt ist und eine Bohrung enthält, worin in Ruhestellung
oder beim Verschieben in der Längsrichtung das Sehrohr dicht gehalten wird, entweder
auf seiner ganzen Länge oder auf einem okularwärts gelegenen Teil dieser Länge.
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Ein Nachteil dieser Bauart liegt darin, daß das Lumen des Schaftes
nach dem Entfernen des Sehrohres verengt wird durch das über das äußere Ende des
Schaftrohres drängende elastische Dichtuntgsmittel. Diese Verengung hemmt den Wasserdurchfluß,
der bei manchen Operationen im möglichsten Höchstmaß gebraucht wird. Außerdem erschwert
sie das Durchführen mancher Operationsinstrumente.
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Bekannt ist zur Verminderung dieses Nachteils eine Bauart, bei der
das elastische Dichtungsmittel durch metallene Kegelhülsen mit dem Schaft lösbar
verbunden ist und nach jedem Operations-
schnitt gelöst und mitsamt
dem Sehrohr vom Schaft entfernt wird. Dadurch wird zwar die obenerwähnte Hemmung
durch das elastische Dichtungsmittel beseitigt, aber andere Hemmungen beim Operieren
werden dafür eingetauscht.
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Ein anderer Nachteil entsteht dadurch, daß das Dichtungsmittel zweckbedingt
verhältnismäßig weit vom Okular entfernt liegen muß, nämlich nahe dem tSbergang
vom inneren Sehrohrteil, der dünner und leichter verbiegbar ist, zum äußeren Sehrohrteil,
der verhältnismäßig schwer ist; denn er trägt Kabelans chlußteiie, Okulartrichter,
B ewegungs organe, Operationsinstrumente und ähnliches. Dias Gewicht des zaüeren
tgehriohrteiles wird vergrößert durch uhgestWlltes ivrpeke.n bei den Operationsbewegungen
und verbiegt das Sehrohr zu leicht. Dladurch wird das Hindurchsehen beeinträchtigt
und das Bewegen des Sebrohres. Das Verbiegen erfolgt nahe dem Dichtungsmittel, weil
dort die Stützung durch den Schaft schon nicht mehr erfolgt.
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Bekannt sind auch Geräte mit zusätzlichen Führungs- und Stützmitteln
beispielsweise in Gestalt von Stangen und Zahnstangen, die in verhältnismäßig großer
Entfernung von der Sehrohrachse parallel zu ihr angeordnet sind. Diese Stützmittel,
die der Führung der Sehrohre und Operationsinstrumente bei den Operationsbewegungen
dienen, beispielsweise mittels Zahnrädern oder Wendelfedern, sind verhältnismäßig
schwer, arbeiten mit viel Reibung und erfordern viel Raum.
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D1er Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezählten Nachteile
bekannter Endoskope zu vermindern oder zu vermeiden.
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Die Erfindung besteht darin, daß das okularwärtige Ende des Schaftes
durch eine äußerlich zylindrische oder annähernd zylindrische Stützhülse verlängert
ist in stufenloser Fortsetzung des Schaftlumens. Diiese Stützhülse wirkt mit einem
elastischen, vorzugsweise kappenförmigen und die Stützhülse umschließenden Dichtungsmittel
zusammen und führt und stützt das Sehrohr, insbesondere dessen schweren äußeren
Teil, wobei es teilweise sogar in diesen hineingreift. Dabei kann das Dichtungsmittel
entweder am Sehrohr befestigt sein am Anfang einer Dichtungs- und Führungshülse,
die sich über die zylindrische Stützhülse des Schaftes schiebt, oder das Dichtungsmittel
kann an einer am Schaft konzentrisch zu dessen Stützhülse angebrachten Dichtungs-
und Führungshülse befestigt sein in solcher Entfernung vom Ende der Stützhülse,
daß das D-ichtungsmittel sich nicht vor oder in das Lumen der Stützhülse drängen
