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Die
Erfindung betrifft einen rohrförmigen Schaft eines chirurgischen
Instrumentes mit biegbaren Bereichen. Derartige Konstruktionen sind
von flexiblen Endoskopen und auch von endoskopischen oder laparoskopischen
Instrumenten bekannt. Als Beispiel eines biegbaren Endoskopschaftes
wird die
EP 1 681 013
A1 zitiert.
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Die
biegbaren Bereiche solcher biegbaren Endoskopschäfte sind über
komplizierte Steuereinrichtungen lenkbar und erfordern einen enormen technischen
Aufwand.
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Für
einfachere Schäfte chirurgischer Instrumente wie z. B.
für laparoskopische Zangen sind solche Konstruktionen wegen
des hohen konstruktiven Aufwandes und der komplizierten Bedienung
nicht geeignet.
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Es
besteht jedoch bei Schäften chirurgischer Instrumente zunehmend
der Bedarf nach Schäften, die auf einfache und kostengünstige
Weise bereichsweise biegbar sind, um z. B. die distalen Endbereiche individuell
der aktuellen Arbeitssituation anpassen zu können, oder
um beim Arbeiten mit mehreren laparoskopischen Instrumenten durch
einen einzigen Port die Kollisionsprobleme zu mindern.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen Schaft
für ein chirurgisches Instrument sowie ein chirurgisches
Instrument zu schaffen, die bei einfacher Bedienung und geringen Kosten
bereichsweise gesteuert biegbar sind.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch einen rohrförmigen Schaft
eines chirurgischen Instrumentes mit einem wenigstens im Wesentlichen
biegesteifen Abschnitt, an dessen distalem Ende sich ein biegbarer Bereich
anschließt, wobei der Schaft ein längserstrecktes
rohrförmiges Element aufweist, das gegeneinander längsverschiebbare
Abschnitte aufweist, wobei die längsverschiebbaren Abschnitte
an dem distalen Ende des rohrförmigen Elements längsaxial zueinander
fixiert sind, wobei wenigstens eine elektrische Hochfrequenzzuleitung
vom proximalen Ende des Schafts zum distalen Ende des Schafts vorgesehen
ist. Hierdurch kann der Operateur einfach mit Hochfrequenzspannung
verschiedene Bereiche von Gewebe im Patienten schneiden oder koagulieren, ohne
verschiedene Abwinkelungsmechanismen des Standes der Technik, die
starr sind, verwenden zu müssen. Insbesondere kann ein
größerer Arbeitsbereich auf einfache Art und Weise
für den Arzt erreicht werden und außerdem wird
die Arbeit durch das Vorsehen des biegbaren Bereichs, der entsprechend während
der Arbeit gebogen werden kann, vereinfacht.
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Vorzugsweise
dient die elektrische Hochfrequenzzuleitung zur Verbindung mit einem
chirurgischen Manipulationselement und zur Versorgung des Manipulationselements
mit einer Hochfrequenzspannung. Das Manipulationselement kann im
Rahmen der Erfindung auch als Arbeitselement bezeichnet werden.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um einen Hochfrequenzkopf,
einen Hochfrequenzknopf, eine Hochfrequenznadel, eine Hochfrequenzzange, beispielsweise
eine Greifzange oder eine Präparationszange. Es kann sich
hierbei auch um eine Schere handeln. Ferner kann es sich um eine
Maryland-Zange handeln, ein Biopsie-Zange, eine Kralle oder ein Haken
oder entsprechende Elemente bzw. Instrumente.
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Vorzugsweise
weist der Schaft ein Außenrohr auf, das das rohrförmige
Element in seinem Inneren mit engem Spiel gleitend aufnimmt. Ferner
vorzugsweise weist der Schaft ein Innenrohr auf, das im Inneren
des rohrförmigen Elements mit engem Spiel gleitend angeordnet
ist. Vorzugsweise sind die längsverschiebbaren Abschnitte
in längsaxialer Richtung zug- und druckfest. Vorzugsweise
schließt sich am proximalen Ende des Schafts ein biegbarer
Bereich an, wobei die längsverschiebbaren Abschnitte an dem
proximalen Ende des rohrförmigen Elements längsaxial
zueinander fixiert sind.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Schaft
so weitergebildet, dass die elektrische Hochfrequenzzuleitung ein
Betätigungsdraht im Schaft, das längserstreckte
rohrförmige Element, das Außenrohr und/oder das
Innenrohr ist. Der Betätigungsdraht dient beispielsweise
dazu, eine Schere oder einen Greifer am distalen Ende des Schaftes,
der oder die dort befestigt ist oder befestigbar ist, zu betätigen.
