DE4222271C2 - Instrument zum Untersuchen und/oder Behandeln des Körperinneren - Google Patents
Instrument zum Untersuchen und/oder Behandeln des KörperinnerenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Instrument zum
Untersuchen und/oder Behandeln des Körperinneren
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind bereits derartige Instrumente bekannt, bei denen der Schaft
zum Ablenken des distalseitigen Instrumentenendes ausgebildet ist.
Aus der DE 34 43 337 C2 ist ein Instrument der eingangs genannten Art, näm
lich ein steuerbarer Katheter bekannt, dessen sich distalwärts er
streckender Schaft bzw. Einführteil aus einem vollwandigen Material
besteht. Ein wesentliches Merkmal besteht in der Ausbildung des
Schaftes als Lichtleiter sowie darin, den Schaft über seine gesamte
Länge in mehrere Abschnitte aufzuteilen, die proximalwärts mit
stufenweise angeordneten zusätzlichen Außenmänteln verstärkt wer
den, um dadurch die Elastizität vom distalen zum proximalen Ende
hin kontinuierlich zu reduzieren. Um das distale Ende des Katheters
ablenken zu können, sind zusätzliche Kanäle für proximalseitig
betätigbare Steuerdrähte vorgesehen. Anstelle von zu betätigenden
Steuerdrähten kann auch die Ablenkung des distalen Katheterendes
durch Zu- bzw. Abführen von Wärme bewirkt werden, wobei der
Schaft bei Wärmezufuhr von seiner gestreckten Lage in eine be
stimmte Raumform überführt werden kann.
Aus der DE 30 04 335 C2 ist desweiteren eine flexible Rohranordnung für
ein Endoskop bekannt, welche über ihre gesamte Länge kreissek
torförmige Nuten zur Aufnahme von flexiblen Rohren aufweist.
Wesentlich hierbei ist die Möglichkeit, bei relativ hoher Flexibilität
der Rohranordnung bestimmte Rohre in einfacher Weise austauschen
zu können.
Aus der DE 28 05 451 B2 ist ferner eine flexible Endoskophülle mit darin
längs verlaufenden Kanälen beschrieben. Entsprechend der gestellten
Aufgabe wird durch die massive Ausbildung der Endoskophülle bzw.
des Endoskopschaftes mit den darin angeordneten Kanälen durch
Wegfall weiterer Außenmäntel und dgl. ein relativ geringer Außen
durchmesser ermöglicht.
Gegenstand der DE 28 20 239 C2 ist ein rohrförmiges medizinisches
Instrument, wie bspw. eine Endoskopumhüllung. Gebildet wird diese
Umhüllung aus zwei koaxial angeordneten Rohren, wobei wahlweise
das innere oder äußere Rohr über seinen Umfang gleichmäßig verteilt
angeordnete und als Kanäle dienende kreissegmentförmige, axial
verlaufende Nuten aufweist, die durch das jeweils andere Rohr um
fangseitig geschlossen werden.
Der Nachteil der hier erwähnten Instrumente mit den allgemein
bekannten Steuermitteln ist ein sehr aufwendiger Aufbau und somit
eine mit hohen Kosten verbundene Herstellung. Zudem bean
spruchen sie einen nicht unerheblichen Raum und sind deshalb als
Katheter nur sehr bedingt geeignet.
Ausgehend von dem einleitend genannten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Instrument
konstruktiv so auszubilden, daß die äußeren Querschnittsabmessungen
möglichst klein gehalten werden können.
Diese Aufgabe wird mit einem Instrument gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Durch dies erfindungsgemäße Ausbildung wird eine im Vergleich
zum Stand der Technik erhebliche Reduzierung des Außendurchmes
sers erreicht. Aufgrund der selbsttätig rückstellenden Schaftausbil
dung kann zudem die Steuereinrichtung zum Ablenken des distalen
Instrumentenendes erheblich einfacher als bei Instrumenten nach dem
Stand der Technik aufgebaut sein.
Zwar ist aus US-PS 2,688,329 ein distalseitig ablenkbarer Katheter
mit Vollmaterialschaft bekannt, doch ist der dort beschriebene Schaft
im Knickbereich aus einem Material bestehend, so daß die Steuerein
richtung sowohl zum Ablenken als auch zum Rückstellen ausgebildet
sein muß. Der dort beschriebene Katheter weist daher schon aus
diesem Grunde einen im Vergleich zum erfindungsgemäßen deutlich
größeren Querschnitt auf.