kann. Bei dieser Ausführung trägt das Sehrohr nur eine zweite Dichtungs- und Führungshülse,
die sich beim Zusammensetzen und Operieren konzentrisch zwischen die Stützbälse
und die Dichtungs- und Führungshülse des Schaftes schiebt. Auf der zylindrischen
Außenfläche der Dichtungs- und Führungshülse des Sehrolires wirkt das Dichtungsmittel
sowohl in der Ruhe als auch in der Bewegung.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin. daß das Lumen des Schaftrohres
auch am Ende durch kein elastisches Dichtungsmittel verengt wird, sobald das Sehrohr
aus dem Schaft gezogen worden ist, dlß das Schaftrohr keine anderen Verengungen,
Stufen oder sonstigen Hindernisse für den Austritt von Flüssigkeit enthält, besonders
wenn sich in ihr Blutgerinns ei, abgeschnittene Geweb estücke, Blasensteintrümmer
od. dgl. befinden, und daß ebenfalls keine solchen Hemmnisse beim Einführen von
Operationsinstrumenten und auch keine Arbeitserschwernisse durch zusätzliches Lösen
und Befestigen eines Dichtungsmittels eintreten.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die den Schaft
verlängernde und das Schaftlumen eng umschließende Stützhülse als kleinstmögliches
und leichtestes Führungs- und Stützmittel für das Sehrohr, insbesondere dessen schweren
äußeren Teil, ausgebildet ist.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die ,am Schaft
befestigte Stütjhülse zufolge ihrer Kleinheit sogar in unmittelbarer Nähe oder Umfassung
der zu stützenden Hauptteile des Sehrohres bis in das Innere der schwereren äußeren
Sehrohrteile stützend und führend eingreift, so daß auch die Träger von Bewegungsmitteln
beispielsweise in Gestalt von Wendelfedern, die mantelförmig um die Stütz- und Führungshülse
des Schaftes oder des Sehrohres angeordnet sind, nicht als Stützmittel benötigt
werden und deshalb mit kleinerem Gewicht, kleinerem Raumbedarf und kleinerer Reibung
zwischen ihren Gliedern gebaut sein können.
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In den Zeichnungen mit Ausführungsbeispielen der Erfindung zeigt
Abb. I eine Draufsicht auf den äußeren Endoskopteil in verkürzter Darstellung, Abb.
2 eine Seitenansicht entsprechend Abt. }, Abb. 3 eine Draufsicht auf den inneren
Endoskopteil mit dem Sehrohrokular, verkürzt dabei das Dichbtttngsmittel samt seinem
Träger im Schnitt, Abb. 4 eine Seitenansicht entsprechend Abb. 3, Abb. 5 eine Draufsicht
entsprechend Abb. I, jedoch in der Ausführungsform, daß das Dichtungsmittel und
sein Träger, beide im Schnitt gezeichnet, konzentrisch zu dieser Stützhülse angeordnet
sind, Abb. 6 eine Draufsicht entsprechend Abb. 3, jedoch entsprechend dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 5 statt Dichtungsmittel und Träger nur eine Dichtungs- und Führungshülse
enthaltend, die im Schnitt dargestellt ist, Abb. 7 eine Dlraufsicht auf den äußeren
Endoskopteil, bei dem das Stützrohr mit einer schlitzförmigen Ausnehmung am okularwärtigen
Ende versehen ist, die den Bewegungsorganen, beispielsweise in Gestalt von Triebachsen
mit Zahnrädern, wie sie bei ltreter-Cystoskopen bekannt sind, Raum gibt. ohne am
weitgehen den, stützenden Eingreifen in den äußeren Sehrohrteil gehindert zu sein,
Abb. 8 eine Seitenansicht entsprechend Abb. 7, Abb. 9 einen Längsschnitt durch einen
äußeren Endoskopteil, blei dem das mit dem Träger des Dichtungsmittels ausgestattete
Sehrohr drehbar und längs verstellbar in dem einen Kanal 25 des äußeren. mit der
Stützhülse versehenen Endoskopteiles liegt, während zum Einführen von Operationsinstmmenten
in
bekalmter Art getrennt davon ein zweiter Kanal 22 vorgesehen ist, Abb. Io eine Seitenansicht
entsprechend Abb. 9.