Vorzugsweise ist der Betätigungsdraht elektrisch isoliert
ausgebildet. Vorzugsweise sind das rohrförmige Element,
das Außenrohr und/oder das Innenrohr zueinander isoliert.
Dies kann durch eine von dem rohrförmigen Element, dem Außenrohr
und/oder dem Innenrohr getrennt bzw. mehrstückig ausgebildeten
Isolationsschicht ermöglicht sein oder durch eine entsprechende
Beschichtung des rohrförmigen Elements, des Außenrohrs und/oder
des Innenrohrs.
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Die
Aufgabe wird ferner durch ein chirurgisches Instrument mit einem
erfindungsgemäßen Schaft gelöst. Vorzugsweise
sind das rohrförmige Element, das Außenrohr und
das Innenrohr elektrisch leitend und gegeneinander elektrisch isoliert ausgebildet,
wobei zwischen dem Innenrohr und dem rohrförmigen Element
sowie dem Außenrohr und dem rohrförmigen Element
unterschiedliche elektrische Spannungen anlegbar sind oder angelegt
sind. Hierdurch ist es möglich, ein Betätigungselement bzw.
ein Manipulationselement vorzusehen, das sowohl eine Koagulation
von Gewebe, beispielsweise einem Gefäß, als auch
einen Schnitt eines Gefäßes oder von Gewebe ermöglicht.
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Vorzugsweise
weist das chirurgische Instrument ein Manipulationselement am distalen
Ende auf, wobei das Manipulationselement mit einer hochfrequenten
Spannung über die wenigstens eine elektrische Hochfrequenzzuleitung
versorgt wird. Vorzugsweise ist das chirurgische Instrument als
monopolares, bipolares oder tripolares Hochfrequenzinstrument ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist
ein rohrförmiger Schaft eines chirurgischen Instrumentes
mit einem starren Abschnitt versehen, an dessen Enden je ein biegbarer
Bereich anschließt, wobei wenigstens der starre Abschnitt
und die beiden biegbaren Bereiche durchgehend von biegbaren, zug-
und druckfesten Stangen durchlaufen sind, von denen mehrere über
den Umfang des Schaftes verteilt angeordnet sind, wobei die Stangen
längsverschiebbar und in Umfangsrichtung feststehend am
Schaft gelagert sind und an den Enden jeweils an einem parallel
zur Achse des Schaftes geführten Endrohr befestigt sind.
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Es
ist vorzugsweise wenigstens eine biegbare, zug- und druckfeste Stange
als elektrische Hochfrequenzzuleitung ausgebildet, so dass über
diese Stange oder mehrere Stangen eine Hochfrequenzspannung bzw.
ein Hochfrequenzfeld vom proximalen Ende des rohrförmigen
Schafts zu dem distalen Ende des rohrförmigen Schafts übertragen
werden kann. Die Stangen sind vorzugsweise in rohrförmigen
Führungen geführt, die vorzugsweise isoliert ausgebildet
sind. Insbesondere ist es mit dieser Ausgestaltung möglich,
verschiedene Hochfrequenzspannungen bzw. Hochfrequenzfelder vom
proximalen Ende zum distalen Ende zu leiten.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung hat der
Schaft zwei biegbare Bereiche, die von über den Umfang
verteilt angeordneten Stangen längs durchlaufen sind. Biegt
man einen der beiden biegbaren Bereiche, so werden eine oder mehrere
dieser Stangen in diesem Bereich verkürzt und andere in diesem
Bereich verlängert. Die Stangen sind umfangsfest und lediglich
längsverschiebbar am Schaft gelagert, können also
nicht ausweichen. Sie müssen von dem biegebetätigten
Bereich die sich durch Verkürzung bzw. Verlängerung
des Bereiches beim Biegen ergebenden Bewegungen durch Längsverschiebung
bis zum anderen biegbaren Bereich übertragen. Da die Stangen
an den Enden an achsparallel geführten Endrohren befestigt
sind und somit ihre Länge zwischen den Endrohren starr
vorgegeben ist und nicht durch seitliches Ausweichen korrigiert werden
kann, bleibt den Stangen nichts anderes übrig, als sich
in dem zweiten biegbaren Bereich derart zu verkürzen bzw.
zu verlängern, dass der zweite biegbare Bereich in einer
Zwangsbewegung in andere Richtung als der biegebetätigte
Bereich gebogen wird.