Aus US-PS 4,756,303 ist ein Vollmaterialschaft in Form eines Endo
skopschaftes bekannt, bei dem die durch den Schaft verlaufenden
Einzelkanäle durch eingelegte Rohre härteren Materials gebildet sind.
Durch das Einlegen dieser relativ starren und harten Rohre in den
Vollmaterialschaft, die zudem unsymmetrisch verteilt angeordnet sein
können, ergeben sich je nach Ablenkrichtung unterschiedliche Ab
lenkkräfte. Um diesen unerwünschten Effekt zu kompensieren, wird
dort vorgeschlagen, Schaftmaterial unterschiedlicher Elastizität vor
zusehen.
Auch bei der erfindungsgemäßen Ausbildung kann die Einstellung der
Schaftflexibilität einerseits durch entsprechende Materialauswahl und
andererseits durch entsprechende Bemessung und/oder Positionierung
der im Schaft axial verlaufenden Kanäle, wie der Kanal für das
Steuerelement, der Saug- und Spülkanal, Bild- und Lichtleiterkanal,
der Kanal für die flexible Endoskopoptik und der Instrumentenkanal,
möglich sein.
Die unterschiedlich flexiblen Schaftteile können sich über die gesamte
Schaftlänge erstrecken, mindestens jedoch über den steuerbaren
Bereich.
Durch ein in Nähe des Schaftaußenumfanges bzw. der Katheterwand
einextrudiertes Armierungsgeflecht, welches sich zweckmäßigerweise
über die gesamte Länge des Schaftes erstreckt, kann die Torsions
festigkeit erheblich erhöht werden.
Um im übrigen die Gleitreibung an den Innenwänden der im Schaft
angeordneten Kanäle zu reduzieren, erweist es sich als vorteilhaft,
diese Kanäle mit dünnwandigen Rohren oder Rohrabschnitten zu
versehen. Auch in dem das Steuerelement aufnehmenden Kanal kann
bis zu seinem distalen, hochflexiblen Ablenkbereich eine dünnwandi
ge Wendel aus Flachdraht oder ein dünnwandiges Kunststoffrohr mit
einer gegenüber dem dieses umgebenden Schaftmaterial geringerer
Flexibilität angeordnet sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen In
strumentes,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie
II-II gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein endoskopisches Instrument 1 zum Untersuchen und
Behandeln des Körperinneren, das an sich bekannt und deshalb nicht
näher beschrieben ist.
Gegenstand der Erfindung ist der in Verbindung mit der Steuerein
richtung 4 wirkende, teilweise flexible Schaft 2.
Innerhalb des Schaftes 2 befindet sich ein in Axialrichtung verlaufen
der Kanal 3 mit einem Steuerelement 9, welches Teil einer Steuerein
richtung 4 zum Ablenken des distalen Instrumentenendes 5 vom
proximalen Instrumententeil 6 aus ist. Weiterhin befinden sich in
nerhalb des Schaftes 2 ein Saug- und ein Spülkanal 10, ein Kanal für
Bildleitfasern 11 und Lichtleitfasern 12 und ein Instrumentenkanal
13. Statt der Bild- 11 und Lichtleitfasern 12 kann auch eine flexible
Endoskopoptik eingesetzt sein.
Der ablenkbare Teil 5 des Schaftes 2 ist aus mindestens zwei Mate
rialien mit unterschiedlicher Flexibilität aufgebaut, und zwar derart,
daß die Materialien jeweils an ihren Trennflächen unlösbar mitein
ander verbunden sind. Dabei besteht jeweils der Teil des Schaftes 7,
der beim Ablenken den kleineren Biegeradius aufweist,
aus einem flexibleren Material als der übrige Schaft 8. Als Materialien werden
den erforderlichen Eigenschaften entsprechend verschiedene Kunst
stoffe verwendet, wobei darauf geachtet werden sollte, daß der weni
ger flexible Schaftteil 8 federelastisch, vorzugsweise selbsttätig in die
Ausgangslage rückfedernd, gestaltet ist. Der gesamte Schaft 2 ist als
Vollmaterialschaft ausgebildet. Um ausreichend große Rückstellkräfte
zu erreichen, kann in den weniger flexiblen Schaftteil unterstützend
ein federelastisches Element, beispielsweise ein Federdraht eingelegt
sein.