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Operations-Endoskope an sich bekannter Art, die aus einem äußeren
(Abb. I, 2, 5) und einem inneren (Abb. 3, 4, 6) Endoskopteil bestehen, enthalten
nach der Erfindung die Stützhülse 1. Sie stützt in der Ruhe oder bei vor allem in
der Längsrichtung erfolgenden Operationsbewegungen den äußeren Teil des Sehrohres
bis in größtmögliche Nähe seinles Okulars 2. Dabei wirkt sie zur wasserdichten Verbindung
beider Endoskopteile zusammen mit dem beispielsweise kappenförmigen elastischen
Dichtungsmittel 3, von dem sie umschlossen wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 1 bis 4 ist das Dichtungsmittel
3 an der Dichtungs-und Führungshülse 4 angebracht, die zweckmäßig durch Verschraubung
lösbar mit dem Sehrohr des Endoskopes verbunden ist, und konzentrisch angeordnet
zu dessen in den Schaft einzuführenden Teilen, beispielsweise einem Sehrohr 5, einem
Operationsinstrument 6, einem Lampenträger 7 an sich bekannter Art, und in der Abb.
3 nur erläuternd angedeutet, samt ihrem Okular 2 und elektrischen Anschlüssen 8
und 9.
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Die übrigen Einzelheiten solcher Endoskope schafte, wie die Spitze
lo, die Operationsöffnung II, Anschlüsse für den Lichtstrom I2 und Anschluß für
die Spülleitun,g I3, sind bekannt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 5 und 6 ist das Dichtungsmittel
3' mit seiner Dichtungs- und Führungshülse 14 am äußeren Endoskopteil (Schaft) angebracht,
und zwar in derartiger Entfernung vom äußeren Ende 15 der Stützhülse 1, daß das
Dichtungsmittel 3 sich niemals in das Lumen der Stützhülse 1 drängen kann (Abb.
5).
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Das Dichthalten gegenüber dem Sehrohr wird bewirkt durch die an diesem
die inneren Sehrnhrteile 5, 6, 7 umschließende und zweckmäßig lösbar angebrachte
Dichtungs- und Führungshülse 16 (Abb. 6), die sich beim Gebrauch zwischen die Hülsen
I und 14 schiebt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 7 und 8 enthält das äußere
Ende I7 der Stützhülse 18 nach der Erfindung eine Ausnehmung 19, die beispielsweise
den bei Ureter-Cystoskopen bekannten Bewegungsorganen eines Katheterhebels Platz
läßt und dennoch zwecks besserer Stützung des äußeren Sehrohrteiles bis in die größtmögliche
Nähe des Okulars 2 reicht.
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Die bekannten Bewegungsorgane sind durch die Triebknöpfe 20 angedeutet,
mit denen durch Achse, Zahnrad und Zahnstange der Katheterhebei bewegt wird. Auch
die Einführungskanäle 21 mit ihren Verschlüssen, für Operationsinstrumente bestimmt,
sind bekannt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb. 9 und 10 handelt es sich
um ein an sich bekanntes Op,erations-Endoskop mit zwei voneinander getrennten Kanälen.
Der Kanal 22 mit seinen bekannten Verschlüssen 23 und 24 ist für bekannte biegsame
Operationsinstrumente bestimmt, die in jeder Richtung bewegt werden. Dler Kanal
25 mit dem bekannten Spülwasseranschluß-26 enthält auch das Sehrohr 27 mit den Lichtstromanschlüssen
28 für seine elektrische Glühlampe, wie bekannt. Das Dichtungsmittel 3, das durch
seinen zweckmäßig lösbar befestigten, eine Dichtungs- und Führungshülse bildenden
Träger 29 mit dem Sehrohr 27 verbunden ist, wirkt auf die Stützhülse 30 am Schaft
und erlaubt dem Sehrohr durch Längsverschiebung und Dnehung, die für das Operierenlerforderlichen
Stellungen zu geben, ohne daß die stützende Wirkung des Stützrohres beeinträchtigt
wird.