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Es
ergibt sich somit ein Schaft mit zwei biegbaren Bereichen und einem
dazwischen liegenden starren Abschnitt. Man kann diesen Schaft am
starren Abschnitt halten und an einem der biegbaren Bereiche in
beliebiger Richtung verbiegen. Es biegt sich dann zwangsweise der
andere Bereich in umgekehrter Biegerichtung. Dabei stehen dann die
Enden der beiden biegbaren Bereiche stets parallel, so dass durch
Betätigen des biegebetätigten Bereiches der zweite
biegbare Bereich sehr einfach und übersichtlich steuerbar
ist. Der technische Aufwand dazu gestaltet sich äußerst
gering. Der Schaft kann als hohles Rohr ausgebildet sein, in dem
z. B. chirurgische Arbeitskanäle, Bildleiter, Lichtleiter,
Zugkabel, Elektrokabel und dergleichen verlegbar sind. Am einen Ende
des erfindungsgemäßen Schaftes kann beispielsweise
ein Handgriff und am anderen Ende ein Zangenmaul angeordnet sein.
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Die
erfindungsgemäße Konstruktion ist mit nur drei
oder vier Stangen bereits funktionsfähig und kann auf diese
Weise sehr einfach aufgebaut sein. Allerdings müssen die
Stangen über ihre Länge mehrfach und sehr präzise
gelagert sein, um seitliches Ausweichen zu vermeiden. Nur dann ergibt
sich in ausreichend präziser Weise die beschriebene Zwangsverbiegung.
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Die
bevorzugte Konstruktion, bei der der Schaft aus drei konzentrisch
und mit engem Spiel aneinandergleitbar ineinandersteckenden Rohren
besteht, wobei das innere Rohr und das äußere
Rohr im starren Abschnitt starr und in den biegbaren Bereichen ohne
wesentliche Änderung der Umfangslänge biegbar
ausgebildet sind und wobei das mittlere Rohr an seinen Enden die
Endrohre ausbildet und im Bereich zwischen diesen mit schmalen Längsschlitzen in
gleitbar aneinanderliegenden Stangen unterteilt ist, kann dabei
vorteilhaft sein und zwar insbesondere wegen ihres geringeren technischen
Aufwandes. Bei dieser Konstruktion sind drei Rohre ineinander gesteckt,
die z. B. als dünne Metallrohre ausgebildet sind. Die Rohre
liegen gleitend eng ineinander, so dass das mittlere Rohr durch
das innere und das äußere Rohr gegen Ausweichbewegungen
nach innen oder außen geschützt ist. Das mittlere
Rohr bildet die Stangen aus, und zwar vorzugsweise in großer
Zahl im Umfang eng nebeneinander liegend, so dass sie sich gegenseitig
abstützen und ein Ausweichen in Umfangsrichtung verhindern.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen. Hierbei
ist das mittlere Rohr beispielsweise als Metallrohr mit Längsschlitzen
ausgebildet. Vorzugsweise sind das innere Rohr und/oder das äußere
Rohr als Metallrohre ausgebildet, welche an den biegbaren Bereichen
mit in Längsrichtung hintereinander angeordneten breiten
Querschlitzen versehen sind, die abwechselnd in Umfangsrichtung
versetzt sind.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen
wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Schaftes in einer ersten Ausführungsform,
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2 einen
stark schematisierten vergrößerten Schnitt nach
Linie 2-2 in 1 quer zur Achse des Schaftes,
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3 eine
Ansicht gemäß 1 durch
eine Ausführungsvariante der ersten Ausführungsform
mit anderer Biegecharakteristik,
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4 einen
stark schematisierten Schnitt quer zur Achse eines Schaftes einer
zweiten Ausführungsform,
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5 eine
vergrößerte reale Darstellung des Ausschnittes
V aus 4,
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6 eine
Seitenansicht des äußeren Rohres der Konstruktion
der 4,
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7 eine
Seitenansicht des mittleren Rohres der Konstruktion der 4,
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8 eine
Seitenansicht des inneren Rohres der Konstruktion der 4,
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9a eine
schematische dreidimensionale Darstellung eines längserstreckten
rohrförmigen Elements,
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9b eine
schematische dreidimensionale Darstellung des längserstreckten
rohrförmigen Elements aus 9a, bei
der die biegbaren Abschnitte bzw. biegbaren Bereiche entsprechend
gebogen sind,
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10 eine
schematische Schnittdarstellung durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Schafts
und
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11 eine
schematische Darstellung eines Teils eines weiteren erfindungsgemäßen
Schafts.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
rohrförmigen Schaftes 1. Der Schaft ist in 2 im
Schnitt dargestellt und weist in den stark schematisierten Darstellungen
der 1 und 2 ein Rohr 2 auf, das
in einem starren Abschnitt 3 starr ausgebildet ist und
in daran an den Enden anschließenden biegbaren Bereichen 4 und 5 biegbar
ausgebildet ist. An die biegbaren Bereiche 4 und 5 können
an den Enden wiederum weitere Bereiche ansetzen, wie im dargestellten
Beispiel starre Endbereiche 6 und 6'.