Der Kanal 3 mit dem Steuerelement 9, welches aus einem Zugdraht
oder einer flexiblen Zugstange gebildet ist, ist
gemäß Fig. 2 in dem aus einem flexibleren Materi
al gebildeten Schaftteil 7 geführt.
Der weniger flexible Schaftteil 8 ist dem Kanal 3 gegenüberliegend
angeordnet. Der Kanal 3 befindet sich im Schaftteil 7 mit dem flexib
ler ausgebildeten Material. Beim Betätigen der Steuereinrichtung 4
wird das Steuerelement 9 in Form eines Drahtes zum proximalen
Instrumentenende 6 hin gezogen, wodurch das distale Instrumenten
ende 5 abgelenkt wird. Bei Wahl eines federelastischen Materiales für
den Schaftteil 8 ist es auf einfache Weise möglich, den Schaft 2
selbsttätig in die Ausgangsposition rückfedernd zu bewegen. Bei der
in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform besteht die Möglichkeit,
ein Ablenken des distalen Instrumentenendes 5 in eine Richtung, und
zwar in Pfeilrichtung a auszuführen.
Als vorteilhaft erweist sich ein in Nähe des Außenumfanges vom
Schaft 2 einextrudiertes Armierungsgeflecht 14 , welches sich zweck
mäßigerweise über die gesamte Länge des Schaftes erstreckt. Durch
dieses Armierungsgeflecht 14 wird, wie in Fig. 2 angedeutet, die
Torsionsfestigkeit erheblich erhöht.
Schließlich besteht die Möglichkeit, in dem das Steuerelement 9
aufnehmenden Kanal 3 bis zu dem proximalen Ende des hoch flexiblen
Ablenkbereiches 5 eine dünnwandige Wendel (16) aus Flachdraht
oder ein dünnwandiges Kunststoffrohr (15) mit einer gegenüber dem
dies umgebenden Schaftmaterial geringerer Flexibilität anzuordnen.
Claims (5)
1. Instrument (1) zum Untersuchen und/oder Behan
deln des Körperinneren, mit einem zumindest teilweise flexiblen, als Vollmaterialschaft ausgebildeten
Schaft (2), mit mindestens einem darin in Axialrichtung verlaufenden
Kanal (3) und mit einer Steuereinrichtung (4) zum Ablenken des
distalen Schaftbereiches (5) vom proximalen Instrumententeil (6) aus, die
ein innerhalb des Schaftes (2) geführtes und distalseitig festgelegtes
Steuerelement (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der ablenkbare Teil (5) des Schaftes (2) aus zwei oder mehreren Materialien unterschiedlicher Flexibilität besteht, die jeweils an ihrer Trennfläche unlösbar miteinander verbunden sind, wobei der Teil des Schaftes (7), der beim Ablenken den kleineren Biegeradius aufweist, aus einem flexibleren Material als der übrige Schaft (8) besteht,
- - daß das Steuerelement (9) durch einen einzigen Zugdraht oder eine einzige flexible Zugstange gebildet und in dem aus dem flexibleren Material gebildeten Schaftteil (7) geführt ist,
- - und daß zumindest der weniger flexible Teil des Schaftes (8) federelastisch rückstellend ausgebildet ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Saug- und einen Spülkanal (10), einen Kanal für Bild- und
Lichtleitfasern (11, 12) oder eine flexible Endoskopoptik und
einen Instrumentenkanal (13), wobei der
Instrumentenkanal (13) und der Kanal für Bild- und Lichtleitfasern (11, 12)
oder eine flexible Endoskopoptik in dem Teil des Schaftes (8)
angeordnet sind, der aus dem weniger flexiblen Material besteht,
während der Saug- und der Spülkanal (10) in dem Teil des Schaftes
(7) angeordnet sind, der eine höhere Flexibilität aufweist.
3. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaft (2) nahe seinem Außenumfang ein die
Torsionsfestigkeit erhöhendes Armierungsgeflecht (14) aufweist.
4. Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kanal (3) für das Steuerelement (9)
reibungsvermindernd ausgekleidet ist.
5. Instrument nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Kanal durch ein einextrudiertes Rohr (15) ausgekleidet ist, das eine
geringere Flexibilität als das umgebende Material aufweist.
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Publications (2)
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DE4222271A1 DE4222271A1 (de) | 1994-01-13 |
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