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Wie 2 zeigt,
wird der Schaft 1 von vier Stangen 7, 8, 9 und 10 durchlaufen.
Von diesen sind in 1 nur zwei, nämlich
die Stangen 7 und 9, gestrichelt dargestellt.
Wie 2 zeigt, sind die Stangen 7–10 in
Führungen 11 gelagert, die am Rohr 2 befestigt
sind. Die Stangen 7–10 sind in den Führungen
somit gegen seitliche Auslenkungen gesichert, können sich
in den Führungen jedoch längs verschieben.
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Wie 1 zeigt,
verlaufen die Stangen 7 und 9 somit durch die
Biegungen in den biegbaren Bereichen 4, 5 stets
parallel zur Wand des Rohres 2. An den Enden sind die Stangen 7–10 an
Endrohren 12, 12' befestigt, die in 1 ebenfalls
gestrichelt dargestellt sind. Die Endrohre 12, 12' sind
achsparallel im Schaft 1 geführt und zwar im Ausführungsbeispiel
in den starren Endbereichen 6 und 6'.
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In 1 sind
von den vier Stangen 7–10 zur Verbesserung
der Übersichtlichkeit nur die zwei Stangen 7 und 9 dargestellt.
Die Konstruktion der 1 und 2 kann auch
z. B. nur drei über den Umfang verteilt angeordnete Stangen
aufweisen, oder auch mehr als vier.
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Da
die Stangen 7–10 in den Führungen 11 gegen
seitliches Ausweichen gesichert sind und da sie an den Enden an
den Endrohren 12, 12' befestigt sind und ihre
Enden somit stets auf einer Ebene quer zur Achse des Schaftes 1 gehalten
sind, ergibt sich eine Zwangsbewegung, die im Folgenden erläutert wird.
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Wird
gemäß 1 der biegbare Bereich 4 in Richtung
des Pfeils 13 gebogen, so verkürzt sich in diesem
Bereich 4 die Stange 9, während sich
die Stange 7 verlängern muss. Da die Stangen längsverschiebbar
in den Führungen 11 gelagert sind, verschieben
sich die Stangen entsprechend im starren Bereich 1. Bei
den beiden anderen Stangen 8, 10, ergibt sich
im Falle der Verbiegung gemäß 1 keine Verschiebung.
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Da
die Länge der Stangen 7, 9 zwischen den Endrohren 12 konstant
ist und ein seitliches Ausweichen nirgends möglich ist
außer bei dem zweiten biegbaren Bereich 5, muss
sich dieser im in 1
dargestellten Sinne in Richtung
des Pfeils 14 biegen, wobei dann innerhalb des biegbaren
Bereiches 5 die Stangen 9 verlängert
und die Stange 7 verkürzt wird.
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Erfolgt
die Verbiegung des einen biegbaren Bereiches 4 in anderer
Richtung, z. B. senkrecht zur Zeichnungsebene, so verbiegt sich
der biegbare Bereich 5 in entsprechender Weise senkrecht
zur Zeichnungsebene.
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Es
ist nun erfindungsgemäß möglich, entsprechend
eine Hochfrequenzspannung an die Stangen 7, 8, 9 und 10 anzulegen,
so dass vom proximalen Ende 12 zum distalen Ende 12' ein
entsprechendes Hochfrequenzfeld zur weiteren Verwendung am distalen
Ende durch den Schaft hindurchgeleitet wird. Hierbei kann jede Stange
mit einer unterschiedlichen Spannung versehen sein oder aber auch
mit wenigstens teilweise gleichen Spannungen. Beispielsweise kann
die Stange 7 geerdet sein oder auf einem vorgebbaren Potential
gehalten sein und die Stange 8 kann mit einer Hochfrequenzspannung
versehen sein, die zur Koagulation eines Gefäßes
dienen kann. Die Hochfrequenzspannung, die über die Stange 10 übertragen
wird, kann zum Schneiden des Gewebes oder eines Gefäßes
dienen. Die Stange 9 kann dann auch entsprechend auf dem
gleichen elektrischen Potential wie die Stange 7 liegen.
Es können auch zwei Stangen das gleiche elektrische Feld
bzw. die gleiche Hochfrequenzspannung aufweisen oder drei Stangen
oder alle vier Stangen. In den Endbereichen 12 und 12' sind
die Stangen 7 bis 10 dann isoliert fixiert.
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3 zeigt
eine Ausführungsvariante in Darstellung gemäß 1.
Es werden, soweit möglich, die selben Bezugszeichen verwendet.
Im Schnitt gemäß 2 stimmt
die Konstruktion der 3 mit der der 1 überein.
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Unterschiedlich
bei der Konstruktion der 3 ist lediglich, dass die Stangen 7, 9 im
starren Abschnitt 3 des Schaftes 1 über
Kreuz verlaufen. Erreicht wird dies auf einfache Weise dadurch,
dass sie in diesem Bereich, also im starren Abschnitt 3,
dem Umfang des Rohres 2 auf einer Schraubenlinie folgen,
die durch entsprechende Anordnung und Ausbildung der Führungen 11 vorgegeben
ist.
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Es
zeigt sich, dass bei Verbiegung des biegbaren Bereiches 4 der
Konstruktion der 3 in Richtung des Pfeils 13,
also im selben Sinne, wie bei der Darstellung der 1,
der zweite biegbare Bereich 5 wiederum zwangsgebogen wird,
jedoch im umgekehrten Sinne wie bei der Konstruktion der 5.
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Es
ist also möglich, entsprechend den Konstruktionsvarianten
der 1 und 3 Schäfte 1 so auszubilden,
dass sie bei Biegung des einen Abschnittes in einer Richtung, den
anderen Abschnitt zwangsweise entweder in der einen oder der anderen
Richtung biegen.
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Bei
der Konstruktion der 3 sind die Stangen 7, 9 im
starren Abschnitt 3 um 180° zwischen den Enden
dieses Abschnittes umfangsversetzt. Würde hier die Schraubenverwindung
der Stangen 7–10 nicht über
180°, sondern nur über z. B. 90° verlaufen, so
ergäbe sich bei der Bewegung des Bereiches 4 der 3 in
der dargestellten Weise eine Bewegung des anderen biegbaren Bereiches 5 nach
oben aus der Zeichnungsebene heraus.
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Die 4–8 zeigen
eine grundsätzlich andere zweite Ausführungsform
des Schaftes 1, wobei wiederum soweit möglich
die bisherigen Bezugszeichen verwendet werden. Der Schaft 1 ist
rohrförmig aus drei eng ineinander gesteckten Rohren ausgebildet,
und zwar einem äußeren Rohr 15, einem mittleren
Rohr 16 und einem inneren Rohr 17.
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4 zeigt
die Ineinanderanordnung dieser drei Rohre im Schnitt senkrecht zur
Rohrachse. Ein Ausschnitt V des Schnittes der 4 ist
in 5 vergrößert und real dargestellt,
zur zeichnerischen Vereinfachung allerdings ohne Darstellung der
Rohrkrümmung. Die Rohre sind in Seitenansicht in den 6–8 dargestellt.
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Die
Rohre 15, 16 und 17 bestehen im Ausführungsbeispiel
aus Metall und sind z. B. mit Lasern in ihre spezielle Form geschnitten. 5 zeigt,
dass die Rohre 15, 16 und 17 sehr eng
ineinanderpassend, also möglichst ohne Spalt angeordnet
sind, so dass das innere Rohr 17 und das äußere
Rohr 15 das mittlere Rohr 16 eng zwischen sich
einschließen. Als Material für die Rohre 15, 16 und 17 ist
z. B. Federstahl geeignet.
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Das äußere
Rohr 15 und das innere Rohr 17 sind sehr ähnlich
aufgebaut. Sie weisen, wenn man mit 1 vergleicht,
den starren Abschnitt 3 auf, an den seitlich die biegbaren
Bereiche 4 und 5 anschließen, an welche
wiederum die starren Endabschnitte 6 anschließen.
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Im
Ausführungsbeispiel sind die biegbaren Bereiche 4 und 5 mit
quer zur Rohrachse verlaufenden breiten Schlitzen 18 versehen.
Diese sind auch in 4 mit gestrichelten Bereichen
der Rohre 15 und 17 angedeutet. Die Schlitze 18 sind,
wie die 6 und 8 zeigen,
in Achsrichtung hintereinander abwechselnd um 90° winkelversetzt
angeordnet und ergeben eine Struktur, die in allen Richtungen biegbar
ist, dabei jedoch stets ihre Umfangslänge beibehält.
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In
alternativer, allerdings weniger einfacher Ausbildung, könnte
für die biegbaren Bereiche auch eine Gelenkkonstruktion
verwendet werden, wie sie in
EP 1 681 013 A1 beschrieben ist.
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Das
mittlere Rohr 16, dessen wesentliche Einzelheiten in 7 sowie
in 5 dargestellt sind, ist, wie diese Figuren zeigen,
an den Enden mit im Umfang geschlossenen Endrohren 12 und 12' versehen.
In dem dazwischen liegenden Bereich ist das Rohr 16 längs
geschlitzt mit Längsschlitzen 19, mit denen das
Rohr in diesem Bereich in Stangen 20 unterteilt ist, die
an den sehr engen Längsschlitzen 19 eng aneinander
liegen, wie 5 in der vergrößerten Darstellung
zeigt. Die Stangen stützen sich also im Umfang seitlich
eng aneinander ab und können bei Druck- und Zugbelastung
nicht ausweichen, sind also gegen seitliches Ausweichen ebenso sicher
geführt wie die Stangen 7–10 bei
der Konstruktion der 1 und 2 in den
Führungen 11.
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Bei
der Ausführungsform der 4–8 reagiert
der Schaft 1 bei Biegung genauso wie bei der Ausführungsform
der 1. Dazu müssen die drei Rohre 15, 16 und 17 übereinander
geschoben sein in eine relative Längsposition, wie sie
sich durch die Übereinanderanordnung der 6–8 in
der Zeichnung ergibt. Das mittlere Rohr 16 liegt also mit den
Endrohren 12 in den starren Endbereichen 6 und 6' der
innen und außen benachbarten Rohre 15 und 17.
Die Endröhre 12 und 12' werden durch
ihre Führung zwischen den beiden Rohren 15 und 17 parallel zur
Rohrachse gehalten. Die Stangen 20 des mittleren Rohres 16 können
durch ihre enge Aneinanderlage seitlich nicht ausweichen. Biegt
man bei dieser Konstruktion den einen biegbaren Bereich 4,
so muss der andere biegbare Bereich 5 mit einer Zwangsbiegung
folgen, und zwar so, wie dies anhand von 1 erläutert
wurde. Auch bei der Ausführungsform der 4–8 kann
die Ausführungsvariante der 3 verwirklicht
werden. Dazu müssen die Stangen 20 des mittleren
Rohres 16 im starren Bereich 3, also zwischen
den biegbaren Bereichen 4 und 5 schraubenförmig
verwunden ausgebildet sein.
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Der
erfindungsgemäße Schaft 1 kann als Schaft
eines chirurgischen Instrumentes verwendet werden. Beispielsweise
kann er den Schaft eines Endoskops bilden, wobei im Innenraum des
rohrförmigen Schaftes 1 die Einrichtungen eines
Endoskops verlegt sind, wie z. B. Bildleiter, Lichtleiter, Arbeitskanal,
elektrische Leitungen etc. Am einen Ende kann ein Fenster vorgesehen
sein, durch das ein Objektiv blickt, während am anderen
Ende Handbedienungseinrichtungen angeordnet sind. Ebenso kann der
erfindungsgemäße Schaft auch als Schaft, z. B.
eines laparoskopischen Instrumentes, wie z. B. einer Zange, verwendet
werden. Dann ist an einem Ende ein Handgriff und am anderen Ende
ein Zangenmaul angeordnet.
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Für
erforderliche Drehbetätigungen über die Länge
des Schaftes können z. B. bei der Ausführungsform
der 4–8 die Rohre 15 und 17 gegeneinander
verdreht werden, was auch im abgebogenen Zustand möglich
ist. Auch relative Längsverschiebungen sind möglich.
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Die
Stangen 7–10 bzw. 20 müssen
allseitig gut gleitbar ausgebildet oder angeordnet sein, damit sich
bei dem erfindungsgemäßen Schaft eine ordnungsgemäße,
präzise Zwangsbiegung ergibt. Dazu können die
Stangen, oder die aneinander liegenden Flächen z. B. poliert,
geschmiert, beschichtet oder anders reibungsvermindert ausgebildet
sein.
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Anstelle
der bisher im Rahmen der Beschreibung verwendeten Begrifflichkeit „Stangen” kann auch
allgemein der Begriff „längsverschiebbarer Abschnitt” Verwendung
finden. Um dieses zu veranschaulichen ist als weitere Ausführungsform
gemäß den 9a und 9b ein
Rohr 16 bzw. ein längserstrecktes rohrförmiges
Element 16 dargestellt, das vorzugsweise wie das längserstreckte
rohrförmige Element 16 bzw. Rohr 16 aus 7 eng
zwischen einem außen liegenden Rohr 15 und einem
innen liegenden Rohr 17 gesteckt ausgebildet sein kann.
Die längsverschiebbaren Abschnitte 120' und 120,
die in den 9a und 9b dargestellt
sind, sind an einem Spalt 19 längsverschiebbar
gelagert. Die längsverschiebbaren Abschnitte 120, 120' gehen
zu den Endrohren 12 bzw. 12' durch verjüngte
Abschnitte 21, 21' über. Hierdurch ist
eine verbesserte Biegbarkeit der biegbaren Bereiche 4, 5 des
längserstreckten rohrförmigen Elements 16 gegeben.
Durch das Vorsehen von verjüngten Abschnitten 21, 21' ergeben sich
längsaxiale Aperturen 22 bis 25 im Biegebereich 4 und 5.
In den Figuren sind aufgrund der dreidimensionalen schematischen
Darstellung nur zwei längsverschiebbare Abschnitte 120, 120' mit
Bezugsziffern versehen. Es sind allerdings noch zwei weitere längsverschiebbare
Abschnitte vorhanden.
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In
9a ist
das rohrförmige Element
16 in einer nicht ausgelenkten
bzw. gebogenen Form dargestellt und in
9b in
einer ausgelenkten bzw. gebogenen Form. Im Hinblick auf diese erfindungsgemäße
Ausgestaltung des rohrförmigen Elements
16 wird
insbesondere Bezug genommen auf die Patentanmeldung
PCT/EP2009/051294 vom 05.02.2009 bzw.
WO 2009/098244 A2 .
Auch die weiteren Ausgestaltungen der entsprechenden rohrförmigen
Elemente als auch der steuerbaren Rohre, die in dieser Patentanmeldung
(
PCT/EP2009/051294 )
offenbart sind, sollen vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt
dieser Patentanmeldung aufgenommen sein.
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Die
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
rohrförmigen Schäfte sind bisher im Wesentlichen
symmetrisch ausgebildet. Es ist allerdings auch möglich,
lediglich am distalen Ende einen biegbaren Bereich 4 vorzusehen
und am proximalen Ende anstelle des biegbaren Bereichs 5 einen
Steuerbereich, mittels dessen die entsprechenden gewünschten
Bewegungen auf die längsverschiebbaren Abschnitte erzeugbar
sind.
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10 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Schafts.
Es sind das Außenrohr 15, das Innenrohr 17 und
das mittlere Rohr 16 bzw. das mittlere rohrförmige
Element 16 dargestellt. Diese sind durch Isolationsschichten 28 und 29 voneinander
getrennt. Es ist ferner die Mittelachse 26 des Schafts 1 dargestellt. Das
Innenrohr 17 bildet ein Lumen 27, beispielsweise für
ein Zugseil oder das Einführen von weiteren für eine
Operation benötigten Elementen.
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Das äußere
Rohr 15, das mittlere Rohr 16 und das innere Rohr 17 sind
elektrisch leitend ausgebildet und über Kabel 32 mit
entsprechenden Spannungsversorgungen verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel
liegt zwischen dem mittleren Rohr und dem Innenrohr eine Koagulationsspannung 31 und zwischen
dem mittleren Rohr und dem äußeren Rohr 15 eine
Schneidspannung 30 an. Die jeweilige Spannung wird über
die Rohre 15 bis 17 vom proximalen Ende zum distalen
Ende eines entsprechenden chirurgischen Instruments bzw. des Schaftes
weitergeleitet, um am distalen Ende entsprechend die Hochfrequenzspannungen
zur Verfügung zu haben. Der in 10 dargestellte
dreischalige Aufbau des Schafts 1 ermöglicht bei
entsprechender elektrischer Isolierung, die in dem Ausführungsbeispiel
mit 28 und 29 angegeben ist, eine dreipolige Kontaktierung
für Schneid- und Koagulationsanwendungen. Ein entsprechend
nicht dargestelltes Arbeitselement bzw. Manipulationselement am
distalen Ende wird über die Schaftstruktur, die dargestellt
ist, elektrisch kontaktiert. Bei zweipoligen (bipolaren) Anwendungen kann
beispielsweise das mittlere Rohr 16 aus einem isolierenden
Werkstoff gefertigt sein. In diesem Fall können die Isolierungen 28, 29 wegfallen.
Hierdurch ist eine einfache Kontaktierung über den Schaft 1 möglich.
Ein etwaig zu benutzendes Betätigungsrad, beispielsweise
für eine Zange oder eine Schere, kann isoliert ausgebildet
sein.
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11 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schafts 1, wobei
die durchgezogene Linie die nicht ausgelenkte Variante darstellt
und die gestrichelte Linie die ausgelenkte Variante. Beispielsweise
ist die räumliche Erstreckung vom distalen Ende 12' in
Richtung proximalem Ende 12, das in 11 nicht
dargestellt ist, im Bereich von 3 bis 5 cm.
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Der
Schaft 1 ist hier beispielsweise isolierend ausgebildet.
Das Betätigungs- bzw. Manipulationselement, mittels dessen
ein Schneiden oder eine Koagulation stattfinden kann, ist in diesem
Beispiel ein Hochfrequenzkopf 34, der über eine
elektrische Hochfrequenzzuleitung 33 mit einem Hochfrequenzfeld
versorgt wird. In einer entsprechenden verbogenen bzw. ausgelenkten
Variante, die gestrichelt in 11 dargestellt
ist, ist der Hochfrequenzkopf 34' an einem anderen Ort
und entsprechend auch mit dem elektrischen Hochfrequenzzuleitungskabel 33' verbunden.
Hierdurch kann einfach ein größerer Bereich durch
den Operateur entsprechend behandelt werden.
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Bevorzugterweise
wird eine derartige Ausführungsform gemäß 11 als
Hochfrequenzelektrode für die Zysto- und Hysteroskopie
verwendet. In diesen Bereichen werden Hochfrequenzelektroden in Form
eines Hochfrequenzkopfes 34 oder eines Hochfrequenzknopfes
oder einer Hochfrequenznadel oder Ähnlichem eingesetzt,
die in der Blase und im Uterus verschiedene Bereiche zum Schneiden
oder Koagulieren erreichen müssen. Die Erfindung kann anstelle
eines ansonsten üblichen Hilfsmittels wie eines Albarran-Kanals
oder anderer Arbeitseinsätze mit einer schrägen
Rampe eingesetzt werden. Der Arzt muss dann auch nicht mehr mit
einem starren Endoskop Hebelbewegungen ausführen. Durch
die Erfindung können Hochfrequenzelektroden distal steuerbar
gemacht werden und dem Arzt die Arbeit erleichtern.
-
Der
erfindungsgemäße Schaft und das erfindungsgemäße
chirurgische Instrument können vollständig oder
teilweise als Einwegartikel ausgestaltet sein.
-
Die
Erfindung eignet sich sowohl für die Koagulation als auch
zum Schneiden. Ferner eignet sich die Erfindung auch zum Zünden
eines Plasmas, das zum Schneiden von Gewebe dienen kann. Insbesondere
eignet sich die Erfindung auch zur Transurithralen Resektion.
-
Alle
genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden
sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen
offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich
angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllt sein.
-
Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaft
- 3
- mittlerer
Abschnitt
- 4
- biegbarer
Bereich
- 5
- biegbarer
Bereich
- 6
- proximaler
Endbereich
- 6'
- distaler
Endbereich
- 7–10
- Stange
- 11
- Führung
- 12
- proximales
Endrohr
- 12'
- distales
Endrohr
- 15
- äußeres
Rohr
- 16
- mittleres
Rohr
- 17
- inneres
Rohr
- 18
- Schlitz
- 19
- Längsschlitz
- 20
- Stange
- 21,
21'
- verjüngter
Abschnitt
- 22–25
- längsaxiale
Apertur
- 26
- Mittelachse
- 27
- Lumen
- 28
- Isolierung
- 29
- Isolierung
- 30
- Schneidspannung
- 31
- Koagulationsspannung
- 32
- Leitung
- 33
- elektrisches
Hochfrequenzzuleitungskabel
- 33'
- elektrisches
Hochfrequenzzuleitungskabel
- 34
- Hochfrequenzkopf
- 34'
- Hochfrequenzkopf
- 120,
120'
- längsverschiebbarer
Abschnitt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1681013
A1 [0001, 0052]
- - EP 2009/051294 [0059, 0059]
- - WO 2009/098244 A2 [0